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diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/0 b/d/seher/haeuser/special/faq/0
new file mode 100644
index 0000000..1b679e1
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/0
@@ -0,0 +1,10 @@
+0. NEUIGKEITEN
+--------------
+
+Hier aktuelle Aenderungen der SeherFAQ 3.02 (Stand Juli 2001):
+
+- Es gibt zwei neue Portale (34 und 36)
+
+- Durch einen Riss in den Dimensionen ist der Zugang zu einer
+  neuen Paralellwelt moeglich
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/1 b/d/seher/haeuser/special/faq/1
new file mode 100644
index 0000000..a2f9c3c
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/1
@@ -0,0 +1,54 @@
+1. TRANSPORTMOEGLICHKEITEN
+---------------------------
+
+Als Seher kannst Du nunmehr auf einige neue Fortbewegungsmoeglichkeiten
+zugreifen, um schneller von einem Ort zum anderen zu gelangen:
+
+a) Seherportale
+---------------
+
+Als Seher kannst Du ab sofort magische Portale nutzen, um schneller
+von einem Ort zum anderen zu gelangen. Es gibt im Moment 33 Tore,
+die Du mit dem Befehl teleportiere benutzen kannst. Zur Verfuegung
+stehen Dir dann momentan folgende Moeglichkeiten (wenn du alle Portale hast):
+
+  0. nicht teleportieren                  1. Tamibar, Daribi-Dorf (10 KP)
+  2. Drachenzinnen                        3. Port Vainer Stadttor
+  4. An einem Bach im Gebirge             5. Polargebiet
+  6. Tundra                               7. Die Feenstrasse
+  8. Waldweg                              9. Eine Ruinenstadt
+ 10. Vorplatz vor der Arena              11. Klippenpfad auf Aurora (10 KP)
+ 12. Svolvaer (10 KP)                    13. Im Bergdorf
+ 14. Vorplatz der Traukapelle            15. Lash
+ 16. Dschungel                           17. Ueber den Wolken
+ 18. Am Fluss Tain Wen Tai               19. Ritterdenkmal bei Orkhausen
+ 20. Rodelbahn                           21. Hobbitdorf
+ 22. Ein tiefer Wald (10 KP)             23. Ueber dem Schacht
+ 24. Am Ende der Welt (10 KP)            25. Am Friedhof
+ 26. Unter Shaky Island (10 KP)          27. In der Naehe der Festung
+ 28. Tortugas Leuchtturm (10 KP)         29. Katzmandu
+ 30. In einer Hoehle der Rieseninsel     31. Auf einem kleinen Bergpfad
+ 32. Portalraum                          33. In der Naehe von Umjak
+ 34. Ein Felsen am Bach                  36. Innuit-Siedlung
+ 37. Bei den Werwoelfen                  38. Nordstrand von Krylaios
+ 39. Bei einem schwarzen Felsen          40. Der Abgrund des Zorns
+
+Das Benutzen der Portale setzt allerdings voraus, dass Du diese Portale
+bereits gefunden hast. Du musst die Portale also zunaechst einmal
+suchen.
+Einige Portale auf den Inseln kosten KPs, die meisten jedoch nichts.
+Da danach immer wieder gefragt wird: Natuerlich kann man die Portale nur
+benutzen, wenn man sich gerade bei einem befindet.
+
+
+b) Siebenmeilenstiefel
+----------------------
+
+Diese kann man im Seherladen kaufen. Sie haben die Eigenschaft,
+ihren Traeger immer bis zur naechsten Kreuzung weiterzutragen, was bei
+langen Wegen sinnvoll sein kann, in vielen Gegenden jedoch nicht
+funktioniert, weil in jedem Raum mehr als zwei Ausgaenge vorkommen.
+Ausserdem ist das Ganze extrem gewoehnungsbeduerftig, da man bekannte
+Wege jetzt mit ganz anderen Tastenkombinationen abgeht, als wenn man die
+Wege einfach wie gewohnt 'runterrattert'. Einfach mal austesten,
+lustig ists allemal.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/10 b/d/seher/haeuser/special/faq/10
new file mode 100644
index 0000000..92ffb61
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/10
@@ -0,0 +1,42 @@
+10. PARALLELDIMENSION
+---------------------
+
+Warscheinlich hast Du schon immer gedacht: 'Eine Welt jenseits des
+MorgenGrauens gibt es genausowenig wie Geheimbuende!'
+Nun, bezueglich der Geheimbuende koennte das zutreffen, und natuerlich
+sollst Du auch keine Welt haben neben dem MorgenGrauen, aber es gibt
+im MUD eine Welt, die nur Seher betreten koennen:
+
+Die Paralleldimension
+
+Die Parallelwelt ist im Prinzip die genau gleiche Welt wie das
+'normale' Morgengrauen, mit dem Unterschied, dass an bestimmten Stellen,
+an denen in der 'Normalwelt' keine NPCs stehen, neue oder eben andere
+Monster stehen. In ganz seltenen Faellen (leider) ist sogar die Raum-
+beschreibung in der Parallelwelt anders als in der normalen Welt.
+
+Beispiele fuer unterschiedliche Raeume in der Parallelwelt sind z.B.:
+
+- Drachenschildkroete (w,n,n,w,w vom Sandtiger)
+- Weghier (Lichtung im Grimmswald, da, wo in der Normalwelt die F&E ist)
+
+Momentan ist die Paralleldimension schon eine relativ grosse Welt, die
+auch staendig waechst. Fuer kleinere Seher ist sie vielleicht zu hart,
+am Anfang koennen sie sich aber z.B. im Paragoblinlager bei Port Vain
+austoben. Fuer die hoeheren Seher sind eher solche Sachen wie der
+Weghier oder die Paragruft vor der Polarwueste interessant.
+
+Betreten kann man als Seher die Parallelwelt am einfachsten und
+sichersten ueber das Portal im obersten Geschoss von Mirils Turm
+(Ebene bei Drachenhort)
+Allerdings transportiert das Portal nur zu 98% Wahrscheinlichkeit, und
+man sollte aufpassen, da dort in der Naehe die Seher-Raeuber von Rochus
+im Gebuesch sitzen, die einen schnell zu sich gezogen haben, dort kommt
+man dann nur noch raus, indem man das Geld abgibt oder kaempft :)
+Ausserdem steht in der Parawelt am Portal 2 (das ist das naechste bei
+Mirils Turm) der sogenannte Huorn, das ist ein Baum, der einem Sachen
+klaut (boese zu Patryn rueberschiel :)) Deshalb sollte man da auch aufpassen.
+
+Geruechten zufolge soll es mittlerweile sogar einen neuen Riss in den
+Dimensionen geben, der Zutritt zu einer vielleicht noch gefaehrlicheren
+Welt ermoeglicht.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/11 b/d/seher/haeuser/special/faq/11
new file mode 100644
index 0000000..735fc57
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/11
@@ -0,0 +1,13 @@
+11. Para-Portal 8
+-----------------
+
+Viele werden sich jetzt vielleicht fragen: Warum widmet man einem
+einfachen Magischen Portal ein ganzes Unterkapitel, aber es ist meiner
+Ansicht nach notwendig. Das Portal 8 ist das bis jetzt einzige Portal, das
+in der Parawelt anders ist als in der Normalwelt. Es hat andere, zum
+groessten Teil nicht ungefaehrliche, Ziele als das in der Normalwelt.
+Welche Ziele dies nun sind, verrate ich natuerlich nicht, das solltet
+ihr schon selbst herausbekommen (entweder fragt ihr andere Seher, oder
+probiert es !SEHR vorsichtig! aus). Ihr solltet es euch auf jeden Fall mal
+anschauen, denn es hat auch seine guten Seiten...
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/12 b/d/seher/haeuser/special/faq/12
new file mode 100644
index 0000000..a44ff5a
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/12
@@ -0,0 +1,13 @@
+12. FINGER-BEFEHL
+----------------
+
+Wenn Du einmal probierst, einen anderen Spieler zu fingern, wirst Du
+feststellen, dass Du nun einige zusaetzliche Informationen
+erhaelst, bei normalen Spielern ihr Alter, und bei Sehern / Magiern
+zusaetzlich die ueber Plan und Projekt eingegebenen Informationen.
+
+So, und wenn Du dann auch obendrein nicht allzu zimperlich bist, und
+gerne Leute Dich fingern laesst, so wirst Du natuerlich auch einen Plan
+und ein Projekt in Deinem 'finger' einsetzen. Dies kannst Du mit Hilfe
+des Planeditors machen, den Du im Seherladen erhaelst.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/13 b/d/seher/haeuser/special/faq/13
new file mode 100644
index 0000000..6763827
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/13
@@ -0,0 +1,17 @@
+13. ECHO & R-EMOTE
+------------------
+
+Solltest Du irgendwann die Quest "Hilf dem Architekten" geloest haben
+(was dringend zu empfehlen ist, denn das ist definitiv eines der besten
+quests hier, IMHO) - dann steht Dir als Seher hinterher der ECHO-Befehl
+zur Verfuegung, mit dessen Hilfe Du in der Lage bist, einen x-Beliebigen
+Text in dem Raum abzusetzen, in dem Du Dich befindest, so dass auch alle
+anderen Spieler diesen Text lesen koennen...
+Nette Spielerei, die leider 50 MP kostet, aber trotzdem immer zu einem
+kleinen Gag gut ist.
+
+Solltest Du die Seherquest 'Die Kristallkugel' geloest haben, so steht
+Dir auch das 'r-emote' zur Verfuegung, das es Dir ermoeglicht, das seit
+der Loesung des Amaryllis-Quests (hast Du doch wohl !!) moegliche 'emote'
+auch auf Spieler ausserhalb des Raumes anzuwenden.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/14 b/d/seher/haeuser/special/faq/14
new file mode 100644
index 0000000..dbd15b3
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/14
@@ -0,0 +1,55 @@
+14. SEHERHAEUSER
+----------------
+
+Interessantes Thema: Die Seherhauser: Sie gibt es nun seit ca. Mitte
+Oktober 94, und folgendes ist dazu anzumerken:
+
+In der Bausparkasse in Drachenhort gibt es die noetigen Informationen zu
+den Hauesern. Das Informationsblatt fuer 10.000 Muenzen sollte man sich
+eben zulegen, auch wenn nur eine Seite Infos drinstehen, und es nach dem
+ersten Lesen weg ist :((.
+
+Grundsaetzlich gibt es zwei Moeglichkeiten, zu einem Haus zu kommen:
+
+a) Der schnelle Vertrag: Kostet 2 Mio EPs, man muss alle 2 online Stunden
+eine Rate von 80.000 EPs einzahlen - insgesamt also 25 Raten. Die Zeit kann
+u.U. nach einem Crash etwas knapp werden, da man dann nicht die noetige
+Zeit hat, um sich selbst erstmal Ausruestung zu besorgen, und ja vor allem
+alle Spieler dabei sind, sich Ausruestung zu beschaffen, so dass nicht
+viel zu holen ist.
+
+b) Der langsame Vertrag: Kostet 2.4 Mio Eps - also 30 Raten, man muss alle
+4 online Stunden seine Rate von 80.000 EPs einzahlen. Sicher besser geeignet
+fuer diejenigen, die oft talken, und nicht die naechste Woche nur mit metzeln
+verbringen wollen - Geschmackssache.... natuerlich kann man bei beiden
+Vertragsarten auch schneller einzahlen, also muss man sich keine Sorge machen,
+dass man beim 4-stunden Vertrag ewig warten muss, bis man einen neuen
+Masterblock kriegt, auf dem die Guthaben gutgeschrieben werden.
+
+Welche Vertragsform man waehlt, ist einem selbst ueberlassen.... aber
+ueberlegs Dir gut, ob Du die Zeit zum talken behalten willst, denn die wird
+beim 2h - Vertrag schnell knapp - nicht zu vergessen die Tatsache, dass bei
+Ueberziehen der Einzahlungszeit fuer die einzelnen Raten zunaechst eine
+saftige Strafe faellig wird (es sei denn, der Masterblock ist voll),
+und dann sogar der ganze Vertrag floeten gehen kann....
+
+Im Seherhaus koennen auch Extra-Raeume eingebaut werden. Diese kosten pro
+Stueck entweder 1017600 EPs (2 Onlinestunden) oder 848000 EPs (1 Onlinestunde)
+Maximal koennen 9 Raeume an das Haus angebaut werden. Sofern in einem Raum
+mehrere Haeuser stehen, besteht auch die Moeglichkeit, die durch den Befehl
+Ausgang miteinander zu verbinden.
+
+In den Seherhaeusern sind seit Februar ' 95 das Beschreiben von
+Befehlen und spezifische Ausgaben moeglich. So kann man rassen- und
+geschlechtsspezifische Ausgaben machen. Ebenso ist es moeglich,
+durch Eingabe von Befehlen bestimmte Ausgaben zu erreichen, z.B.
+'druecke knopf' - ' ein Faden faellt von der Decke' usw. Wie das vor
+sich geht, waere hier zu umfassend, ausserdem hat Wargon eine
+hervorragende Hilfeseite zu den Haeusern erstellt, die sehr
+detailliert erklaert, wie man vorgehen muss.
+
+Desweiteren kann man nun die Truhe in den Seherhaeusern verschieben,
+umbenennen und ihr einen Extralook geben.  Ausserdem kann die Haustuer
+mit speziellen Funktionen in die Aussenbeschreibung des Hauses eingebaut
+oder unsichtbar gemacht werden. Auch hierzu empfehle ich die Lektuere
+der Hilfe- Seite zum Seherhaus.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/15 b/d/seher/haeuser/special/faq/15
new file mode 100644
index 0000000..ccbb47c
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/15
@@ -0,0 +1,12 @@
+15. NACHWORT
+------------
+
+Erwaehnen will ich auch noch, dass man sich als Seher auch nicht scheuen
+sollte die hoeheren Seher zu fragen, wenn man etwas nicht weiss, die
+meisten werden dann auch antworten, solange der Umgangston in Ordnung
+ist :) Man kann aber nicht nur direkt die Seher fragen, sondern sollte
+auch _immer_ die Seher-Ebene  (-h+) eingeschalten haben, da dort oft
+interessante Dinge diskutiert werden (natuerlich auch viel Stuss :)))
+Auch sollte man regelmaessig die Seher-Rubriken in der MPA lesen, wenn man
+auf dem laufenden bleiben will.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/16 b/d/seher/haeuser/special/faq/16
new file mode 100644
index 0000000..eed3680
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/16
@@ -0,0 +1,14 @@
+16. DANKSAGUNGEN
+----------------
+
+Abschliessend moechte ich noch ein GROSSES DANKESCHOEN an Ryne richten, der
+die Vorfassung dieser FAQ geschrieben hat, und von dem ich auch noch einiges
+uebernommen habe (faul wie ich bin :))
+Und auch an Zephyr noch ein grosses Dankeschoen, da sie diese FAQ fuer mich
+korrekturgelesen hat, und mich auch noch auf einiges hingewiesen hat :)
+Das letzte Dankeschoen geht an Rikus, der sich freundlicherweise die Zeit
+genommen hat, diese FAQ in den Seherladen zu bringen, und mir auch
+ermoeglicht hat, sie immer up to date zu halten :)
+
+
+Sting
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/2 b/d/seher/haeuser/special/faq/2
new file mode 100644
index 0000000..1228eb2
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/2
@@ -0,0 +1,19 @@
+2. SEHERQUEST
+-------------
+
+Eine recht schoene Quest nur fuer Seher hat Troy im Fruehjahr 1995
+geschrieben, allerdings wurde sie erst 4 Monate spaeter
+angeschlossen, nachdem Boing eine Menge Bugs gefixt hatte. Wie auch
+immer:
+Eine lohnende Quest, mit Sicherheit die schoenste, die Troy hier
+geschrieben hat, sie ist auch sehr logisch und die
+Stimmung vor Ort wirklich gut. Also unbedingt spielen, nicht zuletzt,
+weil die Belohnung dafuer wirlich gelungen ist, besser: die Belohnungen!
+Denn a) erhaelt man eine Kristallkugel, mit der man Spieler fuer einen
+Magiepunkt finden kann (siehe auch: Kap. 6: Magische Kugel), und 
+b) erhaelt man das R-Emote, mit dem man sein Emote, das man fuer die
+Amaryllis-Quest erhalten hat, auch auf Spieler ausserhalb des Raumes in
+dem man sich befindet, anwenden kann. 
+
+Viel Spass beim Questen !!!
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/3 b/d/seher/haeuser/special/faq/3
new file mode 100644
index 0000000..f3fc11a
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/3
@@ -0,0 +1,23 @@
+3. FLUCHTRICHTUNG
+-----------------
+
+Etwas unscheinbar, aber in meinen Augen ist dies immer noch der
+wertvollste Befehl, den man als Seher neu erhaelt:
+
+fluchtrichtung <Richtung/Befehl>
+
+Ab sofort kannst Du den Befehl 'fluchtrichtung' anwenden.
+Sollte dieser noch nicht aktiviert sein, musst du einmal Ende machen.
+Danach kannst Du selbst bestimmen, in welche Richtung du fliehst, wenn die
+Angst Dich mal ueberkommen sollte (wenn die Vorsicht zuschlaegt)
+Aber Achtung: Der Befehl funktioniert erst bei einem Spielerlevel von 50
+oder hoeher mit 100% Wahrscheinlichkeit, darunter jeweils niedriger.
+Tip: 'fluchtrichtung schlafe ein' funktioniert auch, ebenso wie:
+'fluchtrichtung teile Boing mit Du, ich sterbe gleich'
+Man muss halt die Prioritaeten richtig setzen ;)).
+
+Warum dieser Befehl in meinen Augen besonders wichtig ist? Nun, er
+befreit Spieler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von dem Risiko, durch
+ein Lag zu sterben, wenn die Flucht im entscheidenden Moment in die falsche
+Richtung zu gehen droht. Man muss sie vorher nur richtig gesetzt haben.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/4 b/d/seher/haeuser/special/faq/4
new file mode 100644
index 0000000..148796e
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/4
@@ -0,0 +1,9 @@
+4. SEHERLEVEL
+-------------
+
+Die Bedeutung der Levels ist insofern hoch, als dass die Erfolgschance
+der Zaubersprueche in den meisten Gilden von dem Level des Spielers abhaengig
+ist. So ist es grundsaetzlich in einigen Gilden moeglich, die maximale
+Erfolgswahrscheinlichkeit eines Zauberspruches erst dann zu erreichen,
+wenn man z.B. Seherlevel 35 erreicht hat.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/5 b/d/seher/haeuser/special/faq/5
new file mode 100644
index 0000000..9067f0b
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/5
@@ -0,0 +1,38 @@
+5. KOMMUNIKATION
+----------------
+
+Als Seher stehen Dir neue Mittel der Kommunikation zur Verfuegung,
+mittels derer Du Nachrichten an andere Spieler senden kannst:
+
+a) Mail
+-------
+
+Ab sofort steht Dir der kostenlose Kurierdienst der MG-Post zur Verfuegung -
+durch Eingabe von 'mail' kannst du von ueberall Post verschicken und
+empfangen. Dies setzt aber voraus, dass Du eine Zeitung bei Dir traegst,
+da das 'mail' eine Zusatzfunktion der MPA ist.
+
+b) MPA
+------
+
+In der Zeitung steht Dir nun die neue Rubrik 'seher.entwicklung' zur
+Verfuegung, in der Du Deine Vorschlaege zur Verbesserung des Sehertums
+einbringen kannst, sowie die Rubrik 'seher.urlaub'.
+
+c) Kanaele
+----------
+
+Zur direkten Kommunikation mit den anderen Sehern steht Dir nun auch ein
+neuer Kanal zur Verfuegung. Er wird mit '-h' angesprochen (nein, nicht mit
+S wie Seher ;)).
+
+d) Fernschreiber
+----------------
+
+Mit dem Fernschreiber aus dem Seherladen kannst Du ganze Nachrichtenbloecke
+an andere Spieler senden. Dies ist haeufig nuetzlich, wenn man laengere
+Texte an einen anderen Spieler senden will, waehrend man z.B. mit diesem
+zusammen eine neue Region oder eine Quest erforscht. Der Einsatz kostet
+15 KP pro Spieler, an den die Nachricht gesendet wird, man kann auch an
+mehrere Spieler gleichzeitig die Meldung ausgeben lassen.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/6 b/d/seher/haeuser/special/faq/6
new file mode 100644
index 0000000..6620ae2
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/6
@@ -0,0 +1,17 @@
+6. MAGISCHE KUGEL
+-----------------
+
+Im Haus der Hexe am Friedhof findest Du eine Kugel, die Du mitnehmen
+kannst - mit ihr kannst du durch den Befehl 'finde <Spielername>'
+jeden eingeloggten Spieler lokalisieren - ein Einsatz kostet jeweils 9
+KP.
+
+Mit der Einfuehrung der Seherquest von Troy erhaelt man als Questbelohnung
+eine - der Name des Quests laesst es vermuten - Kristallkugel, die dieselbe
+Funktion wie die Seherkugel erfuellt. Allerdings kostet diese pro Einsatz
+nur 1 KP. Dafuer erhaelt allerdings der beobachtete Spieler die Meldung
+'Jemand beschwoert Dein Bild herauf.', was auf Dauer etwas aufdringlich
+wird, da der Betroffene ja nicht weiss, wer ihn da sucht.
+Welche Kugel du als Seher benutzt, kommt wohl auf die eigene Entscheidung und
+den jeweiligen Fall an.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/7 b/d/seher/haeuser/special/faq/7
new file mode 100644
index 0000000..1fdfc6c
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/7
@@ -0,0 +1,15 @@
+7. SEHERLADEN
+-------------
+
+Auf Svolvaer findest Du einen Laden, der spezielle Items nur fuer Seher
+anbietet. Interessant ist hier der Bumerang, der Wecker, die Partytroete,
+der Magische Beutel und der kleine graue Kasten.
+
+Fuer das Angebot im Seherladen ist Loco zustendig, der das Angebot
+sicher gerne erweitern wuerde, und daher fuer Ideen immer aufgeschlossen
+ist - daher schreibe ihm ruhig ein Mail, wenn Du eine Idee hast, was
+dort zukuenftig noch angeboten werden koennte.
+
+Uebrigens gibts auch in der Parawelt in Port Vain nen Seher-Laden, den
+muesst ihr allerdings suchen :))
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/8 b/d/seher/haeuser/special/faq/8
new file mode 100644
index 0000000..8d0e537
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/8
@@ -0,0 +1,51 @@
+8. DESIGNER-SEHER
+-----------------
+
+Nun, vielleicht ist dieser Titel auch ein wenig uebertrieben. Aber als
+Seher kannst Du (fast) Deine gesamte Erscheinung im MUD selbst gestalten:
+Nun, Designertypen glaenzen durch ihr Aeusseres, also fangen wir mal beim
+Aussehen an: Was die Spieler sehen, wenn sie Dich untersuchen, kannst Du
+mit dem Befehl 'extralook' bestimmen. Die dort eingegebene Beschreibung
+wird der Auflistung dessen, was Du bei Dir traegst, vorangestellt.
+
+Zur Erscheinung gehoert auch das Auftreten, also designen wir mal ein
+bisschen an Deinen Meldungen herum, die erscheinen, wenn Du einen Raum
+betrittst oder verlaesst. Dies kannst Du mit:
+'setmin <TEXT>' bzw. 'setmout <TEXT>' setzen.
+Und wenn Du moechtest, kannst Du mit 'setmmout' bzw. 'setmmin'
+die Meldungen setzen, die erscheinen, wenn Du einen Ort mittels eines
+Teleports betrittst/verlaesst.
+
+Doch auch Designerseher leben unter dem Joch des Armageddon, und sind daher
+manchmal waffen- und ruestungslos. Wer es aber nicht ertragen kann, in diesen
+bitteren Stunden immer die Meldung 'greift mit blossen Haenden an' zu sehen,
+der kann sich mittels des Befehls 'sethands <TEXT>' eine martialischere
+(oder auch zaertlichere, je nach Geschmack ;)) Kampfmeldung fuer seine Haende
+setzen.
+
+Nun, ein richtiger Seher hat natuerlich auch einen interessanteren
+Namen, nicht so was oedes wie 'Wurst, die Seherin'. Und deshalb koennte
+sich Wurst einen eigenen Namen geben, mit dem Befehl 'titel <TEXT>'.
+Dann hiesse sie hinterher beispielsweise 'Wurst ist ne Wurst'.
+Und wem das noch nicht laessig genug ist, der setzt sich mit
+'presay <TEXT>' auch noch einen Namensvorsatz.
+Beispiel: 'Die Oberwurstseherin Wurst ist ne Wurst'.
+Wenngleich das vielleicht doch nicht SOOO cool ist.
+Geschmackssache halt ;).
+
+
+Ach ja, und wenn man dann bei all der Rumdesignerei vergessen haben sollte,
+was man ueberhaupt eingegeben hat, so erhaelt man mit dem Befehl 'review'
+einen Ueberblick ueber die meisten Einstellungen.
+
+Eine Anmerkung noch: Der Toeter hat vor langer Zeit eine kleine Erweiterung
+in den Befehl setmout eingebaut:
+Nunmehr ist es moeglich, den Text 'nach (Richtung)' nicht mehr nur am Ende,
+sondern irgendwo im Text erscheinen zu lassen: dann muss im Text der
+out-message ein # erscheinen, die dann durch 'nach (Richtung)' ersetzt wird.
+Unterdruecken kannst Du die Richtungsangabe allerdings nicht, wenn Du das #r
+weglaesst, wird diese Angabe einfach hinten angehaengt..
+
+Hilfe dazu liefern aber natuerlich auch wiederum die Seherhilfeseiten unter
+'hilfe seher'
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/9 b/d/seher/haeuser/special/faq/9
new file mode 100644
index 0000000..bb5ca35
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/9
@@ -0,0 +1,11 @@
+9. FEHLERMELDUNG
+----------------
+
+Ein nicht besonders wichtiger, aber in seinen Auswirkungen haeufig
+angetroffener Befehl: Fehlermeldung. Wenn Dir das ewige
+'Wie bitte ?' langsam zu eintoenig wird, so kannst Du mit
+'Fehlermeldung <TEXT>' einen neuen Text fuer Deine Fehlermeldung setzen -
+uebrigens genauso wie fuer die Uhrmeldung, was allerdings schon als
+Spieler moeglich ist, was jedoch scheinbar nur recht wenige Spieler
+wissen.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/faq.o b/d/seher/haeuser/special/faq/faq.o
new file mode 100644
index 0000000..a6cd59a
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/faq.o
@@ -0,0 +1,3 @@
+#0:0
+properties ([:2])
+synonym (["level":"4","finger":"12","haus":"14","quest":"2","kugel":"6","designer-seher":"8","portal":"11","echo":"13","fehlermeldung":"9","quests":"2","remote":"13","fluchtrichtung":"3","transportmoeglichkeit":"1","test":"20","seherquest":"2","haeuser":"14","r-emote":"13","seherhaus":"14","para-portal":"11","transport":"1","seherhaeuser":"14","seherladen":"7","magische kugel":"6","transportmoeglichkeiten":"1","paralleldimension":"10","danksagung":"16","seherquests":"2","seherlevel":"4","nachwort":"15","danksagungen":"16","designerseher":"8","finger-befehl":"12","kommunikation":"5","paraportal":"11","fingerbefehl":"12",])
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/inhalt b/d/seher/haeuser/special/faq/inhalt
new file mode 100644
index 0000000..40780bc
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/inhalt
@@ -0,0 +1,28 @@
+Inhalt der SeherFAQ 3.02:
+-------------------------
+
+   0. Neuigkeiten
+   1. Transportmoeglichkeiten
+   2. Seherquests
+   3. Fluchtrichtung
+   4. Seherlevel
+   5. Kommunikation
+   6. Magische Kugel
+   7. Seherladen
+   8. Designer-Seher
+   9. Fehlermeldung
+  10. Paralleldimension
+  11. Para-Portal 8
+  12. Finger-Befehl
+  13. Echo, R-Emote
+  14. Seherhaeuser
+  15. Nachwort
+  16. Danksagungen
+
+Die einzelnen Kapitel liest Du einfach mit z.B. lies 12.
+Wenn Du eine Idee hast, was an der FAQ verbessert, geaendert oder
+hinzugefuegt werden sollte, dann waere ich Dir sehr dankbar,
+wenn Du mir eine kurze Mail schicken wuerdest.
+
+Sting
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/seherfaq b/d/seher/haeuser/special/faq/seherfaq
new file mode 100644
index 0000000..1790941
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/seherfaq
@@ -0,0 +1 @@
+Mach mal "lies inhalt"
diff --git a/d/seher/haeuser/special/rj.c b/d/seher/haeuser/special/rj.c
new file mode 100644
index 0000000..42f3b98
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/rj.c
@@ -0,0 +1,26 @@
+inherit "/std/thing";
+
+#include <properties.h>
+#include "../haus.h"
+
+create()
+{
+  if (!clonep(this_object())) return;
+  ::create();
+
+  SetProp(P_SHORT,0);
+  SetProp(P_NOGET, 1);
+  AddId("r&j");
+  AddCmd("lies", "lies");
+}
+
+static int lies(string str)
+{
+  int nr;
+
+  if (!str || sscanf(str, "seite %d", nr) != 1)
+    return notify_fail("Syntax: lies seite <nr>\n"), 0;
+
+  this_player()->More(SPECIALPATH+"rom_jul/seite"+nr, 1);
+  return 1;
+}
diff --git a/d/seher/haeuser/special/seherfaq.c b/d/seher/haeuser/special/seherfaq.c
new file mode 100644
index 0000000..9ae96e6
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/seherfaq.c
@@ -0,0 +1,247 @@
+inherit "std/thing";
+inherit "std/more";
+inherit "/mail/nedit";
+
+#include <properties.h>
+#include <wizlevels.h>
+#include "../haus.h"
+
+#define FAQ(f) (SPECIALPATH+"faq/"+(f))
+#define FAQUSER ({ "ryne", "toss", "sting" })
+#define IS_USER(pl) (member(FAQUSER, getuid(pl)) >= 0)
+
+static string *seite;
+static string f,*s;
+
+mapping synonym = ([]);
+
+create()
+{
+  ::create();
+  SetProp(P_NAME,"SeherFAQ");
+  SetProp(P_GENDER,FEMALE); 
+  SetProp(P_NOGET,1);
+  AddId( ({"faq","seherfaq","FAQ","SeherFAQ" }) );
+  AddCmd("lies","lesen");
+  AddCmd(({"beschreib","beschreibe"}),"beschreiben");
+  AddCmd("seiten","seiten");
+  AddCmd(({"loesch","loesche"}),"loeschen");
+  AddCmd(({"kopier","kopiere"}),"kopieren");
+  restore_object(FAQ("faq"));
+  seite = get_dir(FAQ("*"))-({".","..","faq.o"});
+}
+
+init()
+{
+  thing::init();
+  if (this_player() && IS_USER(this_player()))
+    nedit::init_rescue();
+}
+
+string
+_query_short()
+{
+  if (this_player() && IS_SEER(this_player()))
+    return "Die SeherFAQ";
+  else
+    return 0;
+}
+
+string 
+_query_long()
+{
+  if (this_player() && IS_SEER(this_player()))
+    return "Dies ist Rynes SeherFAQ.\n\
+Wenn Du weitere Fragen oder Anregungen zu dieser FAQ hast,\n\
+sei so nett und schicke Ryne einen kurzen Brief\n\n\
+Zum Inhalt der FAQ kommst Du mit >lies inhalt<\n";
+  else
+    return 0;
+}
+
+int
+id(string str)
+{
+  if (!IS_SEER(this_player()))
+    return 0;
+  else
+    return ::id(str);
+}
+
+int
+seiten(string str)
+{
+  int i,j;
+  string *syn;
+  closure filter_ldfied;
+
+  if (!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  if(!(i = sizeof(seite)))
+    write("Keine Seiten beschrieben!\n");
+  else {
+    filter_ldfied = lambda(({'ind,'page,'map_ldfied/*'*/}),
+		    ({#'==,'page,({#'[/*]'*/,'map_ldfied,'ind})}));
+    for (str = "",i-=1;i>=0;i--) {
+      syn = m_indices(filter_indices(synonym,filter_ldfied,seite[i],synonym));
+      printf("Seite '%s' - ",seite[i]);
+      if (j=sizeof(syn)) {
+	for(j-=1;j>=0;j--)
+	  printf("'%s' ",syn[j]);
+	write("\n");
+      }
+      else
+	write( "(keine Synonyme definiert)\n");
+    }
+  }
+  return 1;
+}
+
+int
+lesen(string str)
+{
+  if (!IS_SEER(this_player()))
+    return 0;
+
+  if (!str || str == "") {
+    notify_fail("Was willst Du denn lesen?\n");
+    return 0;
+  }
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+  if (member(seite,str)<0) {
+    if (!member(synonym,str)) {
+      notify_fail("Diese Seite gibt es nicht...\n");
+      return 0;
+    }
+    else 
+      str = synonym[str];
+  }
+  this_player()->More(FAQ(str),1);
+  return 1;
+}
+
+int
+beschreiben(string str)
+{
+  string faq,*desc;
+  int i;
+
+  if (!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+
+  if (!str || str == "") {
+    notify_fail("Was willst Du denn beschreiben?\n");
+    return 0;
+  }
+  if (sscanf(str,"%s %s",faq,str)!=2 || !id(faq)) {
+    notify_fail("Syntax: beschreibe faq <seite>\n");
+    return 0;
+  }
+  str = implode(old_explode(str," ")-({""}), " ");
+  desc = old_explode(implode(old_explode(str,", "),","),",");
+  f = 0;
+  s = 0;
+
+  for (i=sizeof(desc)-1;i>=0;i--) {
+    if (member(seite,desc[i])>=0) {
+      f = desc[i];
+      s = desc-({desc[i]});
+      break;
+    }
+  }
+  if (!f) {
+    f = desc[0];
+    s = desc[1..];
+  }
+  write("Bitte Beschreibung fuer die FAQ-Seite '"+f+"' angeben\n");
+  nedit("faq");
+  return 1;
+}
+
+static void
+faq(string str)
+{
+  int i;
+  string file;
+
+  if (!str || str == 0) {
+    write("** Abbruch! **\nNichts geaendert!\n");
+    return;
+  }
+  
+  if (file_size(file=FAQ(f))>=0)
+    rm(file);
+  write_file(file, str);
+  if (member(seite,f)==-1)
+    seite += ({f});
+
+  for (i=sizeof(s)-1;i>=0;i--) 
+    synonym += ([ s[i] : f ]);
+
+  save_object(FAQ("faq"));
+}
+
+int
+loeschen(string str)
+{
+  string *syn;
+  int i;
+
+  if(!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+  if (!str || str == "") {
+    notify_fail("Was willst Du denn loeschen?\n");
+    return 0;
+  }
+  if (member(seite,str)>=0) {
+    syn = m_indices(filter_indices(synonym,
+				 lambda(({'ind,'page,'map_ldfied/*'*/}),
+					({#'==,'page,({#'[/*]'*/,'map_ldfied,'ind})}))
+				 ,seite[i],synonym));
+    rm(FAQ(str));
+    seite -= ({str});
+  }
+  else {
+    str = implode(old_explode(str," ")-({""}), " ");
+    syn = old_explode(implode(old_explode(str,", "),","),",");
+  }
+  for (i=sizeof(syn)-1; i>=0; i--)
+    synonym = filter_indices(synonym,
+                             lambda(({'key,'cmp}),
+				    ({#'!=,'key,'cmp/*'*/})),
+			     syn[i]);
+
+  save_object(FAQ("faq"));
+  write("OK\n");
+  return 1;
+}
+
+int
+kopieren(string str)
+{
+  string *part;
+  int i;
+
+  if (!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+  part = old_explode(str," ")-({""});
+  if(sizeof(part)<4 || !id(part[0]) || part[2] != "nach" || 
+     member(seite,part[1]) == -1) {
+    notify_fail("kopiere faq <seite> nach <alias>\n");
+    return 0;
+  }
+  str = part[1];
+  part=old_explode(implode(old_explode(implode(part[3..]," "),", "),","),",");
+  for(i=sizeof(part)-1;i>=0;i--)
+    synonym += ([ part[i] : str ]);
+  save_object(FAQ("faq"));
+  write("OK.\n");
+  return 1;
+}
diff --git a/d/seher/haeuser/special/seherfaqinvis.c b/d/seher/haeuser/special/seherfaqinvis.c
new file mode 100644
index 0000000..45d3625
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/seherfaqinvis.c
@@ -0,0 +1,236 @@
+inherit "std/thing";
+inherit "std/more";
+inherit "/mail/nedit";
+
+#include <properties.h>
+#include <wizlevels.h>
+#include "../haus.h"
+
+#define FAQ(f) (SPECIALPATH+"faq/"+(f))
+#define FAQUSER ({ "ryne", "toss", "sting" })
+#define IS_USER(pl) (member(FAQUSER, getuid(pl)) >= 0)
+
+static string *seite;
+static string f,*s;
+
+mapping synonym = ([]);
+
+void create()
+{
+  ::create();
+  SetProp(P_NAME,"SeherFAQ");
+  SetProp(P_GENDER,FEMALE); 
+  SetProp(P_NOGET,1);
+  AddId( ({"faq","seherfaq","FAQ","SeherFAQ" }) );
+  AddCmd("lies","lesen");
+  AddCmd(({"beschreib","beschreibe"}),"beschreiben");
+  AddCmd("seiten","seiten");
+  AddCmd(({"loesch","loesche"}),"loeschen");
+  AddCmd(({"kopier","kopiere"}),"kopieren");
+  restore_object(FAQ("faq"));
+  seite = get_dir(FAQ("*"))-({".","..","faq.o"});
+}
+
+void init()
+{
+  thing::init();
+  if (this_player() && IS_USER(this_player()))
+    nedit::init_rescue();
+}
+
+string
+_query_short()
+{
+    return 0;
+}
+
+string 
+_query_long()
+{
+    return 0;
+}
+
+int
+id(string str)
+{
+    return 0;
+}
+
+int
+seiten(string str)
+{
+  int i,j;
+  string *syn;
+  closure filter_ldfied;
+
+  if (!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  if(!(i = sizeof(seite)))
+    write("Keine Seiten beschrieben!\n");
+  else {
+    filter_ldfied = lambda(({'ind,'page,'map_ldfied/*'*/}),
+		    ({#'==,'page,({#'[/*]'*/,'map_ldfied,'ind})}));
+    for (str = "",i-=1;i>=0;i--) {
+      syn = m_indices(filter_indices(synonym,filter_ldfied,seite[i],synonym));
+      printf("Seite '%s' - ",seite[i]);
+      if (j=sizeof(syn)) {
+	for(j-=1;j>=0;j--)
+	  printf("'%s' ",syn[j]);
+	write("\n");
+      }
+      else
+	write( "(keine Synonyme definiert)\n");
+    }
+  }
+  return 1;
+}
+
+int
+lesen(string str)
+{
+  if (!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  if (!str || str == "") {
+    notify_fail("Was willst Du denn lesen?\n");
+    return 0;
+  }
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+  if (member(seite,str)<0) {
+    if (!member(synonym,str)) {
+      notify_fail("Diese Seite gibt es nicht...\n");
+      return 0;
+    }
+    else 
+      str = synonym[str];
+  }
+  this_player()->More(FAQ(str),1);
+  return 1;
+}
+
+int
+beschreiben(string str)
+{
+  string faq,*desc;
+  int i;
+
+  if (!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  if (!str || str == "") {
+    notify_fail("Was willst Du denn beschreiben?\n");
+    return 0;
+  }
+  
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+
+  if (sscanf(str,"faq %s",str)!=1) {
+    notify_fail("Syntax: beschreibe faq <seite>\n");
+    return 0;
+  }
+  str = implode(old_explode(str," ")-({""}), " ");
+  desc = old_explode(implode(old_explode(str,", "),","),",");
+  f = 0;
+  s = 0;
+
+  for (i=sizeof(desc)-1;i>=0;i--) {
+    if (member(seite,desc[i])>=0) {
+      f = desc[i];
+      s = desc-({desc[i]});
+      break;
+    }
+  }
+  if (!f) {
+    f = desc[0];
+    s = desc[1..];
+  }
+  write("Bitte Beschreibung fuer die FAQ-Seite '"+f+"' angeben\n");
+  nedit("faq");
+  return 1;
+}
+
+static void
+faq(string str)
+{
+  int i;
+  string file;
+
+  if (!str || str == 0) {
+    write("** Abbruch! **\nNichts geaendert!\n");
+    return;
+  }
+  
+  if (file_size(file=FAQ(f))>=0)
+    rm(file);
+  write_file(file, str);
+  if (member(seite,f)==-1)
+    seite += ({f});
+
+  for (i=sizeof(s)-1;i>=0;i--) 
+    synonym += ([ s[i] : f ]);
+
+  save_object(FAQ("faq"));
+}
+
+int
+loeschen(string str)
+{
+  string *syn;
+  int i;
+
+  if(!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+  if (!str || str == "") {
+    notify_fail("Was willst Du denn loeschen?\n");
+    return 0;
+  }
+  if (member(seite,str)>=0) {
+    syn = m_indices(filter_indices(synonym,
+				 lambda(({'ind,'page,'map_ldfied/*'*/}),
+					({#'==,'page,({#'[/*]'*/,'map_ldfied,'ind})}))
+				 ,seite[i],synonym));
+    rm(FAQ(str));
+    seite -= ({str});
+  }
+  else {
+    str = implode(old_explode(str," ")-({""}), " ");
+    syn = old_explode(implode(old_explode(str,", "),","),",");
+  }
+  for (i=sizeof(syn)-1; i>=0; i--)
+    synonym = filter_indices(synonym,
+                             lambda(({'key,'cmp}),
+				    ({#'!=,'key,'cmp/*'*/})),
+			     syn[i]);
+
+  save_object(FAQ("faq"));
+  write("OK\n");
+  return 1;
+}
+
+int
+kopieren(string str)
+{
+  string *part;
+  int i;
+
+  if (!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+  part = old_explode(str," ")-({""});
+  if(sizeof(part)<4 || part[0]!="faq" || part[2] != "nach" || 
+     member(seite,part[1]) == -1) {
+    notify_fail("kopiere faq <seite> nach <alias>\n");
+    return 0;
+  }
+  str = part[1];
+  part=old_explode(implode(old_explode(implode(part[3..]," "),", "),","),",");
+  for(i=sizeof(part)-1;i>=0;i--)
+    synonym += ([ part[i] : str ]);
+  save_object(FAQ("faq"));
+  write("OK.\n");
+  return 1;
+}
diff --git a/d/seher/haeuser/special/seherfaqmobil.c b/d/seher/haeuser/special/seherfaqmobil.c
new file mode 100644
index 0000000..250db4b
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/seherfaqmobil.c
@@ -0,0 +1,79 @@
+// tragbare Seher-FAQ, gibt es im Seherladen zu kaufen bzw. automatisch zur Seherwerdung
+// Rikus@mg.mud.de
+
+inherit "std/thing";
+
+#include <properties.h>
+#include <wizlevels.h>
+#include "../haus.h"
+
+#define FAQ(f) (SPECIALPATH+"faq/"+(f))
+
+static string *seite;
+
+mapping synonym = ([]);
+
+create()
+{
+//  if (!clonep(this_object())) return;
+  ::create();
+  SetProp(P_SHORT,"Die SeherFAQ");
+  SetProp(P_NAME,"SeherFAQ");
+  SetProp(P_GENDER,FEMALE); 
+  SetProp(P_LONG,"Dies ist die SeherFAQ. Wenn Du weitere Fragen oder "+
+          "Anregungen zu dieser FAQ\nhast, sei so nett und schicke Sting "+
+          "einen kurzen Brief. Zum Inhalt der FAQ\nkommst Du mit "+
+          ">lies inhalt<\n");
+  SetProp(P_WEIGHT,100);
+  SetProp(P_VALUE,1000);
+  AddId(({"faq","seherfaq"}));
+  AddCmd("lies","lesen");
+  restore_object(FAQ("faq"));
+  seite = get_dir(FAQ("*"))-({".","..","faq.o"});
+}
+
+init()
+{
+  object o;
+  ::init();
+  if ((o=environment()) && query_once_interactive(o) && !IS_SEER(o))
+     call_out("wech",0);
+}
+
+wech()
+{
+   write("Die Seher-FAQ lacht Dich aus und loest sich in Wohlgefallen auf.\n");
+   remove();
+}
+
+int lesen(string str)
+{
+  if (!str || str == "") {
+    notify_fail("Was willst Du denn lesen?\n");
+    return 0;
+  }
+  if (environment()!=this_player()) 
+  {
+     notify_fail("Du musst die FAQ schon erst nehmen!\n");
+     return 0;
+  }
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+  if (member(seite,str)<0) {
+    if (!member(synonym,str)) {
+      notify_fail("Diese Seite gibt es nicht...\n");
+      return 0;
+    }
+    else 
+      str = synonym[str];
+  }
+  this_player()->More(FAQ(str),1);
+  return 1;
+}
+
+string _query_extralook()
+{
+   object o;
+   if ((o=environment()) && (o->QueryProp(P_GENDER)==FEMALE))
+      return "Mit ihrer Seher-FAQ outet sie sich als Wurstseherin.\n";
+   return "Mit seiner Seher-FAQ outet er sich als Wurstseher.\n";
+}
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/0 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/0
new file mode 100644
index 0000000..95ec97b
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/0
@@ -0,0 +1,18 @@
+0. NEUIGKEITEN
+Hier aktuelle Aenderungen der SeherFAQ 2.0 (Stand 2.11.1995):
+
+- Zunaechst einen grossen Dank an Cuchullin, der eine detaillierte
+  Beschreibung der Artikel aus dem Seherladen zur FAQ beigetragen hat.
+- Endlich die neue FAQ! Die meisten Informationen waren fast ein Jahr alt,
+  und ich hoffe, alle relevanten Informationen auf dem aktuellen Stand zu
+  haben.
+- Mehrere Seherportale wurden in letzter Zeit neu angehaengt. Welche nunmehr
+  vorhanden sind, kannst du in '1. Transportmoeglichkeiten' nachlesen.
+- Toeter hat das setmout geaendert - nunmehr kann die Richtungsangabe
+  weggelassen oder an eine beliebige Stelle im Text gesetzt werden.
+- Im Seherladen gibt es einige neue Artikel; hierzu '7. Sehrladen'.
+- Die Paralleldimension waechst staendig; einige interessante Monster hieraus
+  sind in '10. Paralleldimension' aufgefuehrt, aber wie so oft, selbst
+  schauen, und man findet was neues ;-).
+
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/1 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/1
new file mode 100644
index 0000000..c9954c0
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/1
@@ -0,0 +1,47 @@
+1. Transportmoeglichkeiten.
+
+Als Seher kannst Du nunmehr auf einige neue Fortbewegungsmoeglichkeiten
+zugreifen, um schneller von einem Ort zum anderen zu gelangen:
+
+A) Seherportale
+Als Seher kannst Du ab sofort magische Portale nutzen, um schneller
+von einem Ort zum anderen zu gelangen. es gibt im Moment 21 Tore,
+die an folgenden Stellen liegen:
+
+ 1. Tamibar Dschungel              11. Klippenpfad auf Aurora
+ 2. Bei den Drachenzinnen          12. Hauptstrase Suedende auf Svolvaer
+ 3. Port Vainer Stadttor           13. Im Bergdorf
+ 4. An einem Bach im Gebirge       14. Vorplatz Traukapelle
+ 5. Im Polargebiet                 15. Lash
+ 6. Tundra                         16. Im Dschungel
+ 7. Feenstrasse                    17. Auf den Wolken
+ 8. Waldweg                        18. Am Fluss Tain Wen Tai
+ 9. Ruinenstadt                    19. Ritterdenkmal bei Orkhausen
+10. Vorplatz Arena                 20. Rodelbahn
+21. Hobbitdorf
+
+Diese Tore kannst du mit dem Befehl 'teleportiere' benutzen.Dies setzt
+allerdings voraus, dass Du dieses Portal bereits gefunden hast. Du musst die
+Portale also zunaechst einmal suchen ;).Ein Teleportieren zu einem anderen
+Portal kostet 50 MP. Da danach immer wieder gefragt wird: Natuerlich kann man
+die Portale nur benutzen, wenn man sich gerade bei einem befindet ;)).
+
+B) Pegasus
+Du kannst ebenso mit Pegasus durch die Gegend fliegen - das kostet keine
+MP und geht auch recht fixe - Haltestellen: vor dem Elfendorf, im
+Polargebiet, Zwergenstadt, Svolvaer, Port Vain. Einmal mitfliegen
+kostet 222 Muenzen, und man kann als Seher einen normalen Spieler
+zum Mitfliegen einladen. Ich fluche regelmaessig ueber Pegasus, weil
+man es kaum schafft, >besteige Pferd< einzugeben, so schnell hebt
+das Tierchen wieder ab. Deshalb hab ich mir ein ali darauf gelegt, ist
+wohl empfehlenswert.
+
+C) Siebenmeilenstiefel
+Diese kann man im Seher im Seherladen kaufen; sie haben die Eigenschaft,
+ihren Traeger immer bis zur naechsten Kreuzung weiterzutragen, was bei langen
+Wegen sinnvoll sein kann, in vielen Gegenden jedoch nicht funktioniert, weil
+in jedem Raum mehr als zwei Ausgaenge vorkommen. Ausserdem ist das Ganze
+extrem gewoehnungsbeduerftig, da man bekannte Wege jetzt mit ganz anderen
+Tastenkombinationen abgeht, als wenn man die Wege einfach wie gewohnt
+'runterrattert'. Einfach mal austesten, lustig ists allemal.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/10 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/10
new file mode 100644
index 0000000..90e96f4
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/10
@@ -0,0 +1,23 @@
+
+10. PARALLELDIMENSION
+
+Warscheinlich hast Du schon immer gedacht: 'Eine Welt jenseits des
+MorgenGrauens gibt es genausowenig wie Geheimbuende!' - Nun, bezueglich der
+Geheimbuende mag das zutreffen, und natuerlich sollst Du auch keine Welt
+haben neben dem MorgenGrauen, aber es gibt im MUD eine Welt, die nur Seher
+betreten koennen: Die Paralleldimension.
+
+Momentan ist die Paralleldimension noch eine relativ kleine Welt, die von den
+meisten Sehern eher per Zufall betreten wird; man erreicht sie naemlich nur,
+wenn beim teleportieren in einem magischen Portal etwas schief laeuft... nun,
+diesen Effekt kann man umkehren, es gibt auch ein starres Portal, das einem
+das bewusste Betreten / Verlassen der Parallelwelt ermoeglicht. Bevor man
+jedoch Hals ueber Kopf in bekannte Sphaeren zurueckkehrt, sollte man sich
+schon ein wenig in der Paralleldimension umschauen, da diese stetig ausgebaut
+wird und mittlerweile einige interessante Monster enthaelt. Diese finden sich
+Hauptsaechlich in der Ebene, wo man einmal den Weghier, den Cu Sith und den
+(den ? (DIE!)) Goblindrachen aufsuchen sollte; aber auch in und um Schrumpfis
+Gruft finden sich einige interessante Monster.
+
+Und: Have fun, schwache Nerven sollte man dort nicht mitbringen :-).
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/11 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/11
new file mode 100644
index 0000000..792b75a
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/11
@@ -0,0 +1,14 @@
+
+11.FINGER-BEFEHL
+
+Wenn Du einmal probierst, einen anderen Spieler zu fingern, wirst Du
+feststellen, dass Du nun einige zusaetzliche Informationen erhaelst, bei
+normalen Spielern ihr Alter, und bei Sehern / Magiern zusaetzlich die
+ueber Plan und Projekt eingegebenen Informationen.
+
+So, und wenn Du dann auch obendrein nicht allzu zimperlich bist, und gerne
+Leute Dich fingern laesst, so wirst Du natuerlich auch einen Plan und ein
+Projekt in Deinem 'finger' einsetzen. Dies kannst Du mit Hilfe des
+Planeditors machen, den Du im Seherladen erhaelst.
+
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/12 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/12
new file mode 100644
index 0000000..6593f64
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/12
@@ -0,0 +1,15 @@
+12. ECHO & R-EMOTE
+Solltest Du irgendwann den Archie geloest haben (was dringend zu
+empfehlen ist, denn das ist definitiv eines der besten quests hier neben
+den Pyras und Tarko - IMHO) - dann steht Dir als Seher hinterher der
+ECHO-Befehl zur Verfuegung, mit dessen Hilfe Du in der Lage bist,
+einen x-Beliebigen Text in dem Raum abzusetzen, in dem Du Dich
+befindest, so daDich auch alle anderen Spieler diesen Text lesen koennen...
+Nette Spielerei, die leider 48 MP kostet, aber trotzdem immer zu einem
+kleinen Gag gut ist (gelle, Bloodgore ???).
+
+Solltest Du das Seherquest 'Die Kristallkugel' geloest haben, so steht Dir
+auch das 'r-emote' zur Verfuegung, das es Dir ermoeglicht, das seit der
+Loesung des Amaryllis-Quests (hast Du doch wohl !!) moegliche emote auch auf
+Spieler ausserhalb des Raumes anzuwenden.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/13 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/13
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index 0000000..22866ec
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/13
@@ -0,0 +1,14 @@
+13. MAGISCHER BEUTEL
+In dem Seherladen auf Svolvaer kannst Du einen magischen Beutel kaufen, mit
+dem Du Objekte erzeugen kannst. Grundsaetzlich ist dies zwar nur ein Spass,
+aber es lassen sich damit grundsaetzlich auch Objekte erzeugen, die im Spiel
+verwendet werden koennen. Allerdings halten diese Objekte nur knappe 15
+minuten, bevor sie sich in Luft aufloesen.
+
+Da die Anwendung des Beutels oftmals daran scheitert, dass er ein wenig kom-
+pliziert zu Bedienen und schlecht dokumentiert ist, habe ich eine step-by-
+step Anleitung dazu geschrieben, die allerdings recht ausfuehrlich ist;
+solltest Du die FAQ nur fuer einen kurzen Ueberblick lesen wollen, so kannst
+Du die Anleitung natuerlich auch spaeter lesen. Ansonsten: Die Anleitung
+liest man mit 'lies Anleitung'!! ;-)
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/14 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/14
new file mode 100644
index 0000000..044850f
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/14
@@ -0,0 +1,61 @@
+14. SEHERHAEUSER
+Interessantes Thema: Die Seherhauser: Sie gibt es nun seit ca. Mitte
+Oktober 94, und folgendes ist dazu anzumerken:
+I. In der Bausparkasse in Drachenhort gibt es die noetigen Informationen
+zu den Hauesern. Das Informationsblatt fuer 10.000 Muenzen sollte man
+sich eben zulegen, auch wenn nur eine Seite Infos drinstehen, und es
+nach dem ersten Lesen weg ist :((.
+Grundsaetzlich gibt es zwei Moeglichkeiten, zu einem Haus zu kommen:
+a). Der schnelle Vertrag: Kostet 2 Mio EPs, man muss alle 2 online Stunden
+eine Rate von 80.000 EPs einzahlen - insgesamt also 25 Raten. Die
+Zeit kann u.U. nach einem Crash etwas knapp werden, da man dann
+nicht die noetige Zeit hat, um sich selbst erstmal Ausruestung zu
+besorgen, und ja vor allem alle Spieler dabei sind, sich Ausruestung zu
+beschaffen, so dass nicht viel zu holen ist.
+b). Der langsame Vertrag: Kostet 2.4 Mio Eps - also 30 Raten,
+man muss alle 4 online Stunden seine Rate von 80.000 EPs
+einzahlen. Sicher besser geeignet fuer diejenigen, die oft talken, und nicht
+die naechste Woche nur mit metzeln verbringen wollen -
+Geschmackssache.... natuerlich kann man bei beiden Vertragsarten auch
+schneller einzahlen, also muss man sich keine Sorge machen, dass man
+beim 4-stunden Vertrag ewig warten muss, bis man einen neuen
+Masterblock kriegt, auf dem die Guthaben gutgeschrieben werden.
+c) Welche Vertragsform man waehlt, ist einem selbst ueberlassen.... aber
+ueberlegs Dir gut, ob Du die Zeit zum talken behalten willst, denn die
+wird beim 2h - Vertrag schnell knapp - nicht zu vergessen die Tatsache,
+dass bei Ueberziehen der Einzahlungszeit fuer die einzelnen Raten
+zunaechst eine saftige Strafe faellig wird, und dann sogar der ganze
+Vertrag floeten gehen kann....
+d). Meine Anmerkung: Wer so richtig heiss auf ein Haus ist, metzelt eine
+nacht durch. Ich hab damals um 0.00 Uhr angefangen, und morgens um 8
+war das Haus fertig - nachts sind weniger Spieler dabei, und man hat
+mehr Opfer, die man ausschlachten kann...... Durchschnittszeit fuer eine
+Rate war laut logfile 23 minuten.... sicherlich ein Argument fuer den 2-
+Stunden- Vertrag.
+II. Seit Mitte Januar koennen in den Haeusern auch extra-Raeume eingebaut
+werden. Diese kosten pro Stueck 200.000 Muenzen, und man kann, wie
+auch beim Hausbau, zwischen einem schnellen und einem sanften Vertrag
+waehlen.
+Maximal koennen 9 Raeume an das Haus angebaut werden. Sofern in einem
+Raum mehrere Haeuser stehen, besteht auch die Moeglichkeit, die durch
+den Befehl Ausgang miteinander zu verbinden.
+III. In den Seherhaeusern sind seit Februar ' 95 das Beschreiben von Befehlen
+und spezifische Ausgaben moeglich. So kann man Rassen und - Geschlechtsspe-
+zifische Ausgaben machen. Ebenso ist es moeglich, durch Eingabe von Befehlen
+bestimmte Ausgaben zu erreichen, z.B. 'druecke knopf' - ' ein Faden faellt
+von der Decke' usw. Wie das vor sich geht, waere hier zu umfassend, ausser-
+dem hat Wargon eine hervorragende Hilfeseite zu den Haeusern erstellt, die
+sehr detailliert erklert, wie man vorgehen muss.
+IV. Desweiteren kann man nun die Truhe in den Seherhaeusern verschieben,
+umbenennen und ihr einen Extralook geben. Ausserdem kann die Haustuer mit
+speziellen Funktionen in die Aussenbeschreibung des Hauses eingebaut oder
+unsichtbar gemacht werden. Auch hierzu empfehle ich die Lektuere der Hilfe-
+Seite zum Seherhaus.
+V. Die Moeglichkeiten, die Im Seherhaus zur Verfuegung stehen, sind hier nur
+rudimentaer darstellbar, insbesondere da sie dank Wargon's toller Arbeit in
+diesem Bereich stetig wachsen. Ich plane in naeherer Zukunft einmal ein
+'Musterhaus' aufzubauen, in dem alle Moeglichkeiten, die die Seherhaeuser
+bieten, dargestellt werden, allerdings wird dieses nicht vor Januar 1996
+fertig werden; allerdings kannst Du eine Menge Hilfen auch auf den
+Hilfeseiten zum Seherhaus erhalten, die sehr ausfuehrlich und gut geschrieben
+sind.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/15 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/15
new file mode 100644
index 0000000..449109c
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/15
@@ -0,0 +1,24 @@
+15. SEHERSPIELPLATZ
+
+Mit dem Seherspielplatz ist nunmehr auch eine Region eroeffnet worden,
+die ausschliesslich von den Sehern gestaltet werden soll. Einige haben
+die Insel am Ostrand der Wueste ja schon gesehen und dort schon einiges
+gebastelt.
+Zwei Sachen erscheinen mir im Zusammenhang mit der Insel
+erwaehnenswert: 1. Die Gestaltung der Insel kann wirklich nur gelingen,
+wenn alle Seher zusammenarbeiten. Dies heisst, dass man sich
+insbesondere bei den gewaehlten Ausgaengen abspricht, um ein
+entstandenes lab nicht durch einen einfachen Ausgang kaputtzumachen.
+2. Sobald die Ausgaenge gelegt sind, und die ersten
+Raumbeschreibungen geschrieben werden, heisst es auch wieder
+aufpassen. Es waere schoen, wenn benachbarte Raeume in gewisser
+Form auch zueinander passen - also schaut Euch um, wenn ihr einen
+Raum beschreibt, was dort in der Nachbarschaft fuer Raeume existieren.
+Wie funktioniert der Automat vor der Insel ?
+Naja, dazu wurden tausend Fragen gestellt - dabei ists ganz einfach:
+a) Man drueckt einen Knopf entsprechend dem item, das man kaufen
+moechte (langbeschreibung, ausgang, detail)
+b) Man wirft die entsprechende Menge von Muenzen ein - die Anzeige
+zeigt, wieviel es kostet, und wieviel noch fehlt.
+c) Man nimmt den erworbenen Gegenstand mit und setzt ihn in dem
+Raum ein, den man sich dafuer ausgesucht hat.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/16 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/16
new file mode 100644
index 0000000..416a1ec
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/16
@@ -0,0 +1,43 @@
+
+Damit bei der Vielzahl von Sehern nicht der Ueberblick verloren
+geht, wo ihre ganzen Haeuser stehen, hier auch ein kleines
+Adressenverzeichnis - voellig unvollstaendig, also schreibt mir mal,
+wenn ihr von einem Haus wisst, das ich ausgelassen habe, oder
+wenn Euer Haus einen anderen Namen als den hier aufgefuehrten hat.
+
+Das Haus von Aargon                auf dem Weg vor dem Zigeunerlager
+Arameas Fachwerkhaus               beim Imker
+Die Blockhuette von Asmodis        westlich vom Fackelladen
+Das Haus von Bambulko              Trampelpfad beim Elfendorf
+Das Haus von Barak                 am Strand der Sonneninsel
+Das Haus von Bernhard              Waldweg oestlich Glockenwald
+Bleelumpes Dreimaster              am Strand noerdlich von Port Vain
+Das Haus von Dion                  auf der Kreuzung vor dem Friedhof
+Hoehle von Eros                    Ostrand des Neandertals
+Das Haus von Grimmborn             auf Svolvaer
+Hardils Baumhaus                   auf dem Baum westlich vom Elfendorf
+Das Haus von Hawk                  Obstwiese beim Ostwall
+Das Haus von Helloween             im SW von Moron
+Das Haus von Iolanthe              beim Bernhardiner noerdlich zum Krater
+Khornes Schrein                    im noerdlichen Lupinental
+Der Steinbruch von Kieselstein     am Strand in Port Vain
+Das Haus von Klinge                beim Drachenbaby auf der HE
+Das Haus von Kotzbrocken           suedlich vom zugefrorenen Weiher
+LaMuertes Felsbrocken                Weg in die Wueste
+Laurins Zwergenhoehle              in Valgessa
+MagicOllis Meditationstempel       Waldweg oestlich Glockenwald
+Minnis Schloesschen                im Glockenwald
+Mystix Wolke                       Eingang Schreckensspitze
+Das Haus von Rafael                bei der Tanne im Hexenwald
+Das Haus von Ray                   auf dem Weg vor dem Zigeunerlager
+Das Haus von Rudiratter            schau mal nebenan nach ;)
+Das Haus von Ryne                  da stehst Du drin !
+Die Strandvilla von Rxtech         am Strand noerdlich von Port Vain
+Das Haus von Slyfox                Kreuzung vor dem Friedhof
+Das Hau von Snooker                Oestlich der Plaza in Moron
+Stahldorns Monolith                beim Brunnen im Hexenwald
+Das Haus des Toeters               zwischen Port Vain und Goblinlager
+Tzuiops Huette                     auf dem Baum westlich vom Elfendorf
+Das Haus von Woelkchen             unter dem Regenbogen beim Bergdorf
+Der Eingang zu einer Hoehle        beim Gletscher (immer nach N- und)
+                                   nicht zufaellig in eine andere Dimension)
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/17 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/17
new file mode 100644
index 0000000..2c3fafa
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/17
@@ -0,0 +1 @@
+Du siehst keinen Fehler im Raum-Zeit-Gefuege.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/18 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/18
new file mode 100644
index 0000000..ee8b2a2
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/18
@@ -0,0 +1,239 @@
+
+
+
+Alphabetische Auflistung aller Seher im MorgenGrauen, Stand 18.09.1995
+
+(gesamt 232 Seher, zu diesem Zeitpunkt 215 Magier)
+Aargon           1690  33132039 ( 28)  44 Tage,  7 Stunden und  3 Minuten
+Aceg              905    734710 ( 20)   2 Tage,  5 Stunden und 51 Minuten
+Acrimon          1375   1906217 ( 21)  37 Tage, 19 Stunden und 46 Minuten
+Aell             1285    899016 ( 20)  21 Tage,  7 Stunden und 35 Minuten
+Alemanne         1430   3851409 ( 23)  19 Tage,  0 Stunden und 20 Minuten
+Aline            1410   1065274 ( 21)  24 Tage,  2 Stunden und 20 Minuten
+Alkuin           1615   3471392 ( 23)   4 Tage,  4 Stunden und 15 Minuten
+Almundi          1665  12045567 ( 26)  29 Tage,  9 Stunden und 33 Minuten
+Alxx             1275    210695 ( 20)   8 Tage, 10 Stunden und 58 Minuten
+Amazora           720   7620965 ( 25)  60 Tage, 14 Stunden und 59 Minuten
+Anaid            1375    283907 ( 22)  23 Tage,  2 Stunden und 50 Minuten
+Anakin           2000  91720168 ( 31)  86 Tage, 10 Stunden und 36 Minuten
+Ancalagon        1500   3203323 ( 23)  22 Tage,  5 Stunden und 31 Minuten
+Anno             1250    379677 ( 20)  20 Tage, 21 Stunden und  9 Minuten
+Aquatoll         1230   1016831 ( 20)  12 Tage,  7 Stunden und 44 Minuten
+Aragon           1235   1618754 ( 21)  13 Tage, 19 Stunden und 37 Minuten
+Aramea           1520   5634558 ( 24)  26 Tage,  0 Stunden und 12 Minuten
+Ark              1620   1612954 ( 21)  15 Tage,  3 Stunden und  8 Minuten
+Arty             1940  28051401 ( 28)  30 Tage,  6 Stunden und 37 Minuten
+Arun             1200   1002993 ( 20)   9 Tage, 18 Stunden und 25 Minuten
+Asmodina         1985   3609044 ( 23)  43 Tage, 10 Stunden und 49 Minuten
+Asmodis          1985  26038442 ( 28) 164 Tage,  1 Stunde  und 35 Minuten
+Augra            1790    987087 ( 20)  32 Tage, 17 Stunden und 22 Minuten
+Aurian           1495   1565849 ( 21)   2 Tage, 13 Stunden und 40 Minuten
+Barak            1105   4313368 ( 23)  20 Tage, 22 Stunden und  8 Minuten
+Bellicus         1370   7309868 ( 24)  47 Tage,  2 Stunden und  1 Minute
+Bernhard         2060  30025276 ( 28)  59 Tage, 20 Stunden und 58 Minuten
+Bibo             1875  33001194 ( 28)  65 Tage,  2 Stunden und  8 Minuten
+Bienchen         1305   1979490 ( 21)  10 Tage,  9 Stunden und  9 Minuten
+Big              1690   2937075 ( 22)  11 Tage, 11 Stunden und 50 Minuten
+Bigfoot          1660  12667085 ( 26)  30 Tage, 20 Stunden und 53 Minuten
+Bleelumpe        1265   5256959 ( 24)  20 Tage, 21 Stunden und 14 Minuten
+Bloodgore        1570   6061450 ( 28)  56 Tage, 16 Stunden und 59 Minuten
+Bluemel          1450   1547717 ( 21)  20 Tage, 16 Stunden und 13 Minuten
+Boebbel          1675   1224533 ( 21)  28 Tage,  1 Stunde  und 35 Minuten
+Bottom           1355   1062102 ( 20)  18 Tage, 19 Stunden und 57 Minuten
+Brit             1260   1973712 ( 22)  20 Tage,  6 Stunden und  1 Minute
+Brummel          1850  11779550 ( 26)  25 Tage,  1 Stunde  und 15 Minuten
+Cael             1335   1536548 ( 21)  17 Tage,  7 Stunden und 27 Minuten
+Caradhras        1920 101383337 ( 32) 113 Tage, 23 Stunden und 57 Minuten
+Carefree         1280   1356967 ( 20)   8 Tage, 21 Stunden und  1 Minute
+Castaway         1220   2196508 ( 22)  43 Tage, 22 Stunden und  7 Minuten
+Celebdil         1250  11573503 ( 25)  40 Tage,  0 Stunden und 28 Minuten
+Charly           1430   3793972 ( 22)  16 Tage,  8 Stunden und 51 Minuten
+Chavez           1600    299023 ( 21)  33 Tage, 12 Stunden und  0 Minuten
+Chicola          1450  23157008 ( 27)  67 Tage, 12 Stunden und 17 Minuten
+Coven            1310   1940343 ( 22)  10 Tage, 20 Stunden und 53 Minuten
+Craig            1380   5415105 ( 24)  22 Tage, 20 Stunden und  8 Minuten
+Crolla           2060  15062412 ( 26)  32 Tage, 12 Stunden und 36 Minuten
+Cub              1340   1453817 ( 20)   4 Tage,  4 Stunden und 11 Minuten
+Cuchullin        2060   9366380 ( 25)  41 Tage,  8 Stunden und 26 Minuten
+Daniel           1420   2125614 ( 22)  18 Tage, 23 Stunden und  6 Minuten
+Data             1280   1383631 ( 20)  16 Tage, 11 Stunden und  6 Minuten
+Deimos           1550   1614972 ( 21)   4 Tage, 18 Stunden und 19 Minuten
+Desasta          1560   9822728 ( 25)  24 Tage, 15 Stunden und 27 Minuten
+Desideria        1275   1340228 ( 20)   1 Tag , 12 Stunden und 33 Minuten
+Dhojakt          1625   5612138 ( 24)  42 Tage, 16 Stunden und 57 Minuten
+Digedag          1200    817911 ( 20)  17 Tage, 21 Stunden und  8 Minuten
+Dion             1020   1396400 ( 21)  11 Tage,  8 Stunden und 29 Minuten
+Drakor           1410    973727 ( 20)  13 Tage, 16 Stunden und 25 Minuten
+Durin            1840  27000290 ( 28)  55 Tage,  4 Stunden und 45 Minuten
+Dwight           2030   7337624 ( 24)  42 Tage, 18 Stunden und  4 Minuten
+Earendil         1640   3243728 ( 22)   7 Tage, 14 Stunden und 11 Minuten
+Emil             1420   1189480 ( 20)  15 Tage,  8 Stunden und 26 Minuten
+Engywuck         1755   2485639 ( 23)  83 Tage, 14 Stunden und 51 Minuten
+Eowin            1045   1123115 ( 20)   3 Tage, 21 Stunden und 14 Minuten
+Etain            1285   1184123 ( 21)  23 Tage, 13 Stunden und  3 Minuten
+Eule             1290    534666 ( 20)   9 Tage, 10 Stunden und  3 Minuten
+Fagus            1915   1130690 ( 20)  14 Tage,  6 Stunden und 20 Minuten
+Fahnder          1595   7304188 ( 25)  32 Tage,  7 Stunden und 32 Minuten
+Fantaboy         1415    691662 ( 20)  19 Tage,  1 Stunde  und 13 Minuten
+Fauli            1285   2042386 ( 22)  35 Tage,  1 Stunde  und 30 Minuten
+Fels             1575   4288401 ( 23)  30 Tage, 12 Stunden und 50 Minuten
+Fipps            1325   6187204 ( 24)  27 Tage,  4 Stunden und 46 Minuten
+Flintnail        1415   1392090 ( 21)  29 Tage, 18 Stunden und  1 Minute
+Fones            1385   1695359 ( 21)  11 Tage, 23 Stunden und 43 Minuten
+Fryder           1810  20079125 ( 27)  66 Tage, 19 Stunden und 40 Minuten
+Fyt              1625 103796399 ( 32) 105 Tage,  9 Stunden und 50 Minuten
+Gabi             1985   4912832 ( 24)  14 Tage, 16 Stunden und 55 Minuten
+Gandulf          1435   2363789 ( 22)  15 Tage, 12 Stunden und 39 Minuten
+Granata          1900   8163375 ( 25)  22 Tage, 23 Stunden und 20 Minuten
+Gumpy            1650  12022713 ( 26)  23 Tage, 10 Stunden und 34 Minuten
+Hackfried        2060   7218856 ( 24)  27 Tage,  4 Stunden und 22 Minuten
+Hadra            2010   8863573 ( 25)  41 Tage, 15 Stunden und 31 Minuten
+Har              1200   1434190 ( 21)  39 Tage, 18 Stunden und  7 Minuten
+Hardil           1170   7775164 ( 25)  31 Tage, 23 Stunden und 54 Minuten
+Hasenfuss        1325   7259495 ( 24)  30 Tage,  3 Stunden und 37 Minuten
+Hawk             1230   3618526 ( 23)  31 Tage,  1 Stunde  und 17 Minuten
+Helloween        1805  17742802 ( 27)  29 Tage, 19 Stunden und 32 Minuten
+Hercules         1440   2157741 ( 21)  12 Tage, 16 Stunden und  2 Minuten
+Holden           1380    218539 ( 40)  10 Tage,  3 Stunden und  7 Minuten
+Hoppla           1220   1174934 ( 20)   2 Tage,  7 Stunden und 58 Minuten
+Huor             1245   1770486 ( 21)  13 Tage,  8 Stunden und 43 Minuten
+Hurin            1460   2284648 ( 22)  22 Tage,  5 Stunden und 33 Minuten
+Idur             1965   3376840 ( 23)   5 Tage,  6 Stunden und 50 Minuten
+Ineluki          1555   1969710 ( 21)   1 Tag , 17 Stunden und 26 Minuten
+Inskipp          1585   2982790 ( 22)  12 Tage, 23 Stunden und 17 Minuten
+Iolanthe         1555   5992258 ( 24)  35 Tage,  3 Stunden und 59 Minuten
+Isabeau          2060   3380499 ( 23)   9 Tage,  0 Stunden und 14 Minuten
+Isabelle         1390    547478 ( 20)   3 Tage, 11 Stunden und  5 Minuten
+Isnogood         1775   2881018 ( 22)  27 Tage, 18 Stunden und 27 Minuten
+Issomad          1985  11020515 ( 26)  20 Tage,  5 Stunden und 10 Minuten
+Jaf              1180    429696 ( 20)  71 Tage,  5 Stunden und  4 Minuten
+Janice           2060  13511650 ( 26)  53 Tage, 19 Stunden und 37 Minuten
+Jerrico          1485   4567925 ( 24)  31 Tage,  9 Stunden und 47 Minuten
+Jimdigriz        2015   4229005 ( 23) 100 Tage,  2 Stunden und 26 Minuten
+Jiriki           1570   3858241 ( 23)   3 Tage, 15 Stunden und 41 Minuten
+Jurry            1410   7073544 ( 25)  33 Tage,  8 Stunden und 42 Minuten
+Kafka            1215    769262 ( 21)   9 Tage,  8 Stunden und 55 Minuten
+Kalliope         1385   1539329 ( 20)   1 Tag , 20 Stunden und 24 Minuten
+Kartii           1555   1746919 ( 20)  16 Tage, 13 Stunden und  1 Minute
+Kelder           1945   5109825 ( 23)  46 Tage, 17 Stunden und 44 Minuten
+Kermit           1745   6203256 ( 25)  48 Tage,  3 Stunden und 39 Minuten
+Khidar           1920  50140999 ( 29)  62 Tage, 20 Stunden und 36 Minuten
+Khorne           1640    130376 ( 24)  62 Tage,  8 Stunden und  3 Minuten
+Kieselstein      1220   7925011 ( 26)  16 Tage, 13 Stunden und  3 Minuten
+Kiwi             1495    723804 ( 20)  32 Tage,  6 Stunden und 59 Minuten
+Klausi           1750   6186382 ( 24)  16 Tage, 20 Stunden und  8 Minuten
+Konto            1195   1399690 ( 21)   5 Tage,  0 Stunden und  6 Minuten
+Kotzbrocken      1925  40103319 ( 29)  41 Tage,  8 Stunden und 16 Minuten
+Laurin           1945   4237757 ( 24)  66 Tage, 19 Stunden und 19 Minuten
+Lefty            1660  11580339 ( 26)  27 Tage, 16 Stunden und 20 Minuten
+Leia             1745   7832318 ( 25)  23 Tage, 12 Stunden und 19 Minuten
+Liutberga        1725   2369571 ( 22)   3 Tage,  5 Stunden und 29 Minuten
+Loculus          1485  13363261 ( 26)  34 Tage, 15 Stunden und  6 Minuten
+Lokar            1280   1432495 ( 20)   3 Tage, 13 Stunden und 15 Minuten
+Lug              1685   1723385 ( 21)  13 Tage,  4 Stunden und 12 Minuten
+Magicolli        2060  34924394 ( 28)  42 Tage,  7 Stunden und 10 Minuten
+Magnum           1280   1438794 ( 20)   7 Tage, 18 Stunden und  8 Minuten
+Mahatma          1575   2975612 ( 22)  16 Tage, 12 Stunden und 19 Minuten
+Majere           1215    890832 ( 20)   5 Tage, 19 Stunden und 17 Minuten
+Mars             2060  14613389 ( 26)  46 Tage,  4 Stunden und 59 Minuten
+Maru             1400   1503098 ( 21)   7 Tage, 15 Stunden und 25 Minuten
+Maxin            1365   1120899 ( 20)  17 Tage,  3 Stunden und 54 Minuten
+Mellorn          1290   1066484 ( 20)  18 Tage,  8 Stunden und  9 Minuten
+Meriad           1305   1497000 ( 20)   7 Tage, 17 Stunden und 51 Minuten
+Mesirii          1585   6124525 ( 24)  25 Tage,  3 Stunden und 47 Minuten
+Mieze            1275   2122969 ( 22)  29 Tage,  0 Stunden und 30 Minuten
+Mimo             1195   1127414 ( 20)  15 Tage, 11 Stunden und 25 Minuten
+Minni            1985  13946604 ( 26)  27 Tage,  4 Stunden und 35 Minuten
+Misselli          915   2638912 ( 22)  10 Tage, 23 Stunden und  8 Minuten
+Mith             1285   1202199 ( 21)   6 Tage, 12 Stunden und  4 Minuten
+Mogli            1075   1836066 ( 21)  10 Tage, 13 Stunden und 52 Minuten
+Morgon           1835  10402622 ( 25)  27 Tage,  6 Stunden und 19 Minuten
+Mosh             1420   2479954 ( 22)  16 Tage,  9 Stunden und 21 Minuten
+Mucks            1310   3538464 ( 23)  13 Tage, 22 Stunden und 53 Minuten
+Mumpels          1275   1190902 ( 20)   9 Tage, 10 Stunden und 16 Minuten
+Nature           1490   1632154 ( 21)   6 Tage, 10 Stunden und 49 Minuten
+Nial             1330    573524 ( 20)   8 Tage, 22 Stunden und 38 Minuten
+Nixi             1695   3395231 ( 24)  58 Tage, 10 Stunden und 25 Minuten
+Nixihou          1965   9455954 ( 25)  56 Tage,  8 Stunden und 55 Minuten
+Nok              1595   1322048 ( 20)   1 Tag ,  1 Stunde  und 50 Minuten
+Norweger         1555   6057459 ( 25)  32 Tage, 11 Stunden und 32 Minuten
+Nostradamus      1800  93067790 ( 31)  55 Tage,  5 Stunden und 11 Minuten
+Nullneuner       1360   5220894 ( 24)  13 Tage,  7 Stunden und 38 Minuten
+Orktoeter        1330  20274027 ( 27)  42 Tage, 11 Stunden und 31 Minuten
+Pantoffel        1625   9247568 ( 25)  27 Tage,  5 Stunden und 11 Minuten
+Penelope         1450   1696656 ( 21)  42 Tage, 12 Stunden und 59 Minuten
+Perle            1495   1549393 ( 21)  20 Tage, 20 Stunden und 12 Minuten
+Phobos           1685   1963639 ( 21)   4 Tage, 15 Stunden und 23 Minuten
+Phygos           1420   3423806 ( 23)  31 Tage,  9 Stunden und 27 Minuten
+Piff             1300   3118489 ( 22)   5 Tage, 10 Stunden und 30 Minuten
+Pippin           1415   5490342 ( 24)  19 Tage,  7 Stunden und 37 Minuten
+Plock            1500   3008084 ( 22)  21 Tage, 10 Stunden und 15 Minuten
+Pra              1190   3849602 ( 23)  33 Tage,  1 Stunde  und 49 Minuten
+Priamos          1270   3415166 ( 23)  13 Tage,  1 Stunde  und 56 Minuten
+Puck             1270   1353491 ( 20)   1 Tag ,  0 Stunden und 44 Minuten
+Quengistu        1160   2480429 ( 22)  28 Tage, 19 Stunden und 35 Minuten
+Quillian         1330  13159680 ( 26)  56 Tage,  8 Stunden und 33 Minuten
+Rafael           2015   3556498 ( 23)  49 Tage, 10 Stunden und 13 Minuten
+Raiba            1325   1032368 ( 20)  18 Tage,  3 Stunden und 30 Minuten
+Ratz             1385   1594601 ( 21)  44 Tage, 19 Stunden und 52 Minuten
+Ray              1690  16533169 ( 27)  36 Tage, 18 Stunden und 26 Minuten
+Reinelde         1620  11760476 ( 26)  27 Tage,  2 Stunden und  4 Minuten
+Rexon            1395   3286410 ( 23)  14 Tage, 15 Stunden und  2 Minuten
+Roadrunner       1660   9025017 ( 25)  55 Tage, 17 Stunden und 21 Minuten
+Rosa             1855   4397281 ( 24)   6 Tage, 10 Stunden und 38 Minuten
+Rudiratter       2060  41244745 ( 29)  37 Tage, 19 Stunden und 14 Minuten
+Ryne             2060 193376368 ( 35)  91 Tage, 16 Stunden und 57 Minuten
+Sac              1325   1081674 ( 20)   3 Tage, 16 Stunden und 26 Minuten
+Schelm           1460    461247 ( 22)   8 Tage,  8 Stunden und 20 Minuten
+Schlawiner       1365    534648 ( 21)  29 Tage, 12 Stunden und 48 Minuten
+Scotty           1215   2245107 ( 22)  12 Tage,  3 Stunden und 29 Minuten
+Selbstmord       1260   1281392 ( 20)   2 Tage, 10 Stunden und 15 Minuten
+Semira           1710   8346293 ( 25)  38 Tage, 10 Stunden und 43 Minuten
+Siabat           1340   1342168 ( 21)  15 Tage, 20 Stunden und 21 Minuten
+Siborit          1400   1120931 ( 20)  15 Tage,  3 Stunden und 25 Minuten
+Skipper          1575  33526629 ( 28)  46 Tage,  4 Stunden und 32 Minuten
+Skywalker        1455   2760483 ( 22)  12 Tage,  5 Stunden und 19 Minuten
+Slash            1720   6218999 ( 24)  37 Tage, 12 Stunden und 42 Minuten
+Slyfox           1780  29213700 ( 28)  63 Tage, 22 Stunden und 22 Minuten
+Smaug            1185   2650121 ( 22)  18 Tage, 23 Stunden und 56 Minuten
+Smiley           1375  10534850 ( 25)  22 Tage, 10 Stunden und 45 Minuten
+Snooker          1520  30568048 ( 28)  21 Tage,  1 Stunde  und 59 Minuten
+Snuggle          1525   9048493 ( 25)  31 Tage,  8 Stunden und 50 Minuten
+Sorsha           1440   1386048 ( 20)  20 Tage,  0 Stunden und 56 Minuten
+Speedy           1555  16193978 ( 27)  20 Tage, 18 Stunden und 41 Minuten
+Stahldorn        1735  54765411 ( 29)  60 Tage, 22 Stunden und 41 Minuten
+Steve            1945   6068441 ( 24)  66 Tage,  5 Stunden und 34 Minuten
+Sushi            1775   1608281 ( 21)  17 Tage, 16 Stunden und 17 Minuten
+Symbiont         1320   3504834 ( 23)  13 Tage,  8 Stunden und 54 Minuten
+Sysop            1335   1719336 ( 21)  16 Tage, 11 Stunden und 40 Minuten
+Taz              1515    765173 ( 22)  33 Tage,  3 Stunden und 51 Minuten
+Telka            1550   1357476 ( 20)  14 Tage, 19 Stunden und 14 Minuten
+Terran           1440   1094264 ( 20)  12 Tage,  1 Stunde  und 17 Minuten
+Todesengel       1535   1738662 ( 21)   3 Tage,  7 Stunden und  7 Minuten
+Tommy            1605   7146906 ( 25)  35 Tage, 12 Stunden und 57 Minuten
+Torwall          1330   6124052 ( 24)  28 Tage, 11 Stunden und 46 Minuten
+Toss             1875   7830548 ( 26)  54 Tage,  4 Stunden und 22 Minuten
+Twiggy           1660   9691344 ( 25)  35 Tage, 17 Stunden und 22 Minuten
+Tyrion           1595  19220397 ( 27)  35 Tage, 16 Stunden und 51 Minuten
+Tzuiop           1165  14746734 ( 26)  80 Tage, 18 Stunden und 52 Minuten
+Urza             1485  12589713 ( 26)  29 Tage, 12 Stunden und 56 Minuten
+Vanir            2060   2933143 ( 22)  35 Tage,  4 Stunden und 11 Minuten
+Vanja            1615  16423350 ( 26)  21 Tage,  7 Stunden und  4 Minuten
+Vergon           1305   1071535 ( 20)   1 Tag , 15 Stunden und  4 Minuten
+Verwirrung       1925   4455245 ( 23)  14 Tage, 20 Stunden und 52 Minuten
+Vrumfondel       1255    447438 ( 20)  18 Tage, 16 Stunden und 48 Minuten
+Wahn             2060   3312832 ( 23)  16 Tage,  1 Stunde  und 47 Minuten
+Warlord          1275    630751 ( 21)  30 Tage,  3 Stunden und 54 Minuten
+Willow           1905  28742636 ( 28)  54 Tage, 10 Stunden und 25 Minuten
+Woelkchen        1370   7929828 ( 24)  40 Tage,  3 Stunden und 11 Minuten
+Wolfendart       1415   1575308 ( 21)  11 Tage,  8 Stunden und 46 Minuten
+Xanadu           1525   1784732 ( 21)  37 Tage,  3 Stunden und 28 Minuten
+Xera             1500   1765739 ( 21)  18 Tage,  6 Stunden und 24 Minuten
+Yak              1200   1012278 ( 20)  16 Tage, 17 Stunden und 39 Minuten
+Yasmin           1335   1229340 ( 21)   9 Tage,  2 Stunden und 38 Minuten
+Yeti             1420   6010840 ( 25)  48 Tage, 14 Stunden und 25 Minuten
+Yety             1260   2387612 ( 22)  17 Tage, 23 Stunden und 55 Minuten
+Zephyr           2060  29257249 ( 28)  67 Tage,  4 Stunden und  5 Minuten
+Zorro            2060   5644687 ( 24)  33 Tage, 10 Stunden und 52 Minuten
+Zwirch           1665   9818247 ( 25)  15 Tage, 23 Stunden und 31 Minuten
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/2 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/2
new file mode 100644
index 0000000..e4b78bd
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/2
@@ -0,0 +1,18 @@
+2. SEHERQUEST
+
+Eine recht schoene quest nur fuer Seher hat Troy im Fruehjahr 1995
+geschrieben, allerdings wurde sie erst 4 Monate spaeter angeschlossen,
+nachdem Boing eine Menge Bugs gefixt hatte. Wie auch immer: Eine lohnende
+quest, mit Sicherheit die schoenste die Troy hier geschrieben hat, und
+ausnahmsweise ist sie sigar logisch und die Stimmung vor Ort nicht schlecht.
+Also unbedingt spielen, nicht zuletzt, weil die Belohnung dafuer wirlich
+gelungen ist, besser: die Belohnungen! Denn a) erhaelt man eine
+Kristallkugel, mit der man Spieler fuer einen Magiepunkt finden kann, und b)
+erhaelt man das R-Emote, mit dem man sein Emote, das man fuer die Amaryllis-
+Quest erhalten hat, auch auf Spieler ausserhalb des Raumes in dem man sich
+befindet, anwenden kann (vgl. hierzu auch Kap. 6: Magische Kugel).
+
+Viel Spass beim Questen !!!
+(aber erst hierbleiben und Faq fertiglesen ;) - und der Ballpark lohnt
+uebrigens auch mal einen kleinen Blick ;))
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/3 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/3
new file mode 100644
index 0000000..5aea5d2
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/3
@@ -0,0 +1,23 @@
+
+3. FLUCHTRICHTUNG
+
+Etwas unscheinbar, aber in meinen Augen ist dies immer noch der wertvollste
+Befehl, den man als Seher neu erhaelt: Fluchtrichtung.
+
+Ab sofort kannst Du den Befehl 'Fluchtrichtung (Richtung)' anwenden.
+Sollte dieser noch nicht aktiviert sein, musst du einmal Ende machen.
+Danach kannst Du selbst bestimmen, in welche Richtung Du fliehst,
+wenn die Angst Dich mal ueberkommen sollte .....
+Aber Achtung: Der Befehl funktioniert mit einer Warscheinlichkeit von
+80 Prozent; fuer jeden Level ueber 20 erhoeht sich die Warscheinlichkeit
+dann um weitere zwei Prozent...  Tip: Fluchtrichtung >Ende< funktioniert
+auch, ebenso wie: Fluchtrichtung >teile Boing mit Du, ich sterbe gleich :(<
+Man muss halt die Prioritaeten richtig setzen ;)).
+
+Warum dieser Befehl in meinen Augen besonders wichtig ist ? Nun, er befreit
+Spieler mit sehr hoher Warscheinlichkeit von dem Risiko, durch einen Lag zu
+sterben, wenn die Flucht im entscheidenden Moment in die falsche Richtung zu
+gehen droht. Man muss sie vorher nur richtig gesetzt haben. Allerdings, ein
+kleines Risiko bleibt... denn erst ab Level 30 klappt die Fluchtrichtung zu
+100%, also wachbleiben ;).
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/4 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/4
new file mode 100644
index 0000000..6b24118
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/4
@@ -0,0 +1,34 @@
+4. SEHERLEVEL
+A propos Levels- zwar ist man nun Seher, aber dennoch kann man
+auch weiterhin seine Stufen erhoehen - allerdings mit etwas mehr
+Aufwand als frueher :(( - die Levels  und ihre EP-Anforderungen:
+
+
+Stufe   Erfahrung          Stufe   Erfahrung          Stufe   Erfahrung
+========================================================================
+21       1500000           26      11000000           31      80000000
+22       2250000           27      17000000           32     100000000
+23       3375000           28      25000000           33     125000000
+24       5062500           29      40000000           34     150000000
+25       7600000           30      60000000           35     175000000
+                                                      36     200000000
+
+Die Bedeutung der Levels ist insofern hoch, als dass die Erfolgs-
+chance der Zaubersprueche in den neuen Gilden von dem Level des
+Spielers abhaengig ist. So ist es grundsaetzlich nur moeglich, die maximale
+Erfolgswarscheinlichkeit eines Zauberspruches erst dann zu erreichen, wenn
+man Seherlevel 30 erreicht hat. Berechnet wird das ganze wie folgt:
+Bei Level 20 betraegt die Erfolgswarscheinlichkeit 80 Prozent. Pro Level
+ueber 20 steigt die Warscheinlichkeit dann um weitere 2 Prozent, erreicht
+also bei Level 30 100 Prozent.
+Dies fuehrt im Ergebnis dazu, dass ein Zauberspruch, den man an sich zu 90%
+beherrscht, in Level 25 nur mit einer Warscheinlichkeit von 81 Prozent
+gelingt (90% Beherrschen des Spruches * 90% Warscheinlichkeit aus Level 25).
+Allerdings gilt diese Formel so global nur fuer Standard-Zaubersprueche (ins-
+besondere die in der Abenteurergilde); die Magier der einzelnen Gilden
+koennen durch den Schwierigkeitsgrad eines Zauberspruches bestimmen, ob
+dieser mit hoeherer oder niedrigerer Warscheinlichkeit gelingt, als durch die
+oben angefuehrte Rechnung vorgesehen. In der Karategilde ist es sogar so
+geregelt, dass der Level an sich fuer die Erfolgswarscheinlichkeit eines
+Spruches unerheblich ist.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/5 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/5
new file mode 100644
index 0000000..27f31a6
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/5
@@ -0,0 +1,30 @@
+5. Kommunikation
+
+Als Seher stehen Dir neue Mittel der Kommunikation zur Verfuegung, mittels
+derer Du Nachrichten an andere Spieler senden kannst:
+
+I. MAIL
+Ab sofort steht Dir der kostenlose Kurierdienst der MG-Post zur
+Verfuegung - durch Eingabe von 'mail' kannst du von ueberall Post
+verschicken und empfangen. Dies setzt aber voraus, dass Du eine Zeitung
+bei Dir traegst, da das mail eine Zusatzfunktion der MPA ist.
+
+II. MPA
+In der Zeitung steht Dir nun die neue Rubrik 'seher.entwicklung' zur
+Verfuegung, in der Du Deine Vorschlaege zur Verbesserung des
+Sehertums einbringen kannst.
+
+III. Kanaele
+Zur direkten Kommunikation mit den anderen Sehern steht Dir nun auch ein
+neuer Kanal zur Verfuegung. Er wird mit ' -h ' angesprochen
+(nein, nicht mit S wie Seher, dann knallt die Meldung zwar auch ueber
+den Seherkanal, aber ebenfalls ueber Sport und Snoop ;)).
+
+IV. Fernschreiber
+Mit dem Fernschreiber aus dem Seherladen kannst Du ganze Nachrichtenbloecke
+an andere Spieler senden. Dies ist haeufig nuetzlich, wenn man laengere Texte
+an einen anderen Spieler senden will, waehrend man z.B. mit diesem zusammen
+eine neue Region oder ein Quest erforscht. Der Einsatz kostet 15 MP pro
+Spieler, an den die Nachricht gesendet wird, man kann auch an mehrere Spieler
+gleichzeitig die Meldung ausgeben lassen.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/6 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/6
new file mode 100644
index 0000000..0eb9dfc
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/6
@@ -0,0 +1,15 @@
+6. MAGISCHE KUGEL
+
+Im Haus der Hexe am Friedhof und in Zwackelmanns Schloss findest
+Du eine Kugel, die Du mitnehmen kannst - mit ihr kannst du durch den Befehl
+'finde (Spielername)' jeden eingeloggten Spieler lokalisieren - ein Einsatz
+kostet jeweils 9 MP.
+
+Mit der Einfuehrung des Seherquests von Troy erhaelt man als Questbelohnung
+eine - der Name des Quests laesst es Vermuten - Kristallkugel, die dieselbe
+Funktion wie die Seherkugel erfuellt. Allerdings kostet diese pro Einsatz nur
+1 MP. Dafuer erhaelt allerdings der beobachtete Spieler die Meldung 'Jemand
+beschwoert Dein Bild herauf.', was auf dauer etwas aufdringlich wird, da der
+Betroffene ja nicht weiss, wer ihn da sucht. Ich persoenlich halte den
+Einsatz der 'normalen' Seherkugel fuer diskreter, insbesondere, da sich ihre
+Kosten ja in einem vertretbaren Rahmen bewegen.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/7 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/7
new file mode 100644
index 0000000..33ed2ca
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/7
@@ -0,0 +1,169 @@
+7. SEHERLADEN
+Auf Svolvaer findest Du einen Laden, der spezielle items nur fuer
+Seher anbietet. Interessant ist hier der Bumerang, dazu noch die
+Partytroete - der Rest ist mehr oder weniger brauchbares Zeugs - abraten
+wuerde ich von dem Kauf der ZT-Wuenschelrute, die zwar relativ
+verlaesslich arbeitet, allerdings pro Einsatz 45 MP kostet, und sich damit
+nur lohnt, wenn man in einem konkreten Raum einen ZT vermutet.
+Ansonsten ist natuerlich der Kauf des von BOING handgenaehten
+Kissens ein MUSS!
+
+Eine kurze Beschreibung saemtlicher Seherladenartikel findet sich hier im
+Anschluss; an dieser Stelle einen herzlichen Dank an Cuchullin, der diese
+Liste erstellt und sich damit sehr viel Muehe gegeben hat.
+
+Fuer das Angebot im Seherladen ist Loco zustendig, der das bisher etwas
+spaerliche Angebot gerne erweitern moechte, und daher fuer Ideen
+immer aufgeschlossen ist - daher schreibe ihm ruhig ein mail, wenn Du
+eine Idee hast, was dort zukuenftig angeboten werden koennte.
+
+Angebotene Artikel im Seherladen (Text von Cuchullin:)
+
+1:    15 Eine Fackel.
+                Eine ganz normale Fackel. Man kann sie anzuenden und
+                wieder loeschen.
+
+ 2:    10 Ein von Boing handgenaehtes Kissen
+                Man kann es anderen sehr gut nachwerfen ;)
+
+ 3:  1800 Ein Wecker (Luxusausgabe).
+                Zeigt die Uhrzeit an, dient als Stoppuhr und als Timer.
+                Autoload.
+
+ 4:    15 Ein Lolli.
+                Ein Lolli, so wie ihn das Partymonster gerne verteilt.
+
+ 5:   240 Ein T-Shirt.
+                Ruestungsgattung Umhang und denkbar schlecht... aber als
+                Seher kann man es mit einem Text versehen und man sieht's
+                im Extralook... Nette Sache in jedem Fall.
+
+ 6:     8 Ein Wuerfel.
+                "Du wuerfelst eine 6." Ein ganz normaler Wuerfel.
+
+ 7:    18 Ein Foermchen.
+                Ein rotes Foermchen in der Form eines Herzens.
+                Mehr allerdings nicht.
+
+ 8:  5400 Ein Bumerang.
+                Eigentlich muss man dazu nicht viel sagen, eine wirklich
+                - fast zu - gute Waffe. Wurde allerdings kuerzlich etwas
+                abgewertet, ist jedoch immer noch wertvolle Hifle im Kampf.
+                Man kann (von den insgesamt vieren pro Reset nur einen Bume-
+                rang kaufen. Dies wurde gegen die Hamsterkaeufe nach einem
+                Shutdown eingefuehrt (Es gibt Seher, die kaempfen mit vier
+                Bumerangs und haben noch drei als Ersatz im Beutel...). Nach
+                einem reboot/crash allerdings erhaelt jeder Seher mindestens
+                einen Bumerang.
+
+ 9:    60 Ein tragbarer Postkartendrucker.
+                Man kann damit sechs Postkarten erzeugen, mit Text versehen
+                und verschicken. Netter Gag.
+
+10:  1800 Die Troete des Partymonsters.
+                Ein Muss fuer Partyfans! Das Utensil zu Partymonsterrufen.
+
+11:  9999 Ein Zauberstab.
+                A la Hilbert. Ist durch den Licht-Zauberspruch relativ
+                unwichtig geworden. Ausserdem ist der gekaufte Stab nicht
+                crashfest.
+
+12:   499 Ein Planeditor.
+                Wer sein Projekt oder seinen Plan editieren will, braucht
+                einen Planeditor.
+
+13:  1200 Ein Paar Siebenmeilenstiefel.
+                Eine Erleichterung fuer diejenigen, die nicht ueber irgend-
+                welche Frontend-Programme verfuegen. Man laeuft einen Weg
+                immer bis zur naechsten Abzweigung.
+
+14:   500 Magischer Beutel.
+                Ein nettes 'Tool', um andere zu aergern. Wer hat nicht
+                schonmal vor einer Schattenruestung gestanden, und sich
+                gefragt, warum er sie nicht nehmen oder anziehen kann.
+                Autoload.
+
+15: 11111 Eine Wuenschelrute.
+                Zum Auffinden von Zaubertraenken. Eignet sich nur bei
+                konkretem Verdacht, da sie nur anzeigt, ob sich ein ZT
+                im Raum befindet.
+
+16:  3000 Ein Testroehrchen (gebrauchsfertig).
+                <hick>! Wie besoffen ist man eigentlich? Wiederverwendbar.
+
+17:  3000 Ein Schiebepuzzle.
+                Wer aergert sich nicht, wenn das Freundschaftsband aus
+                irgendwelchen Gruenden ploetzlich ganz oben im Inventory
+                steht? Hiermit kann das Inv nach Belieben umsortiert werden.
+                Autoload.
+
+18:   500 Ein Dudelsack.
+                Das komfortabelste Musikinstrument MorgenGrauens.
+                Man kann sogar die vorgefertigten Stuecke genau
+                ansprechen...
+
+19:   499 Ein handgearbeiteter Mini-Flammenwerfer (tm).
+                'flame' Ein netter Gag.
+
+20:   199 Eine bunte Spritzpistole.
+                'splash' Siehe Flammenwerfer.
+
+21:   900 Ein Paar feste Schuhe.
+                Das 'rtrete'! Leider werden (noch) keine Adjektive
+                akzeptiert.
+
+22:  4500 Eine Stimmgabel.
+                Ideal fuer die, die Hippe nicht moegen.
+                Ist etwas in der Richtung 'Anti-Hippe-Button'.
+
+23:   298 Ein Strandball.
+                Kann man anderen Leuten zuwerfen. Ist nicht so lustig wie
+                Boings handgenaehtes Kissen, dafuer aber auch nicht so
+                provokant.
+
+24:   798 Eine magische Bierflasche.
+                Fuer Biertrinker ein Muss! Diejenigen, die 'ihr Bier' nicht
+                auf der Liste finden, koennen ja dem entsprechenden Magier
+                ne Mail schreiben. Achja - Syntax: wuensche <sorte>
+
+25:   150 Ein Messer Marke Samthandschuh.
+                Wer mit dieser Waffe gegen einen Schmetterling kaempft, darf
+                getrost ideln, denn sie haelt, was sie verspricht.
+
+26:  3000 Ein Lag-O-Meter.
+                Ist interessant, aber leider nicht autoload. Wer wollte
+                nicht schon immer wissen, wieviel Lag man denn nun wirklich
+                hat...
+
+27:   895 Eine Diddl-Knuddel-Maus.
+                Fuer die, die sich in Moron nicht auskennen oder keine Lust
+                haben, sich an entsprechender Stelle anzustellen.
+
+28:   150 Ein 4Gewinnt-Spiel.
+                SSP leergeraeumt ? Kein Freund eingeloggt ? Ein kleines
+Spiel
+                kann die Langeweile vertreiben.
+
+29:   300 Eine Roentgenbrille.
+                Ermoeglicht tiefe und sehr interessante Blicke unter diverse
+                Schottenroecke. just for fun.
+
+30:  5052 Ein kleiner grauer Kasten.
+                Eines der besten Sehertools. Man kann mit ihm Nachrichten in
+                Form ganzer Textbloecke an andere Spieler senden. Autoload.
+
+31:  3003 Ein Ikonograph.
+                Fuer kleine Schnappschuesse zwischendurch. Haelt das P_Long
+                des betrachteten Objektes fest.
+
+
+(4/95, Cuchullin)
+
+
+Have Fun
+
+Cuchullin ()
+
+
+
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/8 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/8
new file mode 100644
index 0000000..3eceabc
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/8
@@ -0,0 +1,43 @@
+8. DESIGNER-SEHER
+
+Nun, vielleicht ist dieser Titel auch ein wenig uebertrieben. Aber als Seher
+kannst Du Deine gesamte Erscheinung im MUD selbst gestalten:
+
+Nun, Designertypen glaenzen durch ihr Aeusseres, also fangen wir mal beim
+Aussehen an: Was die Spieler sehen, wenn sie Dich untersuchen, kannst Du mit
+dem Befehl 'extralook' bestimmen. Die dort eingegebene Beschreibung wird der
+Auflistung dessen, was Du bei Dir traegst, vorangestellt.
+
+Zur Erscheinung gehoert auch das Auftreten, also designen wir mal ein bischen
+an Deinen messages herum, die erscheinen, wenn Du einen Raum betrittst oder
+verlaesst. Dies kannst Du mit setmin (text) bzw. setmout (text) setzen. Und
+wenn Du moechtest, kannst Du mit setmmout bzw. setmmin die Meldungen setzen,
+die Erscheinen, wenn Du einen Ort mittels eines teleports verlaesst/
+betrittst.
+
+Doch auch Designerseher leben unter dem Joch des Armageddon, und sind daher
+manchmal Waffen- und Ruestungslos. Wer es aber nicht ertragen kann, in diesen
+bitteren Stunden immer die Meldung 'greifft mit blossen Haenden an' zu sehen,
+der kann sich mittels des Befehls 'sethands (text)' eine martialischere (oder
+auch zaertlichere, je nach Geschmack ;)) Kampfmeldung fuer seine Haende
+setzen.
+
+Nun, son richtiger Schiggi-Miggi Seher hat natuerlich auch einen total
+laessigen Namen, nicht so was oedes wie 'Wurst, die Seherin'. Und deshalb
+koennte sich Wurst einen eigenen Namen geben, mit dem Befehl 'titel (text)'.
+Dann hiesse sie hinterher Beispielsweise 'Wurst iss ne Wurst'. Und wem das
+noch nicht laessig genug ist, der setzt sich mit 'presay (text)' auch noch
+einen Namensvorsatz. Beispiel: 'Mach ne Wurst, iss ne Wurst'. Wenngleich das
+vielleicht doch nicht SO cool ist. Geschmackssache halt ;).
+
+Ach ja, und wenn man dann bei all der Rumdesignerei vergessen haben sollte,
+was man ueberhaupt eingegeben hat, so erhaelt man mit dem Befehl 'review'
+einen Ueberblick ueber die meisten Einstellungen.
+
+Eine Anmerkung noch: Der Toeter (HAIL, HAIL ALL!) hat kuerzlich eine kleine
+Erweiterung in den Befehl setmout eingebaut: Nunmehr ist es moeglich, den
+Text 'nach (Richtung)' nicht mehr nur am Ende, sondern irgendwo im Text
+erscheinen zu lassen; dann muss im Text der out-message ein # erscheinen, die
+dann durch 'nach (Richtung)' ersetzt wird. Unterdruecken kannst Du die
+Richtungsangabe allerdings nicht, wenn Du die # weglaesst, wird diese
+Angabe einfach hinten angehaengt..
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/9 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/9
new file mode 100644
index 0000000..24b08d1
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/9
@@ -0,0 +1,9 @@
+
+9. FEHLERMELDUNG
+
+Ein nicht besonders wichtiger, aber in seinen Auswirkungen haeufig
+angetroffener Befehl: Fehlermeldung. Wenn Dir das ewige 'Wie bitte ?' langsam
+zu eintoenig wird, so kannst Du mit 'Fehlermeldung (Text)' einen neuen Text
+fuer Deine Fehlermeldung setzen - uebrigens genauso wie fuer die Uhrmeldung,
+was allerdings schon als Spieler meoglich ist, was jedoch scheinbar nur recht
+wenige Spieler wissen.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/anleitung b/d/seher/haeuser/special/special/faq/anleitung
new file mode 100644
index 0000000..cba61a7
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/anleitung
@@ -0,0 +1,219 @@
+
+ANLEITUNG MAGISCHER BEUTEL
+
+Stellen wir uns vor, Wurst, die Seherin, wollte ein Blutsaugerschwert
+herstellen, mit dem sie gierige kleine Anfenger aergern will:
+
+/ kommentare stehen immer hinter dem //...
+/ los gehts: 'erschaffe' eingeben, dann ist man im Beuteleditor, der dem
+/ bekannten editor von MPA und mail gleicht.
+/ Wurst gibt zunaechst eine ID fuer das Schwert ein:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben:
+]id
+]Bitte eine neue ID eingeben:
+]schwert
+
+/ nun moechte Wurst noch eine weitere ID eingeben:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]id
+
+/ nun kommen als Ausgabe auch die bisher eingegebenen IDs, in unserem Fall:
+
+Bisherige IDs:
+0 schwert
+Bitte eine neue ID eingeben
+]blutsaugerschwert
+
+/ Wurst haette hier uebrigens keine ID eingeben muessen. haette sie nur id,
+/ und danach enter eingegeben, haette dies dazu gedient, die bisher
+/ eingegebenen IDs anzuschauen.
+/ Weiter gehts mit der Langbeschreibung (das was man sieht, wenn man
+/ untersuche (id) eingibt):
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben:
+]lang
+Bitte die ausfuehrliche Beschreibung angeben. Beenden mit **
+]Dies ist das Schwert eines einst maechtigen Vampirs. Nun ist es
+]jedoch so wertlos geworden, dass sich jeder Seher es mit seinem
+]magischen Beutel klonen kann.
+]Es hat einen goldenen Schaft.
+]**
+
+/ Wurst moechte, dass die Spieler eine Erklaerung dafuer kriegen, dass das
+/ Schwert automatisch gezueckt ist... kein Problem, dafuer beschreibt sie den
+/ Schaft des Schwertes genauer:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben:
+]detail
+Bitte den Detailnamen eingeben:
+schaft
+]Nun bitte eine Beschreibung fuer: " schaft " eingeben.
+]Dieser Schaft ist von purer Magie. Wer das Schwert besitzt, zueckt es
+]automatisch.
+]**
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]
+
+/ Das wars, schon besitzt das Schwert einen Schaft.
+/ Ebenso muss noch eine Kurzbeschreibung angegeben werden:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]kurz
+Bitte die Kurzbeschreibung eingeben
+]Ein Blutsaugerschwert (gezueckt)
+
+/ Ueberrascht ? Die Kurzbeschreibung muss genau so eingegeben werden, wie sie
+/ der Spieler in seinem inventory sieht. Damit diese Beschreibung aber nicht
+/ erscheint, wenn das Schwert an das 'Opfer' uebergeben wird, muss ein Name
+/ eingegeben werden:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]name
+Bitte den Namen eingeben
+]Blutsaugerschwert
+
+/ Ergo: Wird kein Name speziell eingegeben, wird erscheint, wenn das Objekt
+/ weitergegeben oder fallengelassen wird, die kurzbeschreibung dargestellt.
+/ Um die zu vermeiden, gibt es den Befehl 'name'.
+/ Allerdings wuerde beim Uebergeben des Schwertes jetzt erscheinen: 'Wurst
+/ gibt Dir den Schwert', da noch kein Geschlecht gesetzt wurde, und default-
+/ geschlecht maennlich ist. Daher folgt nun:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]art
+Bitte die Kennziffer fuer das Geschlecht eingeben
+]maennlich: 1      weiblich: 2       saechlich: 0
+]0
+
+/ Nun ist mit saechlich auch das richtige Geschlecht gesetzt.
+/ Nun, so ein Schwert soll auch etwas wiegen, also gibt Wurst noch ein
+/ Gewicht mit an:
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]gewicht
+Bitte das Gewicht in Gramm eingeben (Minimum 100)
+]5000
+
+/ nun moechte sich Wurst noch vergewissern, dass ihr Plan gut vorbereitet
+/ ist. Daher laesst sie sich mit '~r' nochmal einen Ueberblick ueber das
+/ Schwert geben:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben:
+]~r
+IDs:
+0 blutsaugerschwert
+1 schwert
+Kurzbeschreibung:
+Ein Blutsaugerschwert (gezueckt)
+Name:
+Blutsaugerschwert
+Gewicht: 5000 Gramm
+Geschlecht: saechlich
+Ausfuehrliche Beschreibung:
+Dies ist das Schwert eines einst maechtigen Vampirs. Nun ist es jedoch
+wertlos geworden, dass sich jeder Seher es mit seinem magischen Beutel
+klonen kann.
+Details:
+0: schaft:
+Dieser Schaft ist von purer Magie. Wer das Schwert besitzt, zueckt es
+automatisch.
+]
+
+/ Wurst ist zufrieden, und moechte nun die 'Aktion BSS fuer alle' beginnen,
+/ und benutzt den Befehl 'start', um das Schwert endgueltig zu erzeugen.
+/ Allerdings achtet sie dabei darauf, nicht im selben Raum wie ihr Opfer zu
+/ stehen, denn die Umstehenden erhalten beim Erzeugen des Objektes die
+/ Meldung:
+
+> Wurst denkt scharf nach und zieht dann etwas aus dem magischen Beutel
+
+/ Alles klar, das Objekt kann erschaffen werden:
+
+]start
+Du hast ein neues Objekt geschaffen. Es ist:
+Blutsaugerschwert
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]
+
+/ dummerweise bleibt man nach dem Erschaffen eines Objektes immer im editor
+/ des Beutels drin. Abbrechen muss man also mit '**', was zu einer etwas
+/ verwirrenden Meldung fuehrt:
+
+]Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]**
+Beschreibung ist abgebrochen. Die Werte wurden beibehalten.
+>
+/ Wurst haette auch ohne 'start' einzugeben den Beutel-editor verlassen
+/ koennen; sofern man dies mit '**' (und nicht mit '~q' tut kann man naemlich
+/ mit 'bearbeite' wieder in den Beutel-editor hineingehen, und uebernimmt
+/dabei die alten
+/ Werte.
+
+/ Dass die Werte beibehalten wurden, hat auch eine Auswirkung darauf, dass
+das erschaffene
+/ Objekt abgespeichert werden kann, um es spaeter nochmal zu laden. Dies
+moechte Wurst
+/ natuerlich gerne machen, da sie zu faul ist, den ganzen Kram nochmal zu
+tippen (und weil
+/ Wurst ja DIR alle Funktionen des Beutels zeigen soll;)) - ausserdem ists
+recht einfach - mit
+/ dem Befehl 'erhalte (nr.)' kann
+
+> erhalte 1
+> Das Objekt wurde auf Platz 1 abgespeichert.
+
+/ um sicherzugehen schaut Wurst nochmal mit 'speicherplaetze' nach, ob die
+Speicherung
+/ geklappt hat
+
+>speicherplaetze
+Speicherplatz 0: Nicht belegt.
+Speicherplatz 1: Ein Blutsaugerschwert (gezueckt).
+Speicherplatz 2: Nicht belegt.
+Speicherplatz 3: Nicht belegt.
+(...)
+
+/ offensichtlich hat es funktioniert, Speicherplatz 1 wurde belegt, man sieht
+die Kurzbe-
+/ schreibung des Objektes.
+
+---------
+
+/ Wochen spaeter. Wurst moechte das gespeicherte Schwert laden, um es neu zu
+erzeugen.
+/ dazu benutzt sie den Befehl 'lade (nr.)'
+
+> lade 1
+> Objekt von Speicherplatz Nr.1 wurde geladen.
+
+/ Das reicht allerdings noch nicht. Jetzt sind naemlich nur die Werte im
+Beutel geladen, aber
+/ das Objekt noch nicht erschaffen. Daher folgt zunaechst der Befehl
+bearbeite (nicht
+/ 'erschaffe', weil dieser die evtl. noch vorhandenen Werte im Beutel
+loescht!)
+
+> bearbeite
+Bitte ein Schluesselwort eingeben:
+]
+
+/ an dieser Stelle kann Wurst nun das alte Blutsaugerschwert genauso
+bearbeiten wie vorher -
+/ natuerlich kann sie die vorhandenen Daten uebernehmen, aber auch aendern
+(was durch
+/ einfaches neu eingeben geschieht). Wenn sie das Schwert nicht weiter
+bearbeiten moechte
+/ kann sie nun einfach 'start' eingeben, und den editor verlassen.
+/ So, und zu guter Letzt: Sofern Wurst das veraeppeln von Anfaengern genug
+ist, kann sie den
+/ Speicherplatz fuer das Schwert natuerlich auch freimachen, dies geschieht
+einfach durch den
+/ Befehl 'entferne (nr.)'
+
+So, das wars! Eine Menge Text fuer ein eigentlich brauchbares Sehertool, wenn
+man nur wuesste, wie es funktioniert ;))
+
+
+
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/ansichten b/d/seher/haeuser/special/special/faq/ansichten
new file mode 100644
index 0000000..835ca97
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/ansichten
@@ -0,0 +1,4 @@
+Folgende Raeume sind bereits auf der Seherinsel mit langbeschreibungen
+versehen:
+(Koordinaten vert./horiz., wie in der Kurzbeschreibung auf der Insel)
+1,1: Wolpie-Raum :(
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/faq.o b/d/seher/haeuser/special/special/faq/faq.o
new file mode 100644
index 0000000..7fc9efb
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/faq.o
@@ -0,0 +1,3 @@
+#0:0
+properties ([:2])
+synonym (["level":"4","mail":"5","finger":"11","quests":"2","echo":"12","fehlermeldung":"9","seher":"18","remote":"12","setmin":"8","titel":"8","fluchtrichtung":"3","zeitung":"9","haus":"14","sehernamen":"18","kugel":"6","pegasus":"2","portale":"1","quest":"2","looks":"8","namen":"18","beutel":"13","laden":"7","16":"karte","adressenverzeichnis":"16","neuigkeiten":"0","faq":"inhalt","magische kugel":"6","haeuser":"14","adressen":"16","seherladen":"7","roehrchen":"10","kanaele":"9","magische":"6","seherquests":"2","spielplatz":"15","levels":"4","seherquest":"2","paralleldimension":"10","19":"karte","r-emote":"12","seherlevel":"4","seherhaeuser":"14","anmerkung":"15","finger-befehl":"11","seherlevels":"4","uebersichtskarte":"karte","seherportale":"1","designer":"8","seherspielplatz":"15","seherhaus":"14","seherfaq":"inhalt","designer-seher":"8","design":"8","kommunikation":"5","transportmoeglichkeiten":"1",])
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/files b/d/seher/haeuser/special/special/faq/files
new file mode 100644
index 0000000..9113b7b
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/files
@@ -0,0 +1,28 @@
+
+files seherfaq: alle +Path = /../morgeng/seher/faq/faq2-0
+
+
+
+0. Neuigkeiten: news.txt
+
+1. Transportmoeglichkeiten: inhalt.txt
+
+2. Seherquests: quest.txt
+3. Fluchtrichtung: flucht.txt
+4. seherlevel: level.txt
+5: Kommunikation: kommun.txt
+6: magische kugel: kugel.txt
+7: Seherladen: sladen.txt
+8: designer-seher: looks.txt
+9: fehlermeldung: errmes.txt
+10: paralleldimension.txt: para.txt
+11: finger-befehl: finger.txt
+12: echo, r-emote: echo.txt
+13: magischer beutel: beutel.txt
+anleitung magischer beutel: anleit.txt
+14: seherhaeuser: haeuser.txt
+15: Seherspielplatz: splatz.txt
+16: uebersichtskarte spielplatz: smap.txt
+18: alle seher im mg: salle.txt
+19 zusammenfassung & nachwort: zusamm.txt
+files: files.txt
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/inhalt b/d/seher/haeuser/special/special/faq/inhalt
new file mode 100644
index 0000000..9c105de
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/inhalt
@@ -0,0 +1,26 @@
+
+Inhalt der SeherFAQ 2.0:
+
+   0. Neuigkeiten                    10. Paralleldimension
+   1. Transportmoeglichkeiten        11. Finger-Befehl
+   2. Seherquests                    12. Echo, r-emote
+   3. Fluchtrichtung                 13. Magischer Beutel
+   4. Seherlevel                     14. Seherhaeuser
+   5. Kommunikation                  15. Seherspielplatz
+   6. Magische Kugel                 16. Uebersichtskarte Seherspielplatz
+   7. Seherladen                     17.
+   8. Designer-Seher                 18. Alle Seher im MG
+   9. Fehlermeldung                  19. Zusammenfassung & Nachwort
+
+Um die entsprechenden Inhalte zu lesen, gib bitte >lies 2< oder
+>lies seherquests< ein.
+Zu dieser Seite kommst du mit >lies inhalt< zurueck!
+
+Noch eine Anmerkung: Wenn Du eine Idee hast, was an der FAQ verbessert,
+geaendert oder hinzugefuegt werden sollte, dann waere ich Dir sehr dankbar,
+wenn Du mir eine kurze mail schicken wuerdest, oder mit dem Befehl 'idee' in
+diesem Raum absetzen wuerdest !!!
+
+RYNE
+
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/karte b/d/seher/haeuser/special/special/faq/karte
new file mode 100644
index 0000000..ef5e5f9
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/karte
@@ -0,0 +1,63 @@
+        SEHERSPIELPLATZ: UEBERSICHTSKARTE
+        (Stand: 20.1.95)
+  1  2  3  4  5  6  7  8  9  10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
+
+  X  X  X  X  X  X  X  X--X--X--X--X--X  X--X  X  X  X--X  X    1
+   \/ \               /   |\           \ |     |  |  |    /
+   /\  \             /    | \           \|     |  |  |   /
+  X  X--X  X  X  X--X  X  X  X  X  X  X  X--X--X--X--X  X--X    2
+  |      \      /      |  |                /          \   /
+  |       \    /       |  |               /            \ /
+  X  X  X  X--X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    3
+   \       |   \  \   /  /  /            |              |
+    \      |    \  \ /  /  /             |              |
+  X  X  X--X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    4
+      \/    \     \/   |  | /           /               |
+      /\     \    /\   |  |/           /                |
+  X  X  X  X  X--X  X  X  X  X--X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    5
+     |\/ \/ \        \ |  | /         |                 |
+     |/\ /\  \        \|  |/          |                 |
+  X  X  X  X  X--X--X--X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    6
+          / \   /        /  /          \               /|
+         /   \ /        /  /            \             / |
+  X  X  X  X--X--X--X--X--X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    7
+          /         |\  \  \/             \          |
+         /          | \  \ /\              \         |
+  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X--X--X--X  X  X    8
+        |  |  |  | / \     \
+        |  |  |  |/   \     \
+  X  X  X--X  X--X  X--X--X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    9
+     |\ | /|    /|     |
+     | \|/ |   / |     |
+  X  X  X  X  X  X  X--X--X--X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    10
+
+
+  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    11
+
+
+  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    12
+
+
+  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    13
+
+
+  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    14
+
+
+  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    15
+
+
+  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    16
+
+
+  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    17
+
+
+  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    18
+
+
+  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    19
+
+
+  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X  X    20
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/seherfaq b/d/seher/haeuser/special/special/faq/seherfaq
new file mode 100644
index 0000000..0488959
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/seherfaq
@@ -0,0 +1,16 @@
+
+
+Hallo!
+Hier also siehst Du die aktuelle Version von Rynes SeherFAQ.
+Wenn Du weitere Fragen oder Anregungen zu dieser FAQ hast,
+se so nett und schicke mir ein kurzes mail.
+Viel Spass beim Lesen !!!
+
+Zur FAQ kommst Du mit >lies Inhalt<
+
+
+
+
+
+
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rj.c b/d/seher/haeuser/special/special/rj.c
new file mode 100644
index 0000000..42f3b98
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rj.c
@@ -0,0 +1,26 @@
+inherit "/std/thing";
+
+#include <properties.h>
+#include "../haus.h"
+
+create()
+{
+  if (!clonep(this_object())) return;
+  ::create();
+
+  SetProp(P_SHORT,0);
+  SetProp(P_NOGET, 1);
+  AddId("r&j");
+  AddCmd("lies", "lies");
+}
+
+static int lies(string str)
+{
+  int nr;
+
+  if (!str || sscanf(str, "seite %d", nr) != 1)
+    return notify_fail("Syntax: lies seite <nr>\n"), 0;
+
+  this_player()->More(SPECIALPATH+"rom_jul/seite"+nr, 1);
+  return 1;
+}
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite1 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite1
new file mode 100644
index 0000000..5b870dc
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite1
@@ -0,0 +1,42 @@
+Dieser Text ist von Etains Spielerin (Lissi Paffrath) geschrieben und
+saemtliche Rechte, insbesondere die der Verbreitung und Vermarktung, liegen
+ausschliesslich bei ihr.
+Anmerkungen und konstruktive Kritik bitte per mudmail an Etain oder Snuggle.
+Viel Spass beim Lesen wuenschen Snuggle und Etain.
+
+Und hier noch eine Uebersicht ueber den Inhalt:
+
+Seite 2:  Prolog
+
+Seite 3:  Erster Akt, erste Szene
+Seite 4:  Erster Akt, zweite Szene
+Seite 5:  Erster Akt, dritte Szene
+Seite 6:  Erster Akt, vierte Szene
+Seite 7:  Erster Akt, fuenfte Szene
+
+Seite 8:  Zweiter Akt, Einleitung
+Seite 9:  Zweiter Akt, erste Szene
+Seite 10: Zweiter Akt, zweite Szene
+Seite 11: Zweiter Akt, dritte Szene
+Seite 12: Zweiter Akt, vierte Szene
+Seite 13: Zweiter Akt, fuenfte Szene
+Seite 14: Zweiter Akt, sechste Szene
+
+Seite 15: Dritter Akt, erste Szene
+Seite 16: Dritter Akt, zweite Szene
+Seite 17: Dritter Akt, dritte Szene
+Seite 18: Dritter Akt, vierte Szene
+Seite 19: Dritter Akt, fuenfte Szene
+
+Seite 20: Vierter Akt, erste Szene
+Seite 21: Vierter Akt, zweite Szene
+Seite 22: Vierter Akt, dritte Szene
+Seite 23: Vierter Akt, vierte Szene
+Seite 24: Vierter Akt, fuenfte Szene
+
+Seite 25: Fuenfter Akt, erste Szene
+Seite 26: Fuenfter Akt, zweite Szene
+Seite 27: Fuenfter Akt, dritte Szene
+
+Seite 28: Epilog
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite10 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite10
new file mode 100644
index 0000000..d54f51d
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite10
@@ -0,0 +1,381 @@
+DER ZWEITE AKT
+	  DIE ZWEITE SZENE
+
+Azzuro,  der  nicht  Gefahr  laufen   wollte,	stellvertretend   fuer	 einen
+Menschenmann von den beiden Frauen zerrissen zu werden, liess sich  auf  einem
+Ast neben Romeos Schulter nieder. Er betrachtete den Jungen mit  einem	Blick,
+der bei Menschen immer erstaunte  Ausrufe  provoziert,	die  zumeist  nur  die
+unertraegliche Arroganz  der  Menschen	kundtun:  _Sieht_  _er_  _nicht_  FAST
+_intelligent_ _aus_?
+
+Romeo hatte keinen Blick fuer Azzuro uebrig, denn  Julia  betrat  den  Balkon.
+Offensichtlich hatte sie noch ein wenig Luft schnappen wollen,	bevor  sie  zu
+Bett ging, denn sie trug nicht mehr als ein Nachthemd,	einen  Schal  und  ein
+paar Tropfen Parfum.
+
+"Sieh sie dir an.", hauchte Romeo atemlos. "Ist sie nicht wunderschoen?"
+
+Azzuro verzichtete auf eine Antwort, denn ihm wurde bewusst,  dass  Romeo  ihn
+nicht nach seiner Meinung gefragt hatte.
+
+"Julia..." Er fluesterte ihren Namen nur. "Sie geht auf wie eine  Sonne,  also
+muss da Osten sein.", meinte Romeo und deutete auf den Balkon.
+
+"Es ist Norden, aber ich verstehe, was du meinst.", brummte Azzuro.
+
+"Wenn sie ihren Schal fallen laesst, muss der Mond untergehen, denn dann  kann
+er sich nicht mehr am Himmel halten."
+
+"Und er kann nissst mehr an sssisss halten.", kicherte Wlad.
+
+"Ich liebe sie und ich wuenschte, sie  wuesste  es.",  murmelte  Romeo.  "Dann
+waeren ihre Augen Sterne am Himmel und ich ein... eine..." Er  blickte  Azzuro
+an. "Wie heisst denn das Tier, das im Dunkeln jagt?"
+
+"Fledermaus.", antwortete Azzuro.
+
+"Genau. Ich waere dann nur zu gerne eine spitzohrige, lederflueglige,  haarige
+und mueckenfressende Fledermaus."
+
+Wlad pfiff schrill und wuetend. "Wenn er jetssst noch ssstinkend sssagt, werde
+isss ihn beissssen!"
+
+"Dann wuerde ich die Muecken fressen, die sie  stechen  wollen,  denn  niemand
+ausser mir darf in ihre Naehe kommen, auch keine Muecke. Ach, warum  sagt  sie
+denn nichts?"
+
+"Vielleicht, weil sie nicht weiss, dass du  hier  bist  um  sie  zu  hoeren?",
+vermutete Azzuro.
+
+"Ja, ich bin auch wirklich zu dreist, mich einfach hier  in  ihrem  Garten  zu
+verstecken und sie anzustarren wie ein Spanner."
+
+Julia stuetzte ihre Ellbogen auf das Gelaender des Balkons und ihr Gesicht  in
+die Haende. Der Schal klaffte auf und enthuellte eine unziemliche Menge  ihres
+Ausschnitts, was Romeo zu einem weiteren tiefen Seufzer veranlasste.
+
+"Ich wollte, ich waere dieser Schal!"
+
+Azzuro, der sich immer noch nicht  entschliessen  konnte,  sein  Urteil  ueber
+Julias Figur zu revidieren, laechelte mitleidig. "Wenn man so etwas mag."
+
+"Ach, dumme Kraehe, was weisst du schon von Liebe!", sagte  Romeo  zornig  und
+duckte sich vor Azzuros scharfem Schnabel. "Wenn  sie  doch  nur  etwas  sagen
+wuerde."
+
+Julia tat ihm den Gefallen. "Ach, wie dumm das doch alles ist."
+
+Vor Freude ueber ihre Stimme begannen Romeos Haende zu zittern und der	Inhalt
+ihrer Worte ging zum einen Ohr hinein und zum anderen hinaus, ohne  den  Umweg
+ueber das Gehirn zu nehmen, wie es bei Verliebten haeufig der Fall  ist.  "Sag
+noch etwas, meine Liebste, dann falle ich bestimmt in Ohnmacht."
+
+Azzuro grinste. "Verkneif dir das  lieber,  denn  der  Laerm  wuerde  bestimmt
+Aufmerksamkeit erregen."
+
+Julia sah nachdenklich zu Ulo hinueber. "Oh, Romeo."
+
+"Ich heisse Ulo, aber das macht nichts."
+
+"Koenntest du einen  Moment  so  tun,  als  seist  du  Romeo?",  fragte  Julia
+hoeflich.
+
+"Sicher, wenn du dich dann besser fuehlst."
+
+"Danke. Ach, Romeo, ich wuenschte, du waerest nicht Romeo."
+
+"Warum das denn?", fragte Ulo verwirrt.
+
+"Wenn du nicht Romeo waerest, dann waerest du auch  kein  Montague,  und  dann
+koennte ich dich lieben, ohne dass mein Vater  einen  Herzanfall  bekommt  und
+meine Mutter ihre Migraene."
+
+Ulo nickte. "Hm, aber wer soll ich denn dann sein?"
+
+"Ist doch egal. Wenn du ein Buergerlicher waerest, dann wuerde ich  aufhoeren,
+Capulet zu sein. Dann koennten wir einfach so  zusammen  sein  und  uns  einen
+Teufel um die Konventionen scheren."
+
+"Und wenn meine Oma groesser gewesen waere, dann haettet ihr sie einen Drachen
+geschimpft.", versetzte Ulo. "Nicht,  dass  sie  das  nicht  gewesen  waere.",
+fuegte sie verschaemt hinzu.
+
+"Was meinst du, soll ich ihr antworten?", fragte Romeo leise.
+
+"Warte noch ein bisschen.", riet Azzuro.
+
+"Verstehst du denn nicht? Die Capulets liegen mit den Montagues in Fehde, aber
+Romeo ist Romeo ist Romeo ist Romeo, auch, wenn er nicht Romeo Montague ist."
+
+"Nein, verstehe ich nicht.", antwortete Ulo.
+
+"Der Name allein ist doch nicht der ganze Mensch. Wenn ich einen  Schweissfuss
+Rose nenne, riecht er deswegen nicht besser.", erklaerte Julia.
+
+Ulo nickte. "_Das_ verstehe ich."
+
+"Ja. Und wenn Romeo nicht Romeo Montague waere,  sondern..."  Sie  ueberlegte.
+"Hans Schmitz, so waere er immer noch der gleiche Mensch und ich  koennte  ihn
+ohne Probleme lieben."
+
+"Hans Schmitz?", fragte Romeo unten leise.
+
+Azzuro grinste nur.
+
+"Also, Romeo, vergiss den Namen, den  brauchst  du  nicht.  Statt  des  Namens
+kannst du mich haben." Julia breitete theatralisch die Arme aus.
+
+Romeo konnte sich nicht laenger zurueckhalten. "Gut, ganz wie du willst.  Wenn
+du mich Hans Schmitz nennen willst, dann bin ich eben Hans Schmitz."
+
+Julia wurde feuerrot. "Spanner!", schimpfte sie.
+
+"Von mir aus auch Hans Spanner." Romeo zuckte die Schultern.
+
+Ulo fiel vor Lachen vom Ast und fing sich wenige Zentimeter  ueber  dem  Boden
+auf.
+
+"Weiss er, was er da sagt?", fluesterte sie Azzuro zu.
+
+"Wahrscheinlich nicht.", gab Azzuro zurueck. "Ist doch  auch  egal,  oder?  So
+weggetreten, wie er im Moment ist, koennte sie ihn Hans Wurst  nennen  und  er
+wuerde es lieben."
+
+Julia beugte sich ueber die Bruestung des Balkons und der Schal  rutschte  ihr
+noch weiter von den Schultern herunter. "Oh,  Moment,  wir  haben  doch  heute
+abend miteinander gesprochen, nicht? Du hast  mich  mit  einem	Weihnachtsbaum
+verglichen." Sie ueberlegte. "Dann bist du Romeo Montague."
+
+Romeo gab sich alle Muehe, den Blick auf  ihr  Gesicht	gerichtet  zu  halten.
+"Nein, denn du hast gerade  erst  beschlossen,  dass  ich  Hans  Spanner  sein
+soll.", erklaerte er im Brustton der Ueberzeugung.
+
+"Wie bist du ueberhaupt hierhergekommen?"
+
+"Ueber die Mauer?" Romeo war sich seiner  Sache  nicht  voellig  sicher.  "Ja,
+doch, ich bin ueber die Mauer geklettert."
+
+Julia kannte die Mauer von ihren eigenen Exkursionen.  "Die  ist  ganz  schoen
+hoch."
+
+"Die Fluegel der Liebe haben mich hinuebergetragen."
+
+"Wo hast du das denn gelesen?"
+
+"Keine Ahnung, aber es klingt huebsch, nicht?"
+
+"Ja, schon.", antwortete Julia. "Wenn meine Leute dich  hier  finden,  reissen
+sie dir den Kopf ab."
+
+"Oder etwas, das  du  mehr  vermissen  wuerdest.",  setzte  Azzuro  mit  einem
+boshaften Grinsen hinzu.
+
+Romeo wurde blass, doch dann besann er sich Julias und der Tatsache,  dass  er
+bei ihr Eindruck machen wollte. "Ach, wird schon nicht so  schlimm  sein."  Er
+zuckte mit den Schultern und  versuchte,  heldenhaft  auszusehen.  "Ich  liebe
+dich, ich will dich, deine Verwandten sind mir egal."
+
+"Du bist ein Holzkopf, wenn du keine Angst vor  ihnen  hast."  Azzuro  zwickte
+Romeo spielerisch in  den  Oberschenkel  und  wich  geschickt  den  aengstlich
+zugreifenden Haenden aus.
+
+"Du bist in grosser Gefahr, wenn du hier bleibst.", meinte auch Julia.
+
+"Ja, aber nicht deine Verwandten sind die Gefahr, sondern meine Augen."  Julia
+erroetete leicht. "Hm, ich muss zugeben, dass es mir keineswegs  recht  waere,
+wenn sie dich hier faenden."
+
+"Waere doch ein romanreifer Tod, nicht? Wenn  du  mich  nicht  lieben  willst,
+koennen sie mich haben, dann ist mir sowieso alles egal."
+
+Ulo lachte. "Mir ist auch alles egal: Ich mache Schluss mit  eurem  Leben  und
+rufe die Verwandten."
+
+"Untersteh dich!" riefen Julia, Romeo, Azzuro und Wlad  wie  aus  einem  Mund,
+beziehungsweise Maul oder Schnabel.
+
+Julia griff beherzt zu und umfasste Ulos Schnabel. "Wirst du ruhig sein?"
+
+"Mmmmm." Ulo schlug mit den Fluegeln.
+
+"Na gut." Julia entfernte ihre Hand, bereit, sofort wieder zuzufassen,  sobald
+Ulo tief Luft holte. "Woher wusstest du ueberhaupt, dass du mich  hier  finden
+wuerdest?", fragte sie.
+
+"Ich bin einfach der Nase nach gelaufen.", antwortete Romeo.
+
+"Nur gut, dass du Julia gefunden hast und  nicht  die  Toilette.",  fluesterte
+Azzuro ihm zu und genoss Romeos  tiefrotes  Gesicht,  das  in  der  Dunkelheit
+regelrecht zu leuchten schien.
+
+Auch Julia schien aehnlich Gedanken zu hegen, sprach sie allerdings nicht aus.
+"Nur gut, dass du nicht sehen kannst, wie rot ich bin."
+
+Ulo beaeugte kritisch Julias Gesicht und suchte die Roete vergeblich.
+
+"Ich bin naemlich ein anstaendiges Maedchen.", fuhr  Julia  fort.  "Eigentlich
+stehe ich nicht nachts auf zugigen Balkonen herum und rede mit Kraehen."
+
+"Das kann ich bestaetigen." Ulo grinste boese, doch bevor  sie  weitersprechen
+konnte, zog Azzuro ihr heftig am Schwanz.
+
+"Ich weiss genau,  dass  ich  eigentlich  ein  bisschen  widerspenstiger  sein
+muesste." Julia zog den  Schal  enger  um  die  Schultern  und  erntete  einen
+enttaeuschten Blick von Romeo. "Aber, wenn ich ehrlich  sein  soll,  habe  ich
+dazu ueberhaupt keine Lust. Das sind bloss Spielchen und ich mag nicht mit dir
+spielen."
+
+"Schade.", warf Romeo ein.
+
+"Nein, nicht schade. Denn dadurch kann ich dir ganz offen sagen, dass ich dich
+auch liebe. Denke ja nicht, ich sei ein Flittchen, weil ich so	ehrlich  bin."
+Julia drohte Romeo scherzhaft mit dem Finger.
+
+"Auch eine Art zu spielen.", murmelte Wlad vor sich hin.
+
+"Wuerde mir niemals  einfallen.",  antwortete  Romeo  und  meinte  es  voellig
+ehrlich.
+
+"Ich muss  zugeben,  dass  du  mich  ziemlich  aus  der  Bahn  geworfen  hast.
+Deinetwegen tue ich Dinge, die mir sonst nicht einfielen."
+
+Romeo erroetete tief und wusste dazu nichts zu sagen.
+
+Mit strengem Gesichtsausdruck fuhr Julia fort: "Wenn du mich wirklich  liebst,
+dann..."
+
+"Dann?", fragte Romeo atemlos.
+
+"Dann sag mir, was du von mir erwartest."  Nun  war  die  Reihe  an  Julia  zu
+erroeten. "Ich will dir den Gefallen tun und mich so verhalten, wie du es  von
+einem anstaendigen Maedchen erwartest."
+
+Romeo schlug sich rasch  alle  unanstaendigen  Gedanken  aus  dem  Kopf.  "Ich
+schwoere dir..."
+
+"Nicht schwoeren!" Julia erinnerte sich nur zu gut an die vielen Schwuere, die
+sie in ihrem Leben getan hatte. Der Schwur, niemals wieder  Nougatpralinen  zu
+essen, von denen  sie  Pickel  bekam,  war  nur  einer	davon  -  und  der  am
+leichtesten gebrochene.
+
+"Ja, aber..." Romeo ueberlegte angestrengt.  "Wenn  ich  dir  nicht  schwoeren
+darf, dass ich dich liebe, was soll ich denn sonst tun? Ich meine..."
+
+Julia unterbrach ihn wieder. "Ich weiss, was du  meinst.  Aber  wenn  du  mich
+wirklich liebst, dann kann es nur einen Schwur geben, den ich akzeptiere."
+
+Romeo schluckte. "Heirat?"
+
+"Zack, schon hat sie dich." Azzuro kicherte. "Geh jetzt,  bevor  es  zu  spaet
+ist! Oder noch besser: Renn!"
+
+Doch Romeo war schon jenseits  aller  guten  Ratschlaege.  "Ja...",  sagte  er
+gedehnt.
+
+"Wunderbar." Julia schenkte ihm ihr strahlendstes Laecheln.  "Dann  kannst  du
+dir aussuchen, wann und wo die Hochzeit stattfinden soll."
+
+"Komm rein, Kindchen, da draussen holst du  dir  den  Tod.",  rief  Polly  von
+drinnen.
+
+Ulo lachte und stiess Wlad an. "Den Tod nicht, eher einen Ehemann."
+
+"Das kann Polly doch nicht wissen.", gab Wlad kichernd zurueck.
+
+"Warte einen Moment, ich will eben Polly beruhigen."  Julia  liess  den  Schal
+fallen und verschwand nach drinnen.
+
+"Umpf.", machte Romeo ueberwaeltigt. "Ich fasse es nicht."
+
+"Ich auch nicht.", sagte Azzuro traurig. "Wie kannst du  dich  nur  so  leicht
+einfangen lassen?"
+
+"Wer hat denn hier wen gefangen?", fragte  Romeo.  "Ich  habe  doch  wohl  die
+wunderbarste, schoenste, kluegste..."
+
+"Ach du lieber Himmel!" Azzuro warf Romeo einen zutiefst entsetzten  Blick  zu
+und verschwand in der Dunkelheit.
+
+Julia tauchte wieder auf dem Balkon auf und legte sich ihren Schal  wieder  um
+die Schultern. "Wenn du es allerdings nicht ernst meinst, dann bitte..."
+
+"Julia!", rief Polly wieder.
+
+"Jaja, ich komme ja schon!" Julia seufzte. "...ich dich, lass mich in Frieden.
+Morgen schicke ich jemanden zu dir, der bei dir den Termin fuer  die  Hochzeit
+abholen soll. Wenn du mir keinen Termin gibst, dann werde ich wohl bis an mein
+Lebensende einsam und allein weinen." Die Vorstellung allein liess eine Traene
+ueber ihre Wange laufen. "Und jetzt schlaf gut."
+
+Romeo sog die feuchte Nachtluft durch die Nase und  bildete  sich  ein,  einen
+Hauch ihres Parfums zu riechen. Bedauernd blickte er zu  Julias  Balkon  hoch,
+der nun abgesehen von der Kraehe auf der Bruestung leer war. "Ach, Julia,  wie
+gerne bin ich bei dir und wie traurig bin ich, weil  ich  jetzt  wieder  gehen
+muss."
+
+"Julia?" Ulo ueberlegte. "Ach so, ich verstehe. Na  gut,  dann  bin  ich  eben
+jetzt Julia."
+
+"Hm?", fragte Julia, die es im Zimmer nicht mehr ausgehalten hatte.
+
+"Ach, nichts." Ulo rueckte zur Seite.
+
+"Bist du noch da, Romeo?", fluesterte Julia. "Wie schade, dass  du  kein  Hund
+bist und ich keine Hundepfeife habe, denn dann koennte ich  dich  rufen,  ohne
+gleich die ganze Nachbarschaft rebellisch zu machen."
+
+Wlad kicherte leise bei der Vorstellung von Romeo als Bernhardiner mit treuen,
+schwermuetigen Augen und einem Faesschen um den Hals,  mit  dessen  Inhalt  er
+sich waehrend der langen Nachtwachen vor Julias Fenster waermte.
+
+"Romeo?" Julia rief nun ein wenig lauter.
+
+"Ich bin schon da." Er sah zu Julias Balkon hoch. "Was soll ich tun?"
+
+"Ihr die Zeitung und die Pantoffeln bringen.", murmelte Ulo und zwinkerte Wlad
+zu.
+
+"Wann kann ich denn meinen Boten zu dir schicken?"
+
+"So gegen neun Uhr?", schlug Romeo vor.
+
+"Gut. Aber ich wollte noch etwas anderes..." Auf ihrer Stirn bildete sich eine
+steile Falte.
+
+"Ich bleibe hier, bis es dir wieder einfaellt." Romeo schien von dem  Gedanken
+sehr angetan zu sein.
+
+Julia kicherte leise. "Dann erinnere ich mich nie mehr daran, weil du mich  so
+voellig verwirrst und ich sowieso an nichts anderes als dich denken kann."
+
+Romeo liess sich Julias Satz noch einmal durch den Kopf gehen und nickte,  als
+er ihn begriffen hatte. "Dann bleiben wir  beide  hier  fuer  immer  und  ewig
+stehen."
+
+"Und verhungern.", warf Ulo voellig unpoetisch ein.
+
+"Dann waerest du wie ein kleiner Hund, weisst du?  Immer,  wenn  du  mal  eben
+aeh..." Julia zoegerte. "...einen Baum markieren willst, zoege ich  an  deiner
+Leine, weil ich dich nicht alleine gehen lassen will."
+
+"Das waere wunderschoen.", seufzte Romeo. "Ich waere gerne dein Hund."
+
+"Ja, der Gedanke ist reizvoll." Julia rief eine Generalmobilmachung  fuer  die
+gesamte Vernunft in ihrem Kopf aus. "Aber wahrscheinlich wuerde  ich  dich  so
+schrecklich  verwoehnen,  dass	du  in	kuerzester  Zeit  wie  eine  Sofarolle
+aussiehst und an Herzverfettung eingehst. Wenn du nicht bald gehst,  sage  ich
+dir gute Nacht, bis die  Sonne	aufgeht,  und  mache  dann  mit  guten	Morgen
+weiter." Sie laechelte, winkte ein letztes Mal und verschwand wieder in  ihrem
+Zimmer.
+
+Romeo sah ihr mit leeren Augen hinterher. "Wenn ich doch bloss ihr Bett waere,
+oder ihre Bettdecke, dann koennte ich  die  ganze  Nacht  bei  ihr  sein."  Er
+seufzte. "Es waere mir schon genug, wenn ich  ein  Traum  sein  duerfte,  dann
+koennte ich die ganze Nacht in ihrem Kopf sein."
+
+Ulo grinste. "In ihren Kopf will er bestimmt nicht hinein."
+
+"Ferkel.", wies Azzuro sie zurecht.
+
+"Nein, Kraehe. Ferkel haben keine Fluegel und sind auch nicht schwarz."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite11 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite11
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--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite11
@@ -0,0 +1,131 @@
+DER ZWEITE AKT
+	  DIE DRITTE SZENE
+
+Bruder Lawrence hob seine Fuesse in den Sandalen besonders hoch, denn das Gras
+war nass und kalt vom Tau. Ueber seinen Arm  hatte  er	einen  Korb  gehaengt,
+seine Kutte vorne zusammengefasst und in den  Strick  gesteckt,  der  ihm  als
+Guertel diente. Die Sonne, die vorsichtig ueber die Gartenmauer lugte, brachte
+Bruder Lawrencens Tonsur zum Schimmern und  glitzerte  auf  seinen  taunassen,
+haarigen Beinen, wenn er sich niederbueckte und  Kraeuter  ausrupfte,  die  er
+sorgfaeltig in seinen Korb legte.
+
+"Komm nur her, du huebscher  Borretsch.",  sagte  Bruder  Lawrence  mit  einem
+Laecheln, das die Pflanze nicht erwiderte. "Du kommst heute in meinen Salat."
+
+"Ich koennte mir angenehmeres vorstellen.", murmelte Ulo, die  auf  der  Mauer
+sass und sich die Sonne auf das Gefieder scheinen liess.
+
+Azzuro, dem die durchwachte Nacht zusetzte, schreckte  neben  ihr  aus	seinem
+Nickerchen hoch. "Was meintest du?", fragte er verschlafen.
+
+Ulo antwortete nicht, sondern betrachtete Bruder Lawrence, dessen Bauch es ihm
+sichtlich schwer machte, die Gaensebluemchen zu pfluecken,  die  seinem  Salat
+Farbe geben sollte.
+
+"Hab ich dich.", meinte der  Moench  triumphierend.  "Du  bist  mir  besonders
+erwuenscht, kleines Gaensebluemchen. Denn sagt	nicht  schon  Leonhard	Fuchs:
+_Die_ _Gennssblum_ _ist_ _fuertrefflich_ _gut_ _zu_ _den_  _lamen_  _glidern_.
+Und lahm fuehle ich mich heute morgen ganz bestimmt." Er rieb sich den Ruecken
+und liess seinen Blick ueber den Kraeutergarten  wandern,  bis	er  auf  einem
+Maigloeckchen  haengenblieb.  "Dich  esse  ich  lieber  nicht,  auch  wenn  du
+huebscher bist, als das Gaensebluemchen.", versicherte er der Blume,  die  ihm
+jedoch keine Aufmerksamkeit schenkte. "So schoen du  riechst,  so  huebsch  du
+anzuschauen bist, so boesartig giftig bist du auch." Er seufzte und drohte der
+Blume scherzhaft mit dem Finger. "Jaja, so dicht  liegen  Schoenheit  und  Tod
+manchmal nebeneinander."
+
+"Der gute Bruder ist heute philosophisch aufgelegt.",  informierte  Ulo  ihren
+Gefaehrten.
+
+"Hmpf.", machte Azzuro ohne den Schnabel aus dem Gefieder zu ziehen.
+
+Ulo stiess ihn an und beobachtete mit haemischem Grinsen, wie Azzuro  sich  um
+sein Gleichgewicht bemuehte. "Romeo kommt."
+
+"Lass ihn kommen und mich schlafen.", brummte Azzuro ungehalten.
+
+"Was bist du, ein Mann oder..."
+
+"...eine Kraehe.", vervollstaendigte Azzuro den  Satz  und  beschloss,  lieber
+aufzuwachen, als Ulo weiterhin Gelegenheit zu geben,  ihn  von	der  Mauer  zu
+stossen.
+
+"Guten Morgen, Bruder Lawrence." Romeo winkte dem Moench froehlich zu.
+
+"Du bist aber heute gut  gelaunt,  Romeo.",  wunderte  sich  Bruder  Lawrence.
+"Sonst bekommt man dich doch nicht so frueh aus dem Bett. Junge Leute schlafen
+lang und viel und das ist auch gut so.	Andererseits..."  Er  mass  Romeo  mit
+einem kritischen Blick. "Du  bist  wohl  im  richtigen  Alter  um  eine  Nacht
+durchzumachen."
+
+"Genau. Und ich habe durchgemacht und fuehle mich frischer, als wenn  ich  die
+ganze Nacht geschlafen haette."
+
+Bruder Lawrence, der sich noch gut daran  erinnerte,  wie  es  war,  bevor  er
+Moench wurde, schickte das Grinsen, dass sich auf  seinem  Gesicht  ausbreiten
+wollte mit einem energischen Stirnrunzeln zurueck und besann  sich  auf  seine
+Pflichten als Priester und geistlicher	Berater.  "Du  hast  doch  nicht  etwa
+gesuendigt, mein Sohn?", fragte er streng. "Warst du bei Rosaline?"
+
+"Wer  ist   Rosaline?"   Romeo   rieb   sich   mit   uebertrieben   verwirrtem
+Gesichtsausdruck die Stirn. "Ach so, das war die Frau, die mich so schrecklich
+traurig gemacht hat." Er lachte. "Nein, Bruder Lawrence, diese Frau  habe  ich
+vergessen."
+
+"Siehst du, ich habe dir doch gleich gesagt, dass dies  das  beste  fuer  dich
+sein wuerde." Nun  stahl  sich  trotz  aller  Anstrengungen,  die  der  Moench
+unternahm, doch noch Neugierde in seinen Blick. "Wo hast  du  dich  denn  dann
+rumgetrieben?"
+
+"Ich habe beschlossen, den Anweisungen der Bibel zu folgen und meine Feinde zu
+lieben."
+
+"Das ist an und fuer sich sehr loeblich, aber wenn du mir nicht sagst, was  du
+getan hast, kann ich dir auch nicht sagen, was ich davon halte. Und meinen Rat
+suchst du doch, wenn ich dich richtig verstehe."
+
+"Nein, eigentlich nicht.", antwortete Romeo und  musste  ueber  das  verwirrte
+Gesicht des Moenchs laecheln. "Also, gestern abend habe ich bei  den  Capulets
+eine Feier besucht und dabei Julia kennengelernt."
+
+"Oh.", machte Bruder Lawrence verstaendnislos.
+
+"Sie ist wunderschoen, ich liebe sie, sie liebt mich und alles  was  wir  noch
+brauchen, um endgueltig gluecklich  zu	werden,  ist  ein  Priester,  der  uns
+verheiratet.", sprudelte es nun aus Romeo heraus.
+
+"Aha." Nun verstand Bruder Lawrence, was  sein  Schuetzling  wollte.  "Und  an
+dieser Stelle komme ich ins Spiel." Romeo laechelte seinen vaeterlichen Freund
+so strahlend an, dass dessen Herz dahinschmolz. "Ich muss schon sagen, das ist
+eine ueberraschende Wendung. Erst liebst du  Rosaline  und  jammerst  mir  die
+Ohren voll, dann lernst du eine andere Frau  kennen  und  schon  ist  Rosaline
+Schnee von gestern. Tja, ich sollte mir wohl angewoehnen, die jungen Leute mit
+einem  Koernchen  Salz	zu  geniessen.	Zu  meiner  Zeit  war  man  nicht   so
+sprunghaft."
+
+"Aber du wolltest doch,  dass  ich  Rosaline  nicht  mehr  liebe."  Romeo  war
+verwirrt.
+
+"In Rosaline warst du verknallt, nicht verliebt. Das  ist  ein  entscheidender
+Unterschied."
+
+"Siehst du, jetzt hast du doch deinen Willen. Ich liebe Julia  und  bin  nicht
+verknallt in sie."
+
+"Das hast du von Rosaline auch gesagt."
+
+Romeo ueberlegte, denn dieser Einwand wog schwer. "Ja, aber Rosaline hat  mich
+nicht zurueckgeliebt."
+
+Bruder Lawrence wiegte bedaechtig seinen Kopf hin und her. "Das ist wohl wahr.
+Na, ich werde euch verheiraten, zumindest wird es euren Eltern	helfen,  ihren
+Streit zu begraben."
+
+"Worauf warten wir dann noch?" Romeo lief ein paar  Schritte  auf  die  kleine
+Kapelle zu.
+
+"Immer langsam mit den jungen Pferden." Er wischte sich den Schweiss  von  der
+Stirn und bedachte Romeo mit einem langen Blick. "Nein, junge  Hengste  laufen
+schnell, es sind die alten Wallache, die nicht hinterherkommen.",  korrigierte
+er sich und laechelte.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite12 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite12
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--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite12
@@ -0,0 +1,266 @@
+DER ZWEITE AKT
+	  DIE VIERTE SZENE
+
+Mercutio zog ein unwilliges Gesicht. "Ich frage  mich,  wo  zum  Teufel  Romeo
+steckt. Letzte Nacht war er nicht daheim."
+
+"Jedenfalls nicht bei seinem Vater.", grinste Benevolio.
+
+"Bestimmt  ist  er  draussen  herumgerannt  und  hat  ueber   diese   Rosaline
+gejammert." Mercutio spuckte den Namen regelrecht aus.
+
+"Es kommt noch schlimmer." Benevolio zueckte ein Taschentuch und  putzte  sich
+umstaendlich die Nase. "Es ist ein Brief von Tybalt angekommen."
+
+"Ach  du  dicker..."  Mercutio   wurde   blass.   "Das   ist   bestimmt   eine
+Herausforderung."
+
+Sie wissen,  liebe  Leserin,  lieber  Leser,  dass  in	mythischer  Zeit  eine
+Herausforderung nicht mehr war, als heute eine Einladung zu einem  Tennismatch
+unter  Feinden.  Natuerlich  lief  es  nicht  ganz  so	unblutig  ab  wie  ein
+Tennismatch, dafuer aber hatten die Bestattungsunternehmer mehr zu tun und die
+Gerichte mussten sich  nicht  mit  Beleidigungsklagen  auseinandersetzen.  Ein
+findiger Kopf erfand dann irgendwann die  Rechtschutzversicherung  und	sorgte
+dafuer,  dass  Duelle  verboten  wurden.  Wir  schulden  dem  Erfinder	dieser
+Versicherung  bis  heute  Dank,  denn  ansonsten  waeren  die	Praemien   der
+Sterbekassen und Lebensversicherungen wesentlich hoeher.
+
+Benevolio nickte bedaechtig. "Romeo wird ihm schon  eine  angemessene  Antwort
+darauf geben."
+
+"Solange es keine anmassende ist."  Mercutio  schuettelte  den  Kopf.  "Dieser
+Tybalt macht mir Sorgen."
+
+"Ach was, Tybalt ist ein aufgeblasener Idiot."
+
+"Vielleicht. Aber ausserdem ist er noch ein verdammt guter Fechter."
+
+"Romeo auch."
+
+"Nicht gut genug, fuerchte ich." Mercutio haetter gerne eine  bessere  Meinung
+von den Fechtkuensten  seines  Freundes  gehabt,  hatte  jedoch  Tybalt  schon
+kaempfen sehen.
+
+"Komm, male nicht schwarze Leute an weisse Waende." Benevolio wedelte mit  den
+Haenden, als wolle  er	einen  Mueckenschwarm  verscheuchen.  "Siehst  du?  So
+vertreibe ich deine trueben Gedanken."
+
+"Und holst Romeo damit her.", laechelte Mercutio. "Hallo Romeo.  Na,  Wie  war
+deine Nacht?" Ein luesternes Grinsen breitete sich ueber sein Gesicht aus.
+
+"Interessant.", antwortete Romeo unbestimmt.
+
+"Das kann ich dir ansehen, mein Freund." Benevolio strich die zerzausten Haare
+seines Cousins zurecht.
+
+"Hast uns ja ganz  schoen  reingelegt,  mein  Lieber.",  wies  Mercutio  Romeo
+zurecht.
+
+"Habe ich? Das tut mir leid, aber ich bin im Moment so schrecklich...  aeh..."
+Er ueberlegte und fuegte dann mit einem Grinsen hinzu: "...strapaziert."
+
+Mercutio lachte. "Deine Strapazen moechte ich haben!"
+
+"Dann waerest du genauso muede wie ich."  Romeo  rieb  sich  uebertrieben  die
+Augen.
+
+"Und haette wie du Aehnlichkeit mit der Katze, die den Sahnetopf ausgeschleckt
+hat."
+
+"Nachdem die Koechin das Verbrechen entdeckt hat, kannst du meine Rolle  gerne
+haben.", meinte Romeo grinsend.
+
+"Das ist unfair: Die Sahne bekommst du und ich den Aerger mit der Koechin."
+
+"Besser den Aerger als die Koechin." Romeo schuettelte sich.
+
+"Besser die Sahne als beides."  Mercutio  wiegte  sich  in  den  Hueften.  "So
+gefaellst du mir schon besser, Romeo. Gestern hast du noch ziemlich truebe aus
+der Waesche geschaut." Er grinste breit.  "Und  heute  nacht  in  die  Waesche
+hinein, nehme ich an."
+
+Romeo trat nach Mercutio, gab sich aber keine besondere Muehe, ihn zu treffen.
+"Nichts da, ich bin anstaendig."
+
+"Nicht, dass du es freiwillig waerest."
+
+"Pfft.", machte Romeo und wandte sich ab. Sein Blick blieb auf Polly  haengen,
+die sich ihren Weg ueber den Marktplatz bahnte und dabei an ein Schlachtschiff
+unter vollen Segeln gemahnte. Verschaemt deutete er mit dem Finger auf	Polly.
+"Streicht die Flagge, Leute, der Korsar wird uns entern."
+
+Mercutio verbarg sein Gesicht hinter den  Haenden.  "Bemannt  die  Boote,  sie
+rammt uns!"
+
+Benevolio lachte. "Dort blaest er!"
+
+Azzuro schuettelte sich, als er wieder einmal ein fremdes Zitat hoerte,  blieb
+aber stumm.
+
+"Was soll denn das, Benevolio?" Romeo ergriff die Nase seines Cousins mit zwei
+Fingern, zog sein Gesicht daran nach oben und beschaute sich sowohl die Zaehne
+als auch die Augen. "Bist du sicher, dass du ganz gesund bist?"
+
+"He!" Benevolio gab Romeo einen Stoss. "Lass das, du tust mir weh."
+
+"Ich wollte doch nur nachsehen, ob dir irgendetwas fehlt."
+
+"Da oben fehlt ihm nichts.", belehrte  Mercutio  seinen  Freund.  "Schon  eher
+fehlt ihm unten etwas, aber darueber sprechen anstaendige Maenner ja nicht."
+
+"Anstaendige Maenner benutzen es und schweigen.", meinte Romeo.
+
+"Anstaendige Maenner brauchen es nicht." Benevolio rieb sich die Nase.
+
+"Armer Benevolio, hat man dir das zum Trost  erzaehlt?"  Mercutio  taetschelte
+Benevolios Kopf.
+
+"Sieh an, die Galeone hat noch eine Schaluppe im Schlepptau.", bemerkte Romeo.
+
+"Die Schaluppe ist wohl das Proviantschiff." Benevolio hatte den grossen  Korb
+bemerkt, der ueber Peters Arm hing und mit  Gemuese  vollgestopft  war.  Romeo
+nickte, doch da Polly nun auf Hoerweite herangekommen  war,  zog  er  es  vor,
+nicht mehr zu antworten und sich statt dessen vor Polly zu verneigen.
+
+"Guten Morgen.", gruesste Polly.
+
+"Eher guten Abend.", gab Mercutio zurueck.
+
+"Wieso? Es ist doch noch frueh am Tag."
+
+"Aber Mittag ist viel zu unanstaendig, den uebergeht eine  Dame  besser.  Wenn
+der Zeiger so aufgerichtet ist..." Mercutio liess den Rest des Satzes  in  der
+Luft haengen.
+
+"Peter, mein Faecher.", verlangte Polly und mass Mercutio mit einem Blick, den
+man nicht in Worten beschreiben kann.
+
+Eher ist es moeglich, Mercutios Entsetzen zu beschreiben,  als	er  den  Blick
+auffing und tiefrot wurde. Er erinnerte sich ploetzlich an den Tag, an dem ihn
+seine eigene Kinderfrau mit der Hand in der  Hose  erwischt  hatte.  Um  seine
+Verlegenheit zu ueberspielen, rief er: "Jawohl, Peter, den Faecher  der  Dame,
+der Faecher ist wahrscheinlich ein schoenerer Anblick als das Gesicht."
+
+Polly kniff die Augen zusammen, sagte aber nichts.
+
+"Nehmen  Sie  ihn  nicht  zu  ernst.",  riet  Romeo  und   versuchte,   Pollys
+Aufmerksamkeit von Mercutio abzulenken.
+
+Polly seufzte. "Kann einer von Ihnen mir wohl sagen, wo ich einen jungen  Mann
+namens Romeo finde?"
+
+"Wenn Sie nur seinen Vornamen wissen, wird er vermutlich  ein  Graubart  sein,
+bevor sie ihn  gefunden  haben.",  meinte  Romeo  laechelnd.  "Aber  wenn  Sie
+einstweilen mit mir Vorlieb nehmen wollen?"
+
+"Nicht, dass ich eine Vorliebe fuer Sie haette,  nein,  aber  wenn  Sie  Romeo
+heissen, dann nehme ich Sie."
+
+Mercutio machte "Ha!", und kruemmte sich dann in einem Hustenanfall,  der  ihm
+sofort von Benevolio ein paar kraeftige Schlaege auf den Ruecken eintrug.
+
+"Aeh, ich bringe Mercutio zu dir nach Hause, Romeo, er sollte etwas trinken."
+
+Benevolio gab sich alle erdenkliche Muehe, sein Gesicht ernst zu halten.  "Wir
+treffen uns dann da zum Mittagessen." Er beugte sich  besorgt  ueber  Mercutio
+und schleppte diesen aus Pollys Reichweite.
+
+"Was war denn das fuer ein Flegel?", fragte Polly.
+
+"Wie ich schon sagte, nehmen Sie ihn nicht fuer voll. Was kann  ich  fuer  Sie
+tun?" Romeo hatte selbst Probleme, nicht zu lachen.
+
+"Also wirklich." Polly war immer noch  nicht  bereit,  Mercutios  Benehmen  zu
+vergessen. "Wie kann er sich nur so gegen eine Dame verhalten. Als ob ich eine
+Hergelaufene waere, mit der er machen  kann,  was  er  will."  Ihre  Empoerung
+schlug in Wut gegen Peter um und sie schlug mit ihrem Faecher nach  ihm.  "Und
+du stehst dabei und haelst Maulaffen feil,  waehrend  der  Kerl  mir  zu  nahe
+tritt."
+
+Peter rieb sich die Stelle an seinem Arm, die Polly getroffen hatte. "Ich  hab
+nix gesehen, hab ich nich. Is ja nich, als waer ich nich  direkt  dabei,  wenn
+man Ihnen ueberhaupt zu nah kommen koennt." Sein Blick ruhte einen  Augenblick
+interessiert auf Pollys stattlicher Figur. "Aber der Jung is ihnen nich zu nah
+gekommen, is er nich." Er nickte noch einmal zur Bekraeftigung  und  zwinkerte
+Romeo zu, der sich umstaendlich die Nase putzte und sein Grinsen hinter seinem
+Taschentuch verbarg.
+
+Polly betrachtete Peter nachdenklich, wandte sich dann aber Romeo  zu.	"Also,
+junger Mann. Sie wissen, dass Julia mich schickt. Ich sage Ihnen jetzt	nicht,
+was sie mir gesagt hat, obwohl ich es nicht vergessen habe, denn ich  vergesse
+nie etwas. Auch  die  Beleidigungen  dieses  Flegels  nicht,  der  so  schnell
+verschwunden ist, ohne sich zu entschuldigen. Wenn Sie ein  anstaendiger  Mann
+sind, und das hoffe ich fuer Sie, denn ansonsten bekommen Sie es  mit  mir  zu
+tun, dann rate ich Ihnen, mir zu sagen, wie Ihre Absichten sind.  Glauben  Sie
+mir, ich werde Julia troesten, wenn Sie mit ihr ein  falsches  Spiel  treiben,
+aber Sie werden sich in diesem Fall wuenschen, sie haetten es nie  angefangen.
+Also, was sagen Sie?"
+
+Romeo ueberlegte nicht lange. "Wenn Sie mich so fragen, dann lassen  Sie  mich
+erklaeren, dass..."
+
+Polly  klatschte  in  die  Haende  und	beobachtete  befriedigt,   wie	 Romeo
+zusammenzuckte.
+
+"Gut, das ist sehr gut, da wird mein Laemmchen ausser sich sein vor Glueck."
+
+"Ich glaube, Sie hoeren mir nicht zu."
+
+"Wieso? Ich habe alles gehoert, was ich hoeren muss. Oder haben Sie etwa nicht
+gesagt, dass Sie sich erklaeren? Soweit ich weiss, sagt ein anstaendiger  Mann
+doch, dass er sich erklaert. Wie auch immer, wenn  Sie	sich  erklaeren,  dann
+haben Sie lautere Absichten, also gebe ich mich zufrieden."
+
+"Da, jetzt gibt es keinen Weg zurueck." Ulo grinste boese.
+
+Azzuro schuettelte bedauernd den Kopf und schwieg.
+
+Als Romeo die Bedeutung von Pollys Worten daemmerte, wurde er, soviel soll  zu
+seiner Ehrenrettung gesagt sein, nur  fuer  einen  kurzen  Moment  bleich.  Er
+raeusperte sich. "Na  gut.  Bitten  Sie  Julia,  heute  Nachmittag  zu  Bruder
+Lawrence zu kommen, dort werden wir heiraten." Er grub in seinen  Taschen  und
+foerderte ein paar Muenzen zutage, die er Polly in die Hand drueckte. "Und das
+ist fuer Sie."
+
+"Nein, danke. Ich nehme kein Geld dafuer, dass ich Julia einen Gefallen  tue."
+Azzuro flog eine Runde um Romeos Kopf  und  fluesterte	leise:	"Denk  an  die
+Hochzeitsnacht, das ist doch das Beste am Heiraten."
+
+Romeos Gesicht leuchtete auf. "Na gut, dann nehmen Sie  es  dafuer,  dass  Sie
+waehrend der  Trauung  in  Lawrencens  Garten  stehen  und  eine  Strickleiter
+entgegen   nehmen."   Polly   wurde   puterrot.   "Ah,   ich   verstehe,   die
+Hochzeitsnacht."  Rasch  verbarg  sie  ihr  Gesicht  hinter  dem  Faecher  und
+kicherte. "Einverstanden." Polly blickte zu Peter und runzelte die Stirn. "Hm,
+wer wird die Leiter denn bringen? Ich meine,  wird  derjenige  auch  schweigen
+koennen?"
+
+"Bestimmt, dafuer werde ich sorgen." Romeo laechelte.
+
+"Dann ist es ja gut. Tja, daran habe ich nicht gedacht, als sie als  Kind  auf
+die Nase fiel und mein	Mann  Gott-hab-ihn-selig  sagte..."  Polly  unterbrach
+sich. "Ach ja, da gibt es noch einen jungen Mann, der gerade  zu  Besuch  ist.
+Paris heisst er, vielleicht haben Sie schon von ihm gehoert? Er macht ganz den
+Eindruck, als haette er Lust, sich bei Julia einzunisten und  wenn  er	soweit
+ist auch gleich bei ihrem Vater. Im Geldbeutel, wenn Sie  verstehen,  was  ich
+meine. Was denken Sie, wie niedlich blass Julia wird, wenn  ich  sie  aufziehe
+und ihr sage, dass  Paris  ein	besserer  Mann	ist  als  Sie?"  Polly  genoss
+sichtlich Romeos verwirrten Gesichtsausdruck. "Sie  will  so  gar  nichts  von
+einem anderen Mann hoeren und sieht wirklich allerliebst aus,  wenn  sie  sich
+ueber mich aergert."
+
+"Aeh, ja?"
+
+"Ja, das tut sie. Und mehr noch, Sie wuerden Ihre helle  Freude  daran  haben,
+wenn Sie hoeren koennten, wie sie ihrem Hund von Ihnen erzaehlt. Ganz niedlich
+rollt sie dabei das  R	in  Ihrem  Namen  und  macht  dabei  das  Knurren  des
+Huendchens nach." Romeo zog es vor,  nicht  weiter  ueber  die  Aehnlichkeiten
+zwischen seinem Namen und dem Knurren eines Schosshuendchens nachzudenken  und
+laechelte noch ein Mal mit erzwungener	Freundlichkeit.  "Wie  dem  auch  sei.
+Bitte richten Sie Julia meine Gruesse aus."
+
+"Mehr nicht?"
+
+"Mehr sage ich ihr dann heute Nacht, nachdem wir verheiratet sind."
+
+Wieder wurde Polly rot. "Oh."
+
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--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite13
@@ -0,0 +1,122 @@
+DER ZWEITE AKT
+	  DIE FUENFTE SZENE
+
+Ulo und Azzuro hatten sich im Garten damit vergnuegt, Julia zu beobachten.
+
+"Ich sitze wie auf Kohlen.", beklagte sich Julia bei Ulo.
+
+"Krah.", machten Ulo und Azzuro wie aus einem Schnabel.
+
+Verwirrt blickte Julia zu ihnen hoch. "Letzte Nacht konntet  ihr  reden."  Sie
+zuckte die Schultern. "Aber letzte Nacht war ja ohnehin nichts so, wie es sein
+sollte. Alles war  ganz..."  Sie  zoegerte.  "...ganz  verzaubert."  Sichtlich
+erfreut ueber ihre poetische Wortwahl rief sie ihren  Hund  und  spielte  eine
+Zeit lang mit ihm. "Polly macht mich noch ganz verrueckt.", klaerte Julia  den
+Hund auf. "Kannst du dir vorstellen, dass sie  fuer  einen  simplen  Botengang
+drei Stunden braucht?"
+
+Statt einer Antwort rollte sich der Hund auf den Ruecken und tat, was Hunde am
+besten koennen: Er hechelte.
+
+Hunde, liebe Leserin, lieber  Leser,  gehoeren	in  eine  Geschichte  wie  der
+unseren einfach dazu. Sie sind das Salz in der Suppe.
+
+Wer  jemals  Liebeskummer  hatte,  weiss  die  Gesellschaft  eines  Hundes  zu
+schaetzen, denn mit ihren seelenvollen braunen Augen haengen  sie  gebannt  an
+den Lippen ihres Frauchens oder Herrchens und scheinen wahrhaftig  jedes  Wort
+zu verstehen. Dies ist selbstverstaendlich ein	Trick,	mit  dem  Hunde  ihren
+Menschen dazu bringen, ihnen einen besonders schoenen Knochen  zu  spendieren.
+Dennoch fallen wir Menschen immer wieder  auf  Hunde  herein,  denn  wir  sind
+leicht zu domestizieren.
+
+Die ganze Tierwelt zollt den Hunden fuer ihren Erfolg  mit  der  Zaehmung  des
+Menschen grossen Respekt. Die einzigen Tiere, die den  Hunden  diese  Leistung
+absprechen,  sind  die	Katzen,  doch  das  liegt  eher  daran,  dass	Katzen
+prinzipiell niemanden respektieren. Julia taetschelte ihrem Hund gehorsam  den
+Bauch. "Wenn Polly bloss schneller waere. Ich halte es kaum noch aus."
+
+Das  Knarzen  und  Quietschen  des  Gartentores  gab  die  Ankunft   wichtiger
+Neuigkeiten bekannt, noch bevor Polly hindurch trat. Julia sprang auf wie  von
+einer Bremse gestochen und rannte auf Polly zu. "Polly, liebe Polly!  Na,  sag
+schon, was hat er  gesagt?  Was  soll  ich  machen?  Hast  du  ihn  ueberhaupt
+getroffen? Red doch!"
+
+Polly schnaufte. "Nun mal langsam. Setz dich lieber erst einmal hin."
+
+"Ich kann mich nicht setzen, bevor du mir nicht gesagt hast, was los ist."
+
+"Und ich kann dir nichts sagen, solange ich noch so  ausser  Atem  bin.  Jetzt
+setz dich hin, du machst mich verrueckt. Wie soll ich denn Luft holen koennen,
+wenn Du so herumspringst?"
+
+Julia betrachtete ihre Amme kritisch. "So sehr kannst du doch gar nicht ausser
+Atem sein, wenn du mir sagen kannst, dass du ausser Atem bist."
+
+"Das verstehst du noch nicht." Polly holte tief Luft und donnerte: "Setz  dich
+hin!" Julia plumpste ins Gras.
+
+"So doch nicht, du machst ja Flecken in dein  Kleid."  Polly  seufzte.  "Kind,
+Kind, wirst du denn nie erwachsen?"
+
+Wortlos stand Julia auf und liess sich auf einer Bank nieder.  "Jetzt  besser?
+Kannst du jetzt endlich reden?"
+
+Polly laechelte. "Ja, jetzt kann ich reden. Da hast du dir ja  einen  schoenen
+Galan ausgesucht, Julia. Also, ich will ihn ja nicht schlechter machen als  er
+ist, aber ich muss schon sagen, er hat ein paar  sehr  unerfreuliche  Freunde.
+Obwohl er einen knackigen ... Geist hat. Knackig im Sinne von frisch, wenn  du
+verstehst, was ich meine. Er ist noch nicht ganz trocken.  Hinter  den	Ohren.
+So, jetzt erzaehl aber, was du heute gefruehstueckt hast."
+
+Ulo grinste breit auf  ihrem  Ast.  "Polly  versteht  es  wirklich,  Julia  zu
+triezen."
+
+Azzuro,  der  fasziniert  auf  Pollys  rotes  Gesicht  blickte	und  auf   den
+Schlaganfall wartete, nickte nur.
+
+Julia, die wusste, was Polly beabsichtigte, seufzte tief. "Das weiss  ich  und
+nichts."
+
+"Nichts? Kind, du faellst mir ja ganz vom Fleisch. Das  ist  aber  nicht  gut,
+wenn Romeo sich an dir blaue Flecken holt."
+
+Julia setzte ein unschuldiges Gesicht auf. "Holt er sich denn blaue Flecken?",
+fragte sie scheinheilig.
+
+Azzuro nickte. "Tut er."
+
+Polly kniff Julia in die Seite. "Also, wenn du es genau wissen willst..."
+
+"Ja?"
+
+"Also, dein junger Freund sagt, so wie es ein anstaendiger Mann sagen  sollte,
+wenn er auf sich haelt und ausserdem noch die Chance seines Lebens  bekommt...
+Wo ist eigentlich deine Mutter?"
+
+"Also, Polly, das ist ja nun sicherlich nicht seine  Antwort,  oder?  'Wo  ist
+deine Mutter'" Julia schuettelte den Kopf.
+
+"Du liebes bisschen, du bist ganz schoen heiss. Auf die  Antwort,  meine  ich.
+Wenn du verstehst, was ich meine. Also, er sagt, ganz und gar..."
+
+Ulo stoehnte mit Julia im Chor.
+
+"Du sollst heute nachmittag in die Kapelle dieses Minoriten  kommen.  Lawrence
+heisst er. Und da bekomme ich einen Ring und du eine Leiter." Sie  schuettelte
+den Kopf. "Nein, umgekehrt: Du bekommst den Ring und ich die Leiter  fuer  die
+Hochzeitsnacht."
+
+Jubelnd huepfte Julia um Polly herum und zog uebermuetig an  Azzuros  Schwanz.
+Ihr Hund, der ihre Freude missverstand, kniff Polly in die Wade  und  handelte
+sich einen Tritt ein.
+
+Auf Pollys verwittertes Gesicht stahl sich ein Laecheln. "Sieht ganz  so  aus,
+Kind, als fielest du gleich auf den Ruecken."
+
+"Erst heute abend.", versetzte Azzuro.
+
+"Hauptsache,  sie  faellt."  Polly  grinste  und  ihre  Wangen  bekamen  einen
+maedchenhaft rosigen Schimmer. "Aeh, nicht herein, meine ich natuerlich."
+
+"Natuerlich.", stimmte Azzuro zu und schaffte es, voellig ernst zu bleiben.
+
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--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite14
@@ -0,0 +1,93 @@
+DER ZWEITE AKT
+	  DIE SECHSTE SZENE
+
+In jener mythischen Zeit waren heimliche Hochzeiten nicht selten,  sie	hatten
+den Vorteil, dass das Paar nicht  zusammen  lebte.  Natuerlich	ersparte  eine
+heimliche  Hochzeit  auch  die	Kosten	fuer  ein  Fest.  Allerdings  war  die
+Hochzeitsnacht unabdingbarer Bestandteil der Ehe: Ohne Hochzeitsnacht galt die
+Ehe nicht als geschlossen.  Romeo  und	Julia  waren  eine  Ausnahme  von  der
+ueberwiegenden Mehrzahl der heimlichen Hochzeiten: Die	meisten  jungen  Paare
+verlegten die Hochzeitsnacht vor und sparten auf diese Weise sogar die bei der
+Hochzeit uebliche Spende an die Kirche.
+
+Lawrence  stand  neben	der  Tuer  seiner  kleinen  Kapelle  und   betrachtete
+nachdenklich Romeo, der den Huegel hinaufstuermte.
+
+"Er rennt, als seien alle Teufel der Hoelle hinter ihm her.  Dabei  ist  Julia
+noch gar nicht hier." Azzuro reckte gemaechlich die Fluegel.
+
+Lawrence, der wie sein grosses Vorbild, der heilige  Franziskus,  sich	nichts
+dabei dachte, mit Voegeln zu reden, drohte Azzuro mit dem Finger.  "Unberufen!
+Julia ist doch ein nettes Maedchen."
+
+"Das sind sie vor der Hochzeit alle.", stellte Azzuro fest.
+
+"Komm schon, das sagst du jetzt nur, weil deine Frau nicht hier ist." Lawrence
+grinste.
+
+"Natuerlich. Sie ist ja auch schon mit mir verheiratet."
+
+Lawrence bueckte sich und zupfte einen Regenwurm aus dem saftigen  Boden,  den
+er Azzuro reichte. "Wo ist eigentlich deine Frau?"
+
+"Bei Julia. Sie meint, ein Maedchen sollte eine Brautjungfer haben."
+
+Lawrence nickte. "Ein kluger Gedanke."
+
+Azzuro bedachte den Regenwurm mit einem langen Blick. "Ich weiss  nicht.  Was,
+wenn sie den Brautstrauss faengt?"
+
+"Das kann sie ohne Haende nicht, mein schwarzer Freund.",  troestete  Lawrence
+ihn.
+
+"Sie wird dir erhalten bleiben."
+
+"Wahrscheinlich.", stimmte Azzuro truebsinnig zu.
+
+"Nun lach  doch  mal."  Lawrence  stiess  Azzuro  freundschaftlich  an.  "Eine
+Hochzeit ist eine froehliche Angelegenheit."
+
+"Solange sie dauert. Danach kommt das Verheiratet-Sein."
+
+Romeo, der Azzuros letzte Worte gehoert hatte, laechelte  toericht.  "Das  ist
+doch das beste an der ganzen Heiraterei: Danach  kann  sie  mir  niemand  mehr
+wegnehmen."
+
+"Eben, mein Junge, eben.", versetzte Azzuro.
+
+Auch Lawrence meinte, seinem Amt als Seelsorger  gerecht  werden  zu  muessen.
+"Einen gibt es, der dir alles wegnehmen kann.",  meinte  er  und  deutete  zum
+Himmel.
+
+Romeos Blick folgte Lawrencens Finger und gewahrte eine dunkle Wolke. "Ach, so
+ein bisschen Regen wird Julia schon nicht abhalten."
+
+Tatsaechlich kam Julia den Hang herauf, gefolgt von einer keuchenden Ulo. "So,
+hier bin ich."
+
+Romeos Augen strahlten verdaechtig irre, als er sie betrachtete. "Wie  huebsch
+du aussiehst."
+
+Julia laechelte geistlos. "Wer ist denn  der  huebsche  Bursche  hier,  Bruder
+Lawrence?"
+
+Azzuro verdrehte die Augen. "Na, sieh zu, dass du fertig wirst, Lawrence,  ich
+halte es nicht mehr aus!"
+
+Ulo liess sich auf einem Ast nieder und wischte sich mit der Fluegelspitze die
+Traenen ab. "Ach, Hochzeiten sind so ruehrend!"
+
+Azzuro, immer noch niedergeschlagen, nickte. "Ja, mir kommen  auch  jedes  Mal
+die Traenen, wenn ich sehe, dass jemand lebenslaenglich bekommt."
+
+"J-U-L-I-A, ich lieb dich so!", traellerte Romeo.
+
+"Das macht er nur, um mich zu aergern.", grollte Azzuro.
+
+"Ich seh ein Licht...", sang nun auch Julia.
+
+Azzuro, der es hasste, wenn die Menschen den falschen Text aufsagten,  grinste
+niedertraechtig. "... im Hause Frankenstein.", vollendete er  die  Zeile  fuer
+Julia. Ueberlassen wir die Liebenden jetzt eine Weile sich selbst  und	ziehen
+uns diskret zurueck.
+
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--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite15
@@ -0,0 +1,414 @@
+DER DRITTE AKT
+	  DIE ERSTE SZENE
+
+Benevolio wischte sich den Schweiss von der  Stirn  und  sah  ungluecklich  zu
+Mercutio hinueber, der mit hochrotem Gesicht neben ihm hermarschierte. "Es ist
+zu heiss,  um  hier  draussen  herumzulaufen,  Mercutio.  Ausserdem  sind  die
+Capuleten los."
+
+"Angst?", fragte Mercutio.
+
+"Nein, aber es ist zu warm fuer Pruegeleien."
+
+"Huch?" Mercutio legte Benevolio die Hand an die Stirn. "Du  bist  doch  nicht
+etwa krank? Sonst gibt es doch nichts, was dich von einer zuenftigen Pruegelei
+abhalten kann."
+
+Wieder zueckte Benevolio sein Taschentuch. "Doch, Hitze."
+
+"Ach, komm schon, ausgerechnet du willst jetzt ins Haus!"
+
+"Wieso ausgerechnet ich?"
+
+"Na, sonst beguckst du dir dein Messer und sagst: 'Walte Hugo, dass  ich  dich
+nur zum essen brauche.' Und zwar laut und vernehmlich, damit es auch ja  jeder
+Raufbold hoert und weiss, dass du auf Streit aus bist."
+
+"So schlimm bin ich doch gar nicht."
+
+Haette Mercutio ueber unsere Welt Bescheid gewusst,  so  haette  er  Benevolio
+sicherlich als Grossmacht bezeichnet, denn nur Grossmaechte sind in der  Lage,
+Waffen in Sichtweite anderer  Grossmaechte  aufzustellen  und  mit  unbewegtem
+Gesicht zu sagen: "Wir brauchen diese Waffen eigentlich gar nicht, weil wir ja
+friedlich sind, wir wollen sie euch nur zeigen, weil sie so huebsch sind."
+
+"Nein, natuerlich nicht. Erinnerst du dich noch an den Kerl, den  du  verhauen
+hast, weil er an deiner Rose roch?"
+
+"Das musste ich doch! Rose ist ein anstaendiges Maedchen."
+
+"Ich meine nicht die Rose in deinem Bett, sondern die in eurem Vorgarten."
+
+"Hmpf.", machte Benevolio.
+
+In Mercutios Augen tanzten kleine Teufelchen, als er seinen  Blick  ueber  den
+Platz schweifen liess. "Guck mal, da ist Tybalt."
+
+"Uh-oh."
+
+Tybalt trat auf die  beiden  zu  und  grinste  hoehnisch,  als	er  Benevolios
+schweissueberstroemtes Gesicht sah. "Wie sagte meine Grossmutter so  treffend:
+'Schlechtes Fleisch schaeumt.'"
+
+Benevolio wandte sich zum Gehen. "Komm, Mercutio, hier heult ein Wolf den Mond
+an, das ist mir zu laut."
+
+"Mitnichten, Benevolio, wenn der gute Tybalt etwas von uns will, soll er  fuer
+uns tanzen."
+
+"Was fuer eine praechtige Hochzeitsfeier.", kommentierte Azzuro bitter.
+
+"So sind die Menschen." Ulo war nachsichtig und milde gestimmt.
+
+Mercutio fischte in seiner  Hosentasche  nach  einer  Muenze,  die  er	Tybalt
+zuwarf. "Mach Faxen, Alter."
+
+"Faxen kannst du haben!" Nun schaeumte auch Tybalt.
+
+Benevolio hob die Hand. "Beherrscht euch. Mitten auf der Strasse  zu  kaempfen
+ist aeusserst unfein. Da gehoert doch  eine  Wiese  im	Morgengrauen  und  ein
+stilvoller Nebel dazu."
+
+"Ach, Nebel." Mercutio wollte sich so leicht nicht ablenken lassen.  "Ich  hau
+Tybalt auch ohne Nebel meinen Saebel um die Ohren."
+
+"Hier guckt dir jeder zu, Mercutio."
+
+"Na, vielleicht lernen sie ja noch was. Genau wie ich Tybalt lehren werde."
+
+Romeo betrat den Platz mit einem unirdischen Strahlen  auf  dem  Gesicht.  Sie
+wissen schon: Das Strahlen, das man bei Menschen sehen kann,  die  gerade  ein
+besonders exotisches Pilzragout gegessen haben und feststellen, dass es  ihnen
+wider Erwarten gut - allzu gut - bekommt. "Guten  Tag,  ihr  lieben,  goldigen
+Menschen!"
+
+Tybalt bedachte Romeo mit einem  Blick,  der  fuer  gewoehnlich  seltenen  und
+abstossenden Kaefern vorbehalten bleibt. "Lieb?"
+
+Auch Mercutio sah seinen Freund interessiert an, allerdings glich  sein  Blick
+mehr dem eines Biologen. "Lieb. Hat er gesagt. Und goldig."
+
+Azzuro schuettelte sich. "Warte nur ab, bis ihm  klar  wird,  dass  ihn  Julia
+jetzt am Haken hat. Dann ist Schluss mit lustig."
+
+Ulo stiess ihren Gefaehrten an. "Auch wenn du es nicht fuer moeglich  haeltst,
+er ist gluecklich."
+
+"Noch."
+
+Tybalt ueberwand seine Verwirrung als erster und gab sich alle	Muehe,	seiner
+Aufgabe als Schurke dieser Geschichte gerecht zu werden. "Hund, elender!"
+
+Romeo, immer noch mit dem seligen Gesichtsausdruck, laechelte Tybalt an. "Ach,
+Tybalt, du ahnst ja nicht, wie gern ich dich habe."
+
+Ulo zog die Brauen hoch. "Auf einmal?"
+
+"Familienpflichten." Azzuro kannte diese Sitte, die  verhindern  sollte,  dass
+sich  Gefaehrten  eines  Rudels  an   die   Kehle   gehen,   auch   wenn   die
+Rudelangehoerigen noch so widerlich sind. Formulieren wir es anders: Sie haben
+schon als kleines Kind gelernt, dass Sie  Ihre	Tante  auch  dann  nicht  vors
+Schienbein treten duerfen, wenn sie Ihnen noch	so  oft  unerwuenschte	Kuesse
+verpasst. Viele Menschen zahlen teure Sitzungen bei Psychotherapeuten um ihrer
+uebertragenen Tante endlich einmal - ohne mit schaerfsten Sanktionen belegt zu
+werden - sagen zu koennen, dass sie nicht gekuesst werden wollen.
+
+Tybalt, der sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollte, schenkte  Romeo
+ein zuckersuesses Laecheln. "Du hast wohl das  Ufer  gewechselt?  Willst  mich
+beleidigen, indem du mir unterstellst, ich..." Er  brach  ab  und  streichelte
+erwartungsvoll seinen Degen.
+
+"Aber nein!" Romeo, der offensichtlich Tybalts  Ziel  nicht  erkennen  wollte,
+strahlte weiterhin um die Wette. "Du kennst mich eben nicht,  Tybalt  Capulet,
+sonst wuesstest du, dass ich dich ebenso gern habe wie mich selbst."
+
+Mercutio stoehnte. "Himmel, hilf, er ist unter die  Betbrueder  gegangen!"  Er
+zog blank. "Aber wenn Romeo selbst die Beleidigung nicht  raechen  will,  dann
+lasse ich ihn nicht im Regen stehen. Zieh, Tybalt!"
+
+"Hoert auf." Romeo rang die Haende. "Ihr wisst doch, dass der Fuerst  uns  das
+verboten hat!"
+
+Tybalt schien Mercutio jetzt erst zu bemerken. "Was willst du  denn?",  fragte
+er  in	einem  Tonfall,  den  manche  Menschen	kleinen  Kindern  und	Hunden
+vorbehalten.
+
+"Dein Leben. Oder wenigstens ein ansehnliches Stueck davon."
+
+"Das musst du  dir  erst  holen!"  Tybalts  Degen  schien  ploetzlich  Fluegel
+bekommen zu haben, anders liess sich das Tempo nicht  erklaeren,  mit  dem  er
+seiner Scheide ledig wurde.
+
+Nun sind wir an der Stelle angelangt, an  der  jeder  Autor  die  Grenzen  des
+Papiers verflucht  und	sich  fragt,  ob  er  nicht  doch  lieber  Drehbuecher
+schreiben sollte. Oder die Tintenkleckserei ganz  an  den  Nagel  haengen  und
+vielleicht einer ehrbaren Arbeit nachgehen sollte, die - abgesehen  von  einem
+regelmaessigen Einkommen - noch den Ruf  der  Unstetigkeit  tilgt,  der  jeden
+Schreiber (und jede Schreiberin - natuerlich habe ich das verstanden, Ulo)  in
+die Naehe des Bahnhofsviertels rueckt. Dem Papier fehlt, trotz seiner  bereits
+sprichwoertlichen Geduld, die Faehigkeit, Ereignisse, die sich in  Bruchteilen
+von Sekunden abspielen, in angemessen kurzer Zeit wiederzugeben. Und  das  ist
+keine versteckte Beleidigung meiner LeserInnen.
+
+Stellen Sie sich also vor, sie stuenden in einer  Disko.  Vor  Ihnen  ist  die
+Tanzflaeche, die Sie nur daran erkennen, dass keine Tische darauf stehen.  Ihr
+Magen macht eigenartige  Huepfbewegungen  und  wenn  Sie  sich	konzentrieren,
+koennen  Sie  erkennen,  dass  die  Huepferei  im   Takt   zum	 Wummern   der
+Basslautsprecher erfolgt. Messerscharf folgern Sie, dass die  Musik  (?)  fuer
+die zuckenden Bewegungen Ihrer Innereien verantwortlich ist und nicht etwa das
+Chili con Carne von gestern abend. Im Stroboskoplicht,	dass  die  Tanzflaeche
+beleuchtet, zucken einzelne Glieder durcheinander:  Hier  ein  Arm,  dort  ein
+Bein, ein Stueckchen weiter eine wehende Haarmaehne und dazwischen  vielleicht
+noch ein heller Fleck, der ein Gesicht sein koennte. Die Eindruecke folgen  zu
+schnell aufeinander, als dass Sie die  Glieder	zaehlen  koennten  -  ganz  zu
+schweigen davon, dass Sie aus  Armen,  Beinen,	Haaren	und  Gesichtern  ganze
+Menschen konstruieren koennten. Also nehmen Sie die Bilder  so	hin,  wie  sie
+Ihnen geboten werden. Es bleibt der Gedanke, dass Menschen zu Musik tanzen.
+
+Oder stellen Sie sich einen Film mit den Marx-Brothers vor. Erinnern Sie sich?
+Es kam darin immer wieder zu Szenen, in denen  sich  die  Brueder  gegenseitig
+Torten in die Gesichter warfen oder Ohrfeigen  austeilten.  Schnelle  Schnitte
+anstelle von Schwenks  zeigten	die  Geschwindigkeit,  in  der	das  Geschehen
+passierte.
+
+Nachdem es also keine echte Moeglichkeit gibt, Ihnen das Tempo der  Ereignisse
+der naechsten paar Minuten auf jenem Platz in Verona zu  vermitteln,  erlauben
+Sie mir, das Papier zu zerschneiden und Ihnen die Situation in Schnippseln  zu
+praesentieren. Ganz so, als stuenden Sie daneben und  liessen  Ihre  Augen  im
+Takt  der  Ereignisse  von  einer  Person  zur	naechsten  huepfen,  ohne  die
+Geschehnisse unbedingt miteinander zu verbinden.
+
+Romeos Augen weiten sich vor Schreck. "Nein! Steckt die Dinger weg!"
+
+Benevolio, nicht weniger entsetzt als sein Freund, zueckt  den	Degen  um  die
+Waffen Tybalts und Mercutios herunterzuschlagen.
+
+Tybalt, der die Situation missversteht, fintet in  Richtung  Romeo,  verfuehrt
+damit Benevolio dazu, seinen Degen mit dem seinen zu binden.
+
+Azzuro flattert aufgeregt mit den Fluegeln. "Juch-hu!", kraeht er vergnuegt.
+
+Romeo gibt sich alle Muehe, Mercutio aus dem Gerangel  fortzuziehen,  erreicht
+allerdings nur, dass Mercutio ihm eine saftige Ohrfeige verpasst.
+
+Ulo, die Romeo nicht an seinem Hochzeitstag tot sehen will, fliegt  todesmutig
+einen Sturzangriff auf Tybalt.
+
+Tybalt schlaegt nach dem schwarzen Schemen vor seinem Gesicht und lenkt  damit
+Mercutios Aufmerksamkeit wieder auf sich.
+
+Mercutio schuettelt Romeo ab und tritt Benevolio vors Schienbein,  der	Tybalt
+Ulo ueberlaesst.
+
+Azzuro hat erfolgreich einen Stein in  die  Klauen  genommen  und  laesst  ihn
+Benevolio auf den Kopf fallen.
+
+Benevolio, von dem  Stein  zwar  nicht	hart  getroffen,  wohl	aber  aus  dem
+Gleichgewicht gebracht, laesst Mercutios Arm los.
+
+Mercutio, der sich gerade von  Benevolio  losreissen  wollte,  bekommt	zuviel
+Schwung und rempelt Romeo an.
+
+Romeo taumelt zur Seite.
+
+Tybalt wittert Morgenluft, macht einen schnellen Ausfallschritt  und  versenkt
+seinen Degen in Mercutios Brust.
+
+Als Tybalt klar wurde, was er angerichtet hatte, nahm  er  die	Beine  in  die
+Hand.
+
+Stille.
+
+Stille!
+
+STILLE!
+
+Mercutio  tastete  mit	zitternder  Hand  nach	seiner	Schulter.   "Verdammte
+Scheisse.", sagte er in die donnernde Stille hinein. Eine weisse Taube landete
+weich neben ihm und schaute ihn so vorwurfsvoll an, dass Mercutio seine  Worte
+bedauerte. "Schon gut, ich lasse mir etwas besseres einfallen."
+
+"Damit sollte er sich besser beeilen.", raunte Azzuro Ulo zu.
+
+"Ist aber auch eine Schande, dass den Menschen  so  wenig  Zeit  bleibt,  sich
+wuerdevolle letzte Worte auszudenken." Ulo schniefte leise.
+
+Ein Leuchten huschte ueber Mercutios Gesicht, als ihm eine brauchbare Idee kam.
+
+"Ach, Romeo, waerest du nicht zwischen diesen Ba... Elenden und mich getreten,
+ich  haette  mich  nicht  zurueckhalten  muessen  und  sicherlich   den   Sieg
+davongetragen!", stoehnte er angemessen feierlich.
+
+"Er traegt zu dick auf." Azzuro bekam den mordluesternen Blick, den man  sonst
+bei Kritikern beobachtet.
+
+Romeo, der aussergewoehnlich schnell erkannte, was  von  ihm  erwartet	wurde,
+fiel neben seinem Freund auf die Knie. "Ich habs doch nur gut gemeint!"
+
+Azzuro oeffnete den Schnabel, doch die Taube warf  ihm	einen  Blick  zu,  der
+selbst einen Klatschspalten-Redakteur zum Schweigen gebracht haette.
+
+"...", sagte Mercutio und sein Kopf sank zur Seite.
+
+Romeo schluckte. "Ist er...?"
+
+Ulo liess sich auf seiner Schulter nieder und rieb sanft  den  Schnabel  ueber
+seine Wange.
+
+"Ja."
+
+"Und nur, weil er nicht wollte, dass ich beleidigt werde. Dabei wusste er doch
+gar nicht, warum ich Tybalt in Ruhe liess." Er seufzte. "Ich liebe Julia, aber
+um  ihretwillen  habe  ich   zugelassen,   dass   Mercutio   fuer   mich   die
+Unverschaemtheiten Tybalts bezahlte. Und jetzt hat er dafuer bezahlt. Ich habs
+doch nur gut gemeint." Verzweifelt schuettelte er den Kopf. "Nur gut gemeint."
+
+Die weisse Taube legte den Kopf schief. Da Mercutio nun fuer die Menschen  der
+Mythenwelt tot war, durfte er das Ende der Geschichte  eigentlich  nicht  mehr
+mit ansehen, doch so wie ein Schauspieler den Rest der Vorstellung  beobachten
+und schliesslich mit seinen Kollegen gemeinsam vor dem Vorhang den Applaus des
+Publikums in Empfang nehmen darf, blieb die Taube zurueck  und	gesellte  sich
+Ihnen und mir zu, die wir das Stueck beobachten,  ohne	selbst	eingreifen  zu
+koennen. Die Taube ist fuer die Goetter der Mythenwelt, was die Diskette  fuer
+den Computer  ist:  Ein  Speicher,  der  enthaelt,  was  erst  spaeter	wieder
+gebraucht wird. Obwohl CD-ROM wahrscheinlich ein besseres Wort waere, denn bei
+der naechsten Auffuehrung dieser Geschichte wird Mercutio wieder ganz der Alte
+sein, er wird nichts gelernt haben, keine Veraenderung erfahren.
+
+Benevolio beruehrte Romeo an der Schulter. "Tybalt."
+
+Romeo sprang auf wie von der Tarantel gestochen. "Na warte, der soll bezahlen!
+Er laeuft hier herum,  als  waere  nichts  passiert,  waehrend	Mercutio,  der
+immerhin mit unserem Fuersten verwandt ist..." Er brach ab und zueckte  seinen
+Degen. "Komm her, Tybalt, jetzt sollst du sehen, was  du  davon  hast,  meinen
+Freund umzubringen!" Halten wir Romeo zugute, dass er im  Affekt  handelt  und
+keine boese Absicht hinter seiner  Entscheidung  zur  Lynchjustiz  steckt.  Er
+ficht mit Tybalt und wir wollen uns eine  genaue  Beschreibung	der  einzelnen
+Schritte, Hiebe und Stiche ersparen - nicht nur, weil ich vom  Fechten	nichts
+verstehe, sondern auch, weil ich diejenigen unter Ihnen, die  davon  ebenfalls
+keine Ahnung haben, nicht langweilen moechte. Erzaehlen wir also die Szene  so
+kurz als moeglich: Romeo und Tybalt  fechten  miteinander  und	Tybalts  Taube
+gesellt sich zu Mercutios.
+
+Fragen Sie mich jetzt nicht, warum die Tauben die Koepfe  zusammenstecken,  es
+hat jedenfalls mit unserer Geschichte nichts zu tun. Hoffentlich.
+
+Benevolio sah das  Verhaengnis	in  Gestalt  aufgebrachter  Polizisten	nahen.
+"Mach, dass du wegkommst, Romeo!"
+
+Romeo, der noch versuchte, seinen Degen aus Tybalts Leiche zu ziehen, fluchte.
+"Hilf mir doch bei dem Ding."
+
+Benevolio schuettelte den Kopf. "Los, du hast keine Zeit  zu  verlieren.  Wenn
+die Polizei dich erwischt, hast du es genauso hinter dir wie die beiden hier."
+
+Romeo, der die ganze Tragweite der Geschehnisse jetzt erst begriff, nickte und
+rannte los.
+
+Keine Seuche kann  sich  schneller  ausbreiten	als  die  Nachricht,  dass  es
+irgendwo eine Leiche zu sehen gibt, doch  selbst  die  Geschwindigkeit	dieser
+Nachricht ist nichts gegen das Tempo, mit dem Menschen herbeihasten, die einen
+leibhaftigen Moerder sehen wollen. Nicht anders war es auch jetzt: Die Buerger
+Veronas, sensationsluestern und blutgierig wie alle Menschen, flogen  geradezu
+auf den Platz. Aus dem vielstimmigen Geschrei und dem gierigen Glanz der Augen
+liess sich ohne weiteres  die  Stimmung  der  Menge  in  einen	einzigen  Satz
+kristallisieren: "Wo ist Tybalt, der Moerder?"
+
+Benevolio trat unbehaglich von einem Fuss auf den anderen, wie es die  meisten
+Leute taeten, die sich unversehens mit einem wuetigen Mob konfrontiert	sehen.
+Er deutete auf Tybalts Leiche. "Hier."
+
+Enttaeuschung breitete sich auf den Gesichtern aus. Fuer Benevolio  schien  es
+jetzt unangenehm zu werden - er kannte so  gut	wie  jeder  andere  den  alten
+Spruch, dass der schrecklichste aller Schrecken  ein  Menschenmob  ohne  Opfer
+ist. Zu seinem grossen Glueck kamen jetzt Escalus und die Haeupter der Haeuser
+Capulet und Montague zum Platz, die von  ihrer	Honoratiorenwuerde  nur  wenig
+laenger zurueckgehalten worden waren als die anderen Buerger.
+
+Escalus schob sich durch die Menge wie ein Eisbrecher durch das  Nordmeer  und
+baute sich vor Benevolio auf. "Also?"
+
+Benevolio wagte kaum zu atmen. Jeder auf dem Platz schien den Atem anzuhalten,
+selbst Ulo und Azzuro hatte es einen  Moment  lang  die  Sprache  verschlagen.
+Schliesslich holte Benevolio Luft und dieser Atemzug entwickelte sich zu einem
+kollektiven Seufzen. Er war sich unangenehm der Tatsache bewusst,  dass  aller
+Augen auf ihm ruhten.
+
+"Aeh...", begann er.
+
+"Ja?" Escalusens Geduld glich dem Gummiband im Flugzeug eines kleinen Jungen.
+
+"Also, da war Mercutio. Und dann war da Tybalt. Und das Wetter war  so  heiss.
+Und Tybalt wollte sich pruegeln. Ja. Und jetzt ist Mercutio tot. Und Tybalt."
+
+Frau Capulet,  die  aufgrund  ihrer  Erfahrung	mit  Polly  Benevolios	Saetze
+schneller sortiert hatte, als irgend ein anderer auf dem Platz, schrie auf und
+Rachedurst verzerrte ihre Gesichtszuege  zu  einer  Fratze,  die  selbst  eine
+Medusa haette zu Stein erstarren lassen. "Tybalt! Oh, Tybalt!" Sie  warf  sich
+an Escalusens Brust und trommelte mit den Faeusten auf ihn ein. "Ein  Montague
+hat meinen Verwandten erstochen!" Sie zerraufte sich  hoechst  dramatisch  das
+Haar. "Dafuer muss der Schuldige haengen!"
+
+Escalus  wischte  die  Faeuste	der  Frau  Capulet  beiseite.  "Wer  hat  denn
+angefangen?", fragte er geduldig.
+
+Benevolio schluckte. "Tybalt. Und dann hat Romeo versucht, ihn und Mercutio zu
+trennen. Er hat sogar gesagt, dass Sie es gar nicht  gerne  saehen,  wenn  die
+beiden sich auf offener Strasse pruegelten."
+
+"Auf offener Strasse. Soso."
+
+Benevolio bemerkte, dass diese Aeusserung falsch ausgelegt werden  konnte  und
+rang die Haende. "Tybalt wollte einfach nicht hoeren  und  hat  nach  Mercutio
+gezielt. Naja, Mercutio ist nicht gerade  sanft,  wenn	man  ihn  zu  rasieren
+versucht, und hat sich	natuerlich  gewehrt.  Aber  Tybalt  war  ein  besserer
+Fechter, deshalb wollten die beiden gerade maechtig losfechten, als Romeo  sie
+zu trennen versuchte.  Noch  mal  zu  trennen  versuchte."  Seine  Rede  hatte
+Benevolio ganz atemlos gemacht und er holte tief Luft. "Mercutio stand  hinter
+Romeo und Tybalt vor ihm. Ja, und dann sticht Tybalt unter  Romeos  Arm  durch
+und erwischt Mercutio."
+
+"Und dann?"
+
+"Dann ist Tybalt weggelaufen, aber weil er Romeo nicht stehen  lassen  wollte,
+kam er zurueck und Romeo sah rot. Tja, dann haben sie gefochten und Romeo  hat
+gewonnen. Alles so schnell, dass ich nicht dazwischen gehen konnte."
+
+"Und Romeo?"
+
+"Ist weg."
+
+Escalusens Gesicht hatte jenen Ausdruck, der Erwachsenen eigen	ist,  die  den
+Streit von Kindern aus deren Aussagen nachvollziehen wollen.  Da  die  meisten
+Kinder	die  Geschehnisse,  die  zu  einem  Streit  fuehren,  nicht  unbedingt
+folgerichtig wiedergeben, fuehrt der Versuch meistens  dazu,  dass  Erwachsene
+beide Kinder gleichermassen ermahnen,  Frieden	zu  halten,  gleich,  wer  der
+Schuldige am Streit war. Dies jedoch hatte Escalus bereits versucht und er sah
+sich am Ende seiner Moeglichkeiten.  _Fussball_,  dachte  er,  _ist_  _schoen_
+_und_ _gut_, _aber_ _was_ _soll_ _ich_ _machen_, _wenn_ _sie_ _sich_  _Spikes_
+_unter_ _die_ _Schuhe_ _machen_ _und_ _behaupten_, _sie_ _waeren_ _nur_  _aus_
+_Versehen_  _dem_  _andern_  _auf_  _den_  _Fuss_  _getreten_?	_Was_	_sind_
+_eigentlich_ _Spikes_?
+
+Frau  Capulet,	die  den  nachdenklichen   Gesichtsausdruck   Escalusens   als
+Unsicherheit interpretierte, witterte  Fruehlingsluft.	"Ist  doch  vollkommen
+gleichgueltig, wer angefangen hat! Benevolio ist Romeos Freund,  da  kann  man
+wohl kaum erwarten, dass er die Wahrheit aussagt."
+
+Escalus war sich der Befangenheit seines Zeugen durchaus bewusst, andererseits
+wusste er nur zu genau, dass ein Gehenkter niemals  ausreicht,	den  Blutdurst
+des Mobs zu stillen. Er  hob  demonstrativ  die  Arme.	"Tybalt  hat  Mercutio
+erstochen, bevor er selbst erstochen wurde. Mir scheint, liebe	Frau  Capulet,
+dass Romeo nur dem Rachewunsch der Familie Montague Genuege getan hat."
+
+Herr Montague zauderte nicht, in die gleiche Kerbe  zu	hauen.	"Romeo  haette
+wohl die Arbeit Herrn Escalus ueberlassen sollen, aber er  hat	sicherlich  im
+Affekt gehandelt. War sozusagen nur Henker."
+
+Frau Capulet schnappte nach Luft. "Henker?"
+
+Escalus, dem die Situation zu entgleiten drohte, hob die Hand. "Schluss. Romeo
+hat meine Gerichtshoheit untergraben. Also verbanne ich  ihn.  Fuer  den  Mord
+will ich  weiter  keine  Strafe  verhaengen,  weil  ich  Tybalt  nicht	anders
+behandelt haette."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite16 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite16
new file mode 100644
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--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite16
@@ -0,0 +1,212 @@
+DER DRITTE AKT
+	DIE ZWEITE SZENE
+
+Julia sass auf dem Rasen, starrte in einen Zierteich und seufzte tief.
+
+Ulo kniff ein Auge zu. "Was sie wohl hat?", fluesterte sie Azzuro zu.
+
+"Zuviel Sonne?", vermutete Azzuro.
+
+Ein weiterer Seufzer Julias liess die  Beiden  wieder  hinunter  sehen.  Julia
+ergriff einen Stein, wog ihn nachdenklich in der Hand und warf ihn  dann  nach
+dem Spiegelbild der  Sonne  im	Teich.	"Geh  doch  weg.",  forderte  sie  die
+unnachgiebige Sonne auf.
+
+"Aber warum denn bloss?", entfuhr es Ulo lauter als geplant.
+
+Julia blinzelte. "Weil du stoerst. Wenn du untergegangen  bist,  kommt  Romeo.
+Also tu mir einmal einen Gefallen und beeil dich." Sie verlegte sich auf List.
+"Guck mal, wenn du auch nur ein bisschen schneller waerest, dann koenntest  du
+dich viel schneller ausruhen und vielleicht noch eine Weile lesen, oder so."
+
+Azzuro stoehnte. "Als ob die Sonne da einen Einfluss drauf haette. Und welches
+Buch sollte sie wohl lesen? Verbrennt doch sofort." Er  schuettelte  den  Kopf
+ueber soviel Unvernunft.
+
+"Sie weiss es ja nicht besser." Ulo war bereit, Julia die Ignoranz ihrer  Zeit
+nicht anzulasten.
+
+Julia schaute nach Westen. "Ich wuesste zu gerne, was  du  am  liebsten  isst,
+Nacht,	dann  koennte  ich  dich  anlocken  und  du  kaemest  schneller."  Sie
+laechelte. "Und mit dir kommt Romeo."
+
+"Und ob er  kommt."  Azzuro  versuchte  ein  Hecheln  und  wartete  auf  einen
+Rippenstoss von Ulo. Als dieser ausblieb,  blickte  er	verbluefft  auf  seine
+Gefaehrtin.  Ulo  schaute  angestrengt	nach  Westen  und   schien   aehnliche
+Ueberlegungen anzustellen wie Julia.
+
+Ein weiterer Stein wanderte in Julias Hand und ahnte nichts von dem Schicksal,
+das ihn erwartete: Er flog seinem Bruder nach in den Teich. "Da, so werfe  ich
+dich weg, Jungfraeulichkeit."
+
+Azzuro kicherte. "Wenn doch alle Frauen..."
+
+Ulo schnaubte.
+
+"Fuer meinen Romeo..." Julia brach ab und ein gieriger Ausdruck trat  auf  ihr
+Gesicht. "MEIN Romeo, wie das klingt!"
+
+Waehrend Ulo verstaendnisvoll nickte, wand Azzuro sich bei Julias Worten.
+
+Julia schaute hoffnungsvoll zum Himmel, als dieser dunkler  wurde  und	drohte
+dann einer vorwitzigen Wolke mit dem Finger. "Willst mich reinlegen, wie?  Als
+koenntest du eine Nacht sein." Sie zog die Nase  kraus  und  liess  sich  dann
+hintenueber fallen. "Allerdings siehst du fast aus wie mein Romeo."
+
+Azzuro, der keinerlei Aehnlichkeit feststellen konnte, sah Polly, die so rasch
+ihre alten Beine sie tragen wollten, zu Julia gelaufen	kam.  In  ihren  Armen
+trug sie ein Buendel, das sich beim  Naeherkommen  als	eine  aufgerollte  und
+hoffnungslos ineinander verknotete Strickleiter entpuppte.
+
+Julia, die das Schnaufen Pollys hoerte, noch ehe sie  ihre  Amme  sah,	sprang
+auf. "Polly! Hast du die Leiter?"
+
+"Leiter, jajaja, die Leiter hab ich. Sofern man diesen Seilknubbel  noch  eine
+Leiter nennen kann." Polly liess  die  Leiter  fallen  und  wischte  sich  den
+Schweiss von der Stirn.
+
+Julia betrachtete Polly  kritisch.  "Du  siehst  aus,  als  haettest  du  eine
+schlechte Nachricht."
+
+"Du liebe Guete, ja, allerdings eine schlechte Nachricht.  Weil  er  tot  ist.
+Ach, jetzt ist alles vorbei und wir koennen uns gerade so gut  aufhaengen  mit
+dieser unseligen Leiter." Sie rang die Haende. "Weil er naemlich tot  ist  und
+nie wieder kommt."
+
+Julia erbleichte und schluckte. "Was?"
+
+"Ich sag doch, er ist tot."
+
+"Das kann doch nicht wahr sein." Julia schuettelte den Kopf.
+
+"Doch, allerdings ist es  wahr.  Das  haette  ich  Romeo  nun  wirklich  nicht
+zugetraut!"
+
+Die Blaesse in Julias Gesicht wich hektischen Flecken. "Der Teufel  soll  dich
+holen, Polly!", schimpfte sie.
+
+"Was, mich auch noch?" Polly war entsetzt.  Sie  wusste  zwar,  dass  sie  mit
+einiger Sicherheit nicht das Paradies sehen wuerde, doch so  schnell  gedachte
+sie nicht ihren Platz zu raeumen.
+
+"Schlechte Nachrichten  kann  man  nicht  pruegeln,  wohl  aber  den  Boten.",
+kommentierte Ulo.
+
+"Ich wollte, du bekaemest einen einzigen Satz zusammenhaengend heraus, Polly."
+Julias Geduld hatte sich  verabschiedet  und  sich  zu	James  in  die	Kueche
+begeben, wo sie gemeinsam am  Sherry  naschten.  "Also,  da  du  einer  klaren
+Aussage nicht faehig bist: Lebt Romeo? Und wehe, du  sagst  nicht  einfach  Ja
+oder Nein!" Ihr Blick wanderte zu den Seilen und von dort zu Polly.
+
+Polly, die ahnte, was  Julias  Blick  bedeutete,  holte  Luft.	"Ich  hab  ihn
+gesehen, das ganze Hemd voll Blut. Und das ist doch  so  schwer  auszuwaschen.
+Herrjemineh, er sah so traurig aus, blass und voller Blut wie er war." Traurig
+sah sie Julia an und hoffte, ein wenig Mitleid zu erregen.  "Ich  konnte  mich
+nicht mehr auf den Beinen halten."
+
+Julia wurde wieder bleich. "Dann ist wirklich alles aus."
+
+Polly zerdrueckte ein paar Traenen mit ihrem voluminoesen  Taschentuch.  "Ach,
+ich mochte ihn so gern, weil er doch immer hoeflich und freundlich war.  Armer
+Tybalt, jetzt bist du tot und kannst nie mehr nett sein."
+
+Als Julia  daemmerte,  was  Polly  sagte,  atmete  tief  ein  und  fluchte  so
+ausdauernd, dass Azzuro sie staunend anblickte. "Ich ahnte ja nicht, dass  sie
+solche Worte kennt!", murmelte er anerkennend.
+
+Auch Polly war offensichtlich entsetzt. "Kind, wie kannst du nur!"
+
+Julia hingegen war laengst jenseits allen gesitteten Benehmens. "Wenn du jetzt
+nicht augenblicklich sagst, wer tot ist, mein Lieblingsvetter Tybalt oder mein
+Herzliebster Romeo, dann bringe ich dich um!"
+
+Polly zweifelte nicht daran, dass Julia genau das tun wuerde. "Tybalt ist  tot
+und Romeo hat ihn umgebracht. Romeo ist verbannt."
+
+"Sieh an, was eine gezielte Drohung nicht alles erreichen  kann."  Ulo  haette
+Julia applaudiert, wenn ihre Fluegel  das  zugelassen  haetten.  "Sogar  Polly
+bekommt eine klare Aussage zustande."
+
+Gestatten Sie mir, liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle  einen	Moment
+zu verweilen. Beweist die Geschichte nicht an dieser  Stelle,  dass  auch  die
+Goetter der Mythen einen gewissen Sinn fuer Humor haben? Doch laenger will ich
+Sie nicht aufhalten, schon sehen Ulo und Azzuro mich wuetend an, weil ich  das
+Band angehalten habe und den Anblick einer verwirrten  Polly  ebenso  geniesse
+wie den der innerlich zerrissenen Julia.
+
+"Sie sitzt wirklich in der Patsche, nicht?" Ulo  konnte  sich  ein  haemisches
+Federschuetteln nicht verkneifen.
+
+Julia rannte verzweifelt um den Teich herum. "Was soll  ich  nun  denken?  Wie
+konnte Romeo das nur tun? Hat er zwei Gesichter? Hat er mich angelogen? Wollte
+er nicht seine ganze Familie aufgeben? Hat er mich so hintergangen? Hat er  am
+Ende nur gesagt, er liebe mich, um mich und meine Familie damit zu  kraenken?"
+Sie drehte eine weitere Runde um den Teich.
+
+"Maenner!", fluchte Polly mit Elan. "So sind  sie  doch  alle:  Hinterlistige,
+heuchlerische, halbseidene Hazardeure!" Sie kramte in  ihrer  Handtasche  nach
+einer flachen Flasche. "Da hilft nur noch Medizin."
+
+Azzuro, der den Geruch von Pollys Medizin genuesslich einsog, haette ihr sogar
+die Schmaehung aller Maenner vergeben, wenn  sie  ihm  nur  ein  paar  Tropfen
+abgegeben haette.
+
+"Nichts da!" Julia schlug Polly die Flasche aus der Hand. "Im  Hals  soll  dir
+das Zeug stecken bleiben, weil du Romeo so etwas nachsagst."
+
+Bedauernd schauten Azzuro und Polly  auf  die  Flasche,  die  ihren  kostbaren
+medizinischen Inhalt an ein paar Wuermer  verteilte.  "Du  kannst  doch  nicht
+sagen, dass der Mann, der  deinen  Vetter  umgebracht  hat,  ein  anstaendiger
+ist.", meinte Polly verstaendnislos.
+
+"Immerhin ist er mein Ehemann.", wies Julia ihre Amme zurecht. "Und  wenn  ich
+mich nicht sehr taeusche, wird Romeo schon  einen  Grund  gehabt  haben."  Sie
+ueberlegte und ihr Gesicht hellte sich auf. "Natuerlich, so  wird  es  gewesen
+sein! Notwehr! Tybalt wollte meinen Romeo umbringen und  Romeo	hat  sich  nur
+gewehrt." Befriedigt ueber diese Lesart hob Julia die Flasche wieder  auf  und
+reichte sie Polly, die den Rest der Medizin in sich hineinschuettete.
+
+Julia sah nachdenklich auf Azzuro, der sich mit den  Wuermern  um  die	kleine
+Pfuetze stritt. "Viel schlimmer ist eine  andere  Sache.  Romeo  ist  verbannt
+worden. Jetzt bin ich kaum drei Stunden verheiratet, aber meine Hochzeitsnacht
+bekomme ich nicht."
+
+Ulo konnte Julias Gesichtsausdruck nicht deuten. "So schlimm ist das nun  auch
+wieder nicht."
+
+"Doch." Azzuro wusste wohl,  dass  Julia  weniger  darunter  litt,  dass  ihre
+Eheschliessung jetzt nichtig zu sein drohte. "Sie hat Ovid gelesen."
+
+"Metamorphosen?", fragte Ulo.
+
+"Ars amandi."
+
+"Oh." Ulo war erstaunt.
+
+"Wo sind eigentlich meine Eltern?", fragte Julia.
+
+"Sie halten bei Tybalt die Totenwache. Ich kann  dich  hinbringen,  allerdings
+solltest du dir vorher ein frisches Taschentuch holen."
+
+"Nein, es reicht, wenn  sie  Heulen  und  Zaehneknirschen  demonstrieren,  ich
+brauche  da  nicht  mitzumachen.  Ausserdem  muesste  ich  mich  zur   Haelfte
+verstellen." Julia straffte die Schultern. "Ich gehe auf mein Zimmer und warte
+auf mein Ende."
+
+"Dafuer bist du noch zu jung, Kind. Es wird wohl noch eine Weile dauern."
+
+"Wenn Romeo meine Jungfraeulichkeit nicht bekommt, dann auch kein anderer  als
+Tod, der ohnehin am Ende alles bekommt."
+
+"HM?", fragte eine dumpfe Stimme aus dem Schatten der Gartenmauer.
+
+"Nicht jetzt." Ulo scheuchte Tod davon.
+
+Polly, die Julias Blaesse missverstand und als Suizidabsicht  deutete,	ueber-
+legte angestrengt. "Dann gibt es wohl keine andere Moeglichkeit, als dass ich
+Romeo herbeischaffe. Er hat sich bei Bruder Lawrence versteckt."
+
+"Warum hast du das nicht eher gesagt?" Julia riss sich den  Ring  vom  Finger,
+den sie gerade erst von Romeo bekommen hatte. "Bring ihm den Ring und sag ihm,
+dass er ihn mir wiedergeben soll."
+
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@@ -0,0 +1,150 @@
+DER DRITTE AKT
+	DIE DRITTE SZENE
+
+Bruder Lawrence, der nicht weniger neugierig war als andere,  hatte  sich  auf
+dem Marktplatz herumgetrieben, bis er von Romeos Verbannung hoerte. Nun rannte
+er, so schnell ihn seine Beine tragen wollten zu seiner Kapelle  zurueck.  Als
+er sie voellig ausser Atem erreichte, fand er Romeo, der das  Gesicht  in  den
+Haenden vergraben hielt.
+
+"Romeo!" Lawrence bueckte sich stoehnend zu seinem Freund  herunter.  "Hast...
+bist... wirst...?" Er schnaufte.
+
+Romeo sah ihn mit trueben Augen an. "Dreimal ja."
+
+Verwirrt runzelte Lawrence die Stirn.
+
+Ein duennes Laecheln huschte ueber Romeos Gesicht, sah seine gefurchte	Stirn,
+betrachtete die rastlos knetenden Haende und machte sich von dannen. "Ich habe
+Tybalt erstochen, ich bin geflohen  und  ich  werde  mich  aufhaengen  lassen.
+Dreimal ja, also."
+
+"Wer redet denn hier von Aufhaengen?"
+
+"Ich werde  nicht  davonkommen,  weisst  du.  Escalus  hat  ziemlich  deutlich
+gemacht, was er von Randale in den Strassen haelt."
+
+"Doch, doch.", beruhigte Bruder Lawrence ihn "Du kommst schon  davon.  Escalus
+war der Ansicht, dass er Tybalt ohnehin haette haengen muessen, weil er vorher
+Mercutio umgebracht hat. Jetzt verurteilt er dich nur zur Verbannung, weil  du
+ihm vorgegriffen hast."
+
+Romeos Augen weiteten sich. "Verbannung? Das ist ja noch schlimmer!"
+
+"Unsinn. Wenigstens bleibst du am Leben."
+
+"Und was fuer ein wunderbares Leben das ist." Romeo knirschte vor Verbitterung
+mit den Zaehnen. "Ich muss Verona verlassen und Julia bleibt hier."
+
+"Wenn schon? Du lebst, sie lebt: Was willst du mehr?"
+
+"Bei ihr sein."
+
+"Sei nicht undankbar, Junge." So war Romeo schon lange nicht mehr  von  Bruder
+Lawrence bezeichnet worden. "Selbst wenn du Verona verlassen  musst,  bist  du
+immer noch jung genug. Du lebst und kannst in Ruhe abwarten, was  sich	weiter
+ergibt. Vielleicht kannst du eines Tages ja zurueckkommen."
+
+"Eher ist die Erde eine Scheibe."
+
+Bruder Lawrence, der, fest im  Dogma  verankert,  solch  ketzerische  Gedanken
+nicht von seinem Schuetzling hoeren wollte, warf verzweifelt die Haende in die
+Luft. "Das ist sie."
+
+Romeo lachte gackernd. "Natuerlich."
+
+"Romeo, reiss dich zusammen. Es ist noch nicht aller Tage Abend."
+
+"Doch, das ist es. Ohne Julia ist immer Nacht, ohne sie gibt es keine Sonne."
+
+"Ulo, reich mir einen Lappen, Romeo trieft.", fluesterte Azzuro.
+
+"Vor Traenen?"
+
+"Vor Schmalz."
+
+Ulo beachtete ihn nicht weiter, sondern rieb sich den Schnabel an einem Blatt.
+
+Auch Romeo wischte sich die Traenen ab. "Verbannung ist deshalb schlimmer  als
+Haengen, weil ich dann jeden Tag daran	denken	muss,  dass  Julia  hier  ist.
+Selbst ihr Schosshund ist besser dran als ich, weil er	in  ihrer  Naehe  sein
+kann. Das ist ein Baerendienst,  den  Escalus  und  du	mir  erweisen,	Bruder
+Lawrence."
+
+"Ich?" Lawrence war ehrlich entsetzt.
+
+"Du bringst mir die Nachricht, oder?"
+
+Ein Klopfen bewahrte Bruder Lawrence vor den Vorwuerfen, die  Romeo  noch  auf
+den Lippen hatte.
+
+"Geh nach hinten, Romeo, ich will nachsehen, wer da ist."
+
+Romeo hatte sich auf dem Boden zusammengerollt und schluchzte still  vor  sich
+hin.
+
+"Romeo!", zischte Bruder Lawrence. Er wandte  sich  zur  Tuer.  "Einen  Moment
+noch!" Verzweifelt blickte er zwischen der Tuer und Romeo hin  und  her.  "Wer
+ist denn da?"
+
+Polly trat wuetend gegen die Tuer. "Ich bringe eine Nachricht von Julia."
+
+Romeo schaute auf.
+
+Lawrence oeffnete die Tuer und verdeckte mit seiner Leibesfuelle Romeo. Als er
+Polly erkannte, seufzte er. "Was gibt es?"
+
+"Erst muss ich wissen, wo Romeo ist."
+
+Lawrence trat zur Seite. "Sammeln Sie ihn auf.", schlug er vor und deutete auf
+das Haeufchen Elend zu seinen Fuessen.
+
+Polly schuettelte den Kopf. "Sowas Dummes aber auch! Jetzt stecken  Julia  und
+Sie im gleichen Schlamassel. Aber das ist vergossene Milch, jetzt kneifen  Sie
+den A... Reissen Sie sich zusammen, meine ich natuerlich."
+
+Romeo versuchte es und scheiterte knapp.
+
+"So sieht ein braver Romeo aus.", lobte Polly. "Es ist noch nicht  aller  Tage
+Abend, mein Junge."
+
+"Meine Rede.", fuegte Lawrence laechelnd hinzu.
+
+"Was macht Julia?", wollte Romeo wissen.
+
+"Was soll sie schon tun? Sie weint und verflucht Sie und dann weint sie wieder
+und..."
+
+"Ich kann es ihr nicht verdenken. Aber wenn selbst sie mich  verflucht..."  Er
+brach ab und riss sein Messer heraus. "Dann sag ihr, dass ich mit ihrem  Namen
+auf den Lippen sterben will!"
+
+Polly ohrfeigte ihn, das Messer flog in eine Ecke und Romeo in die andere.
+
+Bruder Lawrence, dessen Ueberzeugung ihm das gleiche Argument  verbot,	setzte
+zu einer Predigt an. "Du bist wirklich ein Volltrottel, Romeo. Erst ueberlebst
+du, obwohl Tybalt wahrscheinlich der bessere Fechter ist. Da hast du  Glueck."
+Er schlug Romeo das Wort um die Ohren. "Escalus bestraft dich nicht fuer Mord,
+sondern fuer Selbstjustiz. Da hast du Glueck. Julia trauert um	ihren  Vetter,
+aber Polly ist bestimmt nicht hier, um dir zu sagen, dass sie dich nicht  mehr
+sehen will. Da hast du Glueck."
+
+Polly nickte. "Allerdings. Hier ist dein Ring, Romeo."
+
+"Julia gibt ihn mir zurueck?" Romeo begann laut zu jammern.
+
+"Du sollst ihn ihr noch einmal geben, Trottel."  Lawrence  schlug  die  Haende
+zusammen ueber soviel Unverstand. "Morgen reist du ab und  wartest  in..."  Er
+ueberlegte. "Sagen wir, Mantua, bis Polly und  ich  Gelegenheit  haben,  allen
+Leuten von Julias und deiner Ehe zu erzaehlen. Dann kommst du zurueck und wenn
+ihr nicht sterbt, lebt ihr gluecklich bis zu eurem Ende." Er  wandte  sich  an
+Polly. "Geh zu Julia und sag ihr, dass Romeo kommt.  Er  weiss  es  zwar  noch
+nicht, aber er kommt." Wieder fiel sein Blick auf Romeo. "So, jetzt  hoer  mir
+mal zu, Junge..."
+
+Azzuro stiess Ulo an. "Komm, das Gewitter will ich nicht miterleben."
+
+"Welches Gewitter?", fragte Lawrence scheinheilig.
+
+Die Turtelkraehen machten sich ebenso schnell aus dem Staub wie Polly.
+
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+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite18
@@ -0,0 +1,53 @@
+DER DRITTE AKT
+	DIE VIERTE SZENE
+
+Capulet und Paris sassen sich bei einem Glas  Wein  gegenueber.  "Es  tut  mir
+wirklich leid, dass Julia heute abend nicht mehr zu uns kommt.	Sie  ist  sehr
+aufgebracht." Er wiegte den Kopf.  "Ich  hatte  noch  keine  Gelegenheit,  ihr
+klarzumachen, dass sie dich heiraten wird."
+
+"Er klingt, als sei ihm Tybalts Tod voellig egal.", stellte Ulo fest.
+
+"Er ist ein homo politicus."
+
+"Solche Worte sagst du  nicht  in  meinem  Beisein,  Azzuro!",  verlangte  Ulo
+entruestet.
+
+Azzuro schnappte nach Luft, schwieg aber.
+
+"Unglueckliche Umstaende sind das.", beklagte sich Paris.  "Ich  haette  gerne
+ein bisschen Zeit mit ihr verbracht."
+
+Frau Capulet laechelte. "Keine Sorge, ich werde morgen frueh mit ihr reden und
+Julia wird mir sagen, dass sie sich auf  ihre  Hochzeit  freut."  Ihr  Gesicht
+liess keinen Zweifel daran, dass Julia sich lieber freuen sollte. "Heute abend
+waere es sicherlich ein wenig..." Sie zoegerte. "...unpassend, sie zu stoeren,
+aber morgen sieht alles schon wieder anders aus."
+
+Herr Capulet nickte. "Ja, morgen  sieht  alles  anders  aus.  Ich  denke,  wir
+sollten nur eine kleine Feier ausrichten, um eure Hochzeit  zu	feiern.  Waere
+dir Mittwoch recht, Paris?"
+
+"Heute ist Montag, ist das nicht ein bisschen schnell?", wandte Paris ein.
+
+"Ja, drei Trauertage sollten wir  einhalten,  schliesslich  soll  Tybalt  erst
+beerdigt sein. Also Donnerstag. Und was die Feier angeht, so werden die  Leute
+reden, wenn wir mehr als ein halbes Dutzend Gaeste einladen."
+
+"Wir koennen ja die grosse Feier spaeter ausrichten." Frau Capulet wollte sich
+die Gelegenheit, Stiche in ihrer  Bekanntschaft  auszuteilen,  nicht  entgehen
+lassen.
+
+Herr Capulet sah nach draussen. "Spaeter, ja. Und jetzt ist es so spaet,  dass
+ich fast schon wieder aufstehen muss.  Also:  Donnerstag  sehen  wir  uns  zur
+Hochzeit und Julia ueberlass getrost mir, Paris."
+
+Ulo schniefte. "Als ob Julia eine Kuh waere, die er zum Decken weggibt."
+
+"Ist sie doch.", meinte Azzuro. "In  seinen  Augen,  meine  ich.",  fuegte  er
+schnell hinzu, als er Ulos Blick auffing.
+
+"Und seine Frau macht mit."
+
+Azzuro nickte nur betruebt.
+
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+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite19
@@ -0,0 +1,252 @@
+DER DRITTE AKT
+	DIE FUENFTE SZENE
+
+Julia kuschelte sich in Romeos Arme und  liess	den  Blick  durch  ihr	Zimmer
+schweifen. Bevor Romeo zu ihr kam, hatte sie eilig ihre Puppen	versteckt  und
+sogar ihre Heiligenbilder von der Wand genommen. Jetzt sah ihr Zimmer eher wie
+das einer Frau aus. Sie fuehlte sich so wohl, dass sie am liebsten  geschnurrt
+haette.
+
+Julia kitzelte Romeos Nase mit einer Straehne ihres  Haares  und  beobachtete,
+wie sie zuckte. Schlaefrig wischte Romeo sich mit der Hand darueber.
+
+Vor dem Fenster zog Ulo gerade den Kopf aus dem Gefieder und stiess Azzuro an.
+"Sie wachen auf."
+
+Azzuro murmelte und versuchte, sich die Augen mit dem Fluegel zuzuhalten.
+
+Romeo schlug die Augen auf  und  linste  aus  dem  Fenster.  "Ich  hoere  eine
+Lerche."
+
+Julia schuettelte den Kopf. "Das  war  bestimmt  eine  Nachtigall.  Guck,  die
+Kraehen da draussen schlafen auch noch, obwohl sie sonst immer mit die	ersten
+sind, die aufwachen."
+
+Zweifelnd blickte Romeo auf und begegnete Ulos Blick.  "Die  Kraehe  da  sieht
+aber ziemlich wach aus. Also war es doch die Lerche."
+
+Ulo plinkerte mit den Augen,  um  auch	die  letzten  Reste  des  Schlafes  zu
+vertreiben.
+
+"Sie hat nur getraeumt. Jetzt sind  ihre  Augen  wieder  zu  und  es  war  die
+Nachtigall."
+
+Azzuro streckte sich und klapperte mit dem Schnabel. "Da."  Romeo  zeigte  mit
+dem Finger. "Jetzt ist die andere auch noch wach." Als er sah, dass Julia  mit
+dem Kinn zitterte, streichelte er ihre Wange. "Schon gut, schon gut.  Wenn  du
+es gerne moechtest, ist es noch Nacht und die beiden da sind Fledermaeuse."
+
+"Wasss issst?", fragte Wlad.
+
+"Nichts.", versetzte Azzuro muerrisch. "Geh schlafen."
+
+Wlad zuckte die Schultern und verschwand unter der Dachrinne.
+
+Julia, die Wlad beobachtet hatte, stoehnte. "Leider geht die Fledermaus gerade
+schlafen. Wahrscheinlich ist es doch  Morgen  und  du  solltest  gehen,  sonst
+erwischen dich noch Escalusens Leute und du wirst aufgehaengt."
+
+"Es kann aber doch nicht Morgen sein. Du hast  gerade  gesagt,  dass  es  noch
+Nacht ist.", noergelte Romeo.
+
+"Und jetzt sage ich, dass es Morgen ist."
+
+Romeo murmelte etwas darueber, dass Frauen nicht wissen, was sie wollen, stand
+aber gehorsam auf und zog sich an.
+
+"Ich moechte dich nicht gehen lassen."
+
+"Ich will ja auch nicht gehen. Aber..." Er brach ab.
+
+"Eben: Aber." Julia grabbelte auf dem Nachttisch nach einem Taschentuch.
+
+"Wenn sie jetzt sagt, dass ihre Herzen immer beieinander sind, hacke  ich  ihr
+die Augen aus.", brummte Azzuro.
+
+Julia laechelte unter Traenen. "Weisst du, unsere Koerper moegen zwar getrennt
+sein, aber..."
+
+Ulo sprang auf Azzuros Ruecken und hielt ihn fest.
+
+"Eben: Aber.", versetzte Romeo.
+
+Polly steckte den Kopf zur Tuer herein. "Es wird gleich  hell.  Ausserdem  ist
+deine Mutter hierher unterwegs, Julia."
+
+Romeo, der schon auf der  Strickleiter	stand,	reckte	sich  Julia  entgegen.
+"Komm, gib mir noch einen Kuss."
+
+Julia grabschte ein hilfloses Holzpferdchen, das sich  nicht  rechtzeitig  mit
+den anderen Spielsachen im Schrank versteckt hatte und	kuesste  es  herzhaft.
+"Hier, das Pferd bekommt ganz viele  Kuesse  mit,  dann  hast  du  welche  auf
+Vorrat." Sie reichte Romeo das Pferdchen.
+
+Romeo laechelte. "Ich komme zurueck, bevor sie alle aufgebraucht sind."
+
+"Wohl hoere ich der Botschaft Wort, allein, mir  fehlt  der  Glaube.",  meinte
+Julia.
+
+"Ich hasse diese falsche Zitiererei.", knurrte Azzuro.
+
+"Noch ist Polen nicht verloren." Romeo zwinkerte Julia aufmunternd zu.
+
+"Trotzdem, etwas ist faul..."
+
+"KRAH!", schrie Azzuro mit Nachdruck.
+
+"Siehst du, jetzt ist Morgen." Romeo winkte. "Ich schreibe dir."
+
+Julia winkte, bis Romeo ueber die Gartenmauer verschwunden war, dann kletterte
+sie von der Fensterbank und wandte sich ihrer Mutter zu.
+
+Frau Capulet, die offenbar gehofft hatte, Julia noch schlaftrunken  und  wenig
+widerspenstig anzutreffen, verzog das Gesicht, als sie ihre Tochter  sah.  "Du
+bist reichlich frueh auf."
+
+"Ich konnte nicht schlafen."
+
+"Haette sie auch gar nicht gewollt." Azzuro kicherte in sich hinein.
+
+"Du trauerst um Tybalt, hm?" Frau Capulet strich Julia  ueber  das  Haar.  "Du
+solltest dich nicht so sehr graemen."
+
+"Ich habe  einen  Menschen  verloren,  der  mir  sehr  viel  bedeutet."  Julia
+schniefte.
+
+"Und ob sie das hat." Ulo wand sich vor unterdruecktem Lachen.
+
+"Du solltest nicht mehr um Tybalt weinen, das macht ihn nicht wieder lebendig.
+Eher weinte ich, weil dieser Romeo noch lebt."
+
+"Es waere gut, wenn ich Romeo gleich jetzt in meinen  Haenden  haette."  Julia
+verbarg ihr Lachen hinter einem umstaendlichen Naseputzen.
+
+"Das laesst sich leider nicht machen. Allerdings werde ich dafuer sorgen, dass
+er auch im Exil nicht lange ueberlebt, glaub mir."
+
+Julia nickte ernsthaft. "Wenn ich nur wuesste, wie ich es anstellen soll, dann
+sorgte ich dafuer, dass Romeo bald eine ewige Ruhe findet."
+
+"Wenn Julia das in die Hand nimmt, kann  Romeo  allerdings  ruhig  schlafen.",
+meinte Azzuro.
+
+"Ihre Mutter merkt aber auch gar nichts, hm?"  Ulo  lehnte  sich  zurueck  und
+genoss Julias spitze Zunge.
+
+Frau Capulet laechelte. "Das ist der rechte Geist, Julia. Wenn  du  so  weiter
+machst, wirst du die Capulets wuerdig vertreten."
+
+"ZERtreten will ich sie." Julia stampfte mit  dem  Fuss  auf.  "Meine  Feinde,
+natuerlich."
+
+"Natuerlich.", stimmte ihre Mutter zu. "Ich habe uebrigens eine gute Nachricht
+fuer dich."
+
+"Gibt es gute Nachrichten, wenn ein geliebter Mensch unerreichbar ist?"
+
+"Jetzt traegt sie zu dick auf." Azzuro schuettelte den Kopf.
+
+"Dein Vater meint, dass das Leben weitergehen muss. Er hat  beschlossen,  dass
+du Paris heiratest. Gleich am Donnerstag."
+
+Julia wurde kreidebleich. "Das ist ja  schon  uebermorgen!  Das  geht  mir  zu
+schnell."
+
+"Unsinn." Frau Capulet runzelte unwillig die Stirn. "Aber warte nur, bis  dein
+Vater das hoert."
+
+Herr Capulet kam ins Zimmer und schuettelte den Kopf. "Heulst  du  denn  immer
+noch, Julia? Hat deine Mutter dir nicht gesagt, dass du allen Grund zur Freude
+hast?"
+
+Julia schluchzte noch lauter.
+
+"Sie will Paris nicht heiraten.", klaerte Frau Capulet  ihren  Mann  auf.  "Es
+geht ihr zu schnell, sagt sie."
+
+In Herrn Capulet erwachte der Jaehzorn, den in seiner Jugend buchstaeblich die
+halbe Stadt gefuerchtet hatte.	"Was?  Paris  ist  ein  guter  Mann  und  eine
+hervorragende Partie. Und du willst nicht?" Sein Geschrei erklomm neue Hoehen.
+"Du wirst den Mann heiraten, den ich dir nenne, hast du mich  verstanden?  Und
+wenn ich dich an den Haaren zur Kirche zerre, du heiratest Paris!"
+
+"Aber, aber." Frau Capulet  beobachtete  besorgt  die  pochende  Ader  an  der
+Schlaefe ihres Mannes und sah sich dem Witwenstand naeher als  ihr  lieb  war.
+"Reg' dich nicht so auf."
+
+Julia erkannte, dass ihr Vater jenseits aller Vernunft war.  "Lass  mich  doch
+erklaeren..."
+
+"Ich soll mich nicht aufregen? Nicht aufregen?"  Er  rang  nach  Luft.  "Meine
+Tochter will, dass ich mein Wort nicht halte, zieht meinen guten Namen in  den
+Schmutz und bringt mich vor der ganzen Stadt in Verruf -  und  ich  soll  mich
+nicht AUFREGEN?"
+
+Polly, die wusste, dass er gleich anfangen wuerde  zu  fluchen,  stellte  sich
+schuetzend vor Julia. "Lasst sie doch reden."
+
+"Reden? Ihr redet mir alle drei schon zuviel. Da ist ein gutaussehender  Mann,
+erfolgreich,  nett,  der  Julia  alles	bieten	kann  und  einen  anstaendigen
+Brautpreis zahlt... Und meiner Tochter faellt nichts  besseres	ein,  als  mir
+vorzuheulen, dass sie ihn nicht will. Was meinst  du  eigentlich,  dass  diese
+Maenner auf den Baeumen wachsen?"
+
+Ulo blickte auf Azzuro und schuettelte den Kopf. "Da hat er leider Recht."
+
+Herr Capulet schuettelte den Kopf wie ein Stier, der dem roten Tuch  hinterher
+schaut. "Ich will dir mal was sagen, Julia: Entweder heiratest du  Paris  oder
+du kannst sehen wo du bleibst." Er drehte sich um und stapfte zur  Tuer.  "Ich
+dachte eigentlich, dass ich von Glueck reden  kann,  wenigstens  ein  Kind  zu
+haben, wenn schon keinen Sohn, aber wenn ich mir dich so ansehe, Julia,  frage
+ich mich, ob ich dich nicht besser gleich nach der Geburt ersaeuft haette."
+
+Julia zuckte zusammen, als die Tuer hinter ihrem Vater ins Schloss schepperte.
+"Mama?"
+
+Frau Capulet seufzte und stiess dann in das Horn ihres Mannes, wie sie es ihre
+ganze Ehe lang getan hatte. "Nein, nicht Mama. Sag, dass du  Paris  heiratest,
+dann kannst du auch wieder Mama sagen."
+
+"Wenn es das ist, was du willst, dann kannst du mich auch gleich neben  Tybalt
+begraben!"
+
+Die Tuer flog ein zweites Mal mit lautem  Knall  zu.  Julia  trat  verzweifelt
+dagegen. "Was soll ich jetzt bloss tun? Polly, hast du keine  Idee?  Ich  kann
+doch nicht Paris heiraten!"
+
+"Und warum nicht?" Polly fand es leichter, sich vom Sturm vorwaerts blasen  zu
+lassen, als sich gegen ihn zu stemmen. "Er ist bestimmt kein schlechter  Mann.
+Dein Vater hat schon Recht: Er sieht besser aus als Romeo, hat einen  besseren
+Ruf, ist nicht mit deiner Familie verfeindet und ausserdem ist	er  hier.  Was
+willst du mehr?"
+
+Julia starrte ihre alte Vertraute unglaeubig an. "Auch du, meine Amme Polly?"
+
+Azzuro stoehnte.
+
+Polly hob hilflos die Haende. "Wir wollen alle nur dein bestes."
+
+"Das bekommt ihr aber nicht.", murmelte Julia.
+
+"Was sagst du?"
+
+"Ich sagte, dass ich zu Bruder Lawrence gehen will. Wenn  ich  heiraten  soll,
+dann muss er mich auf eine wahrhaft christliche Ehe vorbereiten." Julia setzte
+ein falsches Laecheln auf.
+
+Polly traute dem ploetzlichen Frieden nicht ganz, zuckte aber  die  Schultern.
+"Das ist gut. Ich werde deiner Mutter sagen, dass du dich bessern willst." Sie
+ging und sah nicht, wie sich Julia weinend auf ihr Bett warf.
+
+
+Hier stehen sie nun, unsere Akteure.  Julia  weint  sich  die  Augen  aus  dem
+Gesicht, weil sie sich nicht offen  zu	Romeo  bekennen  darf,	Julias	Mutter
+stellt den haeuslichen Frieden	ueber  das  Glueck  ihres  Kindes,  Polly  ist
+wetterwendisch, Romeo verbannt, Paris sieht  der  Rettung  fuer  seinen  allzu
+leeren Geldbeutel entgegen und Bruder Lawrence ist in einer boesen Zwangslage.
+
+Wie gerne, liebe Leserin, lieber Leser, versaehe ich die Geschichte mit  einem
+gluecklichen Ende. Doch die Goetter der Mythenwelt haben  es  anders  bestimmt
+und wuerzen unsere Geschichte mit unendlichen Schwierigkeiten. Es scheint, als
+haetten Romeo und Julia die Goetter veraergert.
+
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@@ -0,0 +1,86 @@
+PROLOG
+Wir befinden uns in Verona. Stellen Sie sich die Stadt vor. Koennen Sie nicht?
+Gut, fangen wir am Anfang an, so, wie es sich gehoert.
+
+Eigentlich befinden wir uns in einem Zeitalter, dem  man  spaeter  irgendeinen
+gelehrten und eigenartig klingenden Namen geben wird, aber das tut hier nichts
+zur Sache, denn wie es sich fuer eine Geschichte ziemt, ist die  Zeit  ohnehin
+die Gute Alte. Das heisst nicht, dass  es  in  irgendeiner  Weise  besser  und
+schoener waere, als es heute ist, es  bedeutet	lediglich,  dass  sie  unseren
+Traeumen entspricht. Sie ist mythisch und somit jenseits aller Kritik.
+
+Stellen wir uns also Verona vor,  wie  die  Stadt  in  der  guten  alten  Zeit
+ausgesehen haben mag. Die Strassen sind sauber, so sauber, dass man von  ihnen
+essen koennte. Womit ich nicht unterstellen will, dass	Sie  zu  den  Menschen
+gehoeren, die auf solche Gedanken kommen. Im Gegensatz zu aller Ueberlieferung
+und allen historischen Erkenntnissen  sind  die  Gossen  nicht	schmutzig  und
+niemand giesst aus den Fenstern des ersten Stocks eine unaussprechliche,  aber
+im Grossen und Ganzen braune und gelbe Masse.  Und  bitteschoen,  die  Haeuser
+beugen sich nicht wie verhutzelte alte Leute ueber die Strassen und betrachten
+die Menschen mit dem arroganten Gesichtsausdruck, den ein Autor eines  anderen
+Genres ihnen andichten wuerde. Das genaue Gegenteil ist der Fall.  Die	Mauern
+sind weiss, die Fenster sauber geputzt,  die  Gardinen	frisch	gewaschen  und
+bunte Kaesten mit noch bunteren Blumen zieren die Fensterbaenke,  die  genauso
+frisch geputzt sind wie die Strassen. Ja, Sie haben richtig  gehoert:  In  der
+guten alten Zeit putzten anstaendige Menschen  sogar  die  Fensterbaenke.  Sie
+haetten wahrscheinlich auch die Daecher geputzt, wenn  ihre  Arme  lang  genug
+gewesen waeren - fragen Sie die aelteren Menschen in ihrem Dorf, wenn Sie  mir
+nicht glauben.
+
+Womit wir beim Thema Leute sind. Haben Sie  bemerkt,  wie  geschickt  ich  die
+Ueberleitung gemacht habe? Wir befinden uns in	einer  mythischen  Zeit,  also
+koennen Sie sich die Menschen sicherlich vorstellen. Keine Frau, die sich dort
+mit Problemen wie Falten und Orangenhaut herumschluege, kein Mann, dessen Bart
+nicht dicht genug waere oder dessen Muskeln zu unentwickelt. Nein, meine Damen
+und Herren, hier ist Verona. Eigentlich  sollte  ich  VERONA  schreiben.  Oder
+wenigstens _Verona_, wenn Ihnen die  Grossbuchstaben  zu  pompoes  sind.  Jede
+einzelne der Frauen verdiente sich heute  eine	goldene  Nase  als  Model,  so
+perfekt ist ihre Figur, so ebenmaessig ihr Gesicht,  so  dezent  ihr  Make-up.
+Ihre Hautfarbe ist allerdings heute nicht mehr en Vogue, aber das ist  nichts,
+dem nicht ein Nachmittag auf der Sonnenbank abhelfen koennte. Und die Maenner!
+Haben Sie eine Ausgabe von Capital zur Hand? Schauen Sie hinein und suchen Sie
+sich den attraktivsten Mann heraus. Haben Sie? Gut. Nun ziehen Sie ihm	diesen
+grausigen Anzug aus und stecken Sie ihn in eine zweifarbige Strumpfhose.  Dazu
+verpassen Sie ihm noch ein  bauschiges	Rueschenhemd.  Und  streichen  Sie  um
+Gottes Willen dieses schreckliche Handy!
+
+So also sehen die Menschen Veronas aus. Zumindest die, um welche  wir  uns  in
+dieser Geschichte kuemmern wollen. Sie fragen nach den	anderen?  Aber,  liebe
+Leserin, lieber Leser, wer fragt in einer Geschichte, die in  mythischer  Zeit
+spielt,  nach  den  Namenlosen?  Oder  gehoeren  Sie  zu  denen,   die	 einen
+historischen Film mit vielen Statisten nur anschauen,  um  den	unaufmerksamen
+Studenten zu finden, der sich schnell ein paar Mark verdienen  wollte  und  in
+der Aufregung vergass, die Uhr auszuziehen? Wie profan, liebe Leserin,	lieber
+Leser. Aber gut, wenn Sie es gar nicht anders haben wollen,  fuegen  wir  hier
+noch ein paar Statisten ein und geben der Szene noch ein wenig Lokalkolorit.
+
+Sicherlich erkennen Sie die Dame, die  dort  auf  dem  Markt  steht.  Sie  ist
+rundlich, traegt eine weisse Schuerze ueber dem weiten Rock  und  eine	weisse
+Bluse, die huebsch mit ihrem roten Bustier  kontrastiert.  Sie	hat  apfelrote
+Wangen und ein freundliches Laecheln, bei dem weisse Zaehne blitzen. Nein, die
+Dame  ist  nicht  die  Gewinnerin  eines  Zahnpasta-Werbefilms,  sie  ist  die
+Gemueseverkaeuferin. Sie  handelt  unter  anderem  mit	AEpfeln  und  ist  die
+Urheberin des Spruches: Damit Ihr auch morgen noch kraftvoll zubeissen koennt,
+Euer Exzellenz. Der Name dieser Frau ist in den Tiefen der Historie ertrunken,
+sonst fuehrten ihre Erben bis heute einen Kampf um das Urheberrecht  an  ihrem
+Werbeslogan.
+
+Selbstverstaendlich wollen wir ein moeglichst  authentisches  Bild  entwerfen,
+daher fuegen wir nun auch noch die dunkle Gestalt am anderen Ende des  Platzes
+ein. Wie Sie sich schon gedacht haben, handelt es  sich  bei  diesem  Mann  um
+einen Dieb. Er hat nur fuer diesen Absatz seinen Urlaub  auf  der  Ferieninsel
+der Mythen unterbrochen, also zollen Sie ihm gebuehrende Aufmerksamkeit. Sehen
+Sie, er winkt. Winken wir zurueck und lassen ihn seinen wohlverdienten	Urlaub
+fortsetzen.
+
+Moment, was hat der dicke, sonnenverbrannte Mann im Hawaiihemd mit der	Kamera
+da zu suchen? Halten Sie bitte	einen  Augenblick  mit	dem  Lesen  inne,  ich
+schaffe ihn eben dorthin zurueck, wo er herkam.
+
+Danke, Sie koennen jetzt weiterlesen.
+
+Bevor Sie danach fragen, will ich Ihnen  erklaeren,  was  es  mit  den	beiden
+Kraehen auf sich hat,  die  auf  der  Winde  des  huebschen  Brunnens  in  der
+Platzmitte sitzen. Es sind Turtelkraehen. Ihre Namen sind Ulo und  Azzuro  und
+Sie werden die beiden noch besser kennenlernen.
+
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@@ -0,0 +1,201 @@
+DER VIERTE AKT
+	DIE ERSTE SZENE
+
+Bruder Lawrence betrachtete Paris mit Unwillen. "Donnerstag? Julia?"
+
+Paris nickte. "So will es ihr Vater."
+
+"Das ist sehr kurzfristig." Er wiegte seinen Kopf  hin  und  her.  "Ich  weiss
+nicht, ich weiss nicht."
+
+"Was wissen Sie nicht?" Paris zog die Stirn in Falten.
+
+"Na, so kurz nach dem Tod ihres Vetters... Mir kommt das ein wenig,  wie  soll
+ich sagen, spanisch vor."
+
+"Julias  Vater  ist  entschlossen.  Er  meint,  dass  Tybalts  Tod  sie   mehr
+beunruhigt, als gut fuer sie ist. Ausserdem braucht er wohl einen  neuen  Mann
+in den Reihen seiner Familie."
+
+"Als haetten nicht die Montagues auch einen Verlust,  schliesslich  ist  Romeo
+nicht mehr in Verona."
+
+"Was fuer ein Problem fuer unseren kleinen  Priester,  hm?",  murmelte  Azzuro
+leise.
+
+"Wenn ihm nicht schnell etwas einfaellt, muss er Julia zweimal verheiraten. Ob
+sein Gott das mag?" Ulo fluesterte nur, doch Lawrence hatte  sie  gehoert  und
+drohte ihr mit dem Finger.
+
+"Was sagt Julia selbst dazu?", fragte er Paris.
+
+"Ich habe noch nicht mit ihr gesprochen."
+
+"Nicht, dass sich irgendjemand darum kuemmerte.", raunte Ulo dem Moench zu.
+
+Bruder Lawrence nickte bedaechtig. "Es gefaellt mir  nicht,  ein  Maedchen  zu
+verheiraten, dass ueberhaupt nicht will."
+
+"Ich habe nicht gesagt, dass sie nicht will."
+
+"Das hat mir ein Voeglein ins Ohr gefluestert." Lawrence deutete auf Ulo.
+
+Paris, der einem Franziskaner nahezu alles zutraute, sah Ulo an und versuchte,
+den Ausdruck Voeglein mit der riesigen Kraehe in Einklang zu bringen. "Ich bin
+sicher,  Ihr  Voeglein	hat  der  Nachricht  Gewicht  verliehen.",  meinte  er
+diplomatisch.
+
+Bruder Lawrence rieb sich mit der Hand ueber die  Augen  und  sah  den	Huegel
+hinunter. "Taeusche ich mich, oder kommt da Julia?"
+
+Paris laechelte Julia zu.  "Wie  gut,  dass  du  kommst,  Lieblingsbraut.  Wir
+sprachen gerade von dir."
+
+"Das kann ich mir denken.", antwortete Julia unterkuehlt.
+
+"Lieblingsbraut?" Azzuro kraechzte vergnuegt. "Ob er noch mehr davon hat?"
+
+"Wahrscheinlich nicht, sonst liesse er Julia in Frieden." Ulo war  beeindruckt
+von Julias Haltung.
+
+"Ich haben gerade den Termin fuer die Hochzeit ausgemacht."
+
+"Muss das sein?" Julia verdrehte die Augen.
+
+"Natuerlich muss ich."
+
+"Warum geht er dann nicht hinter die Buesche?", murmelte Ulo.
+
+"Wenn es denn gar nicht anders geht."
+
+Paris, der annahm, Julia wollte sich vor  der  Hochzeit  von  Bruder  Lawrence
+beraten lassen, laechelte freundlich. "Sag einfach Bruder  Lawrence,  dass  du
+mich liebst, dann ist alles in Ordnung."
+
+"Wenn ich alles so einfach in Ordnung bringen koennte, indem  ich  sage,  dass
+ich ihn liebe." Julia seufzte.
+
+"Na, jetzt wird ihre Zunge wieder  spritziger."  Ulo  freute  sich  auf  einen
+Disput mit Paris.
+
+Paris verzog sein Gesicht zu einem duemmlichen Laecheln. "Ich bin sicher, dass
+du mich liebst."
+
+"Eitler Pfau!", schnaubte Ulo veraechtlich.
+
+"Wenn du es sagst, Paris.", meinte Julia.
+
+"Sie uebt schon fuer die Zeit nach der Hochzeit." Ulo  kannte  den  Trick,  so
+lange Ja zu sagen, bis der andere sich eine Sache  anders  ueberlegte  nur  zu
+gut.
+
+"Jetzt tut mir Paris fast leid." Auch Azzuro hatte mit dieser Methode  bereits
+Bekanntschaft geschlossen.
+
+Paris kuesste Julia zuechtig auf die Wange.  "Am  Donnerstag  bekommt  du  den
+grossen Bruder von diesem Kuss." Er zwinkerte ihr  anzueglich  zu  und  drehte
+sich um.
+
+Julia wischte sich die Wange mit einem angewiderten Gesichtsausdruck  ab.  "Es
+sieht ganz danach aus."
+
+Als Paris den  Huegel  hinuntergestakst  war,  drehte  Julia  sich  zu	Bruder
+Lawrence um. "Scheisse."
+
+Ulo, Azzuro und Bruder Lawrence schnappten gleichzeitig nach Luft.
+
+"Das ist aber ein schlechtes Wort, Julia.", tadelte Bruder Lawrence mild.
+
+"Mir faellt kein besseres ein."
+
+"Nanana." Lawrence strich ihr sanft ueber das Haar.
+
+Julia  sah  Bruder  Lawrence  ernst  an.  "Ich  bin  mit  Romeo   rechtmaessig
+verheiratet, oder?"
+
+Der Moench nickte. "Wenn ihr..."  Er  blickte  fragend  zu  Azzuro  hoch,  der
+bestaetigend nickte. "Ja, das seid ihr wohl."
+
+"Dann kann ich auch keinen anderen Mann heiraten. Schon gar  nicht,  wenn  ich
+nicht will."
+
+"Es gibt Praezendenzfaelle, weisst du. Wenn ein Mann  verbannt  ist,  kann  er
+fuer tot erklaert werden."
+
+Julia richtete sich auf eine lange Vorlesung ein, doch als  Lawrence  schwieg,
+hob sie die Haende. "Nur, wenn man einen Antrag stellt.  Und  ich  stelle  den
+bestimmt nicht." Energisch putzte sie sich die Nase. "Ich  werde  Paris  nicht
+heiraten. Er ist haesslich, aufgeblasen und nicht Romeo."
+
+Lawrence nickte. "Drei gute Gruende, aber was koenntest du sonst tun?"
+
+"Ich bring mich um."
+
+"Das lasse ich nicht zu. Gott verbietet es und wenn du  mir  davon  erzaehlst,
+halte ich dich ab."
+
+"Versuchs nur." Julia schaute Bruder Lawrence so durchdringend an, dass dieser
+sich am liebsten in seiner Kutte verkrochen haette wie	eine  Schildkroete  in
+ihrem Panzer.
+
+"Lass mich nachdenken, vielleicht habe ich eine Idee."
+
+"Denk lieber schnell, denn ich halte es nicht mehr aus."
+
+"Wenn du den Mut hast, dich umzubringen, was natuerlich  gegen  Gottes  Gesetz
+waere, dann hast du doch bestimmt den Mut, dich scheinbar umzubringen und  nur
+scheinbar gegen Gottes Gesetz zu handeln?"
+
+"Komplizierter kann er es wohl nicht ausdruecken.", maulte Ulo.
+
+"Legal, illegal..." Julia zoegerte.
+
+"Scheissegal.", half Azzuro aus und  erntete  einen  vernichtenden  Blick  von
+Bruder Lawrence.
+
+Julia nickte. "Richtig. Ich nehme es mit allem auf, Bruder Lawrence.  Wenn  es
+sein muss, dann setze ich mich in einen Ameisenhaufen, spiele Karten mit einer
+Hexe, tanze auf dem Friedhof oder - ja, sogar das -  ich  sage	meinem	Vater,
+dass er ein  herzloser	Tyrann	ist.  Wenn  du	weisst,  wie  ich  aus	diesem
+Schlamassel herauskomme, dann rede."
+
+Bruder	Lawrence  verschwand  in  der  Kapelle	und  kramte  in  einer	Kiste.
+Schliesslich kam er mit einer kleinen Flasche wieder heraus.  "Hier,  das  ist
+die Loesung."
+
+Julia wollte nach dem Flaeschchen greifen, doch Lawrence zog  rasch  die  Hand
+zurueck. "Hoer mir erst zu. Du gehst hiermit nach Hause und tust ganz so,  als
+haettest du es dir  ueberlegt.	Niemand  darf  Verdacht  schoepfen,  also  sei
+froehlich und tu... Na, was immer eine Braut so tut. Am Mittwochabend gehst du
+ins Bett und sorgst dafuer, dass du  in  deinem  Zimmer  lange	genug  alleine
+bist." Er schwenkte die Flasche. "Dieses kleine Schaetzchen hier  wirkt  nicht
+so schnell, dass man die Wirkung nicht	verhindern  koennte,  indem  man  dich
+zum... indem man deinen Magen leert."
+
+Julia nickte traurig. "Also bringe ich mich doch um."
+
+"Nein, nein. Dabei  huelfe  ich  dir  nicht."  Lawrence  laechelte.  "Ganz  im
+Gegenteil. Wenn du es trinkst, wirkst du nur fuer zweiundvierzig  Stunden  wie
+tot. Es laesst deinen Puls so langsam werden, dass niemand  ihn  mehr  fuehlen
+kann, deine Muskeln werden steif, dein Atem setzt  aus	und  deine  Haut  wird
+kalt. Jeder wird denken, du seist tot. Nur, dass du es nicht bist."
+
+Julia nickte. "Was nuetzt das? Irgendwann werde ich wach  und  alles  ist  wie
+vorher."
+
+Bruder Lawrence  breitete  die	Arme  aus,  als  hielte  er  ein  grossartiges
+Geschenk. "Nicht ganz. Man wird dich begraben. Wenn  die  Wirkung  nachlaesst,
+wird Romeo dich  aus  der  Gruft  holen  und  ihr  beide  koennt  nach	Mantua
+verschwinden, ohne dass je ein Mensch davon erfaehrt."
+
+"Romeo? Wie soll er..."
+
+Lawrence unterbrach sie. "Ganz einfach: Ich werde ihm schreiben."
+
+Julia fiel dem Moench um den Hals. "Ich koennte dich kuessen!"
+
+"Lieber nicht, sonst erwuergen ihn seine Geluebde.", meinte Ulo schadenfroh.
+
+"Sieh ihn dir an." Azzuro deutete mit dem Schnabel auf Bruder  Lawrence.  "Das
+tun sie so oder so."
+
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@@ -0,0 +1,57 @@
+DER VIERTE AKT
+	DIE ZWEITE SZENE
+
+Capulet ging mit seiner Frau die Gaesteliste durch. "Was meinst du, sollen wir
+Cousine Adelgund einladen?"
+
+"Bist du wahnsinnig? Wir haben Tante Frieda eingeladen!" Frau  Capulet  liebte
+zwar die kleinen Sticheleien der Gesellschaft, eine Bombe im Haushalt war  ihr
+allerdings zuwider.
+
+"Ja,  wahnsinnig  bin  ich  wahrscheinlich."  Herr  Capulet  seufzte.  "Soviel
+Aufhebens und Julia hat noch nicht einmal ein nettes Wort fuer mich."
+
+Frau Capulet ueberwand sich und legte ihrem Mann die Hand  auf	die  Schulter.
+"Eines Tages wird sie es verstehen."
+
+"Was verstehen?", fragte Julia von der Tuer aus.
+
+"Wieviel Muehe wir uns geben, um dich gut und anstaendig unter  die  Haube  zu
+bringen." Abwesend zupfte Frau Capulet Julias Kleid gerade.
+
+"Doch, ich verstehe schon." Julia schenkte ihren Eltern ein ebenso strahlendes
+wie falsches Laecheln. "Ich verstehe sogar so gut,  dass  ich  Paris  heiraten
+werde, ohne einen Aufstand zu probieren."
+
+Herr Capulet blickte ueberrascht von der Gaesteliste auf. "Bist du  doch  noch
+zur Vernunft gekommen? In dem Fall feiern  wir	die  Hochzeit  gleich  morgen,
+damit du es dir nicht noch einmal anders ueberlegst."
+
+Julia nickte ergeben. "Ganz wie mein Vater wuenscht."
+
+Herr Capulet taetschelte ihr den Kopf. "Das ist Papas  kleines  Maedchen."  Er
+begann zu stammeln. Offensichtlich wusste er nicht mehr, was er sagen  wollte.
+"Jaja, der gute Bruder  Lawrence.  Bis  jetzt  hat  er  noch  jedem  den  Kopf
+zurechtgerueckt. Ich bin ihm dankbar." Er zoegerte und fluechtete sich dann in
+Phrasen. "Ach was, ganz Verona ist ihm zu Dank verpflichtet."
+
+Julia nickte. "Zumindest ich stehe tief in seiner Schuld." Sie dachte  an  die
+kleine Flasche in ihrer Handtasche und laechelte. "Mama, kann ich  morgen  ein
+bisschen Schmuck von dir haben?"
+
+Frau  Capulet  laechelte.  "Such  dir  nur  aus,  was  du  haben   moechtest."
+Nachdenklich blickte sie Julia nach und wandte sich dann an ihren  Mann.  "Ich
+denke nicht, dass wir den Termin auf morgen verschieben  sollten.  Uebermorgen
+waere immer noch ein guter Tag und fuer morgen haben wir bestimmt nicht  genug
+Vorraete im Haus."
+
+"Ach, darum kuemmere ich mich schon." Herr Capulet war fest entschlossen,  die
+milde Stimmung seiner Tochter auszunutzen  und	einen  Skandal	zu  vermeiden.
+"Sorg du dafuer, dass Julia morgen herausgeputzt ist,  ich  putze  dafuer  das
+Haus und erledige den Rest."
+
+"Seit wann bist du unter  die  Hausmaenner  gegangen?",  fragte  Frau  Capulet
+zweifelnd.
+
+Ihr Mann brummte nur und beugte sich wieder ueber die Gaesteliste.
+
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--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite22
@@ -0,0 +1,180 @@
+DER VIERTE AKT
+	DIE DRITTE SZENE
+
+Polly legte das Kleid, das Julias Mutter bei ihrer eigenen  Hochzeit  getragen
+hatte, ueber einen Stuhl. "Huebsch ist das. Bestimmt freust du dich,  dass  du
+es morgen anziehen kannst."
+
+Julia hatte die Anprobe wie eine Kleiderpuppe ueber sich  ergehen  lassen  und
+reagierte auch jetzt nicht auf Pollys Worte. Obwohl  es  ihr  schwer  gefallen
+war, hatte sie nicht einmal Einspruch  erhoben,  als  die  Schneiderin	darauf
+bestand, dass Julia zuviel Oberweite hatte und das Kleid  unbedingt  geaendert
+werden musste. Gluecklicherweise war Frau Capulet  eine  praktische  Frau  und
+hatte bei der Anfertigung des Kleides daran gedacht, ausreichend Stoff	uebrig
+zu lassen. Nur Julia hatte Ulos veraechtlichen	Kommentar  gehoert,  dass  der
+Stoff wohl weniger aus Gruenden der Sparsamkeit dort verblieben  war,  sondern
+weil Frau Capulet bei der damaligen Anprobe gemogelt hatte.
+
+Ulo schuettelte auf ihrem Ast vor dem Fenster den Kopf. "Das  arme  Ding.  Wie
+kann man ihr nur zumuten, zu ihrer Hochzeit abgelegte Kleider zu tragen."
+
+"Du hast dir noch nicht einmal ein Band um den  Hals  gebunden,  als  wir  uns
+zusammen getan haben.", murrte Azzuro.
+
+"Warum haette ich auch sollen?", schnappte Ulo. "Du hattest es ja  auch  nicht
+noetig,  mir  einen   Heiratsantrag   zu   machen,   geschweige   denn	 einen
+Verlobungsring zu besorgen."
+
+Azzuro, der sich sehr genau daran erinnerte, einen glitzernden Ring aus  einem
+unbeaufsichtigten Schmuckkaestchen gestohlen zu haben, drehte sich  schmollend
+um. "Ich habe dir immerhin ein schoenes Nest gebaut."
+
+Ulo ignorierte ihn und beobachtete Frau Capulet, die Julias Zimmer betrat.
+
+"Kommt  ihr  zurecht?  Habt  ihr  alles  gefunden?",   fragte   Frau   Capulet
+aufgekratzt.
+
+"Wir sind fertig." Julia gaehnte hinter vorgehaltener Hand. "Ich bin muede und
+wenn ich morgen gut aussehen soll, muss ich noch ein bisschen schlafen."
+
+"Es gibt da noch etwas, worueber wir  reden  sollten.",  begann  Frau  Capulet
+unsicher.
+
+"Keine Sorge, Mama, Polly hat mir  schon  gesagt,  dass  Paris  wahrscheinlich
+schnarcht."
+
+"Das ist nicht das einzige, Julia." Frau Capulet erroetete.
+
+"Hat er Schweissfuesse?"
+
+"N-nein."  Frau  Capulet  wand  sich.  "Du  brauchst  keine  Angst   vor   der
+Hochzeitsnacht zu haben, weisst du." Sie  aehnelte  einem  General,  der  eben
+einen hoffnungslosen Ausfall befohlen hat.
+
+"Natuerlich weiss ich, Mama." Julia genoss es,  ihre  Mutter  so  verlegen  zu
+sehen.
+
+"Paris ist ein freundlicher Mann."
+
+"Und alt genug, dass sie selbst Erfahrungen mit ihm  haben  koennte.",  fuegte
+Azzuro ungnaedig hinzu.
+
+"Ich bin jetzt muede, Mama." Julia zog die  Vorhaenge  vom  Bett  und  winkte.
+"Gute Nacht."
+
+Frau Capulet wollte noch etwas	sagen,	wurde  allerdings  von	Polly  am  Arm
+genommen. "Gehen wir schlafen und lassen Julia ihre Ruhe.", schlug Polly vor.
+
+Julia seufzte laut, als die beiden  gegangen  waren.  "Hoffentlich  nicht  bis
+morgen."
+
+Ulo schniefte laut.
+
+"So schlimm ist es nicht, Kraehe." Julia zog ein Laecheln aus den Tiefen ihrer
+Erinnerung und nagelte es entschlossen auf ihrem Gesicht fest. "Ich bin  froh,
+dass ihr hier seid. Dann muss ich  das	Zeug  wenigstens  nicht  ganz  alleine
+trinken."
+
+"Aehm, es macht dir aber hoffentlich nichts aus, wenn wir nicht  mittrinken?",
+fragte Ulo.
+
+"Aber du koenntest es ruhig mit Wein verduennen und mir  einen  Schluck  davon
+abgeben. Von dem Wein, natuerlich." Azzuro rieb sich beilaeufig mit der Kralle
+ueber den Schnabel.
+
+Julia hoerte nicht zu, sondern betrachtete die Flasche. "Was  meint  ihr,  hat
+Bruder Lawrence mich reingelegt?"
+
+"Warum sollte er?", fragte Ulo.
+
+"Wie staende er wohl da, wenn ich allen erzaehle, dass er mich  binnen  zweier
+Tage gleich zwei Mal verheiratet hat?"
+
+"Ach was." Ulo kniff ein Auge zu.  "Wer  sollte  dir  wohl  glauben,  dass  du
+ausgerechnet mit Romeo Montague verheiratet bist? Die Leute glauben viel, aber
+das ginge im Leben nicht in ihre Koepfe."
+
+Julia nickte. "Mag sein. Also scheidet das aus:  Bruder  Lawrence  hat  keinen
+Grund mich zu hintergehen. Bosheit ist es sicherlich nicht,  schliesslich  ist
+er ein Priester und heiliger Mann."
+
+"Heiliger Mann!", schnaubte Azzuro. "Hast du schon mal was  von  den  Borghias
+gehoert?"
+
+"Sie sind glaube ich weitlaeufig mit mir verwandt.  Allerdings  habe  ich  sie
+noch nie getroffen, sie leben in einer anderen Stadt." Sie sagte  es  so,  wie
+wir heute jemanden darueber  aufklaeren,  dass	wir  Verwandte	in  Australien
+haben.
+
+"Jedenfalls...Aua!" Azzuro verstummte und blickte Ulo verletzt an.
+
+"Wisst ihr, das Schlimmste waere, wenn es nicht wirkt. Ich  meine,  was,  wenn
+ich morgen aufwache und heiraten muss?" Sie sah sich  suchend  im  Zimmer  um,
+erblickte ein scharfes Handarbeitsmesser und wog es nachdenklich in der  Hand.
+"Na, ehe ich Paris heirate..."
+
+"Das gaebe eine ziemliche Schweinerei." Ulo  schuettelte  es  allein  bei  dem
+Gedanken daran.
+
+"Besser als Paris heiraten.", versetzte Julia scharf.
+
+"Schon gut, schon gut." Ulo musste ihr wider Willen zustimmen.
+
+"Wenn nur mein Vater nicht  in  letzter  Minute  noch  den  Termin  vorgezogen
+haette."
+
+"Was soll daran so schlimm sein?", fragte Azzuro. "Du trinkst das Zeug einfach
+einen Tag frueher."
+
+"Und wenn Romeo den Brief nicht rechtzeitig bekommt? Bruder Lawrence  hat  ihn
+losgeschickt, aber man weiss ja, wie langsam Klosterbrueder voran kommen, wenn
+sie auf Reisen sind."
+
+"Allzu viele Weinstuben gibt es auf dem Weg nach Mantua nicht.", beruhigte Ulo
+sie.
+
+"Trotzdem. Mich graust es bei dem Gedanken an diese staubige Gruft.  Luftdicht
+ist gut, wenn man den Gestank drinnen halten will, aber wenn ich darin bin..."
+
+"Du wirst es ueberleben." Azzuro versuchte, seiner Stimme  einen  beruhigenden
+Klang zu geben.
+
+"Vielleicht waere das gar nicht so gut. Ich habe schreckliche Angst davor,  da
+drinnen aufzuwachen. Am Ende werde ich wahnsinnig."  Ihr  Laecheln  verschwand
+und machte einem bitteren Ausdruck Platz. "Das waere schlimmer als sterben."
+
+Ulo versuchte, sie zu troesten. "Du wuerdest es nicht merken."
+
+Julia nickte. "Vermutlich." Sie zog die Nase kraus und dachte nach. "Sagt mal,
+stimmt es, dass die Toten in der Gruft..." Sie zoegerte. "Ihr  wisst  schon...
+Es heisst, das es einige Tage dauert, bis sich der Tote  mit  seinem  ...Platz
+abgefunden hat."
+
+"Woher sollen wir das wissen? Wir waren noch nicht  tot."  Azzuro  zuckte  die
+Schultern. "Es gibt da so etwas wie Gase, die noch  rumoren,  aber  vielleicht
+ist das auch nur ein Geruecht."
+
+Julia dachte mit Grausen an  Tybalt.  "Ob  ich  Geister  sehen  werde?  Tybalt
+vielleicht, der Romeo sucht und ihn nicht findet? Wenn er dann mit mir Vorlieb
+nimmt?" Sie schuettelte sich.
+
+"Du wirst schlafen." Ulo liess sich auf Julias Schulter nieder und strich  ihr
+sanft mit dem Kopfgefieder ueber die Wange.
+
+"Das kitzelt." Julia kicherte, dann wurde sie wieder ernst. "Ich habe so  viel
+darueber gehoert, was nachts auf Friedhoefen vorgeht. Manchmal hoert  man  die
+Toten entsetzlich schreien, heisst es."
+
+"Das sind bloss Katzen." Azzuro hatte die riesigen Tiere gesehen, die auf  der
+Suche nach Ratten ueber die Graeber huschten  und  die	Liebespaare  stoerten,
+fuer die der Friedhof der einzige wirklich ungestoerte Ort war.
+
+"Wenn du es sagst.", meinte Julia  zweifelnd.  "Naja,  wahrscheinlich  hat  es
+keinen Sinn, es noch laenger hinauszuschieben." Sie hob  die  Phiole.  "Prost,
+ihr beiden. Falls ich es selbst nicht kann, gruesst Romeo von mir."
+
+Ulo huepfte zur Seite, als Julia niedersank. "Jetzt  hat  sie  zumindest  ihre
+Ruhe."
+
+"Sie haette es wirklich in Wein nehmen koennen.", murrte Azzuro.
+
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+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite23
@@ -0,0 +1,134 @@
+DER VIERTE AKT
+	DIE VIERTE SZENE
+
+Frau Capulet schleuderte ihre Blicke ueber das	Schlachtfeld,  das  aus  ihrem
+Haus geworden war, fand Polly und bannte sie mitten im	Schritt.  "Hier,  nimm
+die Schluessel, in der Kueche werden noch Kraeuter gebraucht."
+
+Polly nahm  die  Insignien  hausfraulicher  Macht  andaechtig  entgegen.  "Der
+Baecker moechte auch Datteln und Quitten haben."
+
+"Dann gib sie ihm." Frau Capulet sah ihren Mann die Treppe herunter kommen und
+stoehnte. "Er hat mir grade noch gefehlt."
+
+Herr Capulet nahm mit Schwung  die  Kurve  um  einen  Diener  herum,  der  ein
+Bierfass in Richtung Speisesaal rollte, duckte sich im	letzten  Moment  unter
+einem Tablett mit Glaesern durch und wich um  Haaresbreite  einem  Tisch  aus,
+der, vollbeladen mit Obst, unschuldig inmitten des Raumes stand. "Was hat denn
+der Tisch hier zu suchen? Sonst ist der doch  auch  nicht  da.",  wunderte  er
+sich.
+
+"Natuerlich nicht." Frau Capulet fasste sich mit uebertriebener Geste  an  die
+Stirn. "Aber nachdem wir so wenig Zeit haben, die Hochzeit vorzubereiten, kann
+schon einmal ein Tisch im Weg stehen."
+
+"Schon gut, schon gut." Herr Capulet gewahrte einen Kuechenjungen, der sich in
+eine Ecke drueckte und versuchte, moeglichst viel von der Plaenkelei  zwischen
+ihm und seiner Frau zu hoeren. "Du da!"
+
+"Ich?" Der Kuechenjunge blickte sich um.
+
+"Ja, du. Sieh zu, dass du auf die Fuesse kommt, wir haben nicht den ganzen Tag
+Zeit." Herr Capulet wedelte mit den Haenden und ohrfeigte  einen  Diener,  der
+sorgsam einen Fuss vor den anderen setzte und mit  zusammengekniffenen	Lippen
+auf die Suppenterrine in seinen Haenden starrte.
+
+Pollys Gesicht verzog sich zu einem Inbild  des  Zorns,  als  der  Diener  die
+Terrine  fallen  liess	und  eine  gute  Handvoll  anderer  Bediensteter   mit
+bruehheisser Suppe ueberschuettete. Sie stemmte die  Arme  in  die  Seite  und
+wartete geduldig, bis sich der Aufruhr gelegt hatte.  "Herr  Capulet?"  Pollys
+Stimme war freundlich.
+
+"Ja?"
+
+Polly atmete tief durch und man sah ihre Lippen die Zahlen von eins  bis  zehn
+formen.  Schliesslich  kniff  sie  die	Augen  zusammen.  "Sie  wollten  nicht
+zufaellig gerade gehen?", saeuselte Polly.
+
+"Kielholen, kielholen!" Ulo jauchzte.
+
+"Nein, eigentlich nicht." Herr Capulet war sichtlich verwirrt.
+
+"Ein Mann wie Sie hat sicherlich keine rechte Freude  daran,  Frauenarbeit  zu
+tun, oder?"
+
+"Gibs ihm!" Azzuro vergass ganz und gar, kraehisch zu sprechen.
+
+"Habe ich Keks gesagt, dass du Kruemel dich meldest?", fragte Polly scharf und
+erwuergte Azzuro mit einem Blick.
+
+"Kruemel?" Azzuro war entruestet.
+
+"Irgendjemand  muss  sich  ja  darum  kuemmern,  dass  alles   glatt   geht.",
+verteidigte sich Herr Capulet, der die Kraehen gar nicht beachtete.
+
+"Ja-a.", machte Polly. "Wir."
+
+"Wenn ich euch Weibern hier das Regiment ueberlasse, geht  alles  drunter  und
+drueber."
+
+Polly betrachtete betont die Scherben der Terrine und schwieg.
+
+"Sie hat Kruemel gesagt!", empoerte sich Azzuro in die eisige Stille hinein.
+
+"Ueberhaupt war ich zu meiner  Zeit  durchaus  in  der  Lage,  mich  um  einen
+Haushalt zu kuemmern." Herr Capulet hob unbehaglich die Arme.
+
+"Richtig, zu Ihrer Zeit. Und morgen jammern Sie ueber ihr Zipperlein, weil Sie
+die Nacht durchgemacht haben."
+
+"Unsinn."  Herr  Capulet  runzelte  die  Stirn.  "Fuerchtest  du,  es  koennte
+auffallen, wieviel besser ich das kann als du?"
+
+"Das Jammern?" Ulo kicherte.
+
+Alle Blicke senkten sich wieder auf die Scherben.
+
+"Liebling, das war die Terrine aus dem  Service,  das  meine  Mutter  uns  zur
+Hochzeit geschenkt hat.", mischte sich Frau Capulet ein.
+
+"Hoechste Zeit, dass wir ein  neues  anschaffen."  Herr  Capulet  wandte  sich
+brummend zu zwei Dienern um, die ein  Schwein  auf  einem  Spiess  zur	Kueche
+trugen. "Was ist das?", schnauzte er.
+
+Der vordere Diener wandte sich um und betrachtete das  Tier  auf  dem  Spiess.
+"Ein Schwein, wenn mich nicht alles taeuscht."
+
+"Ein Schwein, pah!" Polly schnaubte und schob sich an den  Dienern  vorbei  in
+die Kueche.
+
+"Wen hat sie damit wohl gemeint?", fragte Ulo leise.
+
+"Kruemel, pah!" Azzuro schlug mit den Fluegeln.
+
+"Nein, mit dem Schwein."
+
+"Wen interessiert das? Sie hat mich Kruemel genannt!"
+
+Herrn Capulets Zeigefinger machte einen Vorstoss auf eine Magd.  "Was  ist  in
+dem Korb?"
+
+"Keine Ahnung, ist fuer die Kueche."
+
+"Dann bring es hin."
+
+"Ich bin dabei.", versetzte die Magd.
+
+"Gut, gut." Herr Capulet ignorierte seine Frau, die  sich  mit  verschraenkten
+Armen gegen die Wand lehnte.
+
+"Da kommt Paris." Ulo wandte den Kopf  und  betrachtete  den  bunten  Zug  von
+Musikanten und Akrobaten, die Paris begleiteten.
+
+Auch Herr Capulet hatte die Musik gehoert. "Du lieber Himmel, da ist ja  schon
+Paris!" Er drehte sich um seine Achse. "Polly!"
+
+Polly streckte den Kopf durch die Kuechentuer. "Was ist denn?"
+
+"Paris ist los - nein, da. Los, los, wecke Julia. Bring sie  her!  Nein,  zieh
+sie erst an, bring sie danach." Herr Capulet breitete die Arme aus und  drehte
+sich um seine Achse.
+
+Polly fing den Blick Frau Capulets und tippte sich bedaechtig mit einem Finger
+an die Stirn, dann verschwand sie die Treppe hinauf.
+
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+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite24
@@ -0,0 +1,217 @@
+DER VIERTE AKT
+	DIE FUENFTE SZENE
+
+Polly hielt sich nicht damit auf, an Julias Tuer zu klopfen, sondern  stuermte
+gleich ins Zimmer. "Julia, Mauseschwaenzchen, Zeit zum  Aufstehen.",  floetete
+sie.
+
+"Wie lange sie wohl braucht?" Azzuro blickte betont  zu  Julias  Bett,  dessen
+Vorhaenge nur einen Spalt weit offen standen.
+
+"Warten wir's ab." Ulo legte bedaechtig eine Feder wieder an  ihren  richtigen
+Platz.
+
+"Julia, troedel nicht, dein Braeutigam ist da." Polly hielt einen Moment  inne
+und kicherte. "Du tankst wohl jetzt schon Schlaf? Recht hast  du,  Paris  wird
+sicherlich fuer die naechste Zeit andere Plaene fuer die  Naechte  haben.  So,
+jetzt aber raus mit dir, du Schlafmuetze! Du willst  doch  nicht,  dass  Paris
+dich im Bett findet, oder? Dann kommt ihr beide verspaetet zur Hochzeit -  und
+zu frueh zur Hochzeitsnacht." Sie kicherte wieder.
+
+"Da!" Azzuro wackelte aufgeregt auf seinem  Ast  hin  und  her.  "Jetzt  merkt
+sie's."
+
+Polly zog die Vorhaenge zurueck. "Was denn, immer  noch  angezogen?  Warst  du
+gestern so muede? Schaemen solltest  du  dich,	das  schoene  Kleid  ist  ganz
+verdrueckt. Und ich muss es wieder buegeln." Sie ruettelte an Julias Schulter.
+"Julia!" Pollys Stirn krauste sich. "Julia?"
+
+"Achtung, jetzt kommt's. Was gaebe  ich  jetzt  fuer  ein  Paar  Haende!"  Ulo
+stoehnte, als Polly markerschuetternd schrie.
+
+Wlad streckte den Kopf unter der Regenrinne hervor. "Wer ssschreit denn mitten
+in der Nacht?"
+
+"Schlaf weiter." Azzuro wandte  den  Blick  nicht  von  der  Szene  in  Julias
+Schlafzimmer.
+
+Brummelnd zog Wlad sich zurueck.
+
+"Was ist denn das fuer ein Laerm hier?"  Frau  Capulets  modisch  weisse  Haut
+roetete sich vor Aerger.
+
+"Oh Jammer, oh Weh!" Polly zerraufte sich das Haar. "Julia!"
+
+"Hat sie wieder Floehe im Kopf?", fragte Herr Capulet ungnaedig,  als  er  ins
+Zimmer kam.
+
+"Nein, aber bald Wuermer. Sie ist tot!" Polly zog das letzte  Wort  mit  einem
+Schluchzen so lang, dass man es kaum verstehen konnte.
+
+"Tot." Frau Capulet wurde wieder bleich und plumpste auf den Boden.
+
+Herr Capulet schluckte schwer. "Tot?"
+
+"Verschieden, zu ihren Ahnen gegangen, hat den Loeffel abgegeben, den  letzten
+Tanz getanzt, in den ewigen Jagdgruenden..." Polly holte Luft. "Tot."
+
+Nun daemmerte auch Herrn Capulet die Bedeutung ihrer Worte. Hilflos blickte er
+sich im Raum um, fand schliesslich eine  Waschschuessel  und  schleuderte  sie
+gegen die Wand. "Das ist nicht wahr!"
+
+Frau Capulet, die den Inhalt der Waschschuessel ins  Gesicht  bekommen	hatte,
+oeffnete ein Auge und griff sich an die Brust. "Meine Julia? Julia!"
+
+"Krokodilstraenen." Ulo reckte veraechtlich den Schnabel in die Luft.
+
+"Du denkst auch immer das Schlimmste." Azzuro konnte sich ein Schniefen  nicht
+verkneifen.
+
+"Ich kenne die Menschen.", versetzte Ulo.
+
+"Wie konnte das  nur  passieren?"  Polly  umfasste  ihre  kleine  Flasche  mit
+Lebenselixir, die sie aus ihren grossen Rocktaschen gezogen hatte.
+
+"Hey, davon kann sie mir etwas abgeben." Azzuro beugte sich nach vorne.
+
+"Pass nur auf, dass du nicht vom Ast faellst,  Gierschlund."  Ulo  zupfte  ihn
+missbilligend  am  Schwanz.   "Da,   jetzt   kommt   Paris.   Da   kannst   du
+Krokodilstraenen sehen!"
+
+"Ach was. Er sagt doch, dass er sie liebt."
+
+"Richtig, er sagt es. Das heisst aber nicht, dass er es wirklich tut."
+
+"Wenn er sie nicht liebt, warum heiratet er  sie  dann?  Sie  hat  noch  nicht
+einmal Eier gelegt."
+
+"Menschen  legen  keine  Eier,  sie  werden  schwanger.",  klaerte  Ulo  ihren
+Gefaehrten auf. "Paris will Julias Stellung und ihr Erbe. An ihr selbst hat er
+kein Interesse. Aber jetzt muss er  trauern,  sonst  redet  die  Nachbarschaft
+ueber ihn."
+
+Bruder Lawrence erfasste beim ersten Blick ins Zimmer, dass Julia die von  ihm
+verabreichte Medizin getrunken hatte. Er  verkniff  sich  ein  Laecheln.  "Wie
+steht es? Ist unsere huebsche Braut fertig? Es ist Zeit fuer sie,  zur	Kirche
+zu gehen."
+
+Herr Capulet rieb sich ueber das Gesicht. "Tja, hingehen wird  sie  wohl,  nur
+heim kommt sie nicht mehr."
+
+Paris, der das Schlafzimmer einer Dame nicht unaufgefordert  betreten  wollte,
+war an der Tuer stehen geblieben und ahnte  noch  nicht,  dass	er  auf  seine
+Hochzeit verzichten musste. Nun lachte er. "Doch, aber in mein Heim."
+
+Herr Capulet schuettelte den Kopf.  "Nein,  heute  Nacht  hat  Julia  den  Tod
+geheiratet, und der hat sie dann gleich defloriert, meine kleine Blume."
+
+"Umpf." Azzuro wand sich. "Defloriert - wie unpassend."
+
+Paris machte einen taumelnden Schritt in den Raum hinein und  schuettelte  die
+Faust gegen die Decke. "Oh, Tod, wie konntest du mir das antun? Wie sehr  habe
+ich mich darauf gefreut, meine Braut zu kuessen, und jetzt nimmst du  sie  mir
+weg."
+
+"ICH HABE DOCH GAR NICHTS DAMIT ZU TUN."
+
+Ulo wandte sich zu der dunklen Gestalt um, die neben ihr auf dem Ast sass  und
+mit den knochigen Beinen baumelte. "Das weiss er aber nicht."
+
+"Du bist erst spaeter dran, warum trinkst du nicht noch einen  Kaffee  in  der
+Garderobe?", schlug Azzuro vor.
+
+"WO SOLL ICH  DEN  DENN  HINTUN?"  Tod  versank  in  die  Schatten  unter  den
+Blaettern.
+
+Frau Capulet betupfte ihre Augen mit einem  Spitzentuechlein.  "Was  fuer  ein
+schrecklicher  Tag.  Da  habe  ich  ein  Kind,	ein   einziges,   wunderbares,
+freundliches, schoenes, froehliches Kind, das einzige Kind, an dem ich	Freude
+habe, und kaum kann ich sie verheiraten stirbt sie."
+
+Wie ein verstaerktes Echo trompetete Polly laut in ihr Taschentuch.  "Wirklich
+ein schrecklicher, widerlicher, stinkender, ekelhafter Tag.  Die  arme	kleine
+Julia, statt auf den Ruecken zu fallen und die Fuesse zur Decke  zu  strecken,
+faellt sie aufs Kreuz und bleibt liegen."
+
+Paris, der so  rasch  kein  Taschentuch  hatte	finden	koennen,  nahm	Julias
+Brautschleier und vergrub sein Gesicht	darin.	"Noch  nicht  verheiratet  und
+schon von meiner Braut geschieden, ich fuehle mich betrogen."  Er  warf  Herrn
+Capulet einen Blick zu, den dieser sogleich verstand.
+
+"Wem soll ich jetzt mein Vermoegen vererben? Warum  konnte  sie  nicht  zuerst
+heiraten und dann sterben?" Herr Capulet machte  sich  nicht  die  Muehe,  ein
+Taschentuch zu suchen, sondern schneuzte sich in seinen Aermel.
+
+"Wahrscheinlich hattest du Recht mit den Krokodilstraenen.", meinte Azzuro.
+
+"Ich habe immer Recht." Ulo stiess ihren Gefaehrten mit dem Fluegel an.
+
+Bruder Lawrence war zum Fenster getreten. "Wann hat sie's getrunken?",  raunte
+er den Kraehen zu.
+
+"Ungefaehr Mitternacht.", antwortete Ulo.
+
+Lawrence rechnete. "Zehn Stunden, bleiben  noch  zweiunddreissig.  Gut.  Zeit,
+dass sie beerdigt wird, sonst wacht sie uns noch waehrend der  Beerdigung  auf
+und das waere peinlich." Er wandte sich um und setzte die Miene  auf,  die  er
+sonst fuer Predigten bereithielt. "So zu jammern ist  wirklich  nicht  noetig,
+liebe Brueder und Schwestern. Ihr wisst doch, dass Julia jetzt im  Himmel  ist
+und mit den Englein Harfe spielt."
+
+Ulo verdrehte die Augen, schwieg aber.
+
+"Liebe Schwestern und Brueder, ihr solltet euch freuen, dass  Julia  jetzt  im
+Himmel ist. Wie eigensuechtig von euch, hier zu weinen. Goennt ihr Julia  denn
+nicht, dass sie jetzt im Paradies ist?" Er machte eine Pause. Als Frau Capulet
+Luft holte, um seine Frage zu beantworten, fuhr Lawrence schnell fort. "Eltern
+wuenschen sich doch, dass ihr Kind es gut hat. Und das hat sie es  jetzt.  Sie
+ist beim lieben Gott und darf jetzt fuer ihn singen. Statt zu jammern, solltet
+ihr euch freuen und feiern. Nur dass ihr jetzt nicht Julias Hochzeit mit einem
+irdischen Braeutigam feiert, sondern ihre Hochzeit mit einem himmlischen.  Und
+der ist allemal besser als  ein  irdischer."  Er  zog  Polly  das  Taschentuch
+herunter und enthuellte die kleine Flasche, die sie im Schutz des Tuches immer
+wieder an ihre Lippen gehoben hatte. "Also, Schluss jetzt  mit  dem  Gejammer,
+zieht Julia huebsch an und bringt sie in die Kirche, damit sie beerdigt werden
+kann."
+
+Herr Capulet seufzte. "Jaja, das Leben geht weiter."
+
+"Richtig." Bruder Lawrence nickte ihm zu.
+
+"Dann werden wir also statt weisser Tuecher schwarze aufhaengen  und  traurige
+Lieder	statt  der  froehlichen  spielen.  Mit	dem  Fest  wollen  wir	Julias
+gedenken." Herr Capulet sah keinen Sinn darin, das  gute  Essen  verkommen  zu
+lassen.
+
+"Ganz genau. Und jetzt troedelt nicht  laenger,  Gott  will,  dass  ihr  Julia
+schnell beerdigt, damit nichts sie  mehr  von  den  Englein  ablenkt."  Bruder
+Lawrence scheuchte alle hinaus.
+
+Polly sah sich im Festsaal um. "Tja, da werden wir wohl noch  ein  paar  Dinge
+aendern muessen." Ihr Blick fiel auf die Musiker. "Ihr koennt dann gehen,  wir
+brauchen euch nicht."
+
+Ein alter Gaertner, der die  Topfrosen	hinaus	und  dafuer  Buchsbaum	herein
+brachte, schuettelte den Kopf. "Nein, geht noch nicht. Spielt  mir  doch  'Die
+Lorelei'."
+
+"Warum ausgerechnet das?", wollte der erste Geiger wissen.
+
+"Weil ich es mich auf andere Gedanken bringt. Ich hoere  in  meinem  Kopf  die
+ganze Zeit den Trauermarsch." Der alte Mann kratzte sich am Kopf und dachte an
+die Margaritenbaeumchen im Gewaechshaus. Julia hatte sie besonders gern gehabt
+und er beschloss, sie hier herein zu stellen und sich  nicht  um  das  Gezeter
+Herrn Capulets	zu  kuemmern,  der  Margariten	unpassend  finden  wuerde.  Er
+schneuzte sich verstohlen und nahm eine weitere Topfrose hoch.
+
+Der Geiger nickte. "Kannst du haben, aber was bekommen wir?"
+
+"Wie waere es mit einer Rose?" Der Gaertner spuerte Zorn  aufsteigen.  "Koennt
+ihr einem alten Mann nicht einfach einen Gefallen tun?"
+
+"Davon werden wir nicht satt, Mann."
+
+Der Bratschist hob beschwichtigend seinen Bogen. "Komm,  lass  gut  sein.  Wir
+spielen die Lorelei waehrend wir  auf  die  Trauergaeste  warten.  Waere  doch
+gelacht, wenn wir nicht ein paar Happen abbekaemen."
+
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+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite25
@@ -0,0 +1,117 @@
+DER FUENFTE AKT
+	DIE ERSTE SZENE
+
+"Das war eine bescheuerte Idee.", beschwerte  sich  Azzuro.  "Wir  haetten  in
+Verona bleiben sollen."
+
+"Und diesen aufgeblasenen Affen zusehen, wie sie Trauer heucheln?" Ulo tauchte
+ihren Schnabel tief in eine Pfuetze und schmatzte.
+
+"Warum nicht? Schliesslich gibt es nachher ein Festmahl."
+
+"Du bist verfressen."
+
+"Ja." Azzuro konnte dies nicht abstreiten. "Aber nach Mantua ist es  weit  und
+ich bin muede."
+
+"Ich moechte Romeo sehen, wenn er zwei Nachrichten gleichzeitig  bekommt.  Was
+wird er wohl glauben, dass Julia tot ist oder dass sie schlaeft  und  auf  ihn
+wartet? Und was, wenn Bruder Lawrence den Brief vergessen hat?"
+
+"Keine Ahnung. Sagen kannst  du  es  ihm  jedenfalls  nicht,  sonst  sind  wir
+draussen." Er schuettelte sich bei dem Gedanken. "Sieh  mal,  da  geht  Bruder
+John."
+
+"Wer ist das nun wieder?"
+
+"Lawrence hat ihm den Brief fuer Romeo gegeben. Gut, dann  koennen  wir  jetzt
+umdrehen."
+
+"Ich wuerde mich lieber davon ueberzeugen, dass Romeo den Brief bekommt."
+
+"Sei nicht albern." Azzuro streckte die Fluegel und hob nach  Verona  ab,  die
+seufzende Ulo dicht hinter sich.
+
+Kehren wir nicht mit den Turtelkraehen nach Verona zurueck,  ich  bin  sicher,
+dass Sie, liebe  Leserin,  lieber  Leser,  sich  Erspriesslicheres  vorstellen
+koennen, als bei Julias Beerdigung zuzusehen. Zumal weder Sie noch  ich  etwas
+von dem Festschmaus hinterher bekommen werden.
+
+Romeo wischte sich den	Schlaf	aus  den  Augen,  als  sein  Diener  Balthasar
+eintrat. "Guten Morgen. Meine Guete, habe ich geschlafen."
+
+"Gut, hoffe ich?" Balthasar war nicht danach zumute, seine Nachrichten schnell
+loszuwerden.
+
+"Ich hatte einen verrueckten Traum. Ich lag tot in einem Grab und Julia kam zu
+mir. Hast du schon einmal so etwas Dummes gehoert?" Er gaehnte und schwang die
+Beine ueber die Bettkante. "Na, ich brauche nur  an  Julia  zu  denken,  schon
+fuehle ich mich praechtig. Was gibt es Neues aus Verona? Wie  geht  es	Julia?
+Und was macht meine Familie?"
+
+Balthasar goss Wasser in die Waschschuessel. "Ich habe zwei Nachrichten,  eine
+gute und eine schlechte."
+
+"Raetsel am fruehen Morgen!", stoehnte Romeo. "Kannst du damit  nicht  warten,
+bis ich wacher bin?"
+
+"Julia geht es so gut, dass es schon wieder  schlecht  ist."  Balthasar  legte
+langsam ein Handtuch neben die Schuessel.
+
+"Komm, spuck's aus." Romeo tauchte das Gesicht ins Wasser.
+
+"Es geht Julia gut, denn sie ist im  Himmel.  Das  ist  die  gute  Nachricht."
+Balthasar sprach schnell.
+
+"Ich verstehe." Romeo verzog keine  Miene.  "Besorg'  mir  Papier,  meins  ist
+gestern ausgegangen."
+
+Balthasar betrachtete Romeo kritisch. "Du siehst nicht gut aus. Viel zu  blass
+um die Nase fuer meinen Geschmack."
+
+Romeo, fest entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen, grinste  breit.  "Du
+sollst mich ja auch nicht heiraten. Los schon, ich brauche das Papier."
+
+Balthasar  ging,  doch	nicht  ohne  Romeo  noch  einen  misstrauischen  Blick
+zuzuwerfen.
+
+Romeo zog seine Hose an und stopfte das Hemd energisch	hinein.  "Heute  abend
+bin ich bei Julia, komme was wolle.", murmelte er.
+
+Die Strassen Mantuas waren ueberfuellt und Romeo wurde	staendig  angerempelt,
+waehrend er sich einen Weg durch die Menge bahnte. Schliesslich  erreichte  er
+sein Ziel: Eine Apotheke, deren Geschaefte schlecht  genug  gingen,  dass  ihr
+Besitzer die Gesetze missachten und  ihm  Gift	verkaufen  wuerde.  Aergerlich
+betrachtete er das Geschlossen-Schild an der Tuer  und	schlug	dann  mit  der
+Faust gegen den Rahmen. "Hallo?"
+
+Der Apotheker oeffnete. "Ich habe heute keinen Notdienst."
+
+"Doch, haben Sie." Romeo hielt dem Mann ein kleines Vermoegen unter die Nase.
+
+"Kommen Sie rein." Der  Apotheker  zog  ihn  am  Aermel  hinter  sich  in  den
+Verkaufsraum und schlug die Tuer zu. "Was wollen Sie?"
+
+"Gift. Ein gutes, schnelles Gift."
+
+Der Mann schuettelte den Kopf. "Ich bin doch nicht wahnsinnig. Wenn ich  Ihnen
+Gift verkaufe, verliere ich meine Zulassung."
+
+"Zulassung hin, Geld her." Romeo schwenkte die Muenzen. "Ich werde  Sie  nicht
+verraten."
+
+Die Finger des Apothekers zuckten. "Ich kann nicht."
+
+"Was? Widerstehen?" Romeo laechelte. "Koennte ich auch nicht, wenn  ich  sehe,
+wie schlecht ausgestattet Sie sind. Fuer das Geld koennen Sie eine Menge Ware
+kaufen."
+
+Der Apotheker schloss umstaendlich einen Schrank auf.  "Da,  nehmen  Sie.  Und
+dann verschwinden Sie."
+
+Romeo nickte. "Ich verschwinde auf immer, keine Sorge.  Und  wenn  jemand  Sie
+fragt, haben Sie mir kein Gift verkauft, sondern Medizin."
+
+"Worauf Sie sich verlassen koennen." Der Apotheker blickte auf die Muenzen  in
+seinen Haenden, denn Scheine waren noch nicht erfunden worden.
+
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+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite26
@@ -0,0 +1,51 @@
+DER FUENFTE AKT
+	DIE ZWEITE SZENE
+
+Wahrscheinlich fragen Sie sich jetzt, wo Bruder John  abgeblieben  ist,  nicht
+wahr? Sehen wir also nach, wo er sich herumtreibt.
+
+Bruder John marschierte  schnaufend  den  Berg	hinauf.  Als  er  Lawrence  im
+Kraeutergarten sah, winkte er. "Lawrence, Bruder Lawrence!"
+
+Lawrence richtete sich stoehnend auf. "Ah, da bist du ja." Er  reichte  seinem
+Ordensbruder laechelnd einen  Krug  Wein.  "Hier  trink.  Hast  du  den  Brief
+abgeliefert?"
+
+John nahm einen tiefen Zug und schuettelte den Kopf. "Nein,  so  leid  es  mir
+tut." Er griff in seine Kutte und foerderte den zerknitterten  und  nach  Wein
+riechenden Brief zutage. "Hier ist er wieder."
+
+"Hoelle und Teufel!" Lawrence ergriff den Kragen der Kutte seines  Mitbruders.
+"Weisst du, wie wichtig dieser Brief ist?"
+
+"Ich konnte nichts dafuer!", wimmerte John. "Ich war schon halb in Mantua, als
+ich durch ein Dorf kam..."
+
+"Und du konntest dem Wein da nicht widerstehen?  Nicht  ein  einziges  Mal  in
+deinem Leben?" Lawrence wedelte anklagend mit dem Brief unter Johns  Nase  hin
+und her. "Meinst du, ich rieche nicht, was du mit dem Brief angestellt hast?"
+
+"In dem Dorf war das Wasser verseucht, wir konnten nur Wein trinken,  waehrend
+wir die Kranken versorgten."
+
+"Ja, natuerlich. Und die Erde  ist  eine  Kugel."  Bruder  Lawrence  schnaubte
+veraechtlich. "Himmel, was soll ich jetzt nur tun?"
+
+"Vielleicht einen neuen Brief schreiben?", wagte John vorzuschlagen.
+
+"Ja, aber erst muss ich Julia aus dem Grab holen."
+
+"Julia?" Bruder John war entsetzt. "Das  ist  Grabschaendung!  Das  darfst  du
+nicht tun."
+
+Lawrence schuettelte den Kopf. "Julia lebt. Und genau das stand  auch  in  dem
+Brief." Mit einem Stoehnen wischte er sich den Schweiss ab. "Und sie  wird  in
+ziemlich genau drei Stunden wieder wach werden."
+
+"Aber davon hast du  mir  nichts  gesagt."  Bruder  Johns  Stimme  war  voller
+Vorwurf.
+
+"Natuerlich nicht, sonst weiss es ja binnen  einer  Stunde  die  ganze  Stadt.
+Also, besorg mir ein Brecheisen.  Ich  hole  Julia  aus  der  Gruft  und  dann
+schreibe ich einen neuen Brief an Romeo."
+
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+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite27
@@ -0,0 +1,391 @@
+DER FUENFTE AKT
+	DIE FUENFTE SZENE
+
+Azzuro	haemmerte  mit	dem  Schnabel  gegen  die  Regenrinne	ueber	Julias
+Schlafzimmer. "Wlad, aufwachen!"
+
+Wlads weinerliche Stimme ertoente von drinnen. "Meine Augen  sssind  ssstumpf,
+mein Radar issst muede und meine Sssaehne sssind  taub...  Wer	ssstoert  eine
+arme alte Fledermausss mitten in der Nacht?"
+
+"Hoer schon auf, wir sind's: Ulo und Azzuro!", rief Azzuro.
+
+Die Fledermaus streckte den Kopf heraus. "Ach ssso, und  ich  dachte  ssschon,
+esss waere die Polizzzei. Wasss gibt esss denn?"
+
+"Kommst du mit zum Friedhof?", fragte Ulo.
+
+"Picknick?"
+
+Azzuro ruelpste verhalten. "Nein, ich bekomme keinen Bissen mehr runter."
+
+"Ich hoffe, du hassst mir noch eine Fliege uebrig gelasssen?"
+
+"Keine einzige..."
+
+"Wasss?", unterbrach ihn Wlad empoert.
+
+"Ich habe keine einzige Fliege gegessen. Wir haben uns bei  Julias  Begraebnis
+schadlos gehalten."
+
+"Warum habt ihr misss nissst geweckt? Dasss haette  isss  gerne  gesehen.  Und
+aussserdem: Wasss sssoll isss dann jetssst noch auf dem Friedhof?"
+
+"Showdown!" Azzuro machte eine dramatische Gebaerde.
+
+"Wiessso?"
+
+"Romeo hat den Brief nicht bekommen, in dem steht, dass Julia noch  lebt.  Und
+Paris will sich heute abend sehen lassen, wie er Julia zuenftig bejammert."
+
+"Klingt interesssant." Wlad grinste. "Alssso, fliegen wir."
+
+Sie erreichten den Friedhof zusammen mit  Paris  und  seinem  schwatzhaftesten
+Pagen.
+
+Paris nahm dem Jungen eine Flasche Parfum ab. "Du kannst da drueben  auf  mich
+warten. Wenn jemand kommt, pfeif nach mir."
+
+"Es ist dunkel, wir sind auf dem Friedhof und ich  habe  Angst.",  wandte  der
+Page ein.
+
+"Natuerlich ist es dunkel, schliesslich ist es Nacht." Paris  schuettelte  den
+Kopf. "Wenn du Gespenster siehst, kannst du ja pfeifen."
+
+Murmelnd zog der Junge sich zurueck und hockte sich ein Stueck entfernt  unter
+eine Eibe.
+
+Wlad kicherte leise. "Passst mal auf." Sie liess  sich  von  dem  Ast  fallen,
+unter dem sie gehangen hatte und drehte eine  halsbrecherische	Runde  um  den
+Kopf des Pagen. Der  Junge  spitzte  die  Lippen  und  versuchte  zu  pfeifen,
+erreichte aber nur ein kaum hoerbares Zischen. Lachend zog  Wlad  sich	wieder
+auf ihren Ast zurueck.
+
+"Du bist gemein." Auch Ulo grinste.
+
+"Ja." Wlad strich sich mit dem Fluegel ueber die Ohren.
+
+"Guckt euch Paris an." Azzuro deutete mit dem Schnabel. "Ich haette eigentlich
+erwartet, dass er Zuschauer mitbringt."
+
+"Hat er doch." Ulo wies auf den Pagen. "Der Kleine ist nicht  nur  fuer  seine
+Feigheit bekannt, er kann auch nichts fuer sich behalten."
+
+"Oh." Azzuro nickte.
+
+Paris drueckte sich ein Tuechlein ans Gesicht und vergoss ein paar Traenen.
+
+"Sssind dasss Ssswiebeln, die isss da riessse?", fragte Wlad.
+
+"Und Ammoniak." Ulo rieb sich den Schnabel mit der Klaue. "Das treibt einem ja
+die Traenen in die Augen."
+
+"Darum hat er es ja." Azzuro kniff die Augen zusammen. "Passt auf, jetzt kommt
+ein Gedicht."
+
+Ulo und Wlad stoehnten.
+
+"Oh, Julia, schoenste Blume du, mit Traenen  decke  ich  dein  Grab..."  Paris
+zoegerte. "...mit Traenen deck' dein Grab ich zu. Blumen streu  ich  auf  dein
+Haupt, weil boeser Tod dich hat geraubt."
+
+"Aua.", kommentierte Ulo.
+
+"Reim disss, oder isss beisss disss.", stimmte Wlad ihr zu.  Grinsend  deutete
+sie auf den Pagen. "Er versssucht'sss immer noch." Sie spitzte die Lippen  und
+pfiff schrill. "Sssso geht dasss."
+
+Der Junge schaute sie aengstlich an. Paris, der festen Meinung, sein Page habe
+gepfiffen, blickte sich um und nahm einen Fackelschein wahr. Rasch steckte  er
+das Parfumflaeschchen ein und duckte sich neben einen steinernen Engel.
+
+"Ah, da issst Romeo." Wlad reckte sich so weit vor,  dass  sie  fast  vom  Ast
+fiel.
+
+Romeo nahm einen Brief aus seiner  Jackentasche  und  reichte  ihn  Balthasar.
+"Hier, den gibst du gleich morgen frueh meinem Vater."
+
+Balthasar fuehlte sich alles andere als wohl in  seiner  Haut.	"Was  hast  du
+vor?"
+
+"Ich werde mir Julias Ehering holen, denn schliesslich steht mir der als ihrem
+Mann zu, und ihr die letzte Ehre erweisen. Was sonst, meinst du?"  Romeo  nahm
+Balthasar das Stemmeisen ab. "Du musst hier verschwinden, ich will nicht, dass
+du meinetwegen in Schwierigkeiten kommst."
+
+"Ach, mit Schwierigkeiten werde ich fertig." Balthasar zuckte  die  Schultern.
+"Aber dich auf dem dunklen Friedhof allein zu lassen, das behagt mir nicht."
+
+"Vernuenftig, der Mann.", meinte Azzuro.
+
+Romeo legte seinem Diener die Hand auf die Schulter. "Mach dir um  mich  keine
+Sorgen. Verschwinde hier, und wenn ich dich erwische, dass du dich hier in der
+Naehe aufhaelst, reisse ich dir die Ohren ab, verstanden?"
+
+Balthasar nickte. "Ja,  ich  habe  verstanden.  Trotzdem:  Romeo,  mach  keine
+Dummheiten."
+
+"Ich war nie in meinem Leben vernuenftiger. Mach dich vom Acker." Er sah,  wie
+Balthasar zusammenzuckte. "Gottesacker, wollte ich sagen."
+
+Balthasar nickte ergeben, machte auf dem Absatz kehrt und blickte  auch  nicht
+zurueck, als er hoerte, wie Romeo das Grab aufbrach.
+
+Paris zitterte hinter dem Rock des  Engels  vor  Wut,  als  er	die  hallenden
+Schlaege hoerte, mit  denen  Romeo  das  Grab  oeffnete.  "Du  Grabschaender!"
+Wuetend sprang er nach vorne und zog seinen Degen.
+
+Romeo wandte sich langsam um, das Brecheisen in der  Rechten.  "Hoer  zu,  ich
+habe nicht vor, das Grab zu schaenden. Wenn du nur fuer fuenf Pfennig Verstand
+hast, machst du, dass du wegkommst."
+
+"Reicht es dir nicht, dass Julia vor lauter Kummer ueber deinen Mord an  ihrem
+Vetters Tybalt Selbstmord begangen hat? Musst du jetzt	auch  noch  ihre  Ruhe
+stoeren?" Die  Degenspitze  reckte  sich  begehrlich  Romeos  Kehle  entgegen.
+"Escalus hat dich verbannt fuer dieses Verbrechen, jetzt kommst du zurueck, um
+noch mehr Schandtaten zu begehen?" Paris Gesicht leuchtete weiss vor  Zorn  im
+schwachen Sternenlicht. "Diesmal kommst du nicht davon, das schwoere ich  dir.
+Ich nehme dich fest und morgen wird Escalus dich zum Tod verurteilen."
+
+"Ich bin laengst  zum  Tod  verurteilt,  Mann."  Romeo  verzog  bedauernd  das
+Gesicht. "Ich bin nur hier, weil ich sterben will,  verstehst  du  das  nicht?
+Also tu mir und dir  den  Gefallen  und  zwing	mich  nicht,  dich  auch  noch
+umzubringen." Er hob das Brecheisen.
+
+Paris antwortete nicht, sondern hieb wild nach Romeo.
+
+Der Page hoerte den Laerm und richtete sich abrupt auf, dann drehte er sich um
+und rannte lauthals nach der Wache schreiend den Huegel hinunter.
+
+"Als Fechter kann er noch etwas lernen." Azzuro schuettelte den Kopf.
+
+"Elegant ist er nicht, das stimmt."  Ulo  kraechzte  leise,  als  Paris  einen
+Schlag mir dem Brecheisen nur mit knapper Not abfing. Der naechste Schlag  kam
+schneller, als Paris es erwartet hatte. "Und lernen wird er auch nichts mehr."
+
+"Sssie haetten sssisss ruhig ein bisssen mehr anstrengen koennen.", beschwerte
+sich Wlad.
+
+Paris stoehnte, als Romeo sich ueber ihn beugte. "Begrab mich  neben  Julia.",
+fluesterte er.
+
+Romeo nickte. "Versprochen." Als Paris starb, sah er  genauer  hin.  Er  wurde
+blass, als er Paris erkannte. "Verdammt."
+
+"Julia sollte ihn heiraten.", fluesterte Azzuro leise in Romeos Ohr.
+
+Romeo stampfte mit dem Fuss auf. "Verdammt, verdammt, verdammt.  Wieso  musste
+ich ausgerechnet ihn erwischen?"
+
+"He, Romeo, ich muss dir etwas sagen." Ulo huepfte  auf  einen  Vorsprung  der
+Gruft.
+
+Romeo blickte auf. "Tu's nicht."
+
+"Doch." Aufgeregt trippelte Ulo hin und her. "Julia ist..."
+
+"Tot und beerdigt, ich weiss.", unterbrach Romeo sie. "Und ich bin auch  schon
+tot. So gut wie." Er seufzte und hob Paris hoch. "Und  Paris  wird  von  einem
+Toten beerdigt. Was fuer eine Ironie des Schicksals." Er lachte bitter.
+
+"Nein, Julia ist..."
+
+"...unten.", beendete Azzuro den Satz fuer Ulo und warf  ihr  einen  drohenden
+Blick zu. Kurz entschlossen landete Wlad auf  Ulos  Kopf  und  hielt  ihr  den
+Schnabel mit den Fluegeln zu.
+
+Verwirrt sah Romeo zu Ulo hoch, die  sich  heftig  gegen  Wlad	wehrte.  "Eine
+Fledermaus hockt auf einer Kraehe. Das ist wohl ein Vorzeichen." Er schulterte
+Paris Leichnam und ging vorsichtig die Stufen der Gruft hinunter.
+
+Unten sah Romeo sich schaudernd um und legte dann Paris neben Tybalt  auf  den
+Stein. "So, jetzt hast du einen Platz, der  dir  angemessen  ist.  Denn direkt
+neben Julia liege ich - und niemand anders." Er beugte sich ueber  Julia.  "Du
+hast ja noch ganz rote Lippen." Er laechelte und kuesste sie. "Schade, dass es
+kein Maerchen ist, sonst wachtest du  jetzt  auf."  Nachdenklich  wog  er  die
+Phiole mit dem Gift in der Hand. "Wo du bist, will ich auch hingehen,  Julia."
+Er trank und sein Laecheln vertiefte sich, bevor  er  leblos  in  Julias  Arme
+sank.
+
+Draussen war es Ulo endlich gelungen, Wlad herunterzuschubsen. "Du..., du..."
+
+"Ja?", fragte Wlad freundlich.
+
+"Deinetwegen ist..."
+
+"Still, da kommt Bruder Lawrence.", unterbrach Azzuro den Streit.
+
+Lawrence beugte sich nachdenklich ueber das Blut und das Brecheisen am	Boden.
+"Was ist denn hier passiert?"
+
+"Romeo war hier.", klaerte Azzuro ihn auf.
+
+"War?" Bruder Lawrence sah ihn entsetzt an. "Ich hatte schon  den  ganzen  Tag
+ein ungutes Gefuehl." Er seufzte. "Wenigstens muss ich jetzt die  Gruft  nicht
+mehr aufbrechen." Behutsam stieg er hinunter.
+
+Mit Grausen liess Lawrence den Blick ueber die Leichen schweifen, dann blickte
+er zu Azzuro auf. "Wie lange?", fragte er leise.
+
+"Ungefaehr eine halbe Stunde."
+
+Bruder Lawrence fluchte so herzhaft, dass Wlad das Maul  offen	stehen	blieb.
+"Fuer einen Priessster hat er einen interessssanten Wortsssatsss.", meinte sie
+beifaellig.
+
+"Dass du das ja nicht petzt." Bruder Lawrence drohte ihr mit dem Finger.
+
+"Ich?" Wlad versuchte, unschuldig auszusehen.
+
+Julia stoehnte und klappte muehsam ein Auge auf. "Wo...?"  Sie  oeffnete  auch
+das andere Auge. "Oh, ja. Eine Gruft. Meine Gruft." Als  sie  sich  aufsetzte,
+fiel ihr Blick auf  Lawrence,  der  sie  mit  schreckgeweiteten  Augen	ansah.
+"Bruder Lawrence. Gut. Wo ist Romeo?"
+
+Wortlos deutete Lawrence auf die Leiche. Er raeusperte sich, als  Julia  einen
+Schrei ausstiess. "Julia, wir sollten hier verschwinden. Ich  bringe  dich  in
+ein Kloster."
+
+"Kloster? Ich will bei Romeo sein!"
+
+"Sei vernuenftig, das geht doch nicht. Er ist tot."
+
+"Dann will ich das auch sein." Sie betrachtete die Phiole in  Romeos  Fingern.
+"Leer. Du Geizhals, wie soll ich jetzt zu dir kommen?"
+
+Romeo reagierte nicht auf ihre Vorwuerfe, doch eine der drei  Tauben  auf  der
+Wolke ueber ihnen sah sehr betruebt aus.
+
+"Julia..." Bruder Lawrence fasste sie an der Schulter.
+
+"Nein." Julia zog Romeos Dolch  aus  der  Scheide,  winkte  den  Kraehen,  der
+Fledermaus und Bruder Lawrence zu und erstach sich.
+
+"Sie hat gewunken." Ulo schluckte.
+
+"Warte, bis wir sie hinter der Buehne sehen. Das gibt Aerger.", meinte Azzuro.
+
+"KANN ICH JETZT?"
+
+"Bedien disss, sssie warten ssson."
+
+"DANKE."
+
+Bruder Lawrence hoerte einen Wachmann und blickte sich wild um. "Ich muss  weg
+hier, das ist mir unheimlich." Er raffte seine Kutte zusammen und kletterte so
+geschwind aus der Gruft, dass Ulo anerkennend pfiff.
+
+Der  Wachhauptmann  kam  zusammen  mit	Paris  Pagen  herab.  "Was  fuer  eine
+Scheisse." Er seufzte und ging zu seinen Kollegen nach oben. "Durchkaemmt  den
+Friedhof. Unten liegen drei Leichen, alle noch	warm.  Der  Taeter  kann  noch
+nicht weit sein." Er deutete auf einen Gefreiten. "Du gehst und  holst  Fuerst
+Escalus, die Capulets und die Montagues."
+
+"Wer sind die Leichen?", wollte sein Sergeant wissen.
+
+"Graf Paris, Romeo Montague und - haltet euch fest - Julia Capulet."
+
+"Julia?" Der Sergeant runzelte die Stirn. "Wie kann sie noch  warm  sein?  Ich
+denke, sie ist schon seit zwei Tagen tot?"
+
+"Nein, ist sie nicht.", kraechzte Ulo.
+
+"Tja.", meinte der Hauptmann. "Denkt  was  ihr  wollt,  aber  die  Kraehe  hat
+Recht."
+
+Escalus, der sich zwar	die  Amtsrobe  ueber  die  Schultern  geworfen	hatte,
+allerdings in der Aufregung vergessen hatte, sich auch Schuhe anzuziehen, sah
+sich verwirrt um. "Womit hat die Kraehe Recht?"
+
+"Hier in der Gruft liegen drei frische Leichen: Romeo, Julia und  Paris."  Der
+Hauptmann nahm Haltung an.
+
+Frau Capulet, die sich gerade einen Weg durch die  versammelte	Menge  bahnte,
+schrie auf. "Meine Julia stirbt zweimal?"
+
+Auch  Escalus  konnte  es  kaum  glauben.  "Also  von  Anfang.  Wer  hat   wen
+erschlagen?"
+
+Bruder Lawrence, der zwischen zwei Wachmaennern herangeschleppt wurde wie  ein
+Sack Waesche, zupfte sich verlegen an der Nase. "Ich sollte  wohl  etwas  dazu
+sagen."
+
+"Vermutlich." Fuerst Escalus nickte dem Moench zu. "Wenn Sie es koennen."
+
+Bruder Lawrence seufzte. "Ich glaube, ich bin an allem schuld. Also: Romeo und
+Julia haben am Dienstag heimlich geheiratet."
+
+Sowohl die Familie Capulet als auch Herr Montague stoehnten auf  und  blickten
+unglaeubig in die Runde.
+
+Herr Montague sah Fuerst Escalus  aus  grossen,  traurigen  Augen  an.	"Nicht
+genug, dass meine Frau heute gestorben ist, weil sie es nicht ertragen konnte,
+dass Romeo verbannt ist, stirbt jetzt auch noch mein Sohn."
+
+Romeo, der neben Julia auf  der  weichen  Wolke  sass  und  die  Taubengestalt
+abgelegt hatte, um abwesend Ulos Gefieder zu kraulen,  lachte  auf.  "Das  ist
+starker Tobak fuer sie."
+
+Julia legte ihre Hand auf seinen Arm. "Das mit deiner Mutter tut mir leid."
+
+Lawrence nickte den Eltern zu. "Es stimmt. Und am Montag hat Romeo auch Tybalt
+erstochen. Deshalb musste er noch vor Sonnenaufgang am Dienstagmorgen aus  der
+Stadt  verschwinden.  Ich  nehme  doch	stark  an,  dass  die	Ehe   trotzdem
+rechtsgueltig ist. Polly weiss das sicher besser als ich."
+
+Julia kicherte und wurde rot.
+
+"Weil Herr Capulet dann am Dienstag Julia mit Paris verlobt hat, kam Julia  zu
+mir und wollte, dass ich ihr helfe." Bruder  Lawrence  zuckte  die  Schultern.
+"Ich wusste nichts besseres, als ihr ein Schlafmittel zu geben,  dass  sie  am
+Mittwochabend nehmen sollte, damit alle  glauben,  sie	habe  sich  vergiftet.
+Gleichzeitig habe ich einen Mitbruder mit  einem  Brief  zu  Romeo  geschickt.
+Leider hat Herr Capulet dann Dienstag beschlossen, dass die Hochzeit  zwischen
+Julia und Paris bereits  am  Mittwoch  stattfinden  soll,  weshalb  Julia  das
+Schlafmittel  schon  am  Dienstag  nahm.  Eigentlich  haette  die  Frist  noch
+ausgereicht, um Romeo zu warnen, dass Julia lebt, aber mein Bruder hat mir den
+Brief zurueckgegeben." Lawrence seufzte. "Heute abend kam ich her,  damit  ich
+Julia aus der Gruft holen konnte und fand Romeo und Paris bereits tot vor."
+
+Escalus nickte bedaechtig. "Gut. Oder vielmehr, nicht gut. Wer kann mir sagen,
+wie Paris hier hin kam?"
+
+Paris Page trat vor. "Ich habe ihn begleitet, weil er hier Blumen  auf  Julias
+Grab streuen wollte."
+
+"Dabei hat Romeo ihn unterbrochen.",  fuegte  Balthasar  hinzu.  "Als  ich  am
+Donnerstag hier war, um fuer Romeo Neuigkeiten zu  erfahren,  hoerte  ich  von
+Julias Tod. Ich ritt also nach Mantua zurueck und Romeo, nehme ich an,	kaufte
+sich da ein Gift. Dann kamen wir hierher, wobei  Romeo	mich  glauben  machte,
+dass er nur Julia die letzte Ehre erweisen wollte. Er schickte mich weg,  aber
+ich sah noch, dass er und Paris aneinandergerieten. Einen Brief  hat  er  noch
+geschrieben." Er reichte Escalus den Umschlag.
+
+"Bist der bessere Fechter." Paris klopfte Romeo auf die Schulter.
+
+"Wir haben eine Ewigkeit Zeit, deinen Stil zu verbessern.", antwortete Romeo.
+
+Escalus las das Schreiben und nickte wieder. "Das ist ein  Abschiedsbrief,  in
+dem Romeo selbst schreibt, dass er mit Julia verheiratet war."
+
+Herr Montague streckte impulsiv seine Hand nach Herrn Capulet aus.  "Verdammte
+Scheisse, wie?"
+
+"Ja, das  auch."  Misstrauisch  blickte  Herr  Capulet  auf  die  Hand  seines
+Erzfeindes,  entdeckte	kein  Messer  und  schloss  ihn  dann  in  die	 Arme.
+"Versoehnen wir uns?"
+
+Noch ehe Herr Montague antworten konnte, hob Escalus die  Hand.  "Und  ob  ihr
+euch versoehnt. Ansonsten stecke ich euch beide in einen Sack und schlage  mit
+einem Knueppel drauf."
+
+"Traefe nicht die Verkehrten.", stimmte ihm Herr Montague zu.
+
+"Das haette Escalus lieber gleich tun sollen.", maulte Ulo.
+
+"Hauptsache, es ist endlich Ruhe." Azzuro schmiegte sich an  Julia  und  liess
+sich von dieser kraulen.
+
+"Jawohl." Julia laechelte. "Frieden auf Erden und das Himmelreich  fuer  Romeo
+und mich."
+
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+EPILOG
+
+Hier verlassen wir nun Verona, das sich wie jede andere anstaendige Stadt  nun
+nur noch mit einem grossen Buchstaben schreibt, bis wir  uns  wiedersehen,  um
+die Geschichte noch einmal zu erleben.
+
+Ich hoffe, Sie, liebe Leserin, lieber Leser, nehmen  den  Turtelkraehen  ihren
+Vorwitz nicht uebel, denn die Goetter der Mythenwelt haben beschlossen,  ueber
+ihre Verfehlungen hinwegzusehen. Also wollen wir nicht kleinlicher sein.
+
+Es bleibt noch hinzuzufuegen, dass sie, nun, da sie gestorben sind, bis zu dem
+Tag im Ferienparadies der Mythen ihre  Flitterwochen  verleben,  bis  sie  das
+naechste Mal gebraucht werden.
+
+Auf Wiedersehen.
+
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+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite3
@@ -0,0 +1,1023 @@
+DER ERSTE AKT
+	  DIE ERSTE SZENE
+An dieser Stelle sollte eigentlich ein Chor auftreten, denn so gehoert es sich
+fuer eine Tragoedie, doch im Zuge der  allgemeinen  Sparmassnahmen  wurde  der
+Chor gestrichen und Ulo und  Azzuro  bekamen  zusaetzlich  zu  ihrer  normalen
+Aufgabe die Pflicht aufgebuerdet, Sie, verehrte LeserInnen, ueber die  jeweils
+aktuelle Lage auf dem Laufenden zu  halten,  fuer  den	Fall,  dass  Sie  eine
+Zusammenfassung oder einen Kommentar  wuenschen.  Auch	wenn  Sie  dies  nicht
+wollen, werden die beiden Sie informieren, denn dafuer werden sie schliesslich
+bezahlt.
+
+Ulo holte tief Luft und setzte sich in Positur. "Two households, both alike in
+dignity, in fair Verona, where we lay our scene..."
+
+"Ach, sei ruhig." knurrte Azzuro.
+
+"Was denn, was denn? Sonst stehst du doch auf die Klassiker?"  Ulo  mochte  es
+gar nicht, mitten in einem Zitat unterbrochen zu werden.
+
+"Denk doch mal an die Leser!"
+
+"Und Leserinnen."
+
+"Ja, die auch. Sie wollen doch nicht ein englisches Zitat lesen."
+
+"Woher weisst du das?"
+
+Bitte stellen Sie sich vor, liebe Leserin, lieber Leser, dass Sie  im  Theater
+sitzen und sich Ulo nun an Sie wendet. "Sagen Sie mir, was Sie hoeren  wollen.
+Jaja, auch Sie, dahinten in der vierzigsten Reihe Parkett, ganz links."
+
+Nun, ich gehe davon aus, dass Sie, auch der Herr ganz links in der vierzigsten
+Reihe Parkett, mit Shakespeare vertraut sind.  Daher  erspare  ich  ihnen  das
+Zitat und fasse den Inhalt kurz zusammen. Gerade stoesst mich  Azzuro  an  und
+verweist auf die Gewerkschaft. Sie entschuldigen mich  bitte,  ich  ueberlasse
+die Zusammenfassung unseren beiden Turtelkraehen.
+
+"Du oder ich?" Ulo ist weiblichen Geschlechts und immer  bereit,  Azzuro  eine
+unangenehme Aufgabe zu ueberlassen.
+
+"Egal."
+
+"Dann du." Meistens hat Ulo Erfolg mit ihrer Taktik.
+
+"OK. Wir finden uns in Verona wieder, Zeit  irgendwann.  Zwei  Familien  leben
+hier."
+
+"Es sind bestimmt noch mehr."
+
+"Das ist doch nicht wichtig, oder?  Es  geht  nur  um  die  Capulets  und  die
+Montagues."
+
+"Wirklich?"
+
+"Nein, nicht wirklich, aber die beiden sind die  wichtigsten,  denn  sie  sind
+schuld daran, dass sich die ganze Stadt in  zwei  feindliche  Lager  gespalten
+hat."
+
+"Das ist doch Unsinn. Schuld daran ist niemand anderer als der Autor."
+
+"Ulo!"
+
+"Schon gut."
+
+Azzuro strich mit dem Schnabel	ueber  das  Gefieder.  "Aus  irgendeinem  lang
+vergessenem Grunde liegen die beiden Familien in  Fehde  miteinander  und  die
+jungen Leute einer jeden Generation finden immer wieder die Moeglichkeit,  die
+Fehde nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.  Im  Laufe  der  verschiedenen
+Hochzeiten, Geburten und Taufen haben sich alle Bewohner Veronas in irgendeine
+Beziehung zueinander gesetzt und da die Capulets und die Montagues die	beiden
+aeltesten Familien sind, haben alle Buerger auch eine Beziehung zu  der  einen
+oder anderen Familie. Sei es, dass Onkel Adalbert der Vater der Frau war,  die
+der junge Montague vor zwanzig Jahren ins Unglueck gestuerzt hat, weil er  ihr
+die Rosen nicht gegeben hat, die doch der Bruder  des  Cousins	seines	besten
+Freundes ihm ausdruecklich fuer diese Frau uebergeben hatte."
+
+"Du schweifst ab.", tadelte Ulo.
+
+"Aber wie soll ich es denn sonst erklaeren?"
+
+"Ist doch einfach: Verona ist ein Dorf."
+
+"Oh."
+
+Triumphierend blickte Ulo auf ihren Gefaehrten. "Und ein Dorf ist ein Dorf ist
+ein Dorf ist ein Dorf."
+
+"Also gut. Verona ist ein Dorf, das in zwei Teile  gespalten  ist.  Jeder  hat
+einen Groll gegen jeden anderen."
+
+"Und jedE hat einen Groll gegen jedE andere."  Ulo  hatte  die  bemerkenswerte
+Faehigkeit, Grossbuchstaben auszusprechen.
+
+"Ja." Azzuro seufzte. "Wie auch immer. Die beiden Familien  haben  jede  einen
+Sproessling. Romeo Montague ist ein huebscher Bengel von achtzehn Jahren,  der
+eines Tages das Geld und die Fehde von seinem Vater  erben  wird.  Julia,  die
+einzige Tochter des Hauses Capulet, wird einmal bildhuebsch, wenn man sie noch
+ein paar Jahre auf die Weide schickt."
+
+"Wie kannst du das sagen?"
+
+"He, sie ist erst dreizehn!"
+
+"Alt genug, um demnaechst verheiratet zu werden. Und  bereits  jetzt  schoener
+als Helena."
+
+"Was hat Helena damit zu tun?" Azzuro duckte sich sicherheitshalber.
+
+"Helena von Troja."
+
+"Ach so, die. Jaja, meinetwegen ist sie schoener als Helena."
+
+"An wen dachtest du denn?", verlangte Ulo zu wissen.
+
+_Sie_ _hat_ _schon_ _wieder_ _diesen_ _Tonfall_,  dachte  Azzuro.  "Niemanden,
+selbstverstaendlich. Ausser dir sehe ich doch  keine  Frau  an,  Liebste,  das
+weisst du doch."
+
+"Ist auch besser so."
+
+Zwei Maenner betraten den Platz und Azzuro deutete mit dem  Schnabel  auf  die
+beiden.
+
+"Da. Samson und Gregory."
+
+"Was ist mit ihnen?"
+
+"Gleich werden sie mit ihren Saebeln rasseln und..."
+
+"Scht!"
+
+Verlegen blickte Azzuro auf die Frau, die sich gerade ueber den Brunnen beugte
+und Wasser schoepfte. "Ups."
+
+"Du weisst, dass _sie_ uns nicht hoeren duerfen."
+
+"Ja.", antwortete Azzuro kleinlaut. "Ich weiss."
+
+Hier unterbreche ich noch einmal  den  Lauf  der  Handlung,  um  Ihnen,  liebe
+Leserin, lieber Leser, zu erklaeren, was Turtelkraehen nun eigentlich sind.
+
+Turtelkraehen, wie der Name vermuten laesst, treten immer paarweise  auf.  Ein
+Maennchen, in unserem Fall  Azzuro,  und  ein  Weibchen,  Ulo,	wie  Sie  sich
+bestimmt schon gedacht haben. Was Sie nicht  wissen  koennen,  ist,  dass  die
+Turtelkraehen ein Geschenk der Goetter sind, und  somit  keineswegs  das,  was
+sich ein normaler Mensch wuenschen wuerde. Sie gehoeren zu  jeder  Geschichte,
+in der Liebende auftauchen. Fragen Sie mich nicht, warum, denn das  haben  die
+Goetter vergessen zu erwaehnen. Die Aufgabe  der  Turtelkraehen  ist  es,  die
+Geschichte zu verfolgen und den Goettern der Sagenwelt Bericht	zu  erstatten.
+Auch dies ist eine Funktion, die von den Goettern unerklaert blieb,  doch  ich
+wage die Vermutung, dass Goetter zwar allwissend sind, aber dennoch  nur  zwei
+Augen haben, die noch dazu nicht unabhaengig voneinander funktionieren.  Oder,
+um es anders auszudruecken, die Goetter sind wie Kaufhausdetektive, haben ihre
+Augen immer nur auf einem Bengel in zerschlissenen Jeans und haben  daher  die
+Turtelkraehen als eine Art Videoueberwachung installiert. Geschichten sind wie
+das Endlosband einer telefonischen Warteschleife. Kennen Sie das?  Sie	warten
+darauf,  endlich  eine	Verbindung  zu	bekommen  und  hoeren  sich   schlecht
+interpretierte Musik in noch schlechterer Qualitaet an, die immer  wieder  von
+einer mehr oder minder freundlichen  Stimme  mit  _Bitte_  _warten_,  _please_
+_hold_	_the_  _line_  unterbrochen  wird.  Die  Unterbrechung	ist  noch  das
+angenehmste am ganzen Band. Wann immer diese Pause kommt, die  andeutet,  dass
+das Band nun ein Ende erreicht hat, steigt Ihre  Spannung  und	Sie  erwarten,
+gleich eine vielleicht nicht ganz  so  freundliche,  dafuer  aber  menschliche
+Stimme zu hoeren, doch in Wahrheit spult sich das Band	nur  zurueck,  um  dem
+Anrufer die Langeweile zu verkuerzen. Falls Sie sich fragen,  warum  das  Band
+dann endlos ist, werden Sie weiter ratlos bleiben muessen, denn darauf	wissen
+selbst die Goetter keine Antwort. Bekanntermassen hatten die  Goetter  ohnehin
+nicht viel damit zu tun, die Warteschleife zu  erfinden,  dieses  zweifelhafte
+Verdienst ist das der Hoelle. Damit soll Ihnen auch nur nahe gebracht  werden,
+dass eine Geschichte endlos weitergeht, auch, wenn sie	ihr  scheinbares  Ende
+erreicht hat. Sobald der eine  Mensch  die  Warteschleife  verlaesst  und  der
+naechste vom Besetztzeichen der  Langeweile  zur  Kurzweil  der  Warteschleife
+vorrueckt, beginnt die Geschichte von vorne.
+
+So erklaert sich, dass Ulo und Azzuro reichlich Zeit  hatten,  die  Geschichte
+kennenzulernen. Waehrend sie fuer die Akteure unseres  Dramas  jedes  Mal  neu
+ist, kennen die Turtelkraehen sie auswendig. Warum sie dann trotzdem weiterhin
+den Fortgang beobachten muessen, bleibt unklar, obwohl es vermutlich  mit  der
+Gewerkschaft zusammenhaengt.
+
+Ulo und Azzuro sitzen auf dem Brunnen und betrachten die Tragoedie,  die  sich
+vor  ihren  Augen  abspult,  wie  ein  altes  Ehepaar  die  fuenfundzwanzigste
+Wiederholung von Vom Winde Verweht anschaut: Jeder (und jede) weiss, wann  der
+(oder die) andere Taschentuecher benoetigt und wann er (oder  sie)  dem  (oder
+der) anderen die Augen zuhalten muss. Leider haben die Turtelkraehen auch eine
+andere Eigenschaft des alten Ehepaares: Wann immer  eine  besonders  gelungene
+Szene kommt, weisen sie einander im Voraus darauf hin und verderben sich damit
+jede Spannung.
+
+Bitte verzeihen Sie die umstaendliche Klammersetzung, aber Ulo besteht darauf.
+Sie, liebe Leserin, lieber Leser, koennen sich mit Sicherheit vorstellen,  was
+geschaehe, wenn ein Kinobesucher Scarlett verriete, wie widerlich  Rhett  sich
+ihr gegenueber verhalten wird. Sie koennen es, nicht wahr? Und	daher  ist  es
+Turtelkraehen strikt verboten, sich  ueber  Geschehnisse,  die	der  werdenden
+Mutter Zukunft noch nicht  einmal  Wehen  verursachen,	zu  unterhalten.  Ganz
+undenkbar, wenn sie gar das Geschlecht	des  Kindes  verrieten,  dass  Zukunft
+gebaeren wird!
+
+Kehren wir also zurueck zu unserer Geschichte und hoffen, dass Ulos  Ermahnung
+Azzuro von weiteren Verfehlungen abhalten wird.
+
+Wir erinnern uns, dass gerade Samson und Gregory auf den Platz	kamen.	Samson
+pfiff einer jungen Frau hinterher und  handelte  sich  einen  Rippenstoss  von
+seinem Freund ein.
+
+"Lass die Maedels in Ruhe, Sam.", verlangte Gregory.
+
+"Ach, komm schon, sie ist wirklich niedlich."
+
+Gregory schaute ueber die Schulter und konnte dem nur zustimmen. "Hey,  wonach
+mir jetzt wirklich der Sinn stuende, das waere der eine oder andere Capulet."
+
+Samson grinste. "Am Spiess?"
+
+"Waere doch was, nicht?"
+
+"Und dann haeuten wir ihre Frauen?"
+
+"Faellt dir nichts besseres ein?", fragte Gregory.
+
+"Ich wuesste nichts besseres, als eine Frau mit meinem Spiess zu haeuten."
+
+"Oh, _die_ Haut meinst du. Du solltest Maedchen sagen."
+
+Ulo schuettelte sich und liess etwas fallen, was hier auf mit  Ruecksicht  auf
+jugendliche Leser (entschuldige  Ulo)  und  Leserinnen	nicht  naeher  benannt
+werden soll.
+
+"Die Kraehe hat mir auf den Kopf ge..." Samson holte ein nicht allzu  sauberes
+Taschentuch heraus und wischte sich ueber die beginnende Glatze.
+
+"Das wird dich lehren, du Mistkerl!", kraechzte Ulo.
+
+"Und sie  lacht  auch  noch."  Samson  fluchte.  Er  hatte  Ulos  Worte  nicht
+verstanden, da diese klug genug gewesen war, Kraehisch zu sprechen,  doch  der
+Tonfall war unverkennbar.
+
+"Du spinnst, mein Freund. Seit wann lachen Kraehen? Steck den Saebel weg."
+
+"Ich bring das Vieh um!" Samson war keineswegs der Mann, der  seine  Emotionen
+kontrollieren konnte oder wollte.
+
+"Dann lass das Ding halt draussen, aber da drueben findest du  ein  groesseres
+Ziel." Samson grinste breit und entbloesste ein Gebiss, das einen Zahnarzt ein
+Jahr lang ernaehrt haette. "Capulets! Lasst sie mir!"
+
+"Wo  mag  er  das  nur  aufgeschnappt  haben?   Im   Original   steht   nichts
+dergleichen.", bemerkte Azzuro verdriesslich.
+
+"Halt! Wenn du so einfach losrennst, ist das nicht gut. Vergiss nie, dass  wir
+das Gesetz auf unserer Seite haben wollen." Gregory hielt seinen Kameraden  am
+Aermel zurueck.
+
+"Wen?"
+
+"Das Gesetz. Wenn du losstuermst und  sie  einfach  angreifst,  sind  wir  die
+Boesen und bekommen Schwierigkeiten. Also lass mich machen, ich sorge  dafuer,
+dass wir in Notwehr handeln."
+
+Samson	begriff  nicht,  was  Gregory  mit  Gesetzen  wollte,  aber  das  Wort
+Schwierigkeiten  weckte  in  ihm  jene	Vorsicht,  die	allen  untergeordneten
+Soldaten dieser und aller anderen  Welten  gemein  ist.  Schwierigkeiten,  das
+hatte etwas mit wuetenden Vorgesetzten, Latrinenputzen und Wochenenddienst  zu
+tun, davon hielt man sich besser fern.
+
+"Zeig ihm den Stinkefinger.", schlug Samson vor.
+
+"Aber nicht doch, dann haetten  wir  das  Gesetz  nicht  auf  unserer  Seite."
+Gregory schuettelte  vehement  den  Kopf  und  streckte  nichtsdestotrotz  den
+Mittelfinger in unmissverstaendlicher Geste vor.
+
+"Hey, aber du zeigst ihm den Finger? Ich denke, das duerfen wir nicht?" Samson
+verstand seinen Kameraden nicht.
+
+"Wie? Zeigst du den Stinkefinger?", verlangte auch Abraham zu wissen.
+
+"Jawoll, ich zeige den Stinkefinger.", grinste  Gregory  und  betrachtete  die
+Hand Samsons, der ihm alles nachahmte.
+
+"Zeigst du ihn am Ende _mir_?" Abraham freute sich sichtlich auf die Antwort.
+
+Samson fluesterte: "Ist das Gesetz auf unserer Seite, wenn ich ja sage?"
+
+"Nein, bloss nicht." Gregory stupste seinen Freund in die  Seite.  "Lass  mich
+machen."
+
+"Also, ich zeige den Stinkefinger, aber wie kommst du nur darauf, dass ich ihn
+dir zeigen koennte? Mein armer Finger! Das taete ich ihm niemals an!"
+
+"Wie war das? Sucht ihr Streit?"
+
+"Welch eine Unterstellung!"
+
+"Schade." Abraham grinste. "Ich sehe eine gute  Gelegenheit,  euch  beiden  zu
+zeigen, dass Capulet alle Male besser ist als Montague."
+
+"Pah." Gregory schnaubte.
+
+"Bloedsinn,  die  spinnen,  die  Capulets.",  fuegte   Samson   aus   tiefster
+Ueberzeugung hinzu.
+
+"Schon wieder!", empoerte sich Azzuro.
+
+"Oh doch, das ist es."
+
+"Ist es nicht."
+
+"Doch."
+
+"Nein."
+
+...
+
+Liebe Leserin, lieber Leser, setzen Sie in Gedanken  dieses  Auftrumpfen  noch
+ein wenig fort. In Anbetracht  der  Tatsache,  dass  wir  es  mit  erwachsenen
+Maennern zu tun haben, wollen wir uns nicht etwa Kinder vorstellen,  die  sich
+ueber die Groesse der  Autos  ihrer  Vaeter  streiten,	sondern  zum  Beispiel
+Fussballfans, die sich nicht darueber einig werden koennen, welcher Verein  es
+eher verdient hat, den Pokal zu gewinnen.  Wie	jeder  gestandene  Fussballfan
+Ihnen bestaetigen kann, haengt der Gewinn des Pokals ja in  keiner  Weise  von
+den Faehigkeiten der Spieler oder des Trainers ab, sondern ausschliesslich von
+der Intensitaet des Glaubens der begeisterten Zuschauer. Fussball,  so	wissen
+wir, war zu jener Zeit noch nicht erfunden, doch wo  immer  zwei  Mannschaften
+sind, finden sich auch Fans. Den Rest zu  erklaeren  ueberlasse  ich  weiseren
+Menschen.
+
+Eines wollen wir aber nicht vergessen: Wo immer sich zwei Trupps von Hooligans
+gegenueberstehen, ist der Fanbetreuer nicht  weit  und	versucht,  Frieden  zu
+stiften. Gerade  erinnerte  Samson  Gregory  an  seinen  Lieblingsziegelstein.
+Verzeihung, seinen besten Saebelstreich, als Benevolio	das  nahende  Unglueck
+sah.
+
+"Hoert ihr auf!" Benevolio zog seinen eigenen Saebel und  schlaegt  damit  die
+der Kombattanten herunter. "Ihr habt sie wohl nicht mehr alle. Frieden  jetzt,
+sonst hol ich die Polizei."
+
+"Hol die Bullen,  mein  Junge,  aber  steck  den  Zahnstocher  weg.",  knurrte
+Gregory.
+
+Benevolio ruempfte die Nase ueber die ungepflegte Ausdrucksweise.  "Lern  erst
+mal vernuenftig zu reden, dann hoere ich dir vielleicht  auch  zu.  Und  jetzt
+friedlich hier!"
+
+Ulo streckte den Kopf vor. "Ist er nicht ein Schaetzchen, unser Benevolio?"
+
+"Ein wahrer Held.", meinte  Azzuro  hoehnisch.  "Nicht,  dass  er  viel  damit
+erreichte."
+
+"Wieso?"
+
+"Guck mal da rueber. Tybalt kommt."
+
+"Der Raufbold der Capulets? Na, dann haben wir ja gleich den  schoensten  Tanz
+hier."
+
+Ulo reckte den Kopf.
+
+Tybalt fragte nicht lange, sondern zog seinen Saebel blank. "Ja, was haben wir
+denn hier? Benevolio Montague, schau an. Und er hat  auch  noch  zwei  Freunde
+dabei. Das macht drei gegen zwei, wenn ich mich nicht  taeusche.  Schaemt  ihr
+euch nicht, oder habt ihr etwa Angst?"
+
+"Schau an, er kann rechnen." Ulo lachte kraechzend.
+
+"Von Muffensausen kann keine Rede sein.", meinte Samson.
+
+Benevolio schenkte Tybalt einen veraechtlichen Blick. "Nein, keine Angst, mein
+Lieber, nur der Wunsch, Frieden zu stiften."
+
+"Indem  ihr  unsere  Leute  _umbringt_?  Nicht  gerade  die  feine  Art,  Herr
+Benevolio. Ich werde Ihnen schon zeigen, wie  friedlich  wir  sind,  wenn  wir
+angegriffen werden."
+
+Sie kennen alle die schoenen Schlaegereien, die zum Western gehoeren, wie  der
+rechte Schuh zum linken? Man pruegelt sich und achtet nicht weiter darauf, wen
+man gerade trifft, schliesslich ist jeder, der sich in die Naehe der  Keilerei
+wagt entweder beteiligt oder selber schuld. Harmlose Passanten gibt es	nicht,
+wer seine Zaehne behalten will, hat nur eine Moeglichkeit, dies zu  erreichen:
+Er muss tot spielen und sich der Gefahr aussetzen, harte Tritte  gegen	weiche
+Teile zu kassieren oder er muss schneller zuschlagen als alle anderen.	Binnen
+kuerzester Frist ist eine Schlaegerei im Gange, die ihresgleichen sucht.
+
+Wie immer in solchen Faellen platzt die Polizei mitten	hinein,  und  da  ihre
+Angehoerigen ebenfalls Menschen sind, koennen sie nicht umhin, bei  der  einen
+Partei ein wenig mehr Frieden zu stiften als bei der anderen. Halten  wir  der
+Polizei, insofern man fuer Individuen einen solch  generalisierenden  Ausdruck
+verwenden kann, zugute, dass sie bei all ihrer Menschlichkeit und  Fehlbarkeit
+nichtsdestoweniger auf Ausgeglichenheit achtet, so dass fuer  jeden  Anhaenger
+der Capulets auch einer der Montagues eingestellt wird. Oder, um es ein  wenig
+polemischer auszudruecken, keine der beiden Seiten bekommt weniger Polizei als
+die andere.
+
+Herr Capulet, der gerade seine Gattin auf einem Spaziergang begleitete,  hatte
+seine helle Freude, als er die wunderschoene Pruegelei sah. "Das  gibt  es  ja
+nicht! Ca-Pu-Let, Ca- Pu-Let!"
+
+"Idiot. Und guck nur, er hat einen Morgenrock  an.",  kommentierte  Ulo.  "Der
+Kerl ist wirklich senil."
+
+"Lass ihn doch. Der alte Knochen kann nur noch bruellen."  Azzuro  zuckte  die
+Schultern.
+
+"Sollte mich wundern, wenn er es dabei beliesse." Ulo kannte ihre Pappenheimer.
+
+"Verdammt, wir verlieren! Mein Schwert!"
+
+Frau Capulet, jeder Zoll eine Dame  und  sich  voellig	im  Klaren  ueber  den
+Zustand ihres Gatten, laechelte ein wenig. "Du meinst  gewiss  deine  Kruecke,
+mein Schatz." "Ich meine mein Schwert."
+
+"Sag ich doch.", erwiderte seine Gattin malizioes.
+
+Herr Capulet, der ahnte, was ihn daheim erwartete, wenn er seiner Gattin jetzt
+widerspraeche,	zuckte	nur  die  Schultern  und  begnuegte  sich  damit,  die
+Capuletanhaenger anzufeuern und uebersah in seinem Eifer ganz  und  gar,  dass
+inzwischen auch Herr Montague mit seiner Frau das Schlachtfeld betreten hatte.
+Herrn Montague war die Gestalt seines Lieblingsfeindes	allerdings  keineswegs
+entgangen. "Du hinterhaeltiger Sack! Wozu hast du deine Leute angestiftet!" Er
+stuerzte mit erhobener Faust auf Capulet zu. "Du, du..."
+
+"Du Capulet.", soufflierte Azzuro und handelte sich einen zornigen  Blick  von
+Ulo ein. Dankbar nahm Montague die Hilfestellung an. "Du _Capulet_,  dir  zeig
+ich, was ein echter Montague ist!"
+
+"Jetzt wird es erst lustig.", freute sich Ulo  und  setzte  sich  in  Positur.
+"Bestimmt bekommen wir gleich eine bilderbuchreife Herzattacke zu sehen."
+
+"Nichts da." Azzuro deutete mit dem Schnabel auf die Polizisten.  "Da,  siehst
+du? Sie haben es geschafft, die beiden Seiten zu trennen."
+
+Ulo seufzte. "Schade."
+
+Die Polizisten hatten die beiden feindlichen  Seiten  saeuberlich  aussortiert
+und an den gegenueberliegenden Seiten des Platzes Aufstellung  nehmen  lassen.
+Zu  jener  Zeit  hielt	man  sich  nicht  lange  damit	auf,  die  Personalien
+festzustellen, die Raufbolde  abzufuehren,  auszunuechtern  und  nach  einigen
+Wochen oder Monaten vor Gericht zu stellen, man sammelte  die  Ueberreste  der
+Pruegelei ein und fuehrte sie dem Richter einfach  vor,  der  lange  nicht  so
+ueberlastet war, wie es die Gerichte in unserer leidgeplagten  Zeit  sind.  So
+geschah es auch jetzt. Das Gericht, in	Gestalt  des  Buergermeisters  Escalus
+betrat den Gerichtshof, will  sagen,  den  Marktplatz,	und  nahm  am  Brunnen
+Aufstellung.
+
+"Was ist hier los?", verlangte Escalus zu wissen.
+
+"Sie haben sich gepruegelt.", bemerkte Ulo leise.
+
+"Danke, soviel kann ich  selber  aus  den  blutigen  Nasen  ablesen."  Escalus
+ignorierte die fragenden Blicke, denn er wusste ja nicht, dass er als Einziger
+Ulos Worte gehoert hatte. "Mir reicht es jetzt, Herrschaften.  Geht  es  schon
+wieder um die alte Fehde?" Montague und Capulet, beides Maenner, die fuer ihre
+Angestellten und Anhaenger einstanden, nickten betreten.
+
+"Ich habe die Nase voll. Statt euch  wie  anstaendige  Menschen  zu  benehmen,
+pruegelt ihr euch auf offener Strasse, als gaebe es  keine  zivilisierte  Art,
+die Angelegenheit zu regeln."
+
+"Hoert, hoert." Azzuro grinste.
+
+"Warum erfindest du nicht den Fussball?", fragte Ulo so leise, dass wieder nur
+Escalus sie hoeren konnte.
+
+Wenn die Goetter der Mythenwelt Ulo jetzt gehoert  haetten,  waere  sicherlich
+ein Blitz vom Himmel gekommen und haette  sie  erschlagen.  Doch  die  Goetter
+waren anderweitig beschaeftigt, so kam es, dass Ulo ungeschoren  davonkam  und
+statt des strafenden Blitzes einer der Eingebung einschlug. Er traf auch nicht
+Ulo, in deren Kopf schon genug mehr  oder  minder  dumme  Ideen  herumspukten,
+sondern Escalus, der tief Luft holte und die grandiose	Idee  in  seinem  Hirn
+speicherte, wo sie bis zu ihrer  Reife	liegen	sollte.  _Eines_  _Tages_,  so
+dachte sich Escalus, _wird_ _die_ _Welt_ _friedlicher_ _sein_. _Dann_ _tragen_
+_wir_ _unseren_ _Streit_ _nicht_ _mehr_ _mit_ _Waffengewalt_ _aus_,  _sondern_
+_spielen_  _statt_  _dessen_  _Fussball_.  _Das_  _wird_   _eine_   _bessere_,
+_weisere_  _Welt_  _sein_,  _ganz_  _bestimmt_.  _Dann_,  _eines_   _schoenen_
+_Tages_,  _werden_  _zwei_  _verfeindete_  _Lager_  _ihre_  _besten_   _Leute_
+_auswaehlen_ _und_ _sie_ _in_ _fairem_ _Wettkampf_ _ihren_ _Streit_ _beilegen_
+_lassen_. _Ja_, _das_ _wird_ _wirklich_ _eine_ _bessere_ _Welt_ _sein_.  _Ich_
+_muss_ _mir_ _nur_  _noch_  _ueberlegen_,  _wie_  _man_  _Fussball_  _spielen_
+_soll_.
+
+Halten wir Escalus zugute, dass er noch nichts von Fans wissen konnte.
+
+"Das ist jetzt das dritte Mal, meine  Herren.  Dreimal  hat  euer  verfluchter
+Haendel schon die ganze Stadt in Aufruhr gestuerzt."
+
+Er haette hinzufuegen koennen,	dass  bei  jeder  dieser  Auseinandersetzungen
+Steuerzahler starben oder fuer laengere Zeit arbeitsunfaehig wurden,  so  dass
+man ihm persoenlichen Schaden zufuegte, aber  ein  solcher  Mann  war  Escalus
+nicht. Statt dessen dachte er nur an die Menschen,  die  durch	diesen	dummen
+Streit keine Ruhe fanden und nie wussten, ob  sie  am  naechsten  Morgen  ihre
+Stadt noch so vorfinden wuerden, wie sie  am  Abend,  als  sie	sich  schlafen
+legten, noch gewesen war. Wer konnte sagen, ob nicht am naechsten Tag alles in
+Schutt und Asche lag,  was  noch  am  Vortag  als  fuer  die  Ewigkeit	gebaut
+ausgesehen hatte? Wer wusste, ob und  wann  der  Streit  zwischen  den	beiden
+Familien eskalierte? Wer konnte  guten	Gewissens  _Bis_  _morgen_  zu	seinen
+Freunden sagen, wenn er nicht wusste, ob er nicht beim Ueberqueren des Marktes
+alle Gedanken an ein Morgen gegen die unendliche Gleichgueltigkeit  des  Todes
+eintauschte? Haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser,  jemals  eine  Dorfkirmes
+besucht? Wenn nicht, empfehle ich Ihnen, sich  ein  solches  Spektakel	einmal
+anzusehen. Vielleicht gehen Sie am Samstagabend hin, wenn die  jungen  Maenner
+des Oberdorfes sich zum Bier an einem der drei Bierstaende  treffen,  waehrend
+die des Unterdorfes am zweiten stehen  und  die  Erwachsenen,  Distinguierten,
+Weiseren, in der Mitte zwischen den beiden Bierstaenden bei einem Glas	sitzen
+und ueber Politik  sprechen,  waehrend	sie  darauf  warten,  dass  der  Spass
+anfaengt. Betrachten Sie die Szene und stellen Sie sich vor,  dass  statt  der
+Faeuste Messer und Degen im Einsatz sind, dann koennen Sie sich in  Escalusens
+Lage versetzen, der nichts anderes will, als endlich Frieden in seiner Stadt -
+und allen Menschen ein Wohlgefallen.
+
+Escalus war ein praktischer Mann, auch wenn ihm die Idee von einem Spiel, dass
+die Geschicke der Menschheit entschiede,  ausnehmend  gut  gefiel.  Moralische
+Skrupel plagten ihn weniger als die Probleme, die sich aus  einer  Fortsetzung
+des Streits ergaben. "Geht mir aus den Augen und wieder an eure Arbeit, Leute.
+Und  benehmt  euch  wie  Menschen,  statt  euch  wie  Tiere   gegenseitig   zu
+zerfleischen." Er  schielte  ein  wenig,  um  beide  Seiten  des  Marktplatzes
+gleichzeitig scharf ins Auge zu fassen. "Damit das eine klar  ist:  Ich  dulde
+nicht, dass ihr euch weiterhin daneben benehmt. Wenn ich einen	erwische,  der
+sich mit einem anderen schlaegt, schlage ich  mit  der	Faust  dazwischen  und
+lasse ihn auf der Stelle enthaupten. Verstanden?"  Escalus  wartete  vergebens
+auf  das  verlegene  Fuessescharren,  das  eine  solche   Drohung   eigentlich
+hervorrufen sollte. Langsam, ein wenig widerstrebend machten sich die  Buerger
+wieder auf den Weg zu ihren Haeusern und ihrer Arbeit. Capulet, immer noch  in
+seinem gaenzlich unpassenden Morgenmantel, folgte Escalus zu dessen Buero,  um
+dort zu einer Geldstrafe verdonnert zu werden, denn schliesslich war  bei  dem
+Streit ein Sachschaden	entstanden,  den  Escalus  ersetzt  sehen  wollte.  Es
+interessierte Escalus nicht im geringsten,  wer  den  Streit  heute  vom  Zaun
+gebrochen hatte, solange er sowohl von Capulet	als  auch  von	Montague  eine
+finanzielle Entschaedigung erhielt. Darin unterschied sich Escalus  wenig  von
+den heutigen Kommunen, die  sich  auch	nicht  besonders  darum  kuemmern,  ob
+Nachbars Hund auf die Strasse lief und damit ursaechlich verantwortlich dafuer
+war, dass Herr Mueller oder Frau Schmitz gegen	die  Ampel  fuhr  -  zumindest
+solange nicht, wie die Ampel bezahlt wird.
+
+Lassen wir also Escalus seinen Schadenersatz  kassieren  und  folgen  Ulo  und
+Azzuro, denen es auf dem Marktplatz zu	langweilig  wurde,  bis  zu  Montagues
+Haus, wo sich Benevolio Herrn Montague gegenueber rechtfertigen muss.
+
+"Ehrlich, Onkel, ich hatte ueberhaupt nichts mit der ganzen  Angelegenheit  zu
+tun."
+
+"Das sagst du jetzt.", regte sich Herr Montague auf.
+
+Frau Montague hatte als kluge Hausfrau nichts dafuer uebrig, ueber  vergossene
+Milch zu klagen. "Wo steckt eigentlich Romeo?"
+
+"Lass Romeo jetzt, Liebste. Also, mein lieber Neffe, was war los?"
+
+"Also, da waren dieser Capulet, der  sich  mit  Samson  und  Gregory  angelegt
+hatte. Offenbar wollte er sich pruegeln, als ich dazu kam."
+
+"Eine Gelegenheit, die du dir nicht entgehen lassen  konntest,  nicht  wahr?",
+fragte Herr Montague scharf.
+
+"Keineswegs, Onkel, ich habe nur versucht, die drei zu trennen. Tja, und  dann
+kam Tybalt Capulet dazu."
+
+"Nur gut, dass Romeo nicht  dabei  war,  dieser  Tybalt  haette  ihn  am  Ende
+verletzt.", liess sich Frau Capulet vernehmen.
+
+"Die stellt sich vielleicht wegen des Bengels an.", knurrte Ulo von einem Ast,
+der, als haetten die Goetter ihn extra dort wachsen lassen, gerade so weit  an
+das Fenster heranreichte, dass	die  beiden  Turtelkraehen  das  Gespraech  im
+Innern des Hauses mitverfolgen konnten.
+
+"Sie gibt nicht auf.", meinte Azzuro. "Was hat sie denn mit dem Jungen?"
+
+"Ach, wahrscheinlich ist er wieder hinter irgendeiner Frau her und heult  sich
+deswegen die Augen aus." Ulo hielt nicht viel von Romeo.
+
+"Er ist halt jung." Azzuro hatte  fuer  das  Verhalten  Romeos  deutlich  mehr
+Verstaendnis.
+
+"Tybalt missverstand die Situation und hoerte mir auch nicht zu,  als  ich  es
+ihm erklaeren wollte."
+
+"Sieht ihm aehnlich." Herr Montague kannte Tybalts schlechten Ruf.
+
+"Naja.",  machte  Benevolio  gedehnt.  "Ich  musste  mich   doch   gegen   ihn
+verteidigen."
+
+Erinnern Sie sich, liebe Leserin, lieber  Leser,  wie  Gregory	sich  eingangs
+ueber Notwehr aeusserte? Er hatte offenbar Erfolg mit seiner Taktik.  Nur  mit
+Buergermeister	Escalus  hat  Gregory  nicht  gerechnet.  Wenn	Herr  Montague
+wuesste, wie die Notwehr zustande kam, zoege er die Geldstrafe, die er nun  zu
+zahlen hat, sicherlich von Gregorys Sold ab.
+
+"Wo ist denn nur Romeo?" Frau Montague war offensichtlich  nicht  bereit,  die
+Sache auf sich beruhen zu lassen.
+
+"Er hat sich wieder eingeschlossen.", antwortete Benevolio.
+
+"Was heisst das?", verlangte Frau  Montague  mit  der  Verve  einer  besorgten
+Mutter zu wissen.
+
+"Weiss sie es am Ende wirklich nicht?", ueberlegte Ulo laut.
+
+"Wahrscheinlich nicht. Muetter nehmen ja immer nur das beste von ihren Kindern
+an." Azzuro zuckte mit den Schultern.
+
+"Es heisst, dass er sich in seinem Zimmer  eingeschlossen  und  die  Vorhaenge
+zugezogen hat.", antwortete Benevolio.
+
+"Er  hat  die  Vorhaenge  zugezogen?"  Frau  Montague  mochte  an  ein   solch
+unsittliches Verhalten bei ihrem  Sohn	nicht  glauben.  Wie  Ihnen  jedermann
+bestaetigen kann, sind am hellichten Tage zugezogene Vorhaenge ein  deutliches
+Anzeichen  liederlichen  Lebenswandels,  den  Frau  Montague  ihrem  Sohn  nie
+gestattet haette. Zumindest, so koennen Sie es in jedem Dorf lernen, zieht man
+morgens die Vorhaenge auf und wahrt damit den Schein.
+
+"Sage ich doch, liebe  Tante.  Ausserdem  hat  er  einen  riesigen  Vorrat  an
+Taschentuechern."
+
+"Was will er denn damit?", wollte nun auch Herr Montague wissen.
+
+"Ist doch klar.", murmelte Azzuro.
+
+"Komm, das muss ich mir ansehen." Ulo grinste haemisch.
+
+Sie flogen um das Haus herum, denn  im	Gegensatz  zum	Wohnzimmer  lagen  die
+Schlafzimmer auf der Rueckseite des Hauses, zum Garten hinaus.
+
+"Hoer dir das an!" Ulo hatte ihre helle Freude an Romeos lautem  Gejammer  und
+Gestoehne.
+
+"Was hat er denn, der arme  Kleine."  Auch  Azzuro  hatte  kein  Mitleid  fuer
+Menschen, die es so sehr uebertrieben.
+
+"Er hat Liebeskummer."
+
+"Och, da _tut_ er mir aber leid."
+
+"Ach, Rosaline!", erscholl es von drinnen, gefolgt von einem tiefen Seufzer.
+
+"Rosaline heisst sie also.", bemerkte Ulo ueberfluessigerweise.
+
+"Nicht Julia?"
+
+"Noch nicht, das kommt erst noch."
+
+Romeo, der den Kopf aus dem Fenster gesteckt hatte,  warf  einen  verbluefften
+Blick auf die  Kraehen.  "Oh  nein,  meine  einzige  und  wahre  Liebe  heisst
+Rosaline."
+
+Azzuro ueberlegte, wie er seinen Fehler wieder wett machen konnte. Er  schaute
+schnell zu Ulo, doch auch diese schien zu betroffen zu sein, um sein  Vergehen
+gegen die  elementarsten  Regeln  des  Turtelkraehendaseins  den  Goettern  zu
+petzen.
+
+"Ganz bestimmt ist sie das.", versicherte Azzuro schnell.  "Sie  ist  ja  auch
+wunderschoen."
+
+Er trippelte verlegen von einem Fuss auf den anderen.
+
+"Ja, das ist sie. Aber wer ist Julia?"
+
+"Das braucht dich doch nicht zu interessieren, schliesslich ist Rosaline deine
+einzige Liebe."
+
+"Hm." Romeo ueberlegte einen Moment, dann brach er wieder in Traenen aus. "Ja,
+das ist sie. Und nie hat ein Mann eine so herzlose Frau geliebt."
+
+"Sie ist gemein zu dir?", fragte Azzuro.
+
+"Gemein ist gar kein Ausdruck. Ach, wenn ich nur wuesste, was ich tun muss, um
+sie zu ueberreden."
+
+Benevolio  bollerte  gegen  Romeos  Tuer  und  verlangte  von  seinem	Cousin
+eingelassen zu werden, was Ulo und Azzuro zum Anlass nahmen, sich  schleunigst
+zu verdruecken.
+
+"Du bist wohl wahnsinnig geworden!", schnauzte Ulo ihren Gefaehrten an.
+
+"Wer ahnt denn, dass der dumme Kerl ausgerechnet  in  diesem  Moment  aus  dem
+Fenster guckt." verteidigte sich Azzuro.
+
+"Hoffentlich geht das gut."
+
+"Ach, da mach dir mal keine Sorgen. So  wie  der  Junge  gebaut  ist,  hat  er
+Rosaline und Julia morgen vergessen und rennt einer dritten hinterher."
+
+"Wie kommst du denn darauf?"
+
+"Ist doch klar. Er ist achtzehn, aus guter Familie und reich. Wie sollte er da
+nicht ausreichend Maedchen finden, denen er unter die  Roecke  schauen	kann?"
+Azzuro blickte auf seinen eigenen reichen Erfahrungsschatz zurueck.
+
+"Du denkst auch immer das schlechteste."
+
+"Aber nein. So sind die jungen Burschen nun mal. Fuer ihn ist es einfach chic,
+Liebeskummer zu haben."
+
+"Gut, dass du das hinter dir hast."  Ulos  Stimme  liess  vermuten,  dass  sie
+diesen Satz als Mahnung verstanden wissen wollte.
+
+"Hoefische Minne hat mir noch nie gelegen.", verteidigte sich Azzuro.
+
+"Ja, ich weiss." Ulo seufzte und gab sich fuer einige wenige Augenblicke ihren
+Traeumen hin.
+
+"Hoer auf damit, du weisst ja gar nicht, wovon du da traeumst." Azzuro  kannte
+seine Gefaehrtin.
+
+"Ach, weiss ich nicht?"
+
+"Nein. Wenn du gewollt haettest, dass ich dich minne, dann  haettest  du  mich
+niemals erhoeren duerfen."
+
+"Hm, haette ich besser getan, ja."
+
+"Versteh doch. Ich liebe dich  ja,  aber  ich  minne  dich  nicht.  Zur  Minne
+gehoert, dass man die angebliche Geliebte nie bekommen kann."
+
+"Wie kommst du denn darauf?"
+
+"Na, Minne hat nicht viel mit  erfuellter  Liebe  zu  tun,  sondern  mehr  mit
+Aus-Der-Ferne- Schmachten."
+
+"Oh?" Ulos Stimme bekam eine deutliche Spitze. "Du vermisst mich  also  nicht,
+wenn ich nicht bei dir bin?"
+
+"Du bist doch nie von mir weg.", verteidigte  sich  Azzuro.  "Und  ueberhaupt,
+lenk nicht vom Thema ab."
+
+"Wer lenkt denn  hier  ab?  Wahrscheinlich  vergnuegst  du  dich  ohnehin  mit
+irgendeinem Spatzenflittchen, wenn ich mal nicht in der Naehe bin."
+
+Azzuro, der genau  wusste,  welche  Richtung  die  Diskussion  nehmen  wuerde,
+betrachtete betont interessiert die Vorgaenge innerhalb Romeos Zimmer und  zog
+es vor, nicht zu antworten.
+
+Benevolio hatte es inzwischen geschafft, Romeo dazu zu ueberreden, die Tuer zu
+oeffnen und ihn einzulassen. "Guten  Morgen,  Romeo.",  begruesste  er  seinen
+Vetter froehlich.
+
+"Ist es denn Morgen?", fragte Romeo duester.
+
+"Und was fuer einer. Los, mach die Vorhaenge auf und schau dir den wunderbaren
+Sonnenschein an. Hoer nur, wie die Voegel singen." Benevolio riss die schweren
+Vorhaenge zur Seite und erblickte die beiden Kraehen. "Naja, vielleicht singen
+sie nicht ganz so schoen, aber die Sonne scheint auf jeden Fall."
+
+"Es ist schrecklich, aber ich bin so traurig, dass ich gar nicht  sehen  will,
+wie die Sonne scheint, denn das sieht so aus, als wolle sie mich verspotten."
+
+"Keineswegs  will  sie  das.  Sie  hat  nichts  anderes  im  Sinn,  als   dich
+aufzuheitern."
+
+"Ist er irre?", fragte Ulo leise.
+
+"Aber nein. An  ihm  ist  bloss  eine  Krankenschwester  verloren  gegangen.",
+bemerkte Azzuro.
+
+"Was macht dich denn so traurig, Romeo? Willst du  es  mir  nicht  erzaehlen?"
+fragte Benevolio.
+
+"Er ist wirklich ein Schaetzchen." Benevolio  hatte  unzweifelhaft  Ulos  Herz
+fuer sich gewonnen.
+
+"Ein  Psychiater  koennte  er  auch  sein."  Azzuro  konnte  dem  freundlichen
+Benevolio nicht ganz so viel abgewinnen.
+
+"Mir ist  langweilig,  weil  ich  das  nicht  habe,  was  mir  die  Langeweile
+vertreibt.", antwortete Romeo.
+
+"Er will eine Modelleisenbahn?", vermutete Azzuro.
+
+Benevolio hatte offenbar ebenfalls  keine  Vorstellung	von  dem,  was	seinem
+Freund die Langeweile vertreiben koennte. "Was liebst du denn so sehr?"
+
+"Nicht was, sondern wen."
+
+"Liebe ist doch etwas schoenes, warum macht sie dich bloss so traurig?"
+
+"Weil ich Liebe gebe und  keine  bekomme.  Ich  fuehle  mich  wie  eine  leere
+Flasche. Das, was einmal in mir war, wollten alle haben, aber  jetzt,  da  ich
+nur noch eine leere Flasche bin, gibt  es  niemanden  mehr,  der  mich	wieder
+fuellen wuerde."
+
+"Eine Flasche ist er allerdings.", bemerkte Ulo.
+
+"Nein, ist er nicht.", wies Benevolio sie streng zurecht. "Moment,  seit  wann
+koennen Kraehen reden?"
+
+"Seit Maenner Flaschen sind.", versetzte Ulo schnippisch.
+
+"Lass doch die bloeden Kraehen, Benevolio." Romeo mochte es  gar  nicht,  wenn
+man sich nicht so leicht von ihm ablenken liess.
+
+Azzuro stiess Ulo mit einem gekonnten Schubs vom Ast und trieb	sie  zu  einem
+Baum in sicherer Entfernung von Romeos Zimmer. "Halt  bloss  deinen  vorlauten
+Schnabel!"
+
+"Er hat uns bloed genannt."
+
+"Ja."
+
+"Und das aergert mich."
+
+"Aha?"
+
+"Weil ich nicht bloed bin."
+
+"Du darfst in _ihrem_ Beisein trotzdem keine  Kommentare  machen,  das  weisst
+du."
+
+"Pah."
+
+"Weisst du es, oder nicht?"
+
+"Ja, ich weiss es. Aber er ist wirklich eine Flasche."
+
+"Das habe ich nicht bestritten. Wenn du jetzt deinen vorlauten Schnabel halten
+kannst, koennen wir wieder zurueck und uns den Rest ansehen."
+
+Ulo antwortete nicht, sondern flog wieder zu ihrem Ast und spaehte  durch  das
+Fenster auf die zuckenden Schultern Benevolios.
+
+"Lachst du mich aus?", fragte Romeo.
+
+"Mitnichten." Benevolios Stimme klang so ernst, dass  selbst  in  Ulo  Zweifel
+erwachten.
+
+"Eigentlich weine ich."
+
+"Warum denn das?"
+
+"Weil du so arm dran bist, lieber Romeo."
+
+"Hoer auf, bitte. Wenn du jetzt auch noch weinst, fuehle  ich  mich  nur  noch
+elender. Wenn das ueberhaupt geht."
+
+"Jaja, so geht das mit der Liebe." Benevolio grinste duemmlich.
+
+"Ja, genau so. Liebe, das ist ein Meer."
+
+"Ein Meer? Wie kommst du denn darauf?"
+
+Azzuro liess sich neben Ulo nieder.
+
+"Achtung, Romeo wird poetisch.", warnte Ulo ihren Gefaehrten.
+
+"Ein Meer, weil Traenen salzig sind und  reichlich  fliessen,  wenn  Liebe  im
+Spiel ist."
+
+"Aha. Ja, ich glaube, ich weiss, was du meinst." Benevolio war prosaischer als
+sein Freund.
+
+"Ich glaube, ich mache  einen  Spaziergang."  Romeo  machte  keine  Anstalten,
+aufzustehen, sondern seufzte nur tief.
+
+"Immer langsam, ich weiss doch noch nicht alles, das  waere  gemein,  wenn  du
+mich jetzt so stehen liessest."
+
+"Ich bin sowieso nicht hier. Der echte Romeo ist woanders."
+
+"Und wo?"
+
+"Du willst wohl wissen, wie sie heisst?"
+
+"Gut gefolgert, lieber Watson."
+
+"Ich werde noch wahnsinnig!", stoehnte Azzuro.
+
+"Was ist denn los?" Ulo warf ihm einen verwirrten Blick zu.
+
+"Dauernd zitieren sie aus fremden Quellen, das macht mich irre."
+
+"Keine Sorge, du wirst dich nicht anders fuehlen als vorher." Ulo grinste.
+
+"Also soll ich dir vorstoehnen, wie  sie  heisst?",  fragte  Romeo  mit  einem
+Grinsen.
+
+"Es reicht, wenn du es mir einfach sagst.", antwortete Benevolio.
+
+"Klar, ich mache jetzt voellig einfach mein Testament."
+
+"Nana, so weit ist es noch nicht. Du bist ja noch  gruen  hinter  den  Ohren."
+Benevolio lachte.
+
+"Pfft.", machte Romeo. "So gruen bin ich nicht mehr, dass ich nicht weiss, wie
+man liebt."
+
+"Das wiederum habe ich nicht bezweifelt. Nun sag endlich, wie heisst sie?"
+
+"Sie ist eine Frau."
+
+"Hm,  dachte  ich  mir.  Zumindest  hatte  ich  keinen  Grund,  etwas  anderes
+anzunehmen."
+
+Romeo streckte seinem Vetter die Zunge heraus. "Und schoen ist sie auch."
+
+"Es war mir ebenfalls klar, dass du kein Kostveraechter bist."
+
+"Nein, ich verhungere lieber. Sie will mich nicht."
+
+"Klug und geschickt ist sie also auch noch?"
+
+"So geschickt, dass Cupidos Pfeil sie nicht trifft. Immer duckt sie sich weg."
+
+Wir  wollen  hier  anmerken,  dass   auch   Cupido   zu   jeder   anstaendigen
+Liebesgeschichte gehoert. Auch zu den unanstaendigen, aber von denen reden wir
+hier lieber nicht, denn es mag ja sein, dass unter  Ihnen,  liebe  Leserinnen,
+liebe Leser, Minderjaehrige sind. Kennen Sie Cupido? Das ist der kleine, dicke
+und nackte Bengel, den Sie auf fast jedem barocken  Bild  betrachten  koennen.
+Damals hatte man eine Vorliebe fuer das Kerlchen, weil ein  nackter  Saeugling
+mit einem  Bogen  einfach  lustig  aussieht.  Auf  diese  Weise  gaben	unsere
+Vorfahren dem im Grunde ernsten Ding Liebe noch eine amuesante Wendung.  Bitte
+verwechseln Sie unseren kleinen Freund nicht mit den  Engeln,  die  sind  zwar
+auch nackt, klein  und	dick,  haben  aber  keinen  Bogen  in  den  pummeligen
+Faeustchen.
+
+Romeo stellt sich Cupido noch nicht ganz so dick vor, dafuer sind seine  Augen
+verbunden. Zu  Romeos  Zeiten,	in  jener  mythischen  und  so	ganz  und  gar
+unwirklichen Zeit, sah Cupido noch nicht, wen er mit seinen Pfeilen traf.  Man
+koennte denken, dass dies zu allerlei Verwirrung gefuehrt  haben  muss,  etwa,
+wenn sein  Pfeil  eigentlich  dem  Schaefer  galt,  der  unaufmerksame	Bengel
+allerdings eines der Schafe traf, doch scheint dies so selten der Fall gewesen
+zu sein, dass uns von solchen  Geschehnissen  nichts  ueberliefert  wurde.  So
+muessen wir annehmen, dass damit lediglich das Sprichwort  illustriert	werden
+soll, das sagt: Wo die Liebe hinfaellt, da waechst kein Gras mehr.
+
+"Schlimmer noch." Jetzt stoehnte Romeo wirklich. "Sie ist  eine  wahre  Diana,
+was das Ausweichen angeht."
+
+Sie erinnern sich sicher an Diana, liebe Leserin, lieber Leser.  Sie  war  die
+Goettin der Jagd und Jungfrau von Beruf. Nichts und niemand  konnte  sie  dazu
+bringen, sich mit einem Mann, gleich ob  Gott  oder  Mensch,  einzulassen.  So
+schlimm trieb sie es, dass ein	Mann  zur  Strafe,  weil  er  ihr  beim  Baden
+zugesehen hatte, in einen Hirsch verwandelt  und  von  seinen  eigenen	Hunden
+gefressen wurde. Diese Anekdote sagt ebensoviel ueber  die  Intelligenz  eines
+Hundes wie ueber die  des  Mannes  aus,  denn  beide  vergassen  ihre  gesamte
+Erziehung. Die Hunde, als sie den Hirsch rochen, der Mann,  als  er  die  Frau
+sah.
+
+"Eine Diana, wie? Dann hat sie wohl lebenslange Keuschheit gelobt?"
+
+Romeo gab ein Geraeusch von sich, dass dem des	gestellten  Hirsches  aehnlich
+sein mochte. "Was soll ich  nur  machen?  Sie  ist  wunderschoen  und  es  ist
+geradezu ein Frevel, dass sie ins Kloster will, denn damit verzichtet sie auch
+darauf, ihre Schoenheit an die Nachwelt zu ueberliefern."
+
+"Noch ist nicht aller Tage Abend. Vielleicht bekommt sie ja trotzdem Kinder."
+
+"Trotz der Keuschheit? Das geht nicht."
+
+"Stimmt.", grinste Ulo. "Das gute Maedchen ist wohl lesbisch, wie?"
+
+Azzuro zuckte die Schultern. "Wer weiss das schon?"
+
+"Hm, wenn ich nur unter Frauen sein wollte, ginge ich auch ins Kloster."
+
+Azzuro lachte. "Spielt es eine Rolle? Ich meine, wenn sie ihn nicht will, dann
+kann er sich auf den Kopf stellen und mit den Fuessen Hurra schreien, er  wird
+nicht erhoert."
+
+"Grausame Welt.", seufzte Romeo von drinnen. "Ich kann einfach  nicht  an  sie
+herankommen. Sie ist schoen, sie ist klug und ihre  Weste  ist	so  weiss  wie
+Schnee. Nichts, aber auch gar  nichts  gibt  mir  eine	Moeglichkeit,  sie  zu
+erpr..." Er unterbrach sich schnell.
+
+"Wollte er eben erpressen sagen?" fragte Ulo.
+
+"Ich nehme es an. Warum?"
+
+"Maenner!"
+
+"Du meinst Menschen." korrigierte Azzuro sie.
+
+"Ich meine Maenner. Wenn ich noch ein einziges Mal hoere, dass ein  Mann  eine
+Frau rein und keusch nennt, weiss ich, was ich davon zu halten habe."
+
+"So typisch ist Romeo nun auch wieder nicht."
+
+Ulo schob den Einwand mit einer ungeduldigen Bewegung ihres Fluegels beiseite.
+"Ich werde nie wieder einem Mann weiter trauen, als ich ihn spucken kann."
+
+"Wir koennen nicht spucken, wir sind Voegel."
+
+"Eben."
+
+Azzuro schuettelte den Kopf ueber soviel  Unvernunft.  "Du  brauchst  ja  auch
+keinem Mann zu trauen, du hast ja mich."
+
+"Um so schlimmer."
+
+"He!", machte Azzuro.
+
+Benevolio betrachtete seinen Freund besorgt. "Lass dir einen Tip geben, Romeo.
+Vergiss sie."
+
+"Vergessen? Sie? Genauso gut koennte ich das Atmen vergessen."
+
+"Kann er doch gar nicht.", meinte Azzuro.
+
+"Das will er damit ja sagen.", informierte ihn Ulo.
+
+"Ich sag dir, wie du sie vergessen kannst." Benevolio sah sich genoetigt,  ein
+wenig lauter zu sprechen, um das Geschrei der beiden Kraehen vor  dem  Fenster
+zu uebertoenen. "Schau dich einfach ein wenig um. Andere  Muetter  haben  auch
+schoene Toechter."
+
+"Ach, damit machst du es ja nur noch schlimmer. Wenn ich andere  Frauen  sehe,
+vergleiche ich sie immer mit ihr und dann haben  die  anderen  verloren.  Lass
+mich lieber allein, ich will in meinem Schmerz ertrinken."
+
+"Er koennte ihn ersaeufen.", schlug Ulo vor.
+
+"In Schnaps?", fragte Azzuro.
+
+"Worin sonst? Meinst du, er versuchte, ihn mit einem Stein zusammen  in  einen
+Sack zu stecken und in den Fluss zu werfen?"
+
+Benevolio kannte das Leid der Jugend und grinste verschaemt.  "Warte  ab,  ich
+lasse mir was einfallen."
+
+Kaum hatte Benevolio den Raum verlassen, als Romeo sich auf das Bett warf  und
+zum Steinerweichen schluchzte.
+
+"So ein Jammerlappen.", bemerkte Ulo.
+
+"Nun hoer schon auf, er ist noch jung und er ist verliebt."
+
+"Schon gut, das ist der Freibrief fuer jede nur denkbare Bloedheit."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite4 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite4
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--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite4
@@ -0,0 +1,258 @@
+DER ERSTE AKT
+	  DIE ZWEITE SZENE
+
+Ulo und Azzuro beschlossen, Romeo nicht weiter dabei zuzusehen,  wie  er  sich
+seinem Liebeskummer hingab, sondern lieber zum Haus Capulets  zu  fliegen.  Im
+Wohnzimmer der Villa Capulets fanden sie den inzwischen angezogenen Hausherren
+mit seinem Freund Paris.
+
+"Noch so ein Stutzer.", bemerkte Azzuro  und  deutete  mit  dem  Schnabel  auf
+Paris.
+
+"Was hast  du  denn  gegen  ihn?",  fragte  Ulo.  "Ich  finde,  er  hat  einen
+knackigen..."
+
+"Ulo!"
+
+"...Ausdruck im Gesicht.", schloss Ulo lahm.
+
+"Seit wann gefallen dir  denn  Menschen?"  Azzuro  verstand  seine  Gefaehrtin
+nicht.
+
+"Es ist gut, dass ich so alt bin.", raesonierte Capulet drinnen.
+
+"Pfft.", machte Azzuro. "Das nennt man dann aus der Not eine Tugend machen."
+
+Ulo grinste nur zur Antwort.
+
+"Wenn ich juenger waere, fiele es mir wahrscheinlich schwerer, endlich Frieden
+mit Montague zu halten." Capulet seufzte.
+
+Ulo lachte kraechzend. "Kannst du dir vorstellen, wie es  aussaehe,  wenn  die
+beiden alten Maenner aufeinander losgingen?"
+
+Azzuro	lachte	mit.  "Nur  zu  gut.  Wahrscheinlich  wuerden  sie  sich   mit
+Pillendoeschen bewerfen."
+
+"Oder ihre Krankengeschichte aufschreiben."
+
+Azzuro schuettelte sich. "Also _das_ waere dann wirklich zuviel."
+
+"Es ist schon eine Schande, dass  der  alte  Streit  immer  noch  existiert.",
+meinte Paris.
+
+"So  geht  es  nun  einmal.  Irgendwann  machen  sich  solche   Streitigkeiten
+selbstaendig.", antwortete Capulet.
+
+"Das erste vernuenftige Wort, dass der Alte sagt." Haette Ulo Haende  anstelle
+der Fluegel gehabt, so haette sie wohl Beifall geklatscht.
+
+Paris nickte bedaechtig. "Damit hast du wahrscheinlich Recht,  aber  lass  uns
+von etwas angenehmeren reden. Was haeltst du von dem Gedanken, dass ich  Julia
+heirate?"
+
+Azzuro warf einen kritischen Blick auf	Paris.	"Abstand  haelt  er,  wenn  er
+schlau ist."
+
+"Im Grund habe ich nichts dagegen, aber sie  ist  meine  einzige  Tochter  und
+ausserdem noch zu jung. Sie weiss ja noch nicht einmal, was  es  bedeutet,  zu
+heiraten. Warte, bis sie sechzehn ist, dann hast du meinen Segen."
+
+"Hm, ob sie ueberhaupt schon weiss, wie das mit den Bienchen und den Bluemchen
+ist?", fragte sich Ulo.
+
+"Sie wird es schon herausfinden. Immerhin laesst der Alte  ihr  ja  noch  zwei
+Jahre."
+
+"Ich kenne Frauen, die juenger waren", wandte  Paris  ein  "und  trotzdem  mit
+einem Stall voller Kinder gluecklich wurden."
+
+"Sieh dir nur meine Frau an. Du hast nicht viel von ihr, wenn du sie  so  jung
+heiratest, glaub mir." Capulet zuckte mit den Schultern.
+
+"Dieser..." Ulo holte tief Luft.
+
+"Beherrsch dich." Azzuro zupfte sie an den Schwanzfedern.
+
+Paris nickte. "Wenn du meinst, werde ich mich natuerlich danach richten."
+
+"Ich koennte ihnen...", grollte Ulo.
+
+Azzuro ahnte, was jetzt kam. "Tus nicht."
+
+Ulo seufzte tief und verfluchte einmal mehr die Goetter, die sie zwangen, eine
+stumme Beobachterin zu sein.
+
+"Vertrau mir, ich habe schon manche Frau gesehen.", meinte Capulet.
+
+"Das glaub ich dem alten Bock.", grinste Azzuro.
+
+"Fang du nicht auch noch an, dich wie ein Macho zu benehmen.", fuhr Ulo  ihren
+Gefaehrten an.
+
+"Heute abend gebe ich ein Fest, Paris, da kannst du  Julia  kennenlernen."  Er
+zwinkerte seinem Freund zu. "Schau dich um  und  such  dir  unter  den  jungen
+Frauen einen angenehmen Zeitvertreib fuer die naechsten beiden Jahre. Und  was
+Julia angeht, so umwirb sie ein bisschen,  damit  sie  in  zwei  Jahren  nicht
+gleich in Traenen ausbricht, dann kannst du sie haben."
+
+"Wenn das deine Entscheidung ist, werde ich mich natuerlich daran halten."
+
+Capulet wandte sich um und schuettelte heftig eine kleine Glocke, die auf  dem
+Tisch stand. Ulo haette sich am liebsten die Ohren zugehalten, denn die Glocke
+war offensichtlich gebrochen und bewies, dass Capulet am falschen Ende sparte.
+Als der Diener das Zimmer betrat, drueckte Capulet ihm eine Liste in die Hand.
+"Geh und suche all die Leute auf, die auf dieser Liste  stehen,  richte  ihnen
+aus, dass sie herzlich eingeladen sind."
+
+Der Diener warf einen zweifelnden Blick  auf  die  Liste  in  seinen  Haenden.
+"Alle?"
+
+"Was dachtest du denn?" Capulet schuettelte den Kopf und hakte sich bei  Paris
+unter. "Komm mit, wir werfen einen Blick auf die Rosen."
+
+"Alle..." Der Diener, den wir, obwohl  er  keine  weitere  Bedeutung  hat  und
+eigentlich zu den Namenlosen gehoert, James nennen wollen, starrte  die  Liste
+an, als koenne er sie mit seinen Blicken  in  Brand  setzen.  "Alle  soll  ich
+einladen.", brummte er. "Als ob ich lesen koennte."
+
+Ulo zwinkerte belustigt. "Na, so ein  Pech.  Da  wird  Paris  ja  heute  abend
+alleine sein."
+
+"Warten wirs ab.", antwortete Azzuro.
+
+"Jetzt steh ich hier, ich armer Tor." James seufzte.
+
+"Ich hasse es, wenn sie die Zitate vertauschen." Azzuro schuettelte sich. "Wie
+soll man denn da den Ueberblick behalten."
+
+Die Kraehen folgten James, als er mit der Liste in der Hand das Haus verliess,
+um jemanden zu finden, der ihm sagte, wen er einladen  sollte.	Wie  so  viele
+Menschen war auch Herr Capulet jemand, der Dingen, die er  schwarz  auf  weiss
+vor sich sah, unbedingtes Vertrauen schenkte. Wer jedoch je  erlebt  hat,  wie
+Geruechte  wirken,  weiss,  dass  das  gesprochene  und  erinnerte  Wort   dem
+niedergeschriebenen immer ueberlegen ist. Geschichte, so wissen  wir,  besteht
+nur zu einem verschwindend kleinen Teil in Dokumenten. Seien Sie ehrlich,  wem
+glaubten Sie denn eher: einem verstaubten und  halbverschimmelten  Brief,  der
+besagt,  dass  Ihr  Grossvater	gar  nicht  Ihr  Grossvater  ist,   oder   den
+Erzaehlungen ihrer Grossmutter, die einen wunderbaren Kuchen  backt,  um  ihre
+Behauptung zu untermauern?
+
+"Wenn James sich eine Menge Aerger ersparen will, braucht er nur die Liste als
+Klopapier zu benutzen.", meinte Ulo.
+
+James blickte verwirrt auf. "Was meinst du damit?"
+
+"Krah.", antwortete Azzuro an Ulos statt.
+
+"Ich hab genau gehoert, dass du geredet hast."
+
+"Krahrah.", machte nun auch Ulo.
+
+"Jajaja, Krahrahrah." James trat missmutig gegen einen Stein und  fluchte,  da
+der Stein den ungleichen Kampf gewann. "Ich habe es gehoert, habe ich."
+
+"Nichts hast du gehoert.", meinte Ulo. "Krah.", fuegte sie  nach  einer  Pause
+hinzu.
+
+"Ach, leck mich. Erst die dumme Liste und dann  auch  noch  eine  Kraehe,  die
+redet."
+
+"Nicht weniger dumm als die Liste.", kommentierte Azzuro so  leise,  dass  nur
+Ulo ihn verstand.
+
+"He, wenn es diese Liste nicht gaebe, wuerde Romeo..."
+
+"Halt den Schnabel!", fuhr Azzuro seine Gefaehrtin an.
+
+"Wer ist Romeo?", verlangte James zu wissen, der immer sehr  genau  hinhoerte,
+wenn ein Gespraech nicht fuer ihn bestimmt war.
+
+Zu Ulos und Azzuros Glueck rief die  Koechin  nach  James  und	gab  ihm  eine
+fluessige Staerkung mit auf den Weg. So schnell, wie der Schnaps seinen Weg in
+Jamesens Magen fand, vergass dieser die beiden	Kraehen  und  machte  sich  an
+seinen Auftrag. Auch Sie und ich haben Glueck, liebe  Leserin,	lieber	Leser,
+denn der erste Mensch, dem  James  begegnete,  war  Benevolio,	der  Romeo  im
+wahrsten Sinne des Wortes hinter sich herschleppte. Stellen Sie sich nur  vor,
+es sei jemand anders gewesen, dem James ueber den Weg lief. Vielleicht jemand,
+den Herr Capulet einzuladen vergessen hatte, dann verliefe  unsere  Geschichte
+von hier ab voellig anders, als Sie sie hoeren	wollen	und  ich  muesste  mir
+einfallen lassen, wie ich dies den Goettern der Mythenwelt erklaere.
+
+"Und der Gewerkschaft.", sagt Ulo amuesiert.
+
+_Und_ _der_ _Gewerkschaft_, _ja_. _Sei_ _gewarnt_, _Ulo_.  _Wenn_  _du_  _mir_
+_noch_ _einmal_ _dazwischenquasselst_, _streiche_  _ich_  _dich_  _aus_  _der_
+_Geschichte_!
+
+"Das glaubst du doch selbst nicht. Wenn du das machst, trete ich in  Streik.",
+knurrt Azzuro und schwenkt ein rotes Faehnchen.
+
+_Schon_ _gut_. _Versucht_ _wenigstens_, _euch_ _anstaendig_ _zu_ _benehmen_.
+
+Benevolio grinste seinen Cousin an.  "Hast  du  dich  schon  einmal  im  Kreis
+gedreht, bis dir schwindlig wurde?"
+
+"Aeh..." Romeo verstand nicht, worauf sein Freund hinaus wollte.
+
+"Wenn man sich dreht, bis einem schwindlig wird, kann man sich  helfen,  indem
+man sich in die andere Richtung dreht."
+
+"Das weiss ich."
+
+"Genauso ist es auch mit dir. Wenn du Rosaline  nicht  bekommen  kannst,  dann
+schau dir eine andere an und schon fuehlst du dich besser."
+
+"Das waere ja den Teufel mit Beelzebub austreiben.", kommentierte Azzuro.
+
+"Wenn's denn hilft." Romeo zuckte die Schultern.
+
+"Sie koennen nicht zufaellig lesen?", fragte James. "Guten Tag, uebrigens."
+
+"Kommt darauf an.", brummte Romeo schlechtgelaunt.
+
+"Ach, schon gut, dann suche ich mir eben jemanden, der es kann."
+
+"Ich kann lesen." Nun hatte die Neugierde Romeo gepackt.
+
+Romeo nahm Herrn Capulets Liste entgegen und entzifferte  unter  Stoehnen  und
+Fluchen die Handschrift. Als er fertig war, gab er die Liste zurueck.
+
+"Danke, aber das brauche ich jetzt nicht mehr, schliesslich habe ich mir alles
+gemerkt."
+
+James war sichtlich stolz auf sein Gedaechtnis.
+
+"Wohin sollen denn all die Leute kommen?", wollte Romeo wissen.
+
+"Herr Capulet gibt heute ein Fest. Wissen Sie, kommen Sie doch einfach vorbei,
+wenn sie nicht gerade den Montagues die Stange halten."
+
+Benevolio grinste. "Das ist die Gelegenheit."
+
+"Du sprichst heute in Raetseln."
+
+"Hast du denn gar nicht darauf geachtet, was du vorgelesen hast?"
+
+"Ich war mit der Handschrift beschaeftigt."
+
+"Heute abend sind sowohl Rosaline als auch die schoensten Frauen  Veronas  bei
+Capulet zu Gast."
+
+"Ja und? Sollen wir jetzt ein eigenes Fest geben?"
+
+"Nein. Wir gehen da hin und dann kannst du mir sagen, ob Rosaline wirklich die
+Schoenste ist. Ich bin gespannt, was du sagst, wenn wir erst da sind."
+
+"Sie ist die Allerschoenste."
+
+"Sicher." Benevolio taetschelte Romeos Schulter. "Aber bis jetzt hast  du  sie
+noch nicht gesehen, wenn alle anderen Schoenheiten dabei waren."
+
+"Hoert sich an wie eine Miss-Wahl." meinte Azzuro.
+
+Romeo ueberlegte eine Weile, dann nickte er. "Ich komme mit, aber nicht,  weil
+ich mir die anderen Frauen ansehen will, sondern bloss um Rosaline zu sehen."
+
+Benevolio seufzte. "Warten wir ab."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite5 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite5
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--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite5
@@ -0,0 +1,213 @@
+DER ERSTE AKT
+	  DIE DRITTE SZENE
+
+Im Boudoir Frau Capulets beobachteten Ulo und Azzuro zwei reichlich  ungleiche
+Frauen. Die eine war Frau Capulet, zierlich und wenn schon nicht huebsch, dann
+doch wenigstens geschickt geschminkt. Die andere war Polly, Julias  Amme,  die
+dem Klischee ihres Berufes gerecht wurde, denn sie war frueh alt geworden  und
+weniger geschickt im Umgang  mit  Schminke  als  Frau  Capulet.  Rundlich  und
+inzwischen fast zahnlos, mit wirrem, fast ergrautem Haar und Falten,  die  man
+Alpen nennen wuerde, wenn sie nur ein wenig groesser waeren, wirbelte  sie  so
+schnell ihre krampfadrigen Beine sie tragen wollten durch das Zimmer.
+
+"Ich hab ihr gesagt, dass sie herkommen soll. Jawohl, das habe  ich.  Und  ich
+vergesse nie etwas.", murmelte sie vor sich hin.
+
+"Sie ist jedenfalls nicht hier.", kommentierte Frau Capulet.
+
+Polly holte asthmatisch Luft und rief: "Julia! Wo steckst du, Schaetzchen?"
+
+"Ich bin ja schon da.", meinte Julia von der Tuer her.
+
+"Oh. Sie muss aber noch ziemlich lange auf die Weide." Azzuro schuettelte  den
+Kopf.
+
+"Ist ja noch ein rechter Backfisch."
+
+"Ich geb' dir gleich Backfisch auf den Schnabel.", drohte Ulo.
+
+"Sieh sie dir doch an. Wenn sie einen Pfirsichkern verschluckt, sieht sie aus,
+als sei sie im fuenften Monat!"
+
+"Das waechst sich noch aus."
+
+"Bestimmt. Aber bis dahin holt man sich blaue Flecken."
+
+Ulo drehte sich empoert um und antwortete nicht mehr.
+
+"Was ist denn, Mama?", wollte Julia wissen.
+
+"Wie alt ist Julia jetzt, Polly?", fragte Frau Capulet.
+
+"Die Schminke hat ihr das  Gehirn  verkleistert."  Ulo  kicherte.  "Sie  weiss
+schon nicht mehr, wie alt ihre Tochter ist."
+
+"Ich vergesse nie etwas und ich sage Ihnen, Julia ist noch  nicht  vierzehn.",
+antwortete Polly. "Am ersten August  ist  sie  geboren,  da  wette  ich  meine
+restlichen Zaehne drauf."
+
+"Erster August, ja. Koennte hinkommen." Frau Capulet  hatte  sichtlich  Muehe,
+sich an die Geburt Julias zu erinnern.
+
+"Jawohl, da bin ich sicher, und ich vergesse nie etwas. Ich weiss sogar  noch,
+wie sie an ihrem dritten Geburtstag hinfiel und  sich  eine  Beule  holte,  so
+gross wie meine dicke Zehe. Und damals, das weiss ich auch noch, hat mein Mann
+Gott-hab-ihn-selig sie in den Arm genommen, weil sie  so  schrecklich  geweint
+hat. Und er sagte, dass sie jetzt noch jung genug sei, um auf das  Gesicht  zu
+fallen, aber wenn sie aelter wuerde, werde sie	gewitzter  sein  und  auf  den
+Ruecken fallen. Jawohl, das weiss ich noch,  als  waere  es  gestern  gewesen.
+Sehen Sie, was ich fuer ein gutes Gedaechtnis habe."
+
+"Ja, Sie haben ein gutes Gedaechtnis." Frau Capulet schaute abwesend  aus  dem
+Fenster und versuchte vergeblich, Pollys Nebensaetze zu sortieren.
+
+"Jajaja. Und mein Mann sagte noch, wenn sie gewitzt sei,  werde  sie  auf  den
+Ruecken fallen und nicht auf das Gesicht. Und das Lustigste  daran  war,  dass
+meine kleine Julia gleich aufhoerte, zu weinen und nur noch 'Ja.' sagte.  Ganz
+so, als habe sie das alles  schon  verstanden.	Ich  musste  ganz  schrecklich
+lachen, als mein Mann sagte, dass sie auf den Ruecken fallen wuerde, wenn  sie
+aelter waere."
+
+Mutter und Tochter stoehnten wie aus  einem  Munde  und  sahen	sich  dann  in
+seltenem Einverstaendnis grinsend an.
+
+"Du warst das huebscheste Kind, das  ich  je  gesehen  habe,  Julia.  Und  ich
+vergesse nie etwas. Mein groesster Wunsch  waere,  dich  noch  verheiratet  zu
+sehen."
+
+"Das sollte sie besser nicht wuenschen.", meinte Azzuro.
+
+"Warum denn nicht?" wollte Ulo wissen.
+
+"Weil die Goetter sie sterben lassen koennten, wenn sie ihren Wunsch  hat.  So
+geht das doch in Mythen."
+
+"Ums Heiraten geht es gerade.", sagte Frau Capulet.
+
+Sowohl im Zimmer als auch auf  dem  Ast  der  beiden  Turtelkraehen  wurde  es
+schlagartig so still, dass man die beruehmte Stecknadel haette	fallen	hoeren
+koennen.
+
+"Das waere ja noch schoener.", meinte Julia.
+
+"Nicht wahr?", fragte Polly, die sie absichtlich missverstand. "Wenn ich nicht
+wuesste, wer dich gestillt hat, als du noch klein warst, und ich vergesse  nie
+etwas, dann sagte ich, dass du die Klugheit nicht nur mit Loeffeln  gefressen,
+sondern schon mit der Milch getrunken haettest."
+
+"Ich denke noch nicht einmal darueber  nach."  Julia  hatte  sichtlich  Muehe,
+nicht auf die Brueste ihrer Amme zu starren.
+
+"Wenn ich mich nicht verrechne, dann war ich schon deine Mutter, als ich  noch
+nicht so alt war wie du."
+
+"Im Leben nicht.", meinte Azzuro.
+
+"Mit dem Rechnen steht sie auf Kriegsfuss, vergiss das  nicht.  Immerhin  kann
+sie ja noch nicht einmal sagen, wie  alt  Julia  ist."  Ulo  betrachtete  Frau
+Capulet eingehend. "Aber so ungefaehr koennte es hinkommen. Sie  ist  bestimmt
+nicht halb so alt wie ihr Mann."
+
+"Wahrscheinlich warst du schon reifer, Mama."
+
+"Wenn sie nicht merkt, dass Julia sie auf den  Arm  nimmt,  ist  sie  bestimmt
+schon um einiges reifer." Azzuro zupfte bedaechtig eine Feder zurecht.
+
+"Um wen geht es ueberhaupt?", wollte Julia wissen.
+
+"Paris hat sich in dich verliebt.", antwortete ihre Mutter.
+
+"Oh." Julia schien den Gedanken zu verarbeiten.
+
+Polly brach in helles Entzuecken aus. "Ein richtiger Mann,  Julia.  Stell  dir
+das nur vor! Ausserdem findest du bestimmt keinen Besseren, er ist  weich  wie
+Wachs."
+
+"Seltsame Prioritaeten.", murmelte Azzuro.
+
+"Sie hat schon recht. Das ist es, worauf  es  bei  einem  Mann  ankommt."  Ulo
+grinste niedertraechtig.
+
+"Ach?"
+
+"Wuesstest du etwas anderes?" Ulo  zerzauste  das  Gefieder  ihres  Gefaehrten
+wieder.
+
+"Denk darueber nach, Julia. Er ist wirklich eine gute  Partie."  Frau  Capulet
+wandte sich ihrem Spiegel zu.
+
+"Ganz richtig, eine wunderbare Partie.", stimmte Polly aus vollem Herzen zu.
+
+Frau Capulet betrachtete im Spiegel das zweifelnde Gesicht ihrer Tochter.  "Du
+wirst ihn heute abend kennenlernen. Schau  ihn	dir  an,  dann	wirst  du  mir
+zustimmen, dass er wirklich ein netter Mann ist."
+
+"Er hatte ja Zeit genug, einer zu werden.", versetzte Julia.
+
+"Es fehlt ihm nur noch eines zu seinem Glueck. Die richtige Frau."
+
+"Und das soll ich sein?"
+
+"Er ist ein Buch, das noch keinen Einband hat."
+
+"Zumindest ist er so verknittert." Julia zog ein Gesicht.
+
+"Und wenn du ihn heiratest, dann kann man ihn nach dem  Einband  beurteilen.",
+sprang Polly hilfreich ein.
+
+"Ich meine mich zu erinnern, dass du mich gelehrt haettest, genau das nicht zu
+tun. Natuerlich ist mein Gedaechtnis nicht so gut wie das deine, Polly."
+
+"Sieh es doch mal so: Es  gibt  bestimmt  haesslichere,  aeltere  und  aermere
+Maenner als ihn.", sprang Polly hilfreich ein.
+
+Ulo schuettelte sich angewidert. "Das klingt ja fast wie eine Drohung."
+
+"Ein Mann wie er wird  deine  Position  nicht  verschlechtern.",  fuegte  Frau
+Capulet hinzu.
+
+"Nicht verschlechtern!" Polly war entsetzt. "Frauen wachsen an ihren Maennern,
+also verbessert sich Julias Position sogar."
+
+"Bestimmt werde ich beizeiten einiges ueber Krankenpflege lernen."
+
+"Du tust gerade so, als stuende er schon mit einem Bein im Grab." Frau Capulet
+schuettelte unwillig den Kopf. "So alt ist er wirklich noch nicht."
+
+"Wenn du darauf  bestehst,  werde  ich  mir  wohl  seine  Annaeherungsversuche
+gefallen lassen muessen, Mama."
+
+"Das ist doch eine Farce!", empoerte sich Ulo.
+
+"Wieso?", verlangte Azzuro zu wissen. "Immerhin hat sie ihre Tochter gefragt."
+
+"Hat sie? Ich finde, das klang eher wie ein Befehl. Und Polly  sollte  zu  ihr
+halten, statt dessen laesst sie Julia im Stich."
+
+"Nein, das tue ich nicht." Polly war  zum  Fenster  getreten  und  hatte  Ulos
+letzte Worte gehoert.
+
+"Doch."
+
+"Nein. Julia muss so oder so heiraten, da ist ein Mann  wie  Paris  nicht  die
+schlechteste aller Moeglichkeiten."
+
+"Und wenn sie ihn gar nicht will?"
+
+"Sie wird ihn schon wollen. Wie mein Mann damals sagte, sie wird  schlau  sein
+und auf den Ruecken fallen."
+
+Ulo schnaubte wuetend.
+
+_Ulo_! _Das_ _ist_ _die_ _letzte_ _Warnung_!
+
+"Polly, wenn du sie jetzt mit diesem Paris verkuppelst, bekommt  sie  nie  den
+Mann, der ihr bestimmt ist.", sagte Ulo.
+
+Azzuro wirft einen misstrauischen Blick auf den Radiergummi, der Ulo  aus  der
+Geschichte entfernen soll und knurrt nur drohend: "Streik gefaellig?"
+
+"Das ist nicht wahr.", verteidigte sich Polly.
+
+"Du wirst es sehen."
+
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--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite6
@@ -0,0 +1,105 @@
+DER ERSTE AKT
+	  DIE VIERTE SZENE
+
+"Ich mag nicht.", murrte Romeo und versuchte, Benevolios Hand  abzuschuetteln,
+die ihn langsam aber stetig auf die Villa der Capulets zuzog.
+
+"Ach komm schon, stell dich nicht so an." Mercutio stupste  seinen  Freund  in
+die Seite. "Wir werden tanzen  und  uns  darueber  amuesieren,  wie  der  alte
+Capulet sich vollaufen laesst."
+
+"Wir fliegen sowieso raus, noch bevor wir drinnen sind."
+
+"Das geht nicht.", kommentierte Benevolio, der sich  fest  vorgenommen  hatte,
+Romeo aufzuheitern. "Es wird bestimmt lustig."
+
+"Klar. So lustig, wie mein Traum letzte Nacht."
+
+"Hey, Traeume sind Schaeume.", meinte Mercutio.
+
+"Was hast du denn getraeumt?" Benevolio nahm seinen Freund ernster.
+
+"Bestimmt von einer Frau.", sagte Mercutio lachend. "Davon traeumen  doch  die
+meisten Leute."
+
+"Nein, eine Frau war es nicht."
+
+Mercutio rueckte betont einen Schritt von Romeo ab. "Aeh, gibt  es  da  etwas,
+was du uns sagen solltest? Nicht, dass ich dir zu nahe	treten	wollte,  aber,
+aeh..." Er grinste breit.
+
+"Romeo, hoer mit dem Unsinn auf. Jeder traeumt einmal. Du  hast  bestimmt  nur
+etwas Unrechtes gegessen."
+
+"Ich habe gar nicht gegessen."
+
+"Na, siehst du, was sage ich?"
+
+Benevolio warf einen verwirrten Blick auf Mercutio, beschloss dann  aber,  das
+Thema nicht weiter zu  verfolgen  und  zupfte  statt  dessen  Romeos  Krawatte
+zurecht. "So, jetzt siehst du gut aus."
+
+"Ich habe wirklich keine Lust zu tanzen." Romeos Gesicht hatte einen Ausdruck,
+den jede Mutter sofort erkannt und mit einem strengen Blick geahndet haette.
+
+"Dann geh wenigstens mit hinein  und  tu  so,  als  ob  du  dich  amuesierst."
+Benevolio rueckte auch seine eigene Krawatte gerade. "Der  Appetit  kommt  mit
+dem Essen."
+
+"Siehste, sag ich doch." Azzuro imitierte ueberzeugend Mercutios Stimme.
+
+"Hm, Mercutio, wir sprechen inzwischen ueber etwas anderes." Romeo konnte sich
+ein Grinsen nicht verkneifen.
+
+"Ich?" Mercutio deutete auf sich selbst. "Ich habe nichts gesagt."
+
+"Wisst ihr, ich habe getraeumt, dass ich heute  meinem  Verhaengnis  begegne."
+Romeo  schaffte  es  erstaunlich  schnell,   seine   melancholische   Stimmung
+wiederzubeleben.
+
+"Das Verhaengnis kenne ich. Es faengt mit R an und hoert  mit  osaline  auf.",
+meinte Benevolio. "Warte es erst einmal ab, vielleicht gefaellt  sie  dir  gar
+nicht mehr, wenn du sie erst einmal betrunken siehst."
+
+"Die edle, durchgeistigte  und  wunderschoene  Rosaline  und  sich  betrinken?
+Benevolio, wie kannst du so etwas unterstellen!" Mercutio legte  die  Arme  um
+seine Freunde.
+
+"Wahrscheinlich wird es Romeo viel mehr stoeren, wenn er sie mit  den  anderen
+gackernd in der Ecke stehen sieht."
+
+"Sie gackert nicht.", brummte Romeo veraergert.
+
+"Oh,  ich  vergass."  Mercutio  zwinkerte  Benevolio  zu.  "Sie  kichert   nur
+maedchenhaft hinter der vorgehaltenen Hand."
+
+"Ach, Romeo, was sind Sie aber auch fuer ein Schlimmer.", quiekte Benevolio im
+Falsett.
+
+"Hoert auf, ich komme ja schon mit, aber tanzen werde ich nicht."
+
+"Das werden wir ja sehen. Vielleicht frage ich Rosaline, ob sie mit mir tanzt,
+dann wette ich, dass du nichts eiligeres zu tun hast,  als  mich  abzuloesen."
+Mercutio nahm Benevolios Hand. "Ach  bitte,  schoenste  Rosaline,  wollen  Sie
+nicht mit mir tanzen?"
+
+"Oh, nur zu gerne, liebster Mercutio." Benevolio machte  einen  Knicks.  "Aber
+treten Sie mir nicht so auf die Fuesse wie Romeo!"
+
+Romeo ergriff Benevolios Krawatte und zog kraeftig daran. "Ich  bin  ihr  noch
+nie auf die Fuesse getreten."
+
+"Weil du noch nie mit ihr getanzt hast.", grinste Benevolio.
+
+"Ausserdem, wenn du ihr noch nie auf die Fuesse getreten  bist,  verstehe  ich
+nicht, warum sie dich nicht lieben will.", fuegte Mercutio hinzu.
+
+Romeo verzog schmollend das Gesicht. "Das weiss ich auch nicht."
+
+"Schluss jetzt, wir gehen hinein und du wirst dich schon amuesieren, Romeo."
+
+"Das klingt wie eine Drohung, Benevolio.", lachte  Mercutio.  "Amuesier  dich,
+Romeo, bis dir das Lachen im Halse stecken bleibt."
+
+"Das tut es bestimmt.", meinte Romeo duester.
+
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--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite7
@@ -0,0 +1,420 @@
+DER ERSTE AKT
+	  DIE FUENFTE SZENE
+
+Der Abend kam und mit ihm die Gaeste, die James  dank  Romeos  Hilfe  gefunden
+hatte. Sie wissen, wie es bei solchen Festen zugeht: Die  Menschen,  die  sich
+dort treffen, sind einander haeufig spinnefeind und  kommen  nur  deshalb  zur
+Party, weil sie jemand anderem Bosheiten sagen wollen, die  nichtsdestoweniger
+freundlich klingen. Niemand geht gerne zu einer  solchen  Veranstaltung,  doch
+man kann sich nicht  erlauben,	ihr  fern  zu  bleiben,  weil  man  sonst  die
+Geruechte verpasst, die bis zur naechsten Party den Gespraechsstoff  fuer  die
+ganze gute Gesellschaft bilden werden.
+
+James wirbelte mit einem Staubtuch in der  Hand  ein  letztes  Mal  durch  das
+Wohnzimmer der Capulets, aus dem man wohlweislich alles Zerbrechliche entfernt
+hatte. "Wo steckt Potpan?"
+
+"Was weiss denn ich?", fragte sein Kollege.
+
+"Da stehen ja noch die Stuehle! Muss ich  denn  alles  selbst  machen?"  James
+schnappte sich einen Kuechenjungen bei den Haaren und schubste ihn in Richtung
+der unschuldig dastehenden Stuehle. "Los, bring sie raus."
+
+"Jawoll, Jungchen, hol ihn raus." Jamesens Kollege hielt sich den Bauch.
+
+"Keine Zeit jetzt fuer Witze.", grollte James. "Sieh zu, dass ein  Stueck  von
+dem Marzipan fuer mich uebrigbleibt."
+
+"Mach ich.", antwortete der andere und verschwand mit einem  Tablett  auf  dem
+Arm in Richtung Kueche.
+
+James stapelte die Stuehle aufeinander. "Potpan!"
+
+"Ich bin ja schon da. Komm mal wieder runter." Potpan leckte  sich  die  Reste
+der Schokoladensosse von den Fingern.
+
+"Wo hast du eigentlich nicht die Finger drin?", fragte James. "Los,  los,  wir
+haben nicht ewig Zeit. Ist die Buehne fertig?"
+
+"Ist sie."
+
+"Du hast auch die Ruhe weg."
+
+"Besser ruhig bleiben als einen Herzinfarkt bekommen.", grinste  Potpan.  "Hm,
+ist das Marzipan?"
+
+"Es ist _mein_ Marzipan." James stopfte sich das Stueck in den Mund. "Bo eiben
+ie enn?"
+
+"Kein Grund, sich zu ueberschlagen, im Moment stehen sie auf der Terrasse  und
+rauchen. Zeit genug, hier fertig zu werden."
+
+James schluckte den letzten Bissen hinunter und rieb sich den Bauch. "Das  war
+gut. Also, weiter jetzt, den letzten beissen die Hunde."
+
+"Den letzten beisst James.", grinste Potpan.
+
+Die Musiker, die gerade mit dem  Stimmen  ihrer  Instrumente  fertig  geworden
+waren, spielten den River Kwai Marsch und begleiteten damit James Abgang.
+
+"Jetzt zitieren sie nicht nur aus voellig anderen Quellen, jetzt  spielen  sie
+auch noch die falsche Musik." Azzuro schuettelte sich verzweifelt.
+
+"Goenn ihnen den Spass.", meinte Ulo. "Nachher muessen  sie  eh  nur  Schlager
+spielen."
+
+Azzuro deutete auf die Tuer. "Da kommen sie. Aber wo steckt denn Romeo?"
+
+"Der kommt bestimmt gleich." Ulo zuckte die Schultern. "Er wird das Rendezvous
+mit seinem Schicksal kaum verpassen wollen."
+
+"Klang aber vorhin ganz so. Na, wir werden sehen. Julia ist jedenfalls da."
+
+"In diesem weissen Kleid sieht sie ziemlich schlank aus." Ulo schuettelte  den
+Kopf. "Sie haette besser etwas farbiges angezogen."
+
+"Schlank?"  Azzuro  schaute  hinueber.  "So  nett  kann  auch  nur  eine  Frau
+untertreiben."
+
+Frau Capulet, deren blondes Haar  ueber  das  dunkelblaue  Kleid  zu  fliessen
+schien, beugte sich zu ihrer Cousine herueber. "Meine Liebste,  was  fuer  ein
+wunderschoenes Kleid du da traegst!" Ihre Augen funkelten.  "Ich  habe  diesen
+Stil letztes Jahr schon an unserer Putzfrau bewundert, du musst mir  unbedingt
+sagen, wo du es hast machen lassen."
+
+Helena laechelte und zeigte dabei zu viele  Zaehne.  "Aber  nur  wenn  du  mir
+sagst, welcher Friseur dein Haar zurichtet."
+
+Ulo bog sich auf ihrem Ast vor unterdruecktem Lachen. "Hast  du  das  gehoert,
+Azzuro?" Sie prustete los. "Zurichtet..."
+
+"Hm?" Azzuros Aufmerksamkeit galt den juengeren unter den weiblichen Gaesten.
+
+"Diese  Stichelei  ist  doch  das  schoenste  an  so  einem  Fest."  Ulo   war
+offensichtlich in ihrem Element.
+
+Herr Capulet breitete theatralisch die Arme aus. "Gegessen  haben  wir,  jetzt
+wollen wir  den  Damen	Gelegenheit  geben,  die  Kalorien  abzuarbeiten."  Er
+verneigte sich uebertrieben vor Frau Capulet. "Meine Liebe?"
+
+Das Gesicht, das Frau Capulet zog, liess keinen Zweifel daran,	dass  bei  den
+Qualitaeten ihres Gatten als Taenzer die Betonung auf  der  ersten  Silbe  von
+Qualitaet lag. "Vielleicht  sollten  wir  heute  die  jungen  Leute  den  Tanz
+eroeffnen lassen, mein Lieber." Sie winkte Julia und  Paris  heran.  "Seid  so
+lieb, Kinder."
+
+"Ganz recht, Liebste, wir werden allmaehlich zu  alt  dafuer.",  stimmte  Herr
+Capulet zu und erntete dafuer einen giftigen Blick von	seiner	Frau,  den  er
+jedoch tunlichst uebersah. "Was, Hermann, ist schon eine ganze Zeit her,  dass
+wir nur zum Spass getanzt haben, nicht?"
+
+"Ja doch." Sein Cousin Hermann liess  sich  schwer  neben  ihn  auf  die  Bank
+fallen. "Das ist bestimmt schon zwanzig Jahre her."
+
+"Ach, so lang kann das doch nicht sein. Schliesslich haben wir  bei  Lucentios
+Hochzeit noch maechtig die Maedchen gewirbelt.", lachte Capulet.
+
+"Nein, da bin ich ganz sicher. Schliesslich war  Lucentios  Hochzeit  nur  ein
+halbes	Jahr  nach  Klein-Markus  Taufe,  und  der  wird   demnaechst	selber
+Schwiegervater."
+
+"Das kann doch nicht sein. Kinder, Kinder, wie die Zeit vergeht." Herr Capulet
+taetschelte die Hand seiner Frau und laechelte duemmlich, als ihm aufging, was
+er gerade gesagt hatte. "Aber damals gab es dich  ja  noch  gar  nicht,  meine
+Liebe."
+
+"Pfft.", machte Frau Capulet und wandte sich  wieder  ihrer  Cousine  zu,  die
+einen Moment lang die Beherrschung verlor und ueber das ganze Gesicht grinste.
+
+"Schau an, Hermann, wir bekommen sogar  unerwarteten  Besuch."  Capulet  erhob
+sich und ging auf Romeo und seine Freunde zu. "Willkommen, meine Herren,  aber
+nur, wenn sie auch wissen wie man tanzt."
+
+Mercutio verbeugte sich andeutungsweise. "Ja, das wissen wir."
+
+"Dann fuehlen Sie sich ganz wie daheim."
+
+Romeos Augen schweiften durch den Saal und suchten Rosaline, bis sie an  Julia
+haengenblieben. Einen Augenblick lang hielt die Welt den Atem an. Die  Musiker
+verstummten, die Taenzer standen still,  die  aelteren	Maenner  liessen  ihre
+Weinglaeser sinken, den Damen blieben fuer einen Moment die Bosheiten im Halse
+stecken und  selbst  James  vergass  fuer  den	Hauch  eines  Augenblicks  das
+Schnapsglas in seiner Hand. Eine Gasse schien sich durch die Menschen hindurch
+aufzutun, in der die metaphorischen Blitze, die zwischen den Augen Romeos  und
+Julias hin und herschossen keinen Schaden anrichten konnten.
+
+Dann fiel James das Glas aus der Hand und der Bann war gebrochen.
+
+Romeo ergriff den Aermel eines Kellners. "Wer ist sie?"
+
+"Die obligatorische Frage.", murmelte Azzuro und versuchte, die Faszination zu
+ueberspielen, die auch ihn erfasst hatte.
+
+"Keine Ahnung, ich bin nur zur Aushilfe hier.", antwortete der Kellner.
+
+"Die obligatorische Antwort." Ulo schwelgte in  der  Romantik  der  Situation.
+"Halt dich fest, Azzuro, jetzt legt er los."
+
+Azzuro stoehnte. "Ich geh mir derweil eine Fliege fangen."
+
+Auch Mercutio war Romeos verzueckter Gesichtsausdruck nicht entgangen. "Wo ist
+denn Rosaline?"
+
+"Wer ist Rosaline?", fragte Romeo. Er blickte zu Ulo hinueber,  die  sich  auf
+ihrem Ast vorlehnte. "Sie ist wie eine Taube, die zwischen Kraehen fliegt, so,
+wie sie da drueben zwischen den anderen Frauen	steht.	So  schlank  wie  eine
+junge Birke."
+
+Azzuro kam mit einer Motte im Schnabel zurueck und reichte  sie  Ulo.  "Birke?
+Das sind die mageren Dinger, die bei jedem Sturm Schwierigkeiten haben, stehen
+zu bleiben, nicht?"
+
+"Du bist widerlich, Azzuro." Ulo verspeiste die  Motte,  ohne  den  Blick  von
+Romeo zu lassen.
+
+"Ich habe noch nie eine Frau wie sie gesehen.  Und  ich  Trottel  dachte,  ich
+liebte Rosaline!"
+
+"Trottel ist das richtige Wort.", murmelte Azzuro.
+
+"Sag ich doch die ganze Zeit.", versetzte Ulo.
+
+Tybalt drehte den Kopf und erkannte Romeo. "Was denn, wie denn? Das  ist  doch
+Romeo Montague, da drueben?", fragte er Herrn Capulet.
+
+"Ja und?" Herr Capulet verstand seinen Neffen nicht.
+
+"Er ist bestimmt nur hergekommen, um uns das Fest zu verderben." Tybalt loeste
+seinen Degen in der Scheide.
+
+"Wie kommst du denn darauf?"
+
+"Er ist ein Montague, oder? Kannst du dir etwas anderes vorstellen,  als  dass
+er keine Gelegenheit auslaesst, uns zu aergern?"
+
+"Das ihr jungen Leute auch immer nur das Schlechte in anderen sehen muesst. Er
+ist jung, also wird er hergekommen sein, um zu tanzen. Gib also Ruhe."
+
+"Lieber Onkel, dem werde ich's zeigen.", knurrte Tybalt.
+
+"Wenn du darauf bestehst, dann besiege ihn auf der Tanzflaeche."
+
+"Mit einem Degen in der Hand.", freute sich Tybalt.
+
+"Nein, mit einem Maedchen im Arm." Capulet  dachte  an  seine  Geldboerse  und
+daran, dass er sich eine neuerliche Geldstrafe nicht leisten konnte. "Immerhin
+ist er ein Gast und im Gegensatz zu dir ist er	mir  heute  abend  noch  nicht
+unangenehm aufgefallen."
+
+"Aber..." Tybalt konnte nicht aus seiner Haut.
+
+"Benimm dich, verstehst du? Ja, Livia, da hast du ohne Zweifel recht." Er warf
+Tybalt einen letzten Blick zu und kam  dann  seinen  Pflichten	als  Gastgeber
+nach.
+
+"Oh-oh.", machte Ulo.
+
+"Er ist sauer.", stimmte Azzuro ihr zu.
+
+"Sauer? Er ist daemlich." Tybalt bezog Azzuros Kommentar auf seinen Onkel.
+
+"Krah.", antwortete Ulo.
+
+"Weisst du was, Kraehe?" Tybalts Augen glitzerten.
+
+"Krah?"
+
+"Ich werde Romeo zeigen, was ich von ihm halte. Vielleicht nicht  jetzt,  denn
+mein tueddeliger Onkel will mich ja nicht lassen, aber bald. Sehr bald."
+
+Azzuro sah Tybalt nach. "Das also war der Auftritt des Boesewichts."
+
+"Vergiss ihn. Guck lieber da rueber. Sind  sie  nicht  niedlich?"  Ulos  Augen
+hatten einen  Ausdruck,  den  Azzuro  von  Frauen  kannte,  die  einander  mit
+Kinderwagen im Park begegneten und ihre Kinder verglichen.
+
+Romeo hatte inzwischen den Brei in seinen Beinen  besiegt  und	es  geschafft,
+sich durch das Gedraenge der Gaeste zu Julia vorzuarbeiten. Nun stand  er  vor
+ihr und schien einen ernsthaften Versuch zu unternehmen,  in  ihren  Augen  zu
+ertrinken.
+
+"Er sieht laecherlich aus." Azzuro kannte  kein  Mitgefuehl  fuer  den  frisch
+Verliebten. "Schnappt mit offenem  Mund  nach  Luft  wie  ein  Fisch  auf  dem
+Trockenen."
+
+Nach einer Weile sah Romeo auf seine Hand  hinab  und  eine  Eingebung	zuckte
+durch sein Gesicht wie ein Blitz ueber einen dunklen Himmel. "Darf ich dir die
+Hand geben?"
+
+Azzuro stoehnte.
+
+"Warum?" Julia hatte Romane gelesen.
+
+"Ich moechte dir guten Tag sagen."
+
+"Ah. Ja, du darfst mir die Hand geben." Julias Seufzer verschmolz mit Azzuros,
+der sich auf einer Zimmerpflanze niedergelassen hatte.
+
+"Wenn ich dich anfasse...", fluesterte Azzuro. "Nein,  warte.  Wenn  ich  dich
+beruehre, fuehle ich mich wie ein kleiner Junge vor einem Weihnachtsbaum."
+
+Romeo wiederholte Azzuros Worte.
+
+"Weihnachtsbaum? Habe ich denn pieksige Nadeln? Oder bin ich zu aufgeputzt?"
+
+"Aeh..", machte Romeo und warf einen verzweifelten Blick auf Azzuro,  der  nur
+haemisch grinste und den angehenden  Liebhaber	seinem	Schicksal  ueberliess.
+Romeo holte tief Luft  und  ging  im  Geiste  alle  mit  einem	Weihnachtsbaum
+assoziierten Gedanken durch, doch abgesehen von den Nadeln  und  dem  Schmuck,
+die Julia bereits erwaehnt hatte, wollte ihm nur der Duft  einfallen.  Moment,
+dachte er, der Duft! "Ich wollte sagen, du duftest wie ein Weihnachtsbaum. So,
+als sei ein ganzer Wald in einem einzigen Zimmer." Romeo fuehlte die Alpen von
+seinem Herzen fallen.
+
+Julia holte tief Luft, besann sich dann aber ihrer guten Manieren und statt zu
+bruellen, senkte  sie  die  Stimme  zu	einem  unheilverkuendenden  Fluestern.
+"Willst du wirklich sagen, dass ich nach _HO-Frisch_  rieche?"
+
+"Was meint sie mit HO-Frisch?", fragte Azzuro verwirrt.
+
+"Haimliches-Oertchen-Frisch.", antwortete Ulo,  die  Romeos  Leid  nicht  mehr
+ertragen konnte und ihm leise ins Ohr fluesterte: "Ich stehe vor dir  wie  ein
+Kind und bewundere deine Schoenheit. Wo du bist, werden Traeume wahr."
+
+Romeos Lippen bewegten sich, als er die Worte wiederholte und an der richtigen
+Betonung ueberlegte. Schliesslich fasste er sich ein Herz und sprach sie  laut
+aus. Julia, die schon halb entschlossen gewesen war, den jungen Mann, der sich
+so toelpelhaft benahm stehenzulassen, schmolz dahin. "Wirklich?"
+
+"Oh, ja.", versicherte ihr Romeo. "Und suess wie ein Marzipanapfel."  Nun,  da
+er einen Hinweis bekommen hatte, kam  seine  Zunge  mit  dem  Aussprechen  der
+Komplimente kaum noch nach. "Dein Haar ist golden wie das  Kleid  des  Engels,
+den wir daheim immer auf die Spitze setzen. Deine Haende sind genauso zierlich
+wie seine. Weisst du, er ist aus Wachs, und leider ist er einmal  zu  nahe  an
+eine Kerze geraten und dabei sind die Haende ein  bisschen  geschmolzen.  Aber
+man kann immer noch sehen, dass es Haende sind. Dein Kleid  glitzert  wie  die
+Staniolsterne, die wir immer werfen, damit sie nicht so  hingesetzt  aussehen.
+Deine Augen schimmern wie die Kerzen und sowieso habe ich  das	Gefuehl,  dass
+sie mich gleich verbrennen werden." Auf den letzten Satz war  Romeo  besonders
+stolz, denn er hatte einmal in einem Roman seiner Mutter  gestoebert  und  war
+ueber die Worte _brennende_ _Liebe_ gestolpert.
+
+Julia ueberlegte kurz, ob sie auf die geschmolzenen Haende des Engels  genauer
+eingehen sollte, doch dann schob sie den Gedanken  beiseite.  "Wenn  ich  eine
+Kerze waere, wuerde ich schmelzen.", stellte sie fest.
+
+"Darf ich dich schmelzen?", fragte Romeo, der nun keck wurde.
+
+"Wenn du die Flamme  bist,  die  mich  schmilzt,  gehst  du  aus,  sobald  ich
+geschmolzen bin."
+
+Romeo dachte einen Moment nach. "Oh, das ist nicht schlimm, denn wenn ich  das
+Wachs nicht mehr habe, nuetzt mir auch der Docht nichts."
+
+Julia warf einen zweifelnden Blick auf Romeos Mitte. "Docht?"
+
+"Aeh..." Romeo zoegerte. "Naja, ich meine, wenn du nicht  in  der  Welt  bist,
+dann kann ich sowieso nie mehr brennen."
+
+"Ach so."
+
+Polly, die mit Argusaugen ueber die Tugend der	beiden	jungen	Leute  gewacht
+hatte, waehlte diesen Augenblick, um zu Julia zu treten. "Deine Mutter moechte
+dich sprechen, Schatz."
+
+Julia drehte das Gesicht zur Seite und zog eine Schnute, dann zuckte  sie  mit
+den  Schultern	und  ging  zu  ihrer  Mutter,  die  am	Ausgang   die	Gaeste
+verabschiedete.
+
+"Wer ist denn ihre Mutter?", fragte Romeo.
+
+"Das wissen Sie nicht?" Polly war ehrlich  erstaunt.  "Ihre  Mutter  ist  Frau
+Capulet, und wenn es  stimmt,  dass  Toechter  die  juengeren  Ausgaben  ihrer
+Muetter sind, dann ist sie eine tugendhafte und kluge Frau."
+
+"Hm.", machte Romeo.
+
+"Naja, vielleicht hat sie auch  ein  bisschen  von  meinem  guten  Gedaechtnis
+mitbekommen. Und ausserdem bekommt sie ihres Vaters Moneten."
+
+"Was kann ein Mann sich mehr wuenschen.", meinte Azzuro leise.
+
+"Prima.", seufzte Romeo bitter. "Dann kann ich sie also gleich vergessen. Aber
+das will ich nicht, und wenn sie tausendmal  die  Tochter  des	alten  Capulet
+waere."
+
+Benevolio nahm seinen Cousin beim Arm. "Komm, Romeo, wir  wollen  gehen.  Sieh
+nur, wir sind schon fast die letzten, gleich beissen uns die Hunde."
+
+"Ja, so kommt es mir vor.", murmelte Romeo und folgte Benevolio zur Tuer.
+
+Herr Capulet laechelte breit, als er seine Gaeste sah. "Aber meine Herren, Sie
+wollen doch nicht schon gehen?" Sein Gesicht bekam einen erstaunten  Ausdruck,
+als ihm Tybalt ins Ohr fluesterte. "Tatsaechlich?"  Er  rieb  sich  ueber  die
+Glatze. "Na, dann muessen Sie wohl gehen, es war mir ein Vergnuegen, Sie  hier
+begruessen zu duerfen."
+
+Tybalt schenkte Romeo ein Laecheln, das an einen Tiger gemahnte. "Gute  Nacht,
+Romeo."
+
+Frau Capulet, die weitere Zusammenstoesse vermeiden  wollte,  hakte  sich  bei
+ihrem Mann ein. "Komm, Lieber, wir wollen zu Bett  gehen,  ich  bekomme  meine
+Migraene."
+
+Julia verstaute den Trick zum spaeteren Gebrauch in ihrem Gedaechtnis und  zog
+an Pollys Aermel. "Wer ist der da?" Sie zeigte verstohlen mit dem Finger.
+
+"Das ist Tiberio junior. Der einzige Sohn und Erbe des alten  Tiberio."  Polly
+laechelte.
+
+"Und der?"
+
+"Petruchio, aber der ist nichts besonderes."
+
+Wieder deutete Julia mit dem Finger. "Und der da? Der den ganzen  Abend  nicht
+ein Mal getanzt hat?"
+
+Polly warf ihr einen misstrauischen Blick zu. "Warum willst du das denn  alles
+wissen?"
+
+"Och, ich muss doch die Leute kennen, oder?" Julia schaute ihre Amme  mit  dem
+Blick an, der, wie sie wusste, am  besten  geeignet  war,  jeden  Verdacht  zu
+zerstreuen.
+
+"Ja. Aber wer der Junge ist, weiss ich nicht."
+
+"Dann tu mir die Liebe und frag ihn nach  seinem  Namen,  ja?"  Julia  seufzte
+tief. "Wenn er schon verheiratet ist, werde ich ins Kloster gehen." Undeutlich
+erinnerte sie sich an einen Roman, in dem der Held, nach langen Jahren endlich
+Witwer, in einem Kloster seine einzige Geliebte trifft und diese ihre Geluebde
+sofort vergisst.
+
+"Nein, dann wirst du Paris heiraten.", meinte Polly bestimmt.  "Er  ist  Romeo
+Montague."
+
+"Das gibt es doch nicht!" In Julias Augen machte sich Schrecken breit. "Er ist
+der einzige Mann, den ich lieben kann, und ausgerechnet  ihn  darf  ich  nicht
+lieben,  weil  sonst  mein  Vater  einen  Herzanfall  bekommt."  Eine  weitere
+Erinnerung schwamm in ihrem Hirn nach oben wie eine Wasserleiche:  Eine  junge
+Frau, die heiratet und ungluecklich ist, bis ihr Geliebter  sie  aus  der  Ehe
+entfuehrt, damit sie in einem fernen Land gluecklich wuerden. Sie seufzte noch
+einmal. "Wenn das so ist, werde  ich  wohl  fuer  immer  ungluecklich  sein.",
+meinte sie und gefiel sich bereits jetzt in ihrer Rolle als Isolde.
+
+"Was soll denn der Unsinn, Kind?", fragte Polly unwillig.
+
+"Ach, schon gut, das verstehst du sowieso nicht.", antwortete Julia mit  einem
+tragischen Laecheln.
+
+Die Stimme Frau Capulets rief nach ihrer Tochter und Polly schob  Julia  sanft
+aber bestimmt ins Haus. "Komm, Zeit, ins Bett zu gehen. Ausserdem  sind  jetzt
+alle weg und es gibt nichts mehr zu sehen."
+
+"Stimmt." Azzuro gaehnte. "Hoechste Zeit fuer einen gemuetlichen Ast, Liebes."
+
+"Es kommt noch was, geschlafen wird spaeter."
+
+"Oh, nein, nicht heute.", stoehnte Azzuro.
+
+"_Das_ meine ich nicht."
+
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--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite8
@@ -0,0 +1,72 @@
+DER ZWEITE AKT
+
+An dieser Stelle sollte eigentlich wieder ein Chor auftreten, doch  inzwischen
+haben Sie gewiss nichts mehr gegen die Kuerzungen im Etat und nehmen  mit  Ulo
+und Azzuro vorlieb. Wenn ich ehrlich sein soll, mir sind  die  beiden  richtig
+ans Herz gewachsen, obwohl ein Chor wahrscheinlich fuegsamer waere.
+
+"N'Abend, Kollege." Azzuro nickte einer Fledermaus zu,  die  im  Schimmer  der
+Lampen im Haus nach Insekten jagte.
+
+"Ssseid ssspaet dran.", kommentierte die Fledermaus. "Wollt ihr nissst  lieber
+ssslafen gehen?"
+
+"Koennen wir noch nicht." Ulo gaehnte hinter dem vorgehaltenen Fluegel.
+
+"Wasss issst denn noch?" Bedauernd blickte die Fledermaus hinter  einer  Motte
+her, die Azzuro ihr weggeschnappt hatte.  "Wenn  ihr  ssso  ssspaet  noch  auf
+ssseid, dann lassst wenigssstensss die Sssnaebel von  meinem  Fruehssstueck.",
+schalt sie.
+
+"Ich habe Hunger.", entschuldigte sich Azzuro.
+
+"Isss auch. Aber jetssst ersssaehlt, wasss geht denn vor?"
+
+"Wir sehen jemandem zu, der gerade die Begierde gegen die  Liebe  eingetauscht
+hat."
+
+"Nein, wie romantisss!"  Wie  alle  Fledermaeuse  war  auch  diese  hier  sehr
+gefuehlsbetont.
+
+"Isss liebe sssolssse Gesssisssten."
+
+"Ja, ich auch.", freute sich Ulo.
+
+"Ersssaehl!"
+
+"Romeo hat festgestellt, dass Liebe und Begehren nicht das gleiche ist."
+
+"Dasss haette isss ihm vorher sssagen koennnen."
+
+Ulo nickte weise. "Ich weiss. Wahrscheinlich haette es  ihm  jede  Frau  sagen
+koennen."
+
+Sie  warf  Azzuro  einen  ironischen  Seitenblick  zu.	"Aber   Maenner   sind
+Sklaven..."
+
+"... weniger anssstaendiger Absssisssten.", vollendete die Fledermaus den Satz
+verschaemt.
+
+"Genau. Na, und jetzt steckt er in  einer  boesen  Klemme."  Ulo  machte  eine
+Spannungspause.
+
+"Sssag ssson!"
+
+"Er hat sich ausgerechnet in eine Frau einer  verfeindeten  Familie  verliebt,
+und zu allem Ueberdruss liebt sie ihn auch."
+
+Traenen traten in die kurzsichtigen Augen der  Fledermaus.  "Wie  sssrecklisss
+sssoen! Wie heissst esss: Die Liebe findet einen Weg."
+
+"Wir werden sehen, ob er es schafft, den Wurm vom Haken  zu  holen  ohne  sich
+aufzuspiessen." Azzuro fand seine Freude daran, die Frauen mit wenig  schoenen
+Metaphern zu schockieren. "Er kann ihr nicht mal ein Staendchen bringen,  denn
+wenn man ihn hier im Garten erwischt..." Azzuro machte eine  eindeutige  Geste
+und schaute die Fledermaus erwartungsvoll an, die seinen  Blick  bemerkte  und
+sich mit weiblichem Grossmut doch noch zu einem entsetzten Keuchen entschloss.
+
+"Aber dasss issst ja..."
+
+"Still!"  Ulo  hatte  Romeo  jenseits  der  Mauer  entdeckt,  die  den  Garten
+umschloss.
+
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new file mode 100644
index 0000000..c6c1f41
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite9
@@ -0,0 +1,130 @@
+DER ZWEITE AKT
+	  DIE ERSTE SZENE
+
+Romeo stellte sich auf die Zehenspitzen und spaehte ueber die Mauer hinweg. Er
+wunderte sich nur einen Moment lang darueber, dass auf ein und	demselben  Ast
+eine Fledermaus kopfueber  hing  und  direkt  ueber  ihr  zwei	Kraehen.  _In_
+_dieser_ _Nacht_, so dachte Romeo mit einem Schulterzucken, _kann_  _wirklich_
+_alles_ _passieren_. _Ausserdem_: _Da_ _drin_  _irgendwo_  _ist_  _Julia_.  Er
+zwinkerte den Kraehen zu.
+
+"Wisst ihr, ich gehe heute nacht nicht  nach  Hause.  Schliesslich  ist  _sie_
+hier, da kann ich einfach nicht ins Bett gehen, als sei nichts passiert."
+
+Mercutio  und  Benevolio  tauchten  mit  dem  Laerm,  den   Betrunkene	 immer
+veranstalten, an der Strassenecke auf. Romeo glitt mit einer Behendigkeit, die
+ihn selbst erstaunte, in den Schatten eines Eingangs zurueck  und  betrachtete
+seine Freunde mit einem Grinsen.
+
+"Romeo, hey, alder Schunge, wo schteckscht du denn?", rief Benevolio.
+
+"Er ischt schlauer geweschen alsch  wir  und  hat  schisch  schon  insch  Bedd
+gelescht..."
+
+Mercutio sah ganz danach aus, als habe er fuer nichts so gute  Verwendung  wie
+fuer ein Bett.
+
+"Seinen Schaedel moechte ich  morgen  frueh  nicht  haben.",  bemerkte  Azzuro
+mitfuehlend.
+
+"Ob er wohl genaussso sssmeckt wie eine Fliege,  die  ausss  einem  Weinglasss
+gesssluerrft hat?", ueberlegte die Fledermaus.
+
+"Du willst doch nicht etwa  den  Ruf  der  Fledermaeuse  ruinieren  und  einen
+Menschen anknabbern?", fragte Ulo mit einem angeekelten Gesichtsausdruck.
+
+"Nein, esss war nur wissssensssafltissse Neugier."
+
+"Hm." Ulo schenkte  der  Fledermaus  einen  langen,  forschenden  Blick.  "Sag
+mal,wie heisst du eigentlich?"
+
+"Wlad."  Die  Fledermaus  grinste  und   leckte   sich   ueber   ihre   zarte,
+hufeisenfoermige Nase.
+
+"Wir sind Ulo und Azzuro." Ulo rueckte ein kleines Stueck von Wlad ab.
+
+"Er holt schisch den Tod, wenn  er  hier  drauschen  rumschpringt."  Benevolio
+machte sich ernste Sorgen um seinen Cousin. "Ruf  ihn,  scheine  Mu...  Mutter
+reischt mir den Kopf ab, wenn isch ohne ihn ankomme."
+
+"Isch  weisch  wasch  bescheresch."  Auch  Mercutio  kannte   Frau   Montagues
+Einstellung zu Sauftouren. "Isch habe mal in einem Buch geleschen..."
+
+"Nein!" Benevolio lachte.
+
+"Doch. Pasch auf, isch werde ihn beschwoeren."
+
+"Und wasch scholl er tun?"
+
+"Herkommen, Schnapschnasche, wasch denn schonscht?" Mercutio holte Luft.
+
+"Romeo!  Isch  beschwoere  disch  bei  deiner   Verliebtheit,   erscheine   du
+Scheuftscher."
+
+"Er ischt doch gar kein Schaeufer."  Benevolio  erinnerte  sich  dunkel,  dass
+Romeo den ganzen Abend an einem einzigen Glas Wein  genippt  hatte  und  schon
+nicht mehr bei ihnen gewesen war, als sie die Kneipe gefunden hatten.
+
+"Scheuftscher!" Mercutio verdeutlichte seine Worte, indem er tief seufzte. "Du
+bischt bloed und beschoffen."
+
+"Schtimmt." Benevolio grinste.
+
+"Romeo! Schag wasch. Esch reischt, wenn du 'Liebe' schagscht, wasch  anderesch
+bekommscht du eh nischt rausch." Mercutio  kicherte.  "Du  kannscht  auch  ein
+bi... bisch..."  Ein  konzentrierter  Ausdruck  trat  auf  Mercuitos  Gesicht.
+"...biss-chen  jammern,  dann   erkennen   wir   disch   auch.   Alscho,   bei
+Roschalinschens   langen   Beinen,   bei    ihrer    Schtupschnasche,	 ihren
+Schommerschproschen und ihrem Buschen: Romeo, erscheine!"  Benevolio  ruelpste
+ungeniert. "Wenn er disch jetscht gehoert hat, bekommscht du Pruegel."
+
+"Quatsch. Viel schlimmer waere esch doch, wenn isch ihn  riefe  und  ihn  dann
+schtehen liesche. Scho wasch machen nur gemeine Frauen." Sein  Gesicht  verzog
+sich in einer trunkenen Parodie der Trauer. "Aber  leider  schind  scho  viele
+Frauen gemein." Eine Weile hielten sich die beiden Maenner in  den  Armen  und
+gedachten traenenreich frueherer Enttaeuschungen.
+
+Nach einer Weile putzte sich Benevolio umstaendlich die Nase, die jetzt  nicht
+mehr nur vom Alkohol geroetet war. "Weischt du wasch, lasch unsch nach Hausche
+gehen, Romeo will beschtimmt den Mond anheulen, da schtoeren  wir  schowiescho
+nur." Mercutio schniefte, dann, in seinen Stimmungswechseln  so  schnell,  wie
+nur Betrunkene es sein koennen, lachte er. "Wahrscheinlisch schitscht er unter
+einem Baum und wuenscht schisch, er mueschte  nischt  allesch  schelber  tun."
+Seine eindeutige Geste liess keinen Zweifel am Inhalt seiner  Worte.  "Alscho,
+fuer misch reischt heute nacht der Betrieb in meinem  Bett."  Er  beugte  sich
+nieder und betastete den Boden. "Nee, dasch ischt mir schu hart,  lasch  unsch
+nach Hausche gehen und Romeo..." Er ueberlegte einen  Moment,  dann  rief  er:
+"Schlaf gut, Romeo. Und wenn du heut nacht  klempnerscht,  dann  verleg'  fuer
+mich ein Rohr mit."
+
+"Was fuer ein ordinaerer..." Ulo suchte in ihrem Gedaechtnis nach Ausdruecken,
+die  gleichzeitig  damenhaft  und  ihrer  Stimmung  angemessen	 waren,   fand
+allerdings keine.
+
+"Recht hassst du." Auch Wlad war empoert. "Ssso  wasss  sssollten  wir  Frauen
+unsss nissst gefallen lassssen."
+
+"Ist Vlad nicht ein Maennername?", wollte Azzuro wissen.
+
+"Mit V ssson, aber isss sssreibe misss mit W."
+
+"Oh.", machte Ulo und rueckte verlegen wieder naeher an Wlad heran.
+
+"Issst Romeo auch ssso ein Ssswein?"
+
+"Keine Ahnung." Ulo zuckte die Schultern. "Er ist ein Mann, wahrscheinlich ist
+er also um keinen Deut besser."
+
+"Was willst du damit sagen?", fragte Azzuro saeuerlich.
+
+"Ach, nichts. Still, Romeo kommt wieder."
+
+Romeo, der aus dem Schatten trat,  war	ebenso	wenig  begeistert  von	seinen
+Freunden wie Ulo und Wlad. "Der hat gut reden, so wie er gebaut  ist,  hat  er
+die Haende immer frei.", murmelte er. Sein Blick fiel auf den Balkon im ersten
+Stock und den Baum davor.
+
+"Er ueberlegt, ob er da rauf kommt.", fluesterte Ulo.
+
+"Alssso issst er doch ein Ssswein.", stellte Wlad ebenso leise fest.
+
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index 0000000..e881696
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/seherfaq.c
@@ -0,0 +1,247 @@
+inherit "std/thing";
+inherit "std/more";
+inherit "/mail/nedit";
+
+#include <properties.h>
+#include <wizlevels.h>
+#include "../haus.h"
+
+#define FAQ(f) (SPECIALPATH+"faq/"+(f))
+#define FAQUSER ({ "ryne", "toss" })
+#define IS_USER(pl) (member(FAQUSER, getuid(pl)) >= 0)
+
+static string *seite;
+static string f,*s;
+
+mapping synonym = ([]);
+
+create()
+{
+  ::create();
+  SetProp(P_NAME,"SeherFAQ");
+  SetProp(P_GENDER,FEMALE); 
+  SetProp(P_NOGET,1);
+  AddId( ({"faq","seherfaq","FAQ","SeherFAQ" }) );
+  AddCmd("lies","lesen");
+  AddCmd(({"beschreib","beschreibe"}),"beschreiben");
+  AddCmd("seiten","seiten");
+  AddCmd(({"loesch","loesche"}),"loeschen");
+  AddCmd(({"kopier","kopiere"}),"kopieren");
+  restore_object(FAQ("faq"));
+  seite = get_dir(FAQ("*"))-({".","..","faq.o"});
+}
+
+init()
+{
+  thing::init();
+  if (this_player() && IS_USER(this_player()))
+    nedit::init_rescue();
+}
+
+string
+_query_short()
+{
+  if (this_player() && IS_SEER(this_player()))
+    return "Die SeherFAQ";
+  else
+    return 0;
+}
+
+string 
+_query_long()
+{
+  if (this_player() && IS_SEER(this_player()))
+    return "Dies ist Rynes SeherFAQ.\n\
+Wenn Du weitere Fragen oder Anregungen zu dieser FAQ hast,\n\
+sei so nett und schicke Ryne einen kurzen Brief\n\n\
+Zum Inhalt der FAQ kommst Du mit >lies inhalt<\n";
+  else
+    return 0;
+}
+
+int
+id(string str)
+{
+  if (!IS_SEER(this_player()))
+    return 0;
+  else
+    return ::id(str);
+}
+
+int
+seiten(string str)
+{
+  int i,j;
+  string *syn;
+  closure filter_ldfied;
+
+  if (!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  if(!(i = sizeof(seite)))
+    write("Keine Seiten beschrieben!\n");
+  else {
+    filter_ldfied = lambda(({'ind,'page,'map_ldfied/*'*/}),
+		    ({#'==,'page,({#'[/*]'*/,'map_ldfied,'ind})}));
+    for (str = "",i-=1;i>=0;i--) {
+      syn = m_indices(filter_indices(synonym,filter_ldfied,seite[i],synonym));
+      printf("Seite '%s' - ",seite[i]);
+      if (j=sizeof(syn)) {
+	for(j-=1;j>=0;j--)
+	  printf("'%s' ",syn[j]);
+	write("\n");
+      }
+      else
+	write( "(keine Synonyme definiert)\n");
+    }
+  }
+  return 1;
+}
+
+int
+lesen(string str)
+{
+  if (!IS_SEER(this_player()))
+    return 0;
+
+  if (!str || str == "") {
+    notify_fail("Was willst Du denn lesen?\n");
+    return 0;
+  }
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+  if (member(seite,str)<0) {
+    if (!member(synonym,str)) {
+      notify_fail("Diese Seite gibt es nicht...\n");
+      return 0;
+    }
+    else 
+      str = synonym[str];
+  }
+  this_player()->More(FAQ(str),1);
+  return 1;
+}
+
+int
+beschreiben(string str)
+{
+  string faq,*desc;
+  int i;
+
+  if (!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+
+  if (!str || str == "") {
+    notify_fail("Was willst Du denn beschreiben?\n");
+    return 0;
+  }
+  if (sscanf(str,"%s %s",faq,str)!=2 || !id(faq)) {
+    notify_fail("Syntax: beschreibe faq <seite>\n");
+    return 0;
+  }
+  str = implode(old_explode(str," ")-({""}), " ");
+  desc = old_explode(implode(old_explode(str,", "),","),",");
+  f = 0;
+  s = 0;
+
+  for (i=sizeof(desc)-1;i>=0;i--) {
+    if (member(seite,desc[i])>=0) {
+      f = desc[i];
+      s = desc-({desc[i]});
+      break;
+    }
+  }
+  if (!f) {
+    f = desc[0];
+    s = desc[1..];
+  }
+  write("Bitte Beschreibung fuer die FAQ-Seite '"+f+"' angeben\n");
+  nedit("faq");
+  return 1;
+}
+
+static void
+faq(string str)
+{
+  int i;
+  string file;
+
+  if (!str || str == 0) {
+    write("** Abbruch! **\nNichts geaendert!\n");
+    return;
+  }
+  
+  if (file_size(file=FAQ(f))>=0)
+    rm(file);
+  write_file(file, str);
+  if (member(seite,f)==-1)
+    seite += ({f});
+
+  for (i=sizeof(s)-1;i>=0;i--) 
+    synonym += ([ s[i] : f ]);
+
+  save_object(FAQ("faq"));
+}
+
+int
+loeschen(string str)
+{
+  string *syn;
+  int i;
+
+  if(!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+  if (!str || str == "") {
+    notify_fail("Was willst Du denn loeschen?\n");
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+  if (member(seite,str)>=0) {
+    syn = m_indices(filter_indices(synonym,
+				 lambda(({'ind,'page,'map_ldfied/*'*/}),
+					({#'==,'page,({#'[/*]'*/,'map_ldfied,'ind})}))
+				 ,seite[i],synonym));
+    rm(FAQ(str));
+    seite -= ({str});
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+    str = implode(old_explode(str," ")-({""}), " ");
+    syn = old_explode(implode(old_explode(str,", "),","),",");
+  }
+  for (i=sizeof(syn)-1; i>=0; i--)
+    synonym = filter_indices(synonym,
+                             lambda(({'key,'cmp}),
+				    ({#'!=,'key,'cmp/*'*/})),
+			     syn[i]);
+
+  save_object(FAQ("faq"));
+  write("OK\n");
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+}
+
+int
+kopieren(string str)
+{
+  string *part;
+  int i;
+
+  if (!IS_USER(this_player()))
+    return 0;
+
+  str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+  part = old_explode(str," ")-({""});
+  if(sizeof(part)<4 || !id(part[0]) || part[2] != "nach" || 
+     member(seite,part[1]) == -1) {
+    notify_fail("kopiere faq <seite> nach <alias>\n");
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+  }
+  str = part[1];
+  part=old_explode(implode(old_explode(implode(part[3..]," "),", "),","),",");
+  for(i=sizeof(part)-1;i>=0;i--)
+    synonym += ([ part[i] : str ]);
+  save_object(FAQ("faq"));
+  write("OK.\n");
+  return 1;
+}