Added public files
Roughly added all public files. Probably missed some, though.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/0 b/d/seher/haeuser/special/faq/0
new file mode 100644
index 0000000..1b679e1
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/0
@@ -0,0 +1,10 @@
+0. NEUIGKEITEN
+--------------
+
+Hier aktuelle Aenderungen der SeherFAQ 3.02 (Stand Juli 2001):
+
+- Es gibt zwei neue Portale (34 und 36)
+
+- Durch einen Riss in den Dimensionen ist der Zugang zu einer
+ neuen Paralellwelt moeglich
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/1 b/d/seher/haeuser/special/faq/1
new file mode 100644
index 0000000..a2f9c3c
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/1
@@ -0,0 +1,54 @@
+1. TRANSPORTMOEGLICHKEITEN
+---------------------------
+
+Als Seher kannst Du nunmehr auf einige neue Fortbewegungsmoeglichkeiten
+zugreifen, um schneller von einem Ort zum anderen zu gelangen:
+
+a) Seherportale
+---------------
+
+Als Seher kannst Du ab sofort magische Portale nutzen, um schneller
+von einem Ort zum anderen zu gelangen. Es gibt im Moment 33 Tore,
+die Du mit dem Befehl teleportiere benutzen kannst. Zur Verfuegung
+stehen Dir dann momentan folgende Moeglichkeiten (wenn du alle Portale hast):
+
+ 0. nicht teleportieren 1. Tamibar, Daribi-Dorf (10 KP)
+ 2. Drachenzinnen 3. Port Vainer Stadttor
+ 4. An einem Bach im Gebirge 5. Polargebiet
+ 6. Tundra 7. Die Feenstrasse
+ 8. Waldweg 9. Eine Ruinenstadt
+ 10. Vorplatz vor der Arena 11. Klippenpfad auf Aurora (10 KP)
+ 12. Svolvaer (10 KP) 13. Im Bergdorf
+ 14. Vorplatz der Traukapelle 15. Lash
+ 16. Dschungel 17. Ueber den Wolken
+ 18. Am Fluss Tain Wen Tai 19. Ritterdenkmal bei Orkhausen
+ 20. Rodelbahn 21. Hobbitdorf
+ 22. Ein tiefer Wald (10 KP) 23. Ueber dem Schacht
+ 24. Am Ende der Welt (10 KP) 25. Am Friedhof
+ 26. Unter Shaky Island (10 KP) 27. In der Naehe der Festung
+ 28. Tortugas Leuchtturm (10 KP) 29. Katzmandu
+ 30. In einer Hoehle der Rieseninsel 31. Auf einem kleinen Bergpfad
+ 32. Portalraum 33. In der Naehe von Umjak
+ 34. Ein Felsen am Bach 36. Innuit-Siedlung
+ 37. Bei den Werwoelfen 38. Nordstrand von Krylaios
+ 39. Bei einem schwarzen Felsen 40. Der Abgrund des Zorns
+
+Das Benutzen der Portale setzt allerdings voraus, dass Du diese Portale
+bereits gefunden hast. Du musst die Portale also zunaechst einmal
+suchen.
+Einige Portale auf den Inseln kosten KPs, die meisten jedoch nichts.
+Da danach immer wieder gefragt wird: Natuerlich kann man die Portale nur
+benutzen, wenn man sich gerade bei einem befindet.
+
+
+b) Siebenmeilenstiefel
+----------------------
+
+Diese kann man im Seherladen kaufen. Sie haben die Eigenschaft,
+ihren Traeger immer bis zur naechsten Kreuzung weiterzutragen, was bei
+langen Wegen sinnvoll sein kann, in vielen Gegenden jedoch nicht
+funktioniert, weil in jedem Raum mehr als zwei Ausgaenge vorkommen.
+Ausserdem ist das Ganze extrem gewoehnungsbeduerftig, da man bekannte
+Wege jetzt mit ganz anderen Tastenkombinationen abgeht, als wenn man die
+Wege einfach wie gewohnt 'runterrattert'. Einfach mal austesten,
+lustig ists allemal.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/10 b/d/seher/haeuser/special/faq/10
new file mode 100644
index 0000000..92ffb61
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/10
@@ -0,0 +1,42 @@
+10. PARALLELDIMENSION
+---------------------
+
+Warscheinlich hast Du schon immer gedacht: 'Eine Welt jenseits des
+MorgenGrauens gibt es genausowenig wie Geheimbuende!'
+Nun, bezueglich der Geheimbuende koennte das zutreffen, und natuerlich
+sollst Du auch keine Welt haben neben dem MorgenGrauen, aber es gibt
+im MUD eine Welt, die nur Seher betreten koennen:
+
+Die Paralleldimension
+
+Die Parallelwelt ist im Prinzip die genau gleiche Welt wie das
+'normale' Morgengrauen, mit dem Unterschied, dass an bestimmten Stellen,
+an denen in der 'Normalwelt' keine NPCs stehen, neue oder eben andere
+Monster stehen. In ganz seltenen Faellen (leider) ist sogar die Raum-
+beschreibung in der Parallelwelt anders als in der normalen Welt.
+
+Beispiele fuer unterschiedliche Raeume in der Parallelwelt sind z.B.:
+
+- Drachenschildkroete (w,n,n,w,w vom Sandtiger)
+- Weghier (Lichtung im Grimmswald, da, wo in der Normalwelt die F&E ist)
+
+Momentan ist die Paralleldimension schon eine relativ grosse Welt, die
+auch staendig waechst. Fuer kleinere Seher ist sie vielleicht zu hart,
+am Anfang koennen sie sich aber z.B. im Paragoblinlager bei Port Vain
+austoben. Fuer die hoeheren Seher sind eher solche Sachen wie der
+Weghier oder die Paragruft vor der Polarwueste interessant.
+
+Betreten kann man als Seher die Parallelwelt am einfachsten und
+sichersten ueber das Portal im obersten Geschoss von Mirils Turm
+(Ebene bei Drachenhort)
+Allerdings transportiert das Portal nur zu 98% Wahrscheinlichkeit, und
+man sollte aufpassen, da dort in der Naehe die Seher-Raeuber von Rochus
+im Gebuesch sitzen, die einen schnell zu sich gezogen haben, dort kommt
+man dann nur noch raus, indem man das Geld abgibt oder kaempft :)
+Ausserdem steht in der Parawelt am Portal 2 (das ist das naechste bei
+Mirils Turm) der sogenannte Huorn, das ist ein Baum, der einem Sachen
+klaut (boese zu Patryn rueberschiel :)) Deshalb sollte man da auch aufpassen.
+
+Geruechten zufolge soll es mittlerweile sogar einen neuen Riss in den
+Dimensionen geben, der Zutritt zu einer vielleicht noch gefaehrlicheren
+Welt ermoeglicht.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/11 b/d/seher/haeuser/special/faq/11
new file mode 100644
index 0000000..735fc57
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/11
@@ -0,0 +1,13 @@
+11. Para-Portal 8
+-----------------
+
+Viele werden sich jetzt vielleicht fragen: Warum widmet man einem
+einfachen Magischen Portal ein ganzes Unterkapitel, aber es ist meiner
+Ansicht nach notwendig. Das Portal 8 ist das bis jetzt einzige Portal, das
+in der Parawelt anders ist als in der Normalwelt. Es hat andere, zum
+groessten Teil nicht ungefaehrliche, Ziele als das in der Normalwelt.
+Welche Ziele dies nun sind, verrate ich natuerlich nicht, das solltet
+ihr schon selbst herausbekommen (entweder fragt ihr andere Seher, oder
+probiert es !SEHR vorsichtig! aus). Ihr solltet es euch auf jeden Fall mal
+anschauen, denn es hat auch seine guten Seiten...
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/12 b/d/seher/haeuser/special/faq/12
new file mode 100644
index 0000000..a44ff5a
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/12
@@ -0,0 +1,13 @@
+12. FINGER-BEFEHL
+----------------
+
+Wenn Du einmal probierst, einen anderen Spieler zu fingern, wirst Du
+feststellen, dass Du nun einige zusaetzliche Informationen
+erhaelst, bei normalen Spielern ihr Alter, und bei Sehern / Magiern
+zusaetzlich die ueber Plan und Projekt eingegebenen Informationen.
+
+So, und wenn Du dann auch obendrein nicht allzu zimperlich bist, und
+gerne Leute Dich fingern laesst, so wirst Du natuerlich auch einen Plan
+und ein Projekt in Deinem 'finger' einsetzen. Dies kannst Du mit Hilfe
+des Planeditors machen, den Du im Seherladen erhaelst.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/13 b/d/seher/haeuser/special/faq/13
new file mode 100644
index 0000000..6763827
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/13
@@ -0,0 +1,17 @@
+13. ECHO & R-EMOTE
+------------------
+
+Solltest Du irgendwann die Quest "Hilf dem Architekten" geloest haben
+(was dringend zu empfehlen ist, denn das ist definitiv eines der besten
+quests hier, IMHO) - dann steht Dir als Seher hinterher der ECHO-Befehl
+zur Verfuegung, mit dessen Hilfe Du in der Lage bist, einen x-Beliebigen
+Text in dem Raum abzusetzen, in dem Du Dich befindest, so dass auch alle
+anderen Spieler diesen Text lesen koennen...
+Nette Spielerei, die leider 50 MP kostet, aber trotzdem immer zu einem
+kleinen Gag gut ist.
+
+Solltest Du die Seherquest 'Die Kristallkugel' geloest haben, so steht
+Dir auch das 'r-emote' zur Verfuegung, das es Dir ermoeglicht, das seit
+der Loesung des Amaryllis-Quests (hast Du doch wohl !!) moegliche 'emote'
+auch auf Spieler ausserhalb des Raumes anzuwenden.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/14 b/d/seher/haeuser/special/faq/14
new file mode 100644
index 0000000..dbd15b3
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/14
@@ -0,0 +1,55 @@
+14. SEHERHAEUSER
+----------------
+
+Interessantes Thema: Die Seherhauser: Sie gibt es nun seit ca. Mitte
+Oktober 94, und folgendes ist dazu anzumerken:
+
+In der Bausparkasse in Drachenhort gibt es die noetigen Informationen zu
+den Hauesern. Das Informationsblatt fuer 10.000 Muenzen sollte man sich
+eben zulegen, auch wenn nur eine Seite Infos drinstehen, und es nach dem
+ersten Lesen weg ist :((.
+
+Grundsaetzlich gibt es zwei Moeglichkeiten, zu einem Haus zu kommen:
+
+a) Der schnelle Vertrag: Kostet 2 Mio EPs, man muss alle 2 online Stunden
+eine Rate von 80.000 EPs einzahlen - insgesamt also 25 Raten. Die Zeit kann
+u.U. nach einem Crash etwas knapp werden, da man dann nicht die noetige
+Zeit hat, um sich selbst erstmal Ausruestung zu besorgen, und ja vor allem
+alle Spieler dabei sind, sich Ausruestung zu beschaffen, so dass nicht
+viel zu holen ist.
+
+b) Der langsame Vertrag: Kostet 2.4 Mio Eps - also 30 Raten, man muss alle
+4 online Stunden seine Rate von 80.000 EPs einzahlen. Sicher besser geeignet
+fuer diejenigen, die oft talken, und nicht die naechste Woche nur mit metzeln
+verbringen wollen - Geschmackssache.... natuerlich kann man bei beiden
+Vertragsarten auch schneller einzahlen, also muss man sich keine Sorge machen,
+dass man beim 4-stunden Vertrag ewig warten muss, bis man einen neuen
+Masterblock kriegt, auf dem die Guthaben gutgeschrieben werden.
+
+Welche Vertragsform man waehlt, ist einem selbst ueberlassen.... aber
+ueberlegs Dir gut, ob Du die Zeit zum talken behalten willst, denn die wird
+beim 2h - Vertrag schnell knapp - nicht zu vergessen die Tatsache, dass bei
+Ueberziehen der Einzahlungszeit fuer die einzelnen Raten zunaechst eine
+saftige Strafe faellig wird (es sei denn, der Masterblock ist voll),
+und dann sogar der ganze Vertrag floeten gehen kann....
+
+Im Seherhaus koennen auch Extra-Raeume eingebaut werden. Diese kosten pro
+Stueck entweder 1017600 EPs (2 Onlinestunden) oder 848000 EPs (1 Onlinestunde)
+Maximal koennen 9 Raeume an das Haus angebaut werden. Sofern in einem Raum
+mehrere Haeuser stehen, besteht auch die Moeglichkeit, die durch den Befehl
+Ausgang miteinander zu verbinden.
+
+In den Seherhaeusern sind seit Februar ' 95 das Beschreiben von
+Befehlen und spezifische Ausgaben moeglich. So kann man rassen- und
+geschlechtsspezifische Ausgaben machen. Ebenso ist es moeglich,
+durch Eingabe von Befehlen bestimmte Ausgaben zu erreichen, z.B.
+'druecke knopf' - ' ein Faden faellt von der Decke' usw. Wie das vor
+sich geht, waere hier zu umfassend, ausserdem hat Wargon eine
+hervorragende Hilfeseite zu den Haeusern erstellt, die sehr
+detailliert erklaert, wie man vorgehen muss.
+
+Desweiteren kann man nun die Truhe in den Seherhaeusern verschieben,
+umbenennen und ihr einen Extralook geben. Ausserdem kann die Haustuer
+mit speziellen Funktionen in die Aussenbeschreibung des Hauses eingebaut
+oder unsichtbar gemacht werden. Auch hierzu empfehle ich die Lektuere
+der Hilfe- Seite zum Seherhaus.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/15 b/d/seher/haeuser/special/faq/15
new file mode 100644
index 0000000..ccbb47c
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/15
@@ -0,0 +1,12 @@
+15. NACHWORT
+------------
+
+Erwaehnen will ich auch noch, dass man sich als Seher auch nicht scheuen
+sollte die hoeheren Seher zu fragen, wenn man etwas nicht weiss, die
+meisten werden dann auch antworten, solange der Umgangston in Ordnung
+ist :) Man kann aber nicht nur direkt die Seher fragen, sondern sollte
+auch _immer_ die Seher-Ebene (-h+) eingeschalten haben, da dort oft
+interessante Dinge diskutiert werden (natuerlich auch viel Stuss :)))
+Auch sollte man regelmaessig die Seher-Rubriken in der MPA lesen, wenn man
+auf dem laufenden bleiben will.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/16 b/d/seher/haeuser/special/faq/16
new file mode 100644
index 0000000..eed3680
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/16
@@ -0,0 +1,14 @@
+16. DANKSAGUNGEN
+----------------
+
+Abschliessend moechte ich noch ein GROSSES DANKESCHOEN an Ryne richten, der
+die Vorfassung dieser FAQ geschrieben hat, und von dem ich auch noch einiges
+uebernommen habe (faul wie ich bin :))
+Und auch an Zephyr noch ein grosses Dankeschoen, da sie diese FAQ fuer mich
+korrekturgelesen hat, und mich auch noch auf einiges hingewiesen hat :)
+Das letzte Dankeschoen geht an Rikus, der sich freundlicherweise die Zeit
+genommen hat, diese FAQ in den Seherladen zu bringen, und mir auch
+ermoeglicht hat, sie immer up to date zu halten :)
+
+
+Sting
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/2 b/d/seher/haeuser/special/faq/2
new file mode 100644
index 0000000..1228eb2
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/2
@@ -0,0 +1,19 @@
+2. SEHERQUEST
+-------------
+
+Eine recht schoene Quest nur fuer Seher hat Troy im Fruehjahr 1995
+geschrieben, allerdings wurde sie erst 4 Monate spaeter
+angeschlossen, nachdem Boing eine Menge Bugs gefixt hatte. Wie auch
+immer:
+Eine lohnende Quest, mit Sicherheit die schoenste, die Troy hier
+geschrieben hat, sie ist auch sehr logisch und die
+Stimmung vor Ort wirklich gut. Also unbedingt spielen, nicht zuletzt,
+weil die Belohnung dafuer wirlich gelungen ist, besser: die Belohnungen!
+Denn a) erhaelt man eine Kristallkugel, mit der man Spieler fuer einen
+Magiepunkt finden kann (siehe auch: Kap. 6: Magische Kugel), und
+b) erhaelt man das R-Emote, mit dem man sein Emote, das man fuer die
+Amaryllis-Quest erhalten hat, auch auf Spieler ausserhalb des Raumes in
+dem man sich befindet, anwenden kann.
+
+Viel Spass beim Questen !!!
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/3 b/d/seher/haeuser/special/faq/3
new file mode 100644
index 0000000..f3fc11a
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/3
@@ -0,0 +1,23 @@
+3. FLUCHTRICHTUNG
+-----------------
+
+Etwas unscheinbar, aber in meinen Augen ist dies immer noch der
+wertvollste Befehl, den man als Seher neu erhaelt:
+
+fluchtrichtung <Richtung/Befehl>
+
+Ab sofort kannst Du den Befehl 'fluchtrichtung' anwenden.
+Sollte dieser noch nicht aktiviert sein, musst du einmal Ende machen.
+Danach kannst Du selbst bestimmen, in welche Richtung du fliehst, wenn die
+Angst Dich mal ueberkommen sollte (wenn die Vorsicht zuschlaegt)
+Aber Achtung: Der Befehl funktioniert erst bei einem Spielerlevel von 50
+oder hoeher mit 100% Wahrscheinlichkeit, darunter jeweils niedriger.
+Tip: 'fluchtrichtung schlafe ein' funktioniert auch, ebenso wie:
+'fluchtrichtung teile Boing mit Du, ich sterbe gleich'
+Man muss halt die Prioritaeten richtig setzen ;)).
+
+Warum dieser Befehl in meinen Augen besonders wichtig ist? Nun, er
+befreit Spieler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von dem Risiko, durch
+ein Lag zu sterben, wenn die Flucht im entscheidenden Moment in die falsche
+Richtung zu gehen droht. Man muss sie vorher nur richtig gesetzt haben.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/4 b/d/seher/haeuser/special/faq/4
new file mode 100644
index 0000000..148796e
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/4
@@ -0,0 +1,9 @@
+4. SEHERLEVEL
+-------------
+
+Die Bedeutung der Levels ist insofern hoch, als dass die Erfolgschance
+der Zaubersprueche in den meisten Gilden von dem Level des Spielers abhaengig
+ist. So ist es grundsaetzlich in einigen Gilden moeglich, die maximale
+Erfolgswahrscheinlichkeit eines Zauberspruches erst dann zu erreichen,
+wenn man z.B. Seherlevel 35 erreicht hat.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/5 b/d/seher/haeuser/special/faq/5
new file mode 100644
index 0000000..9067f0b
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/5
@@ -0,0 +1,38 @@
+5. KOMMUNIKATION
+----------------
+
+Als Seher stehen Dir neue Mittel der Kommunikation zur Verfuegung,
+mittels derer Du Nachrichten an andere Spieler senden kannst:
+
+a) Mail
+-------
+
+Ab sofort steht Dir der kostenlose Kurierdienst der MG-Post zur Verfuegung -
+durch Eingabe von 'mail' kannst du von ueberall Post verschicken und
+empfangen. Dies setzt aber voraus, dass Du eine Zeitung bei Dir traegst,
+da das 'mail' eine Zusatzfunktion der MPA ist.
+
+b) MPA
+------
+
+In der Zeitung steht Dir nun die neue Rubrik 'seher.entwicklung' zur
+Verfuegung, in der Du Deine Vorschlaege zur Verbesserung des Sehertums
+einbringen kannst, sowie die Rubrik 'seher.urlaub'.
+
+c) Kanaele
+----------
+
+Zur direkten Kommunikation mit den anderen Sehern steht Dir nun auch ein
+neuer Kanal zur Verfuegung. Er wird mit '-h' angesprochen (nein, nicht mit
+S wie Seher ;)).
+
+d) Fernschreiber
+----------------
+
+Mit dem Fernschreiber aus dem Seherladen kannst Du ganze Nachrichtenbloecke
+an andere Spieler senden. Dies ist haeufig nuetzlich, wenn man laengere
+Texte an einen anderen Spieler senden will, waehrend man z.B. mit diesem
+zusammen eine neue Region oder eine Quest erforscht. Der Einsatz kostet
+15 KP pro Spieler, an den die Nachricht gesendet wird, man kann auch an
+mehrere Spieler gleichzeitig die Meldung ausgeben lassen.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/6 b/d/seher/haeuser/special/faq/6
new file mode 100644
index 0000000..6620ae2
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/6
@@ -0,0 +1,17 @@
+6. MAGISCHE KUGEL
+-----------------
+
+Im Haus der Hexe am Friedhof findest Du eine Kugel, die Du mitnehmen
+kannst - mit ihr kannst du durch den Befehl 'finde <Spielername>'
+jeden eingeloggten Spieler lokalisieren - ein Einsatz kostet jeweils 9
+KP.
+
+Mit der Einfuehrung der Seherquest von Troy erhaelt man als Questbelohnung
+eine - der Name des Quests laesst es vermuten - Kristallkugel, die dieselbe
+Funktion wie die Seherkugel erfuellt. Allerdings kostet diese pro Einsatz
+nur 1 KP. Dafuer erhaelt allerdings der beobachtete Spieler die Meldung
+'Jemand beschwoert Dein Bild herauf.', was auf Dauer etwas aufdringlich
+wird, da der Betroffene ja nicht weiss, wer ihn da sucht.
+Welche Kugel du als Seher benutzt, kommt wohl auf die eigene Entscheidung und
+den jeweiligen Fall an.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/7 b/d/seher/haeuser/special/faq/7
new file mode 100644
index 0000000..1fdfc6c
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/7
@@ -0,0 +1,15 @@
+7. SEHERLADEN
+-------------
+
+Auf Svolvaer findest Du einen Laden, der spezielle Items nur fuer Seher
+anbietet. Interessant ist hier der Bumerang, der Wecker, die Partytroete,
+der Magische Beutel und der kleine graue Kasten.
+
+Fuer das Angebot im Seherladen ist Loco zustendig, der das Angebot
+sicher gerne erweitern wuerde, und daher fuer Ideen immer aufgeschlossen
+ist - daher schreibe ihm ruhig ein Mail, wenn Du eine Idee hast, was
+dort zukuenftig noch angeboten werden koennte.
+
+Uebrigens gibts auch in der Parawelt in Port Vain nen Seher-Laden, den
+muesst ihr allerdings suchen :))
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/8 b/d/seher/haeuser/special/faq/8
new file mode 100644
index 0000000..8d0e537
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/8
@@ -0,0 +1,51 @@
+8. DESIGNER-SEHER
+-----------------
+
+Nun, vielleicht ist dieser Titel auch ein wenig uebertrieben. Aber als
+Seher kannst Du (fast) Deine gesamte Erscheinung im MUD selbst gestalten:
+Nun, Designertypen glaenzen durch ihr Aeusseres, also fangen wir mal beim
+Aussehen an: Was die Spieler sehen, wenn sie Dich untersuchen, kannst Du
+mit dem Befehl 'extralook' bestimmen. Die dort eingegebene Beschreibung
+wird der Auflistung dessen, was Du bei Dir traegst, vorangestellt.
+
+Zur Erscheinung gehoert auch das Auftreten, also designen wir mal ein
+bisschen an Deinen Meldungen herum, die erscheinen, wenn Du einen Raum
+betrittst oder verlaesst. Dies kannst Du mit:
+'setmin <TEXT>' bzw. 'setmout <TEXT>' setzen.
+Und wenn Du moechtest, kannst Du mit 'setmmout' bzw. 'setmmin'
+die Meldungen setzen, die erscheinen, wenn Du einen Ort mittels eines
+Teleports betrittst/verlaesst.
+
+Doch auch Designerseher leben unter dem Joch des Armageddon, und sind daher
+manchmal waffen- und ruestungslos. Wer es aber nicht ertragen kann, in diesen
+bitteren Stunden immer die Meldung 'greift mit blossen Haenden an' zu sehen,
+der kann sich mittels des Befehls 'sethands <TEXT>' eine martialischere
+(oder auch zaertlichere, je nach Geschmack ;)) Kampfmeldung fuer seine Haende
+setzen.
+
+Nun, ein richtiger Seher hat natuerlich auch einen interessanteren
+Namen, nicht so was oedes wie 'Wurst, die Seherin'. Und deshalb koennte
+sich Wurst einen eigenen Namen geben, mit dem Befehl 'titel <TEXT>'.
+Dann hiesse sie hinterher beispielsweise 'Wurst ist ne Wurst'.
+Und wem das noch nicht laessig genug ist, der setzt sich mit
+'presay <TEXT>' auch noch einen Namensvorsatz.
+Beispiel: 'Die Oberwurstseherin Wurst ist ne Wurst'.
+Wenngleich das vielleicht doch nicht SOOO cool ist.
+Geschmackssache halt ;).
+
+
+Ach ja, und wenn man dann bei all der Rumdesignerei vergessen haben sollte,
+was man ueberhaupt eingegeben hat, so erhaelt man mit dem Befehl 'review'
+einen Ueberblick ueber die meisten Einstellungen.
+
+Eine Anmerkung noch: Der Toeter hat vor langer Zeit eine kleine Erweiterung
+in den Befehl setmout eingebaut:
+Nunmehr ist es moeglich, den Text 'nach (Richtung)' nicht mehr nur am Ende,
+sondern irgendwo im Text erscheinen zu lassen: dann muss im Text der
+out-message ein # erscheinen, die dann durch 'nach (Richtung)' ersetzt wird.
+Unterdruecken kannst Du die Richtungsangabe allerdings nicht, wenn Du das #r
+weglaesst, wird diese Angabe einfach hinten angehaengt..
+
+Hilfe dazu liefern aber natuerlich auch wiederum die Seherhilfeseiten unter
+'hilfe seher'
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/9 b/d/seher/haeuser/special/faq/9
new file mode 100644
index 0000000..bb5ca35
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/9
@@ -0,0 +1,11 @@
+9. FEHLERMELDUNG
+----------------
+
+Ein nicht besonders wichtiger, aber in seinen Auswirkungen haeufig
+angetroffener Befehl: Fehlermeldung. Wenn Dir das ewige
+'Wie bitte ?' langsam zu eintoenig wird, so kannst Du mit
+'Fehlermeldung <TEXT>' einen neuen Text fuer Deine Fehlermeldung setzen -
+uebrigens genauso wie fuer die Uhrmeldung, was allerdings schon als
+Spieler moeglich ist, was jedoch scheinbar nur recht wenige Spieler
+wissen.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/faq.o b/d/seher/haeuser/special/faq/faq.o
new file mode 100644
index 0000000..a6cd59a
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/faq.o
@@ -0,0 +1,3 @@
+#0:0
+properties ([:2])
+synonym (["level":"4","finger":"12","haus":"14","quest":"2","kugel":"6","designer-seher":"8","portal":"11","echo":"13","fehlermeldung":"9","quests":"2","remote":"13","fluchtrichtung":"3","transportmoeglichkeit":"1","test":"20","seherquest":"2","haeuser":"14","r-emote":"13","seherhaus":"14","para-portal":"11","transport":"1","seherhaeuser":"14","seherladen":"7","magische kugel":"6","transportmoeglichkeiten":"1","paralleldimension":"10","danksagung":"16","seherquests":"2","seherlevel":"4","nachwort":"15","danksagungen":"16","designerseher":"8","finger-befehl":"12","kommunikation":"5","paraportal":"11","fingerbefehl":"12",])
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/inhalt b/d/seher/haeuser/special/faq/inhalt
new file mode 100644
index 0000000..40780bc
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/inhalt
@@ -0,0 +1,28 @@
+Inhalt der SeherFAQ 3.02:
+-------------------------
+
+ 0. Neuigkeiten
+ 1. Transportmoeglichkeiten
+ 2. Seherquests
+ 3. Fluchtrichtung
+ 4. Seherlevel
+ 5. Kommunikation
+ 6. Magische Kugel
+ 7. Seherladen
+ 8. Designer-Seher
+ 9. Fehlermeldung
+ 10. Paralleldimension
+ 11. Para-Portal 8
+ 12. Finger-Befehl
+ 13. Echo, R-Emote
+ 14. Seherhaeuser
+ 15. Nachwort
+ 16. Danksagungen
+
+Die einzelnen Kapitel liest Du einfach mit z.B. lies 12.
+Wenn Du eine Idee hast, was an der FAQ verbessert, geaendert oder
+hinzugefuegt werden sollte, dann waere ich Dir sehr dankbar,
+wenn Du mir eine kurze Mail schicken wuerdest.
+
+Sting
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/faq/seherfaq b/d/seher/haeuser/special/faq/seherfaq
new file mode 100644
index 0000000..1790941
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/faq/seherfaq
@@ -0,0 +1 @@
+Mach mal "lies inhalt"
diff --git a/d/seher/haeuser/special/rj.c b/d/seher/haeuser/special/rj.c
new file mode 100644
index 0000000..42f3b98
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/rj.c
@@ -0,0 +1,26 @@
+inherit "/std/thing";
+
+#include <properties.h>
+#include "../haus.h"
+
+create()
+{
+ if (!clonep(this_object())) return;
+ ::create();
+
+ SetProp(P_SHORT,0);
+ SetProp(P_NOGET, 1);
+ AddId("r&j");
+ AddCmd("lies", "lies");
+}
+
+static int lies(string str)
+{
+ int nr;
+
+ if (!str || sscanf(str, "seite %d", nr) != 1)
+ return notify_fail("Syntax: lies seite <nr>\n"), 0;
+
+ this_player()->More(SPECIALPATH+"rom_jul/seite"+nr, 1);
+ return 1;
+}
diff --git a/d/seher/haeuser/special/seherfaq.c b/d/seher/haeuser/special/seherfaq.c
new file mode 100644
index 0000000..9ae96e6
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/seherfaq.c
@@ -0,0 +1,247 @@
+inherit "std/thing";
+inherit "std/more";
+inherit "/mail/nedit";
+
+#include <properties.h>
+#include <wizlevels.h>
+#include "../haus.h"
+
+#define FAQ(f) (SPECIALPATH+"faq/"+(f))
+#define FAQUSER ({ "ryne", "toss", "sting" })
+#define IS_USER(pl) (member(FAQUSER, getuid(pl)) >= 0)
+
+static string *seite;
+static string f,*s;
+
+mapping synonym = ([]);
+
+create()
+{
+ ::create();
+ SetProp(P_NAME,"SeherFAQ");
+ SetProp(P_GENDER,FEMALE);
+ SetProp(P_NOGET,1);
+ AddId( ({"faq","seherfaq","FAQ","SeherFAQ" }) );
+ AddCmd("lies","lesen");
+ AddCmd(({"beschreib","beschreibe"}),"beschreiben");
+ AddCmd("seiten","seiten");
+ AddCmd(({"loesch","loesche"}),"loeschen");
+ AddCmd(({"kopier","kopiere"}),"kopieren");
+ restore_object(FAQ("faq"));
+ seite = get_dir(FAQ("*"))-({".","..","faq.o"});
+}
+
+init()
+{
+ thing::init();
+ if (this_player() && IS_USER(this_player()))
+ nedit::init_rescue();
+}
+
+string
+_query_short()
+{
+ if (this_player() && IS_SEER(this_player()))
+ return "Die SeherFAQ";
+ else
+ return 0;
+}
+
+string
+_query_long()
+{
+ if (this_player() && IS_SEER(this_player()))
+ return "Dies ist Rynes SeherFAQ.\n\
+Wenn Du weitere Fragen oder Anregungen zu dieser FAQ hast,\n\
+sei so nett und schicke Ryne einen kurzen Brief\n\n\
+Zum Inhalt der FAQ kommst Du mit >lies inhalt<\n";
+ else
+ return 0;
+}
+
+int
+id(string str)
+{
+ if (!IS_SEER(this_player()))
+ return 0;
+ else
+ return ::id(str);
+}
+
+int
+seiten(string str)
+{
+ int i,j;
+ string *syn;
+ closure filter_ldfied;
+
+ if (!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ if(!(i = sizeof(seite)))
+ write("Keine Seiten beschrieben!\n");
+ else {
+ filter_ldfied = lambda(({'ind,'page,'map_ldfied/*'*/}),
+ ({#'==,'page,({#'[/*]'*/,'map_ldfied,'ind})}));
+ for (str = "",i-=1;i>=0;i--) {
+ syn = m_indices(filter_indices(synonym,filter_ldfied,seite[i],synonym));
+ printf("Seite '%s' - ",seite[i]);
+ if (j=sizeof(syn)) {
+ for(j-=1;j>=0;j--)
+ printf("'%s' ",syn[j]);
+ write("\n");
+ }
+ else
+ write( "(keine Synonyme definiert)\n");
+ }
+ }
+ return 1;
+}
+
+int
+lesen(string str)
+{
+ if (!IS_SEER(this_player()))
+ return 0;
+
+ if (!str || str == "") {
+ notify_fail("Was willst Du denn lesen?\n");
+ return 0;
+ }
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+ if (member(seite,str)<0) {
+ if (!member(synonym,str)) {
+ notify_fail("Diese Seite gibt es nicht...\n");
+ return 0;
+ }
+ else
+ str = synonym[str];
+ }
+ this_player()->More(FAQ(str),1);
+ return 1;
+}
+
+int
+beschreiben(string str)
+{
+ string faq,*desc;
+ int i;
+
+ if (!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+
+ if (!str || str == "") {
+ notify_fail("Was willst Du denn beschreiben?\n");
+ return 0;
+ }
+ if (sscanf(str,"%s %s",faq,str)!=2 || !id(faq)) {
+ notify_fail("Syntax: beschreibe faq <seite>\n");
+ return 0;
+ }
+ str = implode(old_explode(str," ")-({""}), " ");
+ desc = old_explode(implode(old_explode(str,", "),","),",");
+ f = 0;
+ s = 0;
+
+ for (i=sizeof(desc)-1;i>=0;i--) {
+ if (member(seite,desc[i])>=0) {
+ f = desc[i];
+ s = desc-({desc[i]});
+ break;
+ }
+ }
+ if (!f) {
+ f = desc[0];
+ s = desc[1..];
+ }
+ write("Bitte Beschreibung fuer die FAQ-Seite '"+f+"' angeben\n");
+ nedit("faq");
+ return 1;
+}
+
+static void
+faq(string str)
+{
+ int i;
+ string file;
+
+ if (!str || str == 0) {
+ write("** Abbruch! **\nNichts geaendert!\n");
+ return;
+ }
+
+ if (file_size(file=FAQ(f))>=0)
+ rm(file);
+ write_file(file, str);
+ if (member(seite,f)==-1)
+ seite += ({f});
+
+ for (i=sizeof(s)-1;i>=0;i--)
+ synonym += ([ s[i] : f ]);
+
+ save_object(FAQ("faq"));
+}
+
+int
+loeschen(string str)
+{
+ string *syn;
+ int i;
+
+ if(!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+ if (!str || str == "") {
+ notify_fail("Was willst Du denn loeschen?\n");
+ return 0;
+ }
+ if (member(seite,str)>=0) {
+ syn = m_indices(filter_indices(synonym,
+ lambda(({'ind,'page,'map_ldfied/*'*/}),
+ ({#'==,'page,({#'[/*]'*/,'map_ldfied,'ind})}))
+ ,seite[i],synonym));
+ rm(FAQ(str));
+ seite -= ({str});
+ }
+ else {
+ str = implode(old_explode(str," ")-({""}), " ");
+ syn = old_explode(implode(old_explode(str,", "),","),",");
+ }
+ for (i=sizeof(syn)-1; i>=0; i--)
+ synonym = filter_indices(synonym,
+ lambda(({'key,'cmp}),
+ ({#'!=,'key,'cmp/*'*/})),
+ syn[i]);
+
+ save_object(FAQ("faq"));
+ write("OK\n");
+ return 1;
+}
+
+int
+kopieren(string str)
+{
+ string *part;
+ int i;
+
+ if (!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+ part = old_explode(str," ")-({""});
+ if(sizeof(part)<4 || !id(part[0]) || part[2] != "nach" ||
+ member(seite,part[1]) == -1) {
+ notify_fail("kopiere faq <seite> nach <alias>\n");
+ return 0;
+ }
+ str = part[1];
+ part=old_explode(implode(old_explode(implode(part[3..]," "),", "),","),",");
+ for(i=sizeof(part)-1;i>=0;i--)
+ synonym += ([ part[i] : str ]);
+ save_object(FAQ("faq"));
+ write("OK.\n");
+ return 1;
+}
diff --git a/d/seher/haeuser/special/seherfaqinvis.c b/d/seher/haeuser/special/seherfaqinvis.c
new file mode 100644
index 0000000..45d3625
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/seherfaqinvis.c
@@ -0,0 +1,236 @@
+inherit "std/thing";
+inherit "std/more";
+inherit "/mail/nedit";
+
+#include <properties.h>
+#include <wizlevels.h>
+#include "../haus.h"
+
+#define FAQ(f) (SPECIALPATH+"faq/"+(f))
+#define FAQUSER ({ "ryne", "toss", "sting" })
+#define IS_USER(pl) (member(FAQUSER, getuid(pl)) >= 0)
+
+static string *seite;
+static string f,*s;
+
+mapping synonym = ([]);
+
+void create()
+{
+ ::create();
+ SetProp(P_NAME,"SeherFAQ");
+ SetProp(P_GENDER,FEMALE);
+ SetProp(P_NOGET,1);
+ AddId( ({"faq","seherfaq","FAQ","SeherFAQ" }) );
+ AddCmd("lies","lesen");
+ AddCmd(({"beschreib","beschreibe"}),"beschreiben");
+ AddCmd("seiten","seiten");
+ AddCmd(({"loesch","loesche"}),"loeschen");
+ AddCmd(({"kopier","kopiere"}),"kopieren");
+ restore_object(FAQ("faq"));
+ seite = get_dir(FAQ("*"))-({".","..","faq.o"});
+}
+
+void init()
+{
+ thing::init();
+ if (this_player() && IS_USER(this_player()))
+ nedit::init_rescue();
+}
+
+string
+_query_short()
+{
+ return 0;
+}
+
+string
+_query_long()
+{
+ return 0;
+}
+
+int
+id(string str)
+{
+ return 0;
+}
+
+int
+seiten(string str)
+{
+ int i,j;
+ string *syn;
+ closure filter_ldfied;
+
+ if (!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ if(!(i = sizeof(seite)))
+ write("Keine Seiten beschrieben!\n");
+ else {
+ filter_ldfied = lambda(({'ind,'page,'map_ldfied/*'*/}),
+ ({#'==,'page,({#'[/*]'*/,'map_ldfied,'ind})}));
+ for (str = "",i-=1;i>=0;i--) {
+ syn = m_indices(filter_indices(synonym,filter_ldfied,seite[i],synonym));
+ printf("Seite '%s' - ",seite[i]);
+ if (j=sizeof(syn)) {
+ for(j-=1;j>=0;j--)
+ printf("'%s' ",syn[j]);
+ write("\n");
+ }
+ else
+ write( "(keine Synonyme definiert)\n");
+ }
+ }
+ return 1;
+}
+
+int
+lesen(string str)
+{
+ if (!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ if (!str || str == "") {
+ notify_fail("Was willst Du denn lesen?\n");
+ return 0;
+ }
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+ if (member(seite,str)<0) {
+ if (!member(synonym,str)) {
+ notify_fail("Diese Seite gibt es nicht...\n");
+ return 0;
+ }
+ else
+ str = synonym[str];
+ }
+ this_player()->More(FAQ(str),1);
+ return 1;
+}
+
+int
+beschreiben(string str)
+{
+ string faq,*desc;
+ int i;
+
+ if (!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ if (!str || str == "") {
+ notify_fail("Was willst Du denn beschreiben?\n");
+ return 0;
+ }
+
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+
+ if (sscanf(str,"faq %s",str)!=1) {
+ notify_fail("Syntax: beschreibe faq <seite>\n");
+ return 0;
+ }
+ str = implode(old_explode(str," ")-({""}), " ");
+ desc = old_explode(implode(old_explode(str,", "),","),",");
+ f = 0;
+ s = 0;
+
+ for (i=sizeof(desc)-1;i>=0;i--) {
+ if (member(seite,desc[i])>=0) {
+ f = desc[i];
+ s = desc-({desc[i]});
+ break;
+ }
+ }
+ if (!f) {
+ f = desc[0];
+ s = desc[1..];
+ }
+ write("Bitte Beschreibung fuer die FAQ-Seite '"+f+"' angeben\n");
+ nedit("faq");
+ return 1;
+}
+
+static void
+faq(string str)
+{
+ int i;
+ string file;
+
+ if (!str || str == 0) {
+ write("** Abbruch! **\nNichts geaendert!\n");
+ return;
+ }
+
+ if (file_size(file=FAQ(f))>=0)
+ rm(file);
+ write_file(file, str);
+ if (member(seite,f)==-1)
+ seite += ({f});
+
+ for (i=sizeof(s)-1;i>=0;i--)
+ synonym += ([ s[i] : f ]);
+
+ save_object(FAQ("faq"));
+}
+
+int
+loeschen(string str)
+{
+ string *syn;
+ int i;
+
+ if(!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+ if (!str || str == "") {
+ notify_fail("Was willst Du denn loeschen?\n");
+ return 0;
+ }
+ if (member(seite,str)>=0) {
+ syn = m_indices(filter_indices(synonym,
+ lambda(({'ind,'page,'map_ldfied/*'*/}),
+ ({#'==,'page,({#'[/*]'*/,'map_ldfied,'ind})}))
+ ,seite[i],synonym));
+ rm(FAQ(str));
+ seite -= ({str});
+ }
+ else {
+ str = implode(old_explode(str," ")-({""}), " ");
+ syn = old_explode(implode(old_explode(str,", "),","),",");
+ }
+ for (i=sizeof(syn)-1; i>=0; i--)
+ synonym = filter_indices(synonym,
+ lambda(({'key,'cmp}),
+ ({#'!=,'key,'cmp/*'*/})),
+ syn[i]);
+
+ save_object(FAQ("faq"));
+ write("OK\n");
+ return 1;
+}
+
+int
+kopieren(string str)
+{
+ string *part;
+ int i;
+
+ if (!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+ part = old_explode(str," ")-({""});
+ if(sizeof(part)<4 || part[0]!="faq" || part[2] != "nach" ||
+ member(seite,part[1]) == -1) {
+ notify_fail("kopiere faq <seite> nach <alias>\n");
+ return 0;
+ }
+ str = part[1];
+ part=old_explode(implode(old_explode(implode(part[3..]," "),", "),","),",");
+ for(i=sizeof(part)-1;i>=0;i--)
+ synonym += ([ part[i] : str ]);
+ save_object(FAQ("faq"));
+ write("OK.\n");
+ return 1;
+}
diff --git a/d/seher/haeuser/special/seherfaqmobil.c b/d/seher/haeuser/special/seherfaqmobil.c
new file mode 100644
index 0000000..250db4b
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/seherfaqmobil.c
@@ -0,0 +1,79 @@
+// tragbare Seher-FAQ, gibt es im Seherladen zu kaufen bzw. automatisch zur Seherwerdung
+// Rikus@mg.mud.de
+
+inherit "std/thing";
+
+#include <properties.h>
+#include <wizlevels.h>
+#include "../haus.h"
+
+#define FAQ(f) (SPECIALPATH+"faq/"+(f))
+
+static string *seite;
+
+mapping synonym = ([]);
+
+create()
+{
+// if (!clonep(this_object())) return;
+ ::create();
+ SetProp(P_SHORT,"Die SeherFAQ");
+ SetProp(P_NAME,"SeherFAQ");
+ SetProp(P_GENDER,FEMALE);
+ SetProp(P_LONG,"Dies ist die SeherFAQ. Wenn Du weitere Fragen oder "+
+ "Anregungen zu dieser FAQ\nhast, sei so nett und schicke Sting "+
+ "einen kurzen Brief. Zum Inhalt der FAQ\nkommst Du mit "+
+ ">lies inhalt<\n");
+ SetProp(P_WEIGHT,100);
+ SetProp(P_VALUE,1000);
+ AddId(({"faq","seherfaq"}));
+ AddCmd("lies","lesen");
+ restore_object(FAQ("faq"));
+ seite = get_dir(FAQ("*"))-({".","..","faq.o"});
+}
+
+init()
+{
+ object o;
+ ::init();
+ if ((o=environment()) && query_once_interactive(o) && !IS_SEER(o))
+ call_out("wech",0);
+}
+
+wech()
+{
+ write("Die Seher-FAQ lacht Dich aus und loest sich in Wohlgefallen auf.\n");
+ remove();
+}
+
+int lesen(string str)
+{
+ if (!str || str == "") {
+ notify_fail("Was willst Du denn lesen?\n");
+ return 0;
+ }
+ if (environment()!=this_player())
+ {
+ notify_fail("Du musst die FAQ schon erst nehmen!\n");
+ return 0;
+ }
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+ if (member(seite,str)<0) {
+ if (!member(synonym,str)) {
+ notify_fail("Diese Seite gibt es nicht...\n");
+ return 0;
+ }
+ else
+ str = synonym[str];
+ }
+ this_player()->More(FAQ(str),1);
+ return 1;
+}
+
+string _query_extralook()
+{
+ object o;
+ if ((o=environment()) && (o->QueryProp(P_GENDER)==FEMALE))
+ return "Mit ihrer Seher-FAQ outet sie sich als Wurstseherin.\n";
+ return "Mit seiner Seher-FAQ outet er sich als Wurstseher.\n";
+}
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/0 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/0
new file mode 100644
index 0000000..95ec97b
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/0
@@ -0,0 +1,18 @@
+0. NEUIGKEITEN
+Hier aktuelle Aenderungen der SeherFAQ 2.0 (Stand 2.11.1995):
+
+- Zunaechst einen grossen Dank an Cuchullin, der eine detaillierte
+ Beschreibung der Artikel aus dem Seherladen zur FAQ beigetragen hat.
+- Endlich die neue FAQ! Die meisten Informationen waren fast ein Jahr alt,
+ und ich hoffe, alle relevanten Informationen auf dem aktuellen Stand zu
+ haben.
+- Mehrere Seherportale wurden in letzter Zeit neu angehaengt. Welche nunmehr
+ vorhanden sind, kannst du in '1. Transportmoeglichkeiten' nachlesen.
+- Toeter hat das setmout geaendert - nunmehr kann die Richtungsangabe
+ weggelassen oder an eine beliebige Stelle im Text gesetzt werden.
+- Im Seherladen gibt es einige neue Artikel; hierzu '7. Sehrladen'.
+- Die Paralleldimension waechst staendig; einige interessante Monster hieraus
+ sind in '10. Paralleldimension' aufgefuehrt, aber wie so oft, selbst
+ schauen, und man findet was neues ;-).
+
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/1 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/1
new file mode 100644
index 0000000..c9954c0
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/1
@@ -0,0 +1,47 @@
+1. Transportmoeglichkeiten.
+
+Als Seher kannst Du nunmehr auf einige neue Fortbewegungsmoeglichkeiten
+zugreifen, um schneller von einem Ort zum anderen zu gelangen:
+
+A) Seherportale
+Als Seher kannst Du ab sofort magische Portale nutzen, um schneller
+von einem Ort zum anderen zu gelangen. es gibt im Moment 21 Tore,
+die an folgenden Stellen liegen:
+
+ 1. Tamibar Dschungel 11. Klippenpfad auf Aurora
+ 2. Bei den Drachenzinnen 12. Hauptstrase Suedende auf Svolvaer
+ 3. Port Vainer Stadttor 13. Im Bergdorf
+ 4. An einem Bach im Gebirge 14. Vorplatz Traukapelle
+ 5. Im Polargebiet 15. Lash
+ 6. Tundra 16. Im Dschungel
+ 7. Feenstrasse 17. Auf den Wolken
+ 8. Waldweg 18. Am Fluss Tain Wen Tai
+ 9. Ruinenstadt 19. Ritterdenkmal bei Orkhausen
+10. Vorplatz Arena 20. Rodelbahn
+21. Hobbitdorf
+
+Diese Tore kannst du mit dem Befehl 'teleportiere' benutzen.Dies setzt
+allerdings voraus, dass Du dieses Portal bereits gefunden hast. Du musst die
+Portale also zunaechst einmal suchen ;).Ein Teleportieren zu einem anderen
+Portal kostet 50 MP. Da danach immer wieder gefragt wird: Natuerlich kann man
+die Portale nur benutzen, wenn man sich gerade bei einem befindet ;)).
+
+B) Pegasus
+Du kannst ebenso mit Pegasus durch die Gegend fliegen - das kostet keine
+MP und geht auch recht fixe - Haltestellen: vor dem Elfendorf, im
+Polargebiet, Zwergenstadt, Svolvaer, Port Vain. Einmal mitfliegen
+kostet 222 Muenzen, und man kann als Seher einen normalen Spieler
+zum Mitfliegen einladen. Ich fluche regelmaessig ueber Pegasus, weil
+man es kaum schafft, >besteige Pferd< einzugeben, so schnell hebt
+das Tierchen wieder ab. Deshalb hab ich mir ein ali darauf gelegt, ist
+wohl empfehlenswert.
+
+C) Siebenmeilenstiefel
+Diese kann man im Seher im Seherladen kaufen; sie haben die Eigenschaft,
+ihren Traeger immer bis zur naechsten Kreuzung weiterzutragen, was bei langen
+Wegen sinnvoll sein kann, in vielen Gegenden jedoch nicht funktioniert, weil
+in jedem Raum mehr als zwei Ausgaenge vorkommen. Ausserdem ist das Ganze
+extrem gewoehnungsbeduerftig, da man bekannte Wege jetzt mit ganz anderen
+Tastenkombinationen abgeht, als wenn man die Wege einfach wie gewohnt
+'runterrattert'. Einfach mal austesten, lustig ists allemal.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/10 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/10
new file mode 100644
index 0000000..90e96f4
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/10
@@ -0,0 +1,23 @@
+
+10. PARALLELDIMENSION
+
+Warscheinlich hast Du schon immer gedacht: 'Eine Welt jenseits des
+MorgenGrauens gibt es genausowenig wie Geheimbuende!' - Nun, bezueglich der
+Geheimbuende mag das zutreffen, und natuerlich sollst Du auch keine Welt
+haben neben dem MorgenGrauen, aber es gibt im MUD eine Welt, die nur Seher
+betreten koennen: Die Paralleldimension.
+
+Momentan ist die Paralleldimension noch eine relativ kleine Welt, die von den
+meisten Sehern eher per Zufall betreten wird; man erreicht sie naemlich nur,
+wenn beim teleportieren in einem magischen Portal etwas schief laeuft... nun,
+diesen Effekt kann man umkehren, es gibt auch ein starres Portal, das einem
+das bewusste Betreten / Verlassen der Parallelwelt ermoeglicht. Bevor man
+jedoch Hals ueber Kopf in bekannte Sphaeren zurueckkehrt, sollte man sich
+schon ein wenig in der Paralleldimension umschauen, da diese stetig ausgebaut
+wird und mittlerweile einige interessante Monster enthaelt. Diese finden sich
+Hauptsaechlich in der Ebene, wo man einmal den Weghier, den Cu Sith und den
+(den ? (DIE!)) Goblindrachen aufsuchen sollte; aber auch in und um Schrumpfis
+Gruft finden sich einige interessante Monster.
+
+Und: Have fun, schwache Nerven sollte man dort nicht mitbringen :-).
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/11 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/11
new file mode 100644
index 0000000..792b75a
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/11
@@ -0,0 +1,14 @@
+
+11.FINGER-BEFEHL
+
+Wenn Du einmal probierst, einen anderen Spieler zu fingern, wirst Du
+feststellen, dass Du nun einige zusaetzliche Informationen erhaelst, bei
+normalen Spielern ihr Alter, und bei Sehern / Magiern zusaetzlich die
+ueber Plan und Projekt eingegebenen Informationen.
+
+So, und wenn Du dann auch obendrein nicht allzu zimperlich bist, und gerne
+Leute Dich fingern laesst, so wirst Du natuerlich auch einen Plan und ein
+Projekt in Deinem 'finger' einsetzen. Dies kannst Du mit Hilfe des
+Planeditors machen, den Du im Seherladen erhaelst.
+
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/12 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/12
new file mode 100644
index 0000000..6593f64
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/12
@@ -0,0 +1,15 @@
+12. ECHO & R-EMOTE
+Solltest Du irgendwann den Archie geloest haben (was dringend zu
+empfehlen ist, denn das ist definitiv eines der besten quests hier neben
+den Pyras und Tarko - IMHO) - dann steht Dir als Seher hinterher der
+ECHO-Befehl zur Verfuegung, mit dessen Hilfe Du in der Lage bist,
+einen x-Beliebigen Text in dem Raum abzusetzen, in dem Du Dich
+befindest, so daDich auch alle anderen Spieler diesen Text lesen koennen...
+Nette Spielerei, die leider 48 MP kostet, aber trotzdem immer zu einem
+kleinen Gag gut ist (gelle, Bloodgore ???).
+
+Solltest Du das Seherquest 'Die Kristallkugel' geloest haben, so steht Dir
+auch das 'r-emote' zur Verfuegung, das es Dir ermoeglicht, das seit der
+Loesung des Amaryllis-Quests (hast Du doch wohl !!) moegliche emote auch auf
+Spieler ausserhalb des Raumes anzuwenden.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/13 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/13
new file mode 100644
index 0000000..22866ec
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/13
@@ -0,0 +1,14 @@
+13. MAGISCHER BEUTEL
+In dem Seherladen auf Svolvaer kannst Du einen magischen Beutel kaufen, mit
+dem Du Objekte erzeugen kannst. Grundsaetzlich ist dies zwar nur ein Spass,
+aber es lassen sich damit grundsaetzlich auch Objekte erzeugen, die im Spiel
+verwendet werden koennen. Allerdings halten diese Objekte nur knappe 15
+minuten, bevor sie sich in Luft aufloesen.
+
+Da die Anwendung des Beutels oftmals daran scheitert, dass er ein wenig kom-
+pliziert zu Bedienen und schlecht dokumentiert ist, habe ich eine step-by-
+step Anleitung dazu geschrieben, die allerdings recht ausfuehrlich ist;
+solltest Du die FAQ nur fuer einen kurzen Ueberblick lesen wollen, so kannst
+Du die Anleitung natuerlich auch spaeter lesen. Ansonsten: Die Anleitung
+liest man mit 'lies Anleitung'!! ;-)
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/14 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/14
new file mode 100644
index 0000000..044850f
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/14
@@ -0,0 +1,61 @@
+14. SEHERHAEUSER
+Interessantes Thema: Die Seherhauser: Sie gibt es nun seit ca. Mitte
+Oktober 94, und folgendes ist dazu anzumerken:
+I. In der Bausparkasse in Drachenhort gibt es die noetigen Informationen
+zu den Hauesern. Das Informationsblatt fuer 10.000 Muenzen sollte man
+sich eben zulegen, auch wenn nur eine Seite Infos drinstehen, und es
+nach dem ersten Lesen weg ist :((.
+Grundsaetzlich gibt es zwei Moeglichkeiten, zu einem Haus zu kommen:
+a). Der schnelle Vertrag: Kostet 2 Mio EPs, man muss alle 2 online Stunden
+eine Rate von 80.000 EPs einzahlen - insgesamt also 25 Raten. Die
+Zeit kann u.U. nach einem Crash etwas knapp werden, da man dann
+nicht die noetige Zeit hat, um sich selbst erstmal Ausruestung zu
+besorgen, und ja vor allem alle Spieler dabei sind, sich Ausruestung zu
+beschaffen, so dass nicht viel zu holen ist.
+b). Der langsame Vertrag: Kostet 2.4 Mio Eps - also 30 Raten,
+man muss alle 4 online Stunden seine Rate von 80.000 EPs
+einzahlen. Sicher besser geeignet fuer diejenigen, die oft talken, und nicht
+die naechste Woche nur mit metzeln verbringen wollen -
+Geschmackssache.... natuerlich kann man bei beiden Vertragsarten auch
+schneller einzahlen, also muss man sich keine Sorge machen, dass man
+beim 4-stunden Vertrag ewig warten muss, bis man einen neuen
+Masterblock kriegt, auf dem die Guthaben gutgeschrieben werden.
+c) Welche Vertragsform man waehlt, ist einem selbst ueberlassen.... aber
+ueberlegs Dir gut, ob Du die Zeit zum talken behalten willst, denn die
+wird beim 2h - Vertrag schnell knapp - nicht zu vergessen die Tatsache,
+dass bei Ueberziehen der Einzahlungszeit fuer die einzelnen Raten
+zunaechst eine saftige Strafe faellig wird, und dann sogar der ganze
+Vertrag floeten gehen kann....
+d). Meine Anmerkung: Wer so richtig heiss auf ein Haus ist, metzelt eine
+nacht durch. Ich hab damals um 0.00 Uhr angefangen, und morgens um 8
+war das Haus fertig - nachts sind weniger Spieler dabei, und man hat
+mehr Opfer, die man ausschlachten kann...... Durchschnittszeit fuer eine
+Rate war laut logfile 23 minuten.... sicherlich ein Argument fuer den 2-
+Stunden- Vertrag.
+II. Seit Mitte Januar koennen in den Haeusern auch extra-Raeume eingebaut
+werden. Diese kosten pro Stueck 200.000 Muenzen, und man kann, wie
+auch beim Hausbau, zwischen einem schnellen und einem sanften Vertrag
+waehlen.
+Maximal koennen 9 Raeume an das Haus angebaut werden. Sofern in einem
+Raum mehrere Haeuser stehen, besteht auch die Moeglichkeit, die durch
+den Befehl Ausgang miteinander zu verbinden.
+III. In den Seherhaeusern sind seit Februar ' 95 das Beschreiben von Befehlen
+und spezifische Ausgaben moeglich. So kann man Rassen und - Geschlechtsspe-
+zifische Ausgaben machen. Ebenso ist es moeglich, durch Eingabe von Befehlen
+bestimmte Ausgaben zu erreichen, z.B. 'druecke knopf' - ' ein Faden faellt
+von der Decke' usw. Wie das vor sich geht, waere hier zu umfassend, ausser-
+dem hat Wargon eine hervorragende Hilfeseite zu den Haeusern erstellt, die
+sehr detailliert erklert, wie man vorgehen muss.
+IV. Desweiteren kann man nun die Truhe in den Seherhaeusern verschieben,
+umbenennen und ihr einen Extralook geben. Ausserdem kann die Haustuer mit
+speziellen Funktionen in die Aussenbeschreibung des Hauses eingebaut oder
+unsichtbar gemacht werden. Auch hierzu empfehle ich die Lektuere der Hilfe-
+Seite zum Seherhaus.
+V. Die Moeglichkeiten, die Im Seherhaus zur Verfuegung stehen, sind hier nur
+rudimentaer darstellbar, insbesondere da sie dank Wargon's toller Arbeit in
+diesem Bereich stetig wachsen. Ich plane in naeherer Zukunft einmal ein
+'Musterhaus' aufzubauen, in dem alle Moeglichkeiten, die die Seherhaeuser
+bieten, dargestellt werden, allerdings wird dieses nicht vor Januar 1996
+fertig werden; allerdings kannst Du eine Menge Hilfen auch auf den
+Hilfeseiten zum Seherhaus erhalten, die sehr ausfuehrlich und gut geschrieben
+sind.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/15 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/15
new file mode 100644
index 0000000..449109c
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/15
@@ -0,0 +1,24 @@
+15. SEHERSPIELPLATZ
+
+Mit dem Seherspielplatz ist nunmehr auch eine Region eroeffnet worden,
+die ausschliesslich von den Sehern gestaltet werden soll. Einige haben
+die Insel am Ostrand der Wueste ja schon gesehen und dort schon einiges
+gebastelt.
+Zwei Sachen erscheinen mir im Zusammenhang mit der Insel
+erwaehnenswert: 1. Die Gestaltung der Insel kann wirklich nur gelingen,
+wenn alle Seher zusammenarbeiten. Dies heisst, dass man sich
+insbesondere bei den gewaehlten Ausgaengen abspricht, um ein
+entstandenes lab nicht durch einen einfachen Ausgang kaputtzumachen.
+2. Sobald die Ausgaenge gelegt sind, und die ersten
+Raumbeschreibungen geschrieben werden, heisst es auch wieder
+aufpassen. Es waere schoen, wenn benachbarte Raeume in gewisser
+Form auch zueinander passen - also schaut Euch um, wenn ihr einen
+Raum beschreibt, was dort in der Nachbarschaft fuer Raeume existieren.
+Wie funktioniert der Automat vor der Insel ?
+Naja, dazu wurden tausend Fragen gestellt - dabei ists ganz einfach:
+a) Man drueckt einen Knopf entsprechend dem item, das man kaufen
+moechte (langbeschreibung, ausgang, detail)
+b) Man wirft die entsprechende Menge von Muenzen ein - die Anzeige
+zeigt, wieviel es kostet, und wieviel noch fehlt.
+c) Man nimmt den erworbenen Gegenstand mit und setzt ihn in dem
+Raum ein, den man sich dafuer ausgesucht hat.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/16 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/16
new file mode 100644
index 0000000..416a1ec
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/16
@@ -0,0 +1,43 @@
+
+Damit bei der Vielzahl von Sehern nicht der Ueberblick verloren
+geht, wo ihre ganzen Haeuser stehen, hier auch ein kleines
+Adressenverzeichnis - voellig unvollstaendig, also schreibt mir mal,
+wenn ihr von einem Haus wisst, das ich ausgelassen habe, oder
+wenn Euer Haus einen anderen Namen als den hier aufgefuehrten hat.
+
+Das Haus von Aargon auf dem Weg vor dem Zigeunerlager
+Arameas Fachwerkhaus beim Imker
+Die Blockhuette von Asmodis westlich vom Fackelladen
+Das Haus von Bambulko Trampelpfad beim Elfendorf
+Das Haus von Barak am Strand der Sonneninsel
+Das Haus von Bernhard Waldweg oestlich Glockenwald
+Bleelumpes Dreimaster am Strand noerdlich von Port Vain
+Das Haus von Dion auf der Kreuzung vor dem Friedhof
+Hoehle von Eros Ostrand des Neandertals
+Das Haus von Grimmborn auf Svolvaer
+Hardils Baumhaus auf dem Baum westlich vom Elfendorf
+Das Haus von Hawk Obstwiese beim Ostwall
+Das Haus von Helloween im SW von Moron
+Das Haus von Iolanthe beim Bernhardiner noerdlich zum Krater
+Khornes Schrein im noerdlichen Lupinental
+Der Steinbruch von Kieselstein am Strand in Port Vain
+Das Haus von Klinge beim Drachenbaby auf der HE
+Das Haus von Kotzbrocken suedlich vom zugefrorenen Weiher
+LaMuertes Felsbrocken Weg in die Wueste
+Laurins Zwergenhoehle in Valgessa
+MagicOllis Meditationstempel Waldweg oestlich Glockenwald
+Minnis Schloesschen im Glockenwald
+Mystix Wolke Eingang Schreckensspitze
+Das Haus von Rafael bei der Tanne im Hexenwald
+Das Haus von Ray auf dem Weg vor dem Zigeunerlager
+Das Haus von Rudiratter schau mal nebenan nach ;)
+Das Haus von Ryne da stehst Du drin !
+Die Strandvilla von Rxtech am Strand noerdlich von Port Vain
+Das Haus von Slyfox Kreuzung vor dem Friedhof
+Das Hau von Snooker Oestlich der Plaza in Moron
+Stahldorns Monolith beim Brunnen im Hexenwald
+Das Haus des Toeters zwischen Port Vain und Goblinlager
+Tzuiops Huette auf dem Baum westlich vom Elfendorf
+Das Haus von Woelkchen unter dem Regenbogen beim Bergdorf
+Der Eingang zu einer Hoehle beim Gletscher (immer nach N- und)
+ nicht zufaellig in eine andere Dimension)
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/17 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/17
new file mode 100644
index 0000000..2c3fafa
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/17
@@ -0,0 +1 @@
+Du siehst keinen Fehler im Raum-Zeit-Gefuege.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/18 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/18
new file mode 100644
index 0000000..ee8b2a2
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/18
@@ -0,0 +1,239 @@
+
+
+
+Alphabetische Auflistung aller Seher im MorgenGrauen, Stand 18.09.1995
+
+(gesamt 232 Seher, zu diesem Zeitpunkt 215 Magier)
+Aargon 1690 33132039 ( 28) 44 Tage, 7 Stunden und 3 Minuten
+Aceg 905 734710 ( 20) 2 Tage, 5 Stunden und 51 Minuten
+Acrimon 1375 1906217 ( 21) 37 Tage, 19 Stunden und 46 Minuten
+Aell 1285 899016 ( 20) 21 Tage, 7 Stunden und 35 Minuten
+Alemanne 1430 3851409 ( 23) 19 Tage, 0 Stunden und 20 Minuten
+Aline 1410 1065274 ( 21) 24 Tage, 2 Stunden und 20 Minuten
+Alkuin 1615 3471392 ( 23) 4 Tage, 4 Stunden und 15 Minuten
+Almundi 1665 12045567 ( 26) 29 Tage, 9 Stunden und 33 Minuten
+Alxx 1275 210695 ( 20) 8 Tage, 10 Stunden und 58 Minuten
+Amazora 720 7620965 ( 25) 60 Tage, 14 Stunden und 59 Minuten
+Anaid 1375 283907 ( 22) 23 Tage, 2 Stunden und 50 Minuten
+Anakin 2000 91720168 ( 31) 86 Tage, 10 Stunden und 36 Minuten
+Ancalagon 1500 3203323 ( 23) 22 Tage, 5 Stunden und 31 Minuten
+Anno 1250 379677 ( 20) 20 Tage, 21 Stunden und 9 Minuten
+Aquatoll 1230 1016831 ( 20) 12 Tage, 7 Stunden und 44 Minuten
+Aragon 1235 1618754 ( 21) 13 Tage, 19 Stunden und 37 Minuten
+Aramea 1520 5634558 ( 24) 26 Tage, 0 Stunden und 12 Minuten
+Ark 1620 1612954 ( 21) 15 Tage, 3 Stunden und 8 Minuten
+Arty 1940 28051401 ( 28) 30 Tage, 6 Stunden und 37 Minuten
+Arun 1200 1002993 ( 20) 9 Tage, 18 Stunden und 25 Minuten
+Asmodina 1985 3609044 ( 23) 43 Tage, 10 Stunden und 49 Minuten
+Asmodis 1985 26038442 ( 28) 164 Tage, 1 Stunde und 35 Minuten
+Augra 1790 987087 ( 20) 32 Tage, 17 Stunden und 22 Minuten
+Aurian 1495 1565849 ( 21) 2 Tage, 13 Stunden und 40 Minuten
+Barak 1105 4313368 ( 23) 20 Tage, 22 Stunden und 8 Minuten
+Bellicus 1370 7309868 ( 24) 47 Tage, 2 Stunden und 1 Minute
+Bernhard 2060 30025276 ( 28) 59 Tage, 20 Stunden und 58 Minuten
+Bibo 1875 33001194 ( 28) 65 Tage, 2 Stunden und 8 Minuten
+Bienchen 1305 1979490 ( 21) 10 Tage, 9 Stunden und 9 Minuten
+Big 1690 2937075 ( 22) 11 Tage, 11 Stunden und 50 Minuten
+Bigfoot 1660 12667085 ( 26) 30 Tage, 20 Stunden und 53 Minuten
+Bleelumpe 1265 5256959 ( 24) 20 Tage, 21 Stunden und 14 Minuten
+Bloodgore 1570 6061450 ( 28) 56 Tage, 16 Stunden und 59 Minuten
+Bluemel 1450 1547717 ( 21) 20 Tage, 16 Stunden und 13 Minuten
+Boebbel 1675 1224533 ( 21) 28 Tage, 1 Stunde und 35 Minuten
+Bottom 1355 1062102 ( 20) 18 Tage, 19 Stunden und 57 Minuten
+Brit 1260 1973712 ( 22) 20 Tage, 6 Stunden und 1 Minute
+Brummel 1850 11779550 ( 26) 25 Tage, 1 Stunde und 15 Minuten
+Cael 1335 1536548 ( 21) 17 Tage, 7 Stunden und 27 Minuten
+Caradhras 1920 101383337 ( 32) 113 Tage, 23 Stunden und 57 Minuten
+Carefree 1280 1356967 ( 20) 8 Tage, 21 Stunden und 1 Minute
+Castaway 1220 2196508 ( 22) 43 Tage, 22 Stunden und 7 Minuten
+Celebdil 1250 11573503 ( 25) 40 Tage, 0 Stunden und 28 Minuten
+Charly 1430 3793972 ( 22) 16 Tage, 8 Stunden und 51 Minuten
+Chavez 1600 299023 ( 21) 33 Tage, 12 Stunden und 0 Minuten
+Chicola 1450 23157008 ( 27) 67 Tage, 12 Stunden und 17 Minuten
+Coven 1310 1940343 ( 22) 10 Tage, 20 Stunden und 53 Minuten
+Craig 1380 5415105 ( 24) 22 Tage, 20 Stunden und 8 Minuten
+Crolla 2060 15062412 ( 26) 32 Tage, 12 Stunden und 36 Minuten
+Cub 1340 1453817 ( 20) 4 Tage, 4 Stunden und 11 Minuten
+Cuchullin 2060 9366380 ( 25) 41 Tage, 8 Stunden und 26 Minuten
+Daniel 1420 2125614 ( 22) 18 Tage, 23 Stunden und 6 Minuten
+Data 1280 1383631 ( 20) 16 Tage, 11 Stunden und 6 Minuten
+Deimos 1550 1614972 ( 21) 4 Tage, 18 Stunden und 19 Minuten
+Desasta 1560 9822728 ( 25) 24 Tage, 15 Stunden und 27 Minuten
+Desideria 1275 1340228 ( 20) 1 Tag , 12 Stunden und 33 Minuten
+Dhojakt 1625 5612138 ( 24) 42 Tage, 16 Stunden und 57 Minuten
+Digedag 1200 817911 ( 20) 17 Tage, 21 Stunden und 8 Minuten
+Dion 1020 1396400 ( 21) 11 Tage, 8 Stunden und 29 Minuten
+Drakor 1410 973727 ( 20) 13 Tage, 16 Stunden und 25 Minuten
+Durin 1840 27000290 ( 28) 55 Tage, 4 Stunden und 45 Minuten
+Dwight 2030 7337624 ( 24) 42 Tage, 18 Stunden und 4 Minuten
+Earendil 1640 3243728 ( 22) 7 Tage, 14 Stunden und 11 Minuten
+Emil 1420 1189480 ( 20) 15 Tage, 8 Stunden und 26 Minuten
+Engywuck 1755 2485639 ( 23) 83 Tage, 14 Stunden und 51 Minuten
+Eowin 1045 1123115 ( 20) 3 Tage, 21 Stunden und 14 Minuten
+Etain 1285 1184123 ( 21) 23 Tage, 13 Stunden und 3 Minuten
+Eule 1290 534666 ( 20) 9 Tage, 10 Stunden und 3 Minuten
+Fagus 1915 1130690 ( 20) 14 Tage, 6 Stunden und 20 Minuten
+Fahnder 1595 7304188 ( 25) 32 Tage, 7 Stunden und 32 Minuten
+Fantaboy 1415 691662 ( 20) 19 Tage, 1 Stunde und 13 Minuten
+Fauli 1285 2042386 ( 22) 35 Tage, 1 Stunde und 30 Minuten
+Fels 1575 4288401 ( 23) 30 Tage, 12 Stunden und 50 Minuten
+Fipps 1325 6187204 ( 24) 27 Tage, 4 Stunden und 46 Minuten
+Flintnail 1415 1392090 ( 21) 29 Tage, 18 Stunden und 1 Minute
+Fones 1385 1695359 ( 21) 11 Tage, 23 Stunden und 43 Minuten
+Fryder 1810 20079125 ( 27) 66 Tage, 19 Stunden und 40 Minuten
+Fyt 1625 103796399 ( 32) 105 Tage, 9 Stunden und 50 Minuten
+Gabi 1985 4912832 ( 24) 14 Tage, 16 Stunden und 55 Minuten
+Gandulf 1435 2363789 ( 22) 15 Tage, 12 Stunden und 39 Minuten
+Granata 1900 8163375 ( 25) 22 Tage, 23 Stunden und 20 Minuten
+Gumpy 1650 12022713 ( 26) 23 Tage, 10 Stunden und 34 Minuten
+Hackfried 2060 7218856 ( 24) 27 Tage, 4 Stunden und 22 Minuten
+Hadra 2010 8863573 ( 25) 41 Tage, 15 Stunden und 31 Minuten
+Har 1200 1434190 ( 21) 39 Tage, 18 Stunden und 7 Minuten
+Hardil 1170 7775164 ( 25) 31 Tage, 23 Stunden und 54 Minuten
+Hasenfuss 1325 7259495 ( 24) 30 Tage, 3 Stunden und 37 Minuten
+Hawk 1230 3618526 ( 23) 31 Tage, 1 Stunde und 17 Minuten
+Helloween 1805 17742802 ( 27) 29 Tage, 19 Stunden und 32 Minuten
+Hercules 1440 2157741 ( 21) 12 Tage, 16 Stunden und 2 Minuten
+Holden 1380 218539 ( 40) 10 Tage, 3 Stunden und 7 Minuten
+Hoppla 1220 1174934 ( 20) 2 Tage, 7 Stunden und 58 Minuten
+Huor 1245 1770486 ( 21) 13 Tage, 8 Stunden und 43 Minuten
+Hurin 1460 2284648 ( 22) 22 Tage, 5 Stunden und 33 Minuten
+Idur 1965 3376840 ( 23) 5 Tage, 6 Stunden und 50 Minuten
+Ineluki 1555 1969710 ( 21) 1 Tag , 17 Stunden und 26 Minuten
+Inskipp 1585 2982790 ( 22) 12 Tage, 23 Stunden und 17 Minuten
+Iolanthe 1555 5992258 ( 24) 35 Tage, 3 Stunden und 59 Minuten
+Isabeau 2060 3380499 ( 23) 9 Tage, 0 Stunden und 14 Minuten
+Isabelle 1390 547478 ( 20) 3 Tage, 11 Stunden und 5 Minuten
+Isnogood 1775 2881018 ( 22) 27 Tage, 18 Stunden und 27 Minuten
+Issomad 1985 11020515 ( 26) 20 Tage, 5 Stunden und 10 Minuten
+Jaf 1180 429696 ( 20) 71 Tage, 5 Stunden und 4 Minuten
+Janice 2060 13511650 ( 26) 53 Tage, 19 Stunden und 37 Minuten
+Jerrico 1485 4567925 ( 24) 31 Tage, 9 Stunden und 47 Minuten
+Jimdigriz 2015 4229005 ( 23) 100 Tage, 2 Stunden und 26 Minuten
+Jiriki 1570 3858241 ( 23) 3 Tage, 15 Stunden und 41 Minuten
+Jurry 1410 7073544 ( 25) 33 Tage, 8 Stunden und 42 Minuten
+Kafka 1215 769262 ( 21) 9 Tage, 8 Stunden und 55 Minuten
+Kalliope 1385 1539329 ( 20) 1 Tag , 20 Stunden und 24 Minuten
+Kartii 1555 1746919 ( 20) 16 Tage, 13 Stunden und 1 Minute
+Kelder 1945 5109825 ( 23) 46 Tage, 17 Stunden und 44 Minuten
+Kermit 1745 6203256 ( 25) 48 Tage, 3 Stunden und 39 Minuten
+Khidar 1920 50140999 ( 29) 62 Tage, 20 Stunden und 36 Minuten
+Khorne 1640 130376 ( 24) 62 Tage, 8 Stunden und 3 Minuten
+Kieselstein 1220 7925011 ( 26) 16 Tage, 13 Stunden und 3 Minuten
+Kiwi 1495 723804 ( 20) 32 Tage, 6 Stunden und 59 Minuten
+Klausi 1750 6186382 ( 24) 16 Tage, 20 Stunden und 8 Minuten
+Konto 1195 1399690 ( 21) 5 Tage, 0 Stunden und 6 Minuten
+Kotzbrocken 1925 40103319 ( 29) 41 Tage, 8 Stunden und 16 Minuten
+Laurin 1945 4237757 ( 24) 66 Tage, 19 Stunden und 19 Minuten
+Lefty 1660 11580339 ( 26) 27 Tage, 16 Stunden und 20 Minuten
+Leia 1745 7832318 ( 25) 23 Tage, 12 Stunden und 19 Minuten
+Liutberga 1725 2369571 ( 22) 3 Tage, 5 Stunden und 29 Minuten
+Loculus 1485 13363261 ( 26) 34 Tage, 15 Stunden und 6 Minuten
+Lokar 1280 1432495 ( 20) 3 Tage, 13 Stunden und 15 Minuten
+Lug 1685 1723385 ( 21) 13 Tage, 4 Stunden und 12 Minuten
+Magicolli 2060 34924394 ( 28) 42 Tage, 7 Stunden und 10 Minuten
+Magnum 1280 1438794 ( 20) 7 Tage, 18 Stunden und 8 Minuten
+Mahatma 1575 2975612 ( 22) 16 Tage, 12 Stunden und 19 Minuten
+Majere 1215 890832 ( 20) 5 Tage, 19 Stunden und 17 Minuten
+Mars 2060 14613389 ( 26) 46 Tage, 4 Stunden und 59 Minuten
+Maru 1400 1503098 ( 21) 7 Tage, 15 Stunden und 25 Minuten
+Maxin 1365 1120899 ( 20) 17 Tage, 3 Stunden und 54 Minuten
+Mellorn 1290 1066484 ( 20) 18 Tage, 8 Stunden und 9 Minuten
+Meriad 1305 1497000 ( 20) 7 Tage, 17 Stunden und 51 Minuten
+Mesirii 1585 6124525 ( 24) 25 Tage, 3 Stunden und 47 Minuten
+Mieze 1275 2122969 ( 22) 29 Tage, 0 Stunden und 30 Minuten
+Mimo 1195 1127414 ( 20) 15 Tage, 11 Stunden und 25 Minuten
+Minni 1985 13946604 ( 26) 27 Tage, 4 Stunden und 35 Minuten
+Misselli 915 2638912 ( 22) 10 Tage, 23 Stunden und 8 Minuten
+Mith 1285 1202199 ( 21) 6 Tage, 12 Stunden und 4 Minuten
+Mogli 1075 1836066 ( 21) 10 Tage, 13 Stunden und 52 Minuten
+Morgon 1835 10402622 ( 25) 27 Tage, 6 Stunden und 19 Minuten
+Mosh 1420 2479954 ( 22) 16 Tage, 9 Stunden und 21 Minuten
+Mucks 1310 3538464 ( 23) 13 Tage, 22 Stunden und 53 Minuten
+Mumpels 1275 1190902 ( 20) 9 Tage, 10 Stunden und 16 Minuten
+Nature 1490 1632154 ( 21) 6 Tage, 10 Stunden und 49 Minuten
+Nial 1330 573524 ( 20) 8 Tage, 22 Stunden und 38 Minuten
+Nixi 1695 3395231 ( 24) 58 Tage, 10 Stunden und 25 Minuten
+Nixihou 1965 9455954 ( 25) 56 Tage, 8 Stunden und 55 Minuten
+Nok 1595 1322048 ( 20) 1 Tag , 1 Stunde und 50 Minuten
+Norweger 1555 6057459 ( 25) 32 Tage, 11 Stunden und 32 Minuten
+Nostradamus 1800 93067790 ( 31) 55 Tage, 5 Stunden und 11 Minuten
+Nullneuner 1360 5220894 ( 24) 13 Tage, 7 Stunden und 38 Minuten
+Orktoeter 1330 20274027 ( 27) 42 Tage, 11 Stunden und 31 Minuten
+Pantoffel 1625 9247568 ( 25) 27 Tage, 5 Stunden und 11 Minuten
+Penelope 1450 1696656 ( 21) 42 Tage, 12 Stunden und 59 Minuten
+Perle 1495 1549393 ( 21) 20 Tage, 20 Stunden und 12 Minuten
+Phobos 1685 1963639 ( 21) 4 Tage, 15 Stunden und 23 Minuten
+Phygos 1420 3423806 ( 23) 31 Tage, 9 Stunden und 27 Minuten
+Piff 1300 3118489 ( 22) 5 Tage, 10 Stunden und 30 Minuten
+Pippin 1415 5490342 ( 24) 19 Tage, 7 Stunden und 37 Minuten
+Plock 1500 3008084 ( 22) 21 Tage, 10 Stunden und 15 Minuten
+Pra 1190 3849602 ( 23) 33 Tage, 1 Stunde und 49 Minuten
+Priamos 1270 3415166 ( 23) 13 Tage, 1 Stunde und 56 Minuten
+Puck 1270 1353491 ( 20) 1 Tag , 0 Stunden und 44 Minuten
+Quengistu 1160 2480429 ( 22) 28 Tage, 19 Stunden und 35 Minuten
+Quillian 1330 13159680 ( 26) 56 Tage, 8 Stunden und 33 Minuten
+Rafael 2015 3556498 ( 23) 49 Tage, 10 Stunden und 13 Minuten
+Raiba 1325 1032368 ( 20) 18 Tage, 3 Stunden und 30 Minuten
+Ratz 1385 1594601 ( 21) 44 Tage, 19 Stunden und 52 Minuten
+Ray 1690 16533169 ( 27) 36 Tage, 18 Stunden und 26 Minuten
+Reinelde 1620 11760476 ( 26) 27 Tage, 2 Stunden und 4 Minuten
+Rexon 1395 3286410 ( 23) 14 Tage, 15 Stunden und 2 Minuten
+Roadrunner 1660 9025017 ( 25) 55 Tage, 17 Stunden und 21 Minuten
+Rosa 1855 4397281 ( 24) 6 Tage, 10 Stunden und 38 Minuten
+Rudiratter 2060 41244745 ( 29) 37 Tage, 19 Stunden und 14 Minuten
+Ryne 2060 193376368 ( 35) 91 Tage, 16 Stunden und 57 Minuten
+Sac 1325 1081674 ( 20) 3 Tage, 16 Stunden und 26 Minuten
+Schelm 1460 461247 ( 22) 8 Tage, 8 Stunden und 20 Minuten
+Schlawiner 1365 534648 ( 21) 29 Tage, 12 Stunden und 48 Minuten
+Scotty 1215 2245107 ( 22) 12 Tage, 3 Stunden und 29 Minuten
+Selbstmord 1260 1281392 ( 20) 2 Tage, 10 Stunden und 15 Minuten
+Semira 1710 8346293 ( 25) 38 Tage, 10 Stunden und 43 Minuten
+Siabat 1340 1342168 ( 21) 15 Tage, 20 Stunden und 21 Minuten
+Siborit 1400 1120931 ( 20) 15 Tage, 3 Stunden und 25 Minuten
+Skipper 1575 33526629 ( 28) 46 Tage, 4 Stunden und 32 Minuten
+Skywalker 1455 2760483 ( 22) 12 Tage, 5 Stunden und 19 Minuten
+Slash 1720 6218999 ( 24) 37 Tage, 12 Stunden und 42 Minuten
+Slyfox 1780 29213700 ( 28) 63 Tage, 22 Stunden und 22 Minuten
+Smaug 1185 2650121 ( 22) 18 Tage, 23 Stunden und 56 Minuten
+Smiley 1375 10534850 ( 25) 22 Tage, 10 Stunden und 45 Minuten
+Snooker 1520 30568048 ( 28) 21 Tage, 1 Stunde und 59 Minuten
+Snuggle 1525 9048493 ( 25) 31 Tage, 8 Stunden und 50 Minuten
+Sorsha 1440 1386048 ( 20) 20 Tage, 0 Stunden und 56 Minuten
+Speedy 1555 16193978 ( 27) 20 Tage, 18 Stunden und 41 Minuten
+Stahldorn 1735 54765411 ( 29) 60 Tage, 22 Stunden und 41 Minuten
+Steve 1945 6068441 ( 24) 66 Tage, 5 Stunden und 34 Minuten
+Sushi 1775 1608281 ( 21) 17 Tage, 16 Stunden und 17 Minuten
+Symbiont 1320 3504834 ( 23) 13 Tage, 8 Stunden und 54 Minuten
+Sysop 1335 1719336 ( 21) 16 Tage, 11 Stunden und 40 Minuten
+Taz 1515 765173 ( 22) 33 Tage, 3 Stunden und 51 Minuten
+Telka 1550 1357476 ( 20) 14 Tage, 19 Stunden und 14 Minuten
+Terran 1440 1094264 ( 20) 12 Tage, 1 Stunde und 17 Minuten
+Todesengel 1535 1738662 ( 21) 3 Tage, 7 Stunden und 7 Minuten
+Tommy 1605 7146906 ( 25) 35 Tage, 12 Stunden und 57 Minuten
+Torwall 1330 6124052 ( 24) 28 Tage, 11 Stunden und 46 Minuten
+Toss 1875 7830548 ( 26) 54 Tage, 4 Stunden und 22 Minuten
+Twiggy 1660 9691344 ( 25) 35 Tage, 17 Stunden und 22 Minuten
+Tyrion 1595 19220397 ( 27) 35 Tage, 16 Stunden und 51 Minuten
+Tzuiop 1165 14746734 ( 26) 80 Tage, 18 Stunden und 52 Minuten
+Urza 1485 12589713 ( 26) 29 Tage, 12 Stunden und 56 Minuten
+Vanir 2060 2933143 ( 22) 35 Tage, 4 Stunden und 11 Minuten
+Vanja 1615 16423350 ( 26) 21 Tage, 7 Stunden und 4 Minuten
+Vergon 1305 1071535 ( 20) 1 Tag , 15 Stunden und 4 Minuten
+Verwirrung 1925 4455245 ( 23) 14 Tage, 20 Stunden und 52 Minuten
+Vrumfondel 1255 447438 ( 20) 18 Tage, 16 Stunden und 48 Minuten
+Wahn 2060 3312832 ( 23) 16 Tage, 1 Stunde und 47 Minuten
+Warlord 1275 630751 ( 21) 30 Tage, 3 Stunden und 54 Minuten
+Willow 1905 28742636 ( 28) 54 Tage, 10 Stunden und 25 Minuten
+Woelkchen 1370 7929828 ( 24) 40 Tage, 3 Stunden und 11 Minuten
+Wolfendart 1415 1575308 ( 21) 11 Tage, 8 Stunden und 46 Minuten
+Xanadu 1525 1784732 ( 21) 37 Tage, 3 Stunden und 28 Minuten
+Xera 1500 1765739 ( 21) 18 Tage, 6 Stunden und 24 Minuten
+Yak 1200 1012278 ( 20) 16 Tage, 17 Stunden und 39 Minuten
+Yasmin 1335 1229340 ( 21) 9 Tage, 2 Stunden und 38 Minuten
+Yeti 1420 6010840 ( 25) 48 Tage, 14 Stunden und 25 Minuten
+Yety 1260 2387612 ( 22) 17 Tage, 23 Stunden und 55 Minuten
+Zephyr 2060 29257249 ( 28) 67 Tage, 4 Stunden und 5 Minuten
+Zorro 2060 5644687 ( 24) 33 Tage, 10 Stunden und 52 Minuten
+Zwirch 1665 9818247 ( 25) 15 Tage, 23 Stunden und 31 Minuten
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/2 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/2
new file mode 100644
index 0000000..e4b78bd
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/2
@@ -0,0 +1,18 @@
+2. SEHERQUEST
+
+Eine recht schoene quest nur fuer Seher hat Troy im Fruehjahr 1995
+geschrieben, allerdings wurde sie erst 4 Monate spaeter angeschlossen,
+nachdem Boing eine Menge Bugs gefixt hatte. Wie auch immer: Eine lohnende
+quest, mit Sicherheit die schoenste die Troy hier geschrieben hat, und
+ausnahmsweise ist sie sigar logisch und die Stimmung vor Ort nicht schlecht.
+Also unbedingt spielen, nicht zuletzt, weil die Belohnung dafuer wirlich
+gelungen ist, besser: die Belohnungen! Denn a) erhaelt man eine
+Kristallkugel, mit der man Spieler fuer einen Magiepunkt finden kann, und b)
+erhaelt man das R-Emote, mit dem man sein Emote, das man fuer die Amaryllis-
+Quest erhalten hat, auch auf Spieler ausserhalb des Raumes in dem man sich
+befindet, anwenden kann (vgl. hierzu auch Kap. 6: Magische Kugel).
+
+Viel Spass beim Questen !!!
+(aber erst hierbleiben und Faq fertiglesen ;) - und der Ballpark lohnt
+uebrigens auch mal einen kleinen Blick ;))
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/3 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/3
new file mode 100644
index 0000000..5aea5d2
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/3
@@ -0,0 +1,23 @@
+
+3. FLUCHTRICHTUNG
+
+Etwas unscheinbar, aber in meinen Augen ist dies immer noch der wertvollste
+Befehl, den man als Seher neu erhaelt: Fluchtrichtung.
+
+Ab sofort kannst Du den Befehl 'Fluchtrichtung (Richtung)' anwenden.
+Sollte dieser noch nicht aktiviert sein, musst du einmal Ende machen.
+Danach kannst Du selbst bestimmen, in welche Richtung Du fliehst,
+wenn die Angst Dich mal ueberkommen sollte .....
+Aber Achtung: Der Befehl funktioniert mit einer Warscheinlichkeit von
+80 Prozent; fuer jeden Level ueber 20 erhoeht sich die Warscheinlichkeit
+dann um weitere zwei Prozent... Tip: Fluchtrichtung >Ende< funktioniert
+auch, ebenso wie: Fluchtrichtung >teile Boing mit Du, ich sterbe gleich :(<
+Man muss halt die Prioritaeten richtig setzen ;)).
+
+Warum dieser Befehl in meinen Augen besonders wichtig ist ? Nun, er befreit
+Spieler mit sehr hoher Warscheinlichkeit von dem Risiko, durch einen Lag zu
+sterben, wenn die Flucht im entscheidenden Moment in die falsche Richtung zu
+gehen droht. Man muss sie vorher nur richtig gesetzt haben. Allerdings, ein
+kleines Risiko bleibt... denn erst ab Level 30 klappt die Fluchtrichtung zu
+100%, also wachbleiben ;).
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/4 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/4
new file mode 100644
index 0000000..6b24118
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/4
@@ -0,0 +1,34 @@
+4. SEHERLEVEL
+A propos Levels- zwar ist man nun Seher, aber dennoch kann man
+auch weiterhin seine Stufen erhoehen - allerdings mit etwas mehr
+Aufwand als frueher :(( - die Levels und ihre EP-Anforderungen:
+
+
+Stufe Erfahrung Stufe Erfahrung Stufe Erfahrung
+========================================================================
+21 1500000 26 11000000 31 80000000
+22 2250000 27 17000000 32 100000000
+23 3375000 28 25000000 33 125000000
+24 5062500 29 40000000 34 150000000
+25 7600000 30 60000000 35 175000000
+ 36 200000000
+
+Die Bedeutung der Levels ist insofern hoch, als dass die Erfolgs-
+chance der Zaubersprueche in den neuen Gilden von dem Level des
+Spielers abhaengig ist. So ist es grundsaetzlich nur moeglich, die maximale
+Erfolgswarscheinlichkeit eines Zauberspruches erst dann zu erreichen, wenn
+man Seherlevel 30 erreicht hat. Berechnet wird das ganze wie folgt:
+Bei Level 20 betraegt die Erfolgswarscheinlichkeit 80 Prozent. Pro Level
+ueber 20 steigt die Warscheinlichkeit dann um weitere 2 Prozent, erreicht
+also bei Level 30 100 Prozent.
+Dies fuehrt im Ergebnis dazu, dass ein Zauberspruch, den man an sich zu 90%
+beherrscht, in Level 25 nur mit einer Warscheinlichkeit von 81 Prozent
+gelingt (90% Beherrschen des Spruches * 90% Warscheinlichkeit aus Level 25).
+Allerdings gilt diese Formel so global nur fuer Standard-Zaubersprueche (ins-
+besondere die in der Abenteurergilde); die Magier der einzelnen Gilden
+koennen durch den Schwierigkeitsgrad eines Zauberspruches bestimmen, ob
+dieser mit hoeherer oder niedrigerer Warscheinlichkeit gelingt, als durch die
+oben angefuehrte Rechnung vorgesehen. In der Karategilde ist es sogar so
+geregelt, dass der Level an sich fuer die Erfolgswarscheinlichkeit eines
+Spruches unerheblich ist.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/5 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/5
new file mode 100644
index 0000000..27f31a6
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/5
@@ -0,0 +1,30 @@
+5. Kommunikation
+
+Als Seher stehen Dir neue Mittel der Kommunikation zur Verfuegung, mittels
+derer Du Nachrichten an andere Spieler senden kannst:
+
+I. MAIL
+Ab sofort steht Dir der kostenlose Kurierdienst der MG-Post zur
+Verfuegung - durch Eingabe von 'mail' kannst du von ueberall Post
+verschicken und empfangen. Dies setzt aber voraus, dass Du eine Zeitung
+bei Dir traegst, da das mail eine Zusatzfunktion der MPA ist.
+
+II. MPA
+In der Zeitung steht Dir nun die neue Rubrik 'seher.entwicklung' zur
+Verfuegung, in der Du Deine Vorschlaege zur Verbesserung des
+Sehertums einbringen kannst.
+
+III. Kanaele
+Zur direkten Kommunikation mit den anderen Sehern steht Dir nun auch ein
+neuer Kanal zur Verfuegung. Er wird mit ' -h ' angesprochen
+(nein, nicht mit S wie Seher, dann knallt die Meldung zwar auch ueber
+den Seherkanal, aber ebenfalls ueber Sport und Snoop ;)).
+
+IV. Fernschreiber
+Mit dem Fernschreiber aus dem Seherladen kannst Du ganze Nachrichtenbloecke
+an andere Spieler senden. Dies ist haeufig nuetzlich, wenn man laengere Texte
+an einen anderen Spieler senden will, waehrend man z.B. mit diesem zusammen
+eine neue Region oder ein Quest erforscht. Der Einsatz kostet 15 MP pro
+Spieler, an den die Nachricht gesendet wird, man kann auch an mehrere Spieler
+gleichzeitig die Meldung ausgeben lassen.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/6 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/6
new file mode 100644
index 0000000..0eb9dfc
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/6
@@ -0,0 +1,15 @@
+6. MAGISCHE KUGEL
+
+Im Haus der Hexe am Friedhof und in Zwackelmanns Schloss findest
+Du eine Kugel, die Du mitnehmen kannst - mit ihr kannst du durch den Befehl
+'finde (Spielername)' jeden eingeloggten Spieler lokalisieren - ein Einsatz
+kostet jeweils 9 MP.
+
+Mit der Einfuehrung des Seherquests von Troy erhaelt man als Questbelohnung
+eine - der Name des Quests laesst es Vermuten - Kristallkugel, die dieselbe
+Funktion wie die Seherkugel erfuellt. Allerdings kostet diese pro Einsatz nur
+1 MP. Dafuer erhaelt allerdings der beobachtete Spieler die Meldung 'Jemand
+beschwoert Dein Bild herauf.', was auf dauer etwas aufdringlich wird, da der
+Betroffene ja nicht weiss, wer ihn da sucht. Ich persoenlich halte den
+Einsatz der 'normalen' Seherkugel fuer diskreter, insbesondere, da sich ihre
+Kosten ja in einem vertretbaren Rahmen bewegen.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/7 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/7
new file mode 100644
index 0000000..33ed2ca
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/7
@@ -0,0 +1,169 @@
+7. SEHERLADEN
+Auf Svolvaer findest Du einen Laden, der spezielle items nur fuer
+Seher anbietet. Interessant ist hier der Bumerang, dazu noch die
+Partytroete - der Rest ist mehr oder weniger brauchbares Zeugs - abraten
+wuerde ich von dem Kauf der ZT-Wuenschelrute, die zwar relativ
+verlaesslich arbeitet, allerdings pro Einsatz 45 MP kostet, und sich damit
+nur lohnt, wenn man in einem konkreten Raum einen ZT vermutet.
+Ansonsten ist natuerlich der Kauf des von BOING handgenaehten
+Kissens ein MUSS!
+
+Eine kurze Beschreibung saemtlicher Seherladenartikel findet sich hier im
+Anschluss; an dieser Stelle einen herzlichen Dank an Cuchullin, der diese
+Liste erstellt und sich damit sehr viel Muehe gegeben hat.
+
+Fuer das Angebot im Seherladen ist Loco zustendig, der das bisher etwas
+spaerliche Angebot gerne erweitern moechte, und daher fuer Ideen
+immer aufgeschlossen ist - daher schreibe ihm ruhig ein mail, wenn Du
+eine Idee hast, was dort zukuenftig angeboten werden koennte.
+
+Angebotene Artikel im Seherladen (Text von Cuchullin:)
+
+1: 15 Eine Fackel.
+ Eine ganz normale Fackel. Man kann sie anzuenden und
+ wieder loeschen.
+
+ 2: 10 Ein von Boing handgenaehtes Kissen
+ Man kann es anderen sehr gut nachwerfen ;)
+
+ 3: 1800 Ein Wecker (Luxusausgabe).
+ Zeigt die Uhrzeit an, dient als Stoppuhr und als Timer.
+ Autoload.
+
+ 4: 15 Ein Lolli.
+ Ein Lolli, so wie ihn das Partymonster gerne verteilt.
+
+ 5: 240 Ein T-Shirt.
+ Ruestungsgattung Umhang und denkbar schlecht... aber als
+ Seher kann man es mit einem Text versehen und man sieht's
+ im Extralook... Nette Sache in jedem Fall.
+
+ 6: 8 Ein Wuerfel.
+ "Du wuerfelst eine 6." Ein ganz normaler Wuerfel.
+
+ 7: 18 Ein Foermchen.
+ Ein rotes Foermchen in der Form eines Herzens.
+ Mehr allerdings nicht.
+
+ 8: 5400 Ein Bumerang.
+ Eigentlich muss man dazu nicht viel sagen, eine wirklich
+ - fast zu - gute Waffe. Wurde allerdings kuerzlich etwas
+ abgewertet, ist jedoch immer noch wertvolle Hifle im Kampf.
+ Man kann (von den insgesamt vieren pro Reset nur einen Bume-
+ rang kaufen. Dies wurde gegen die Hamsterkaeufe nach einem
+ Shutdown eingefuehrt (Es gibt Seher, die kaempfen mit vier
+ Bumerangs und haben noch drei als Ersatz im Beutel...). Nach
+ einem reboot/crash allerdings erhaelt jeder Seher mindestens
+ einen Bumerang.
+
+ 9: 60 Ein tragbarer Postkartendrucker.
+ Man kann damit sechs Postkarten erzeugen, mit Text versehen
+ und verschicken. Netter Gag.
+
+10: 1800 Die Troete des Partymonsters.
+ Ein Muss fuer Partyfans! Das Utensil zu Partymonsterrufen.
+
+11: 9999 Ein Zauberstab.
+ A la Hilbert. Ist durch den Licht-Zauberspruch relativ
+ unwichtig geworden. Ausserdem ist der gekaufte Stab nicht
+ crashfest.
+
+12: 499 Ein Planeditor.
+ Wer sein Projekt oder seinen Plan editieren will, braucht
+ einen Planeditor.
+
+13: 1200 Ein Paar Siebenmeilenstiefel.
+ Eine Erleichterung fuer diejenigen, die nicht ueber irgend-
+ welche Frontend-Programme verfuegen. Man laeuft einen Weg
+ immer bis zur naechsten Abzweigung.
+
+14: 500 Magischer Beutel.
+ Ein nettes 'Tool', um andere zu aergern. Wer hat nicht
+ schonmal vor einer Schattenruestung gestanden, und sich
+ gefragt, warum er sie nicht nehmen oder anziehen kann.
+ Autoload.
+
+15: 11111 Eine Wuenschelrute.
+ Zum Auffinden von Zaubertraenken. Eignet sich nur bei
+ konkretem Verdacht, da sie nur anzeigt, ob sich ein ZT
+ im Raum befindet.
+
+16: 3000 Ein Testroehrchen (gebrauchsfertig).
+ <hick>! Wie besoffen ist man eigentlich? Wiederverwendbar.
+
+17: 3000 Ein Schiebepuzzle.
+ Wer aergert sich nicht, wenn das Freundschaftsband aus
+ irgendwelchen Gruenden ploetzlich ganz oben im Inventory
+ steht? Hiermit kann das Inv nach Belieben umsortiert werden.
+ Autoload.
+
+18: 500 Ein Dudelsack.
+ Das komfortabelste Musikinstrument MorgenGrauens.
+ Man kann sogar die vorgefertigten Stuecke genau
+ ansprechen...
+
+19: 499 Ein handgearbeiteter Mini-Flammenwerfer (tm).
+ 'flame' Ein netter Gag.
+
+20: 199 Eine bunte Spritzpistole.
+ 'splash' Siehe Flammenwerfer.
+
+21: 900 Ein Paar feste Schuhe.
+ Das 'rtrete'! Leider werden (noch) keine Adjektive
+ akzeptiert.
+
+22: 4500 Eine Stimmgabel.
+ Ideal fuer die, die Hippe nicht moegen.
+ Ist etwas in der Richtung 'Anti-Hippe-Button'.
+
+23: 298 Ein Strandball.
+ Kann man anderen Leuten zuwerfen. Ist nicht so lustig wie
+ Boings handgenaehtes Kissen, dafuer aber auch nicht so
+ provokant.
+
+24: 798 Eine magische Bierflasche.
+ Fuer Biertrinker ein Muss! Diejenigen, die 'ihr Bier' nicht
+ auf der Liste finden, koennen ja dem entsprechenden Magier
+ ne Mail schreiben. Achja - Syntax: wuensche <sorte>
+
+25: 150 Ein Messer Marke Samthandschuh.
+ Wer mit dieser Waffe gegen einen Schmetterling kaempft, darf
+ getrost ideln, denn sie haelt, was sie verspricht.
+
+26: 3000 Ein Lag-O-Meter.
+ Ist interessant, aber leider nicht autoload. Wer wollte
+ nicht schon immer wissen, wieviel Lag man denn nun wirklich
+ hat...
+
+27: 895 Eine Diddl-Knuddel-Maus.
+ Fuer die, die sich in Moron nicht auskennen oder keine Lust
+ haben, sich an entsprechender Stelle anzustellen.
+
+28: 150 Ein 4Gewinnt-Spiel.
+ SSP leergeraeumt ? Kein Freund eingeloggt ? Ein kleines
+Spiel
+ kann die Langeweile vertreiben.
+
+29: 300 Eine Roentgenbrille.
+ Ermoeglicht tiefe und sehr interessante Blicke unter diverse
+ Schottenroecke. just for fun.
+
+30: 5052 Ein kleiner grauer Kasten.
+ Eines der besten Sehertools. Man kann mit ihm Nachrichten in
+ Form ganzer Textbloecke an andere Spieler senden. Autoload.
+
+31: 3003 Ein Ikonograph.
+ Fuer kleine Schnappschuesse zwischendurch. Haelt das P_Long
+ des betrachteten Objektes fest.
+
+
+(4/95, Cuchullin)
+
+
+Have Fun
+
+Cuchullin ()
+
+
+
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/8 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/8
new file mode 100644
index 0000000..3eceabc
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/8
@@ -0,0 +1,43 @@
+8. DESIGNER-SEHER
+
+Nun, vielleicht ist dieser Titel auch ein wenig uebertrieben. Aber als Seher
+kannst Du Deine gesamte Erscheinung im MUD selbst gestalten:
+
+Nun, Designertypen glaenzen durch ihr Aeusseres, also fangen wir mal beim
+Aussehen an: Was die Spieler sehen, wenn sie Dich untersuchen, kannst Du mit
+dem Befehl 'extralook' bestimmen. Die dort eingegebene Beschreibung wird der
+Auflistung dessen, was Du bei Dir traegst, vorangestellt.
+
+Zur Erscheinung gehoert auch das Auftreten, also designen wir mal ein bischen
+an Deinen messages herum, die erscheinen, wenn Du einen Raum betrittst oder
+verlaesst. Dies kannst Du mit setmin (text) bzw. setmout (text) setzen. Und
+wenn Du moechtest, kannst Du mit setmmout bzw. setmmin die Meldungen setzen,
+die Erscheinen, wenn Du einen Ort mittels eines teleports verlaesst/
+betrittst.
+
+Doch auch Designerseher leben unter dem Joch des Armageddon, und sind daher
+manchmal Waffen- und Ruestungslos. Wer es aber nicht ertragen kann, in diesen
+bitteren Stunden immer die Meldung 'greifft mit blossen Haenden an' zu sehen,
+der kann sich mittels des Befehls 'sethands (text)' eine martialischere (oder
+auch zaertlichere, je nach Geschmack ;)) Kampfmeldung fuer seine Haende
+setzen.
+
+Nun, son richtiger Schiggi-Miggi Seher hat natuerlich auch einen total
+laessigen Namen, nicht so was oedes wie 'Wurst, die Seherin'. Und deshalb
+koennte sich Wurst einen eigenen Namen geben, mit dem Befehl 'titel (text)'.
+Dann hiesse sie hinterher Beispielsweise 'Wurst iss ne Wurst'. Und wem das
+noch nicht laessig genug ist, der setzt sich mit 'presay (text)' auch noch
+einen Namensvorsatz. Beispiel: 'Mach ne Wurst, iss ne Wurst'. Wenngleich das
+vielleicht doch nicht SO cool ist. Geschmackssache halt ;).
+
+Ach ja, und wenn man dann bei all der Rumdesignerei vergessen haben sollte,
+was man ueberhaupt eingegeben hat, so erhaelt man mit dem Befehl 'review'
+einen Ueberblick ueber die meisten Einstellungen.
+
+Eine Anmerkung noch: Der Toeter (HAIL, HAIL ALL!) hat kuerzlich eine kleine
+Erweiterung in den Befehl setmout eingebaut: Nunmehr ist es moeglich, den
+Text 'nach (Richtung)' nicht mehr nur am Ende, sondern irgendwo im Text
+erscheinen zu lassen; dann muss im Text der out-message ein # erscheinen, die
+dann durch 'nach (Richtung)' ersetzt wird. Unterdruecken kannst Du die
+Richtungsangabe allerdings nicht, wenn Du die # weglaesst, wird diese
+Angabe einfach hinten angehaengt..
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/9 b/d/seher/haeuser/special/special/faq/9
new file mode 100644
index 0000000..24b08d1
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/9
@@ -0,0 +1,9 @@
+
+9. FEHLERMELDUNG
+
+Ein nicht besonders wichtiger, aber in seinen Auswirkungen haeufig
+angetroffener Befehl: Fehlermeldung. Wenn Dir das ewige 'Wie bitte ?' langsam
+zu eintoenig wird, so kannst Du mit 'Fehlermeldung (Text)' einen neuen Text
+fuer Deine Fehlermeldung setzen - uebrigens genauso wie fuer die Uhrmeldung,
+was allerdings schon als Spieler meoglich ist, was jedoch scheinbar nur recht
+wenige Spieler wissen.
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/anleitung b/d/seher/haeuser/special/special/faq/anleitung
new file mode 100644
index 0000000..cba61a7
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/anleitung
@@ -0,0 +1,219 @@
+
+ANLEITUNG MAGISCHER BEUTEL
+
+Stellen wir uns vor, Wurst, die Seherin, wollte ein Blutsaugerschwert
+herstellen, mit dem sie gierige kleine Anfenger aergern will:
+
+/ kommentare stehen immer hinter dem //...
+/ los gehts: 'erschaffe' eingeben, dann ist man im Beuteleditor, der dem
+/ bekannten editor von MPA und mail gleicht.
+/ Wurst gibt zunaechst eine ID fuer das Schwert ein:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben:
+]id
+]Bitte eine neue ID eingeben:
+]schwert
+
+/ nun moechte Wurst noch eine weitere ID eingeben:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]id
+
+/ nun kommen als Ausgabe auch die bisher eingegebenen IDs, in unserem Fall:
+
+Bisherige IDs:
+0 schwert
+Bitte eine neue ID eingeben
+]blutsaugerschwert
+
+/ Wurst haette hier uebrigens keine ID eingeben muessen. haette sie nur id,
+/ und danach enter eingegeben, haette dies dazu gedient, die bisher
+/ eingegebenen IDs anzuschauen.
+/ Weiter gehts mit der Langbeschreibung (das was man sieht, wenn man
+/ untersuche (id) eingibt):
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben:
+]lang
+Bitte die ausfuehrliche Beschreibung angeben. Beenden mit **
+]Dies ist das Schwert eines einst maechtigen Vampirs. Nun ist es
+]jedoch so wertlos geworden, dass sich jeder Seher es mit seinem
+]magischen Beutel klonen kann.
+]Es hat einen goldenen Schaft.
+]**
+
+/ Wurst moechte, dass die Spieler eine Erklaerung dafuer kriegen, dass das
+/ Schwert automatisch gezueckt ist... kein Problem, dafuer beschreibt sie den
+/ Schaft des Schwertes genauer:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben:
+]detail
+Bitte den Detailnamen eingeben:
+schaft
+]Nun bitte eine Beschreibung fuer: " schaft " eingeben.
+]Dieser Schaft ist von purer Magie. Wer das Schwert besitzt, zueckt es
+]automatisch.
+]**
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]
+
+/ Das wars, schon besitzt das Schwert einen Schaft.
+/ Ebenso muss noch eine Kurzbeschreibung angegeben werden:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]kurz
+Bitte die Kurzbeschreibung eingeben
+]Ein Blutsaugerschwert (gezueckt)
+
+/ Ueberrascht ? Die Kurzbeschreibung muss genau so eingegeben werden, wie sie
+/ der Spieler in seinem inventory sieht. Damit diese Beschreibung aber nicht
+/ erscheint, wenn das Schwert an das 'Opfer' uebergeben wird, muss ein Name
+/ eingegeben werden:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]name
+Bitte den Namen eingeben
+]Blutsaugerschwert
+
+/ Ergo: Wird kein Name speziell eingegeben, wird erscheint, wenn das Objekt
+/ weitergegeben oder fallengelassen wird, die kurzbeschreibung dargestellt.
+/ Um die zu vermeiden, gibt es den Befehl 'name'.
+/ Allerdings wuerde beim Uebergeben des Schwertes jetzt erscheinen: 'Wurst
+/ gibt Dir den Schwert', da noch kein Geschlecht gesetzt wurde, und default-
+/ geschlecht maennlich ist. Daher folgt nun:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]art
+Bitte die Kennziffer fuer das Geschlecht eingeben
+]maennlich: 1 weiblich: 2 saechlich: 0
+]0
+
+/ Nun ist mit saechlich auch das richtige Geschlecht gesetzt.
+/ Nun, so ein Schwert soll auch etwas wiegen, also gibt Wurst noch ein
+/ Gewicht mit an:
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]gewicht
+Bitte das Gewicht in Gramm eingeben (Minimum 100)
+]5000
+
+/ nun moechte sich Wurst noch vergewissern, dass ihr Plan gut vorbereitet
+/ ist. Daher laesst sie sich mit '~r' nochmal einen Ueberblick ueber das
+/ Schwert geben:
+
+Bitte ein Schluesselwort eingeben:
+]~r
+IDs:
+0 blutsaugerschwert
+1 schwert
+Kurzbeschreibung:
+Ein Blutsaugerschwert (gezueckt)
+Name:
+Blutsaugerschwert
+Gewicht: 5000 Gramm
+Geschlecht: saechlich
+Ausfuehrliche Beschreibung:
+Dies ist das Schwert eines einst maechtigen Vampirs. Nun ist es jedoch
+wertlos geworden, dass sich jeder Seher es mit seinem magischen Beutel
+klonen kann.
+Details:
+0: schaft:
+Dieser Schaft ist von purer Magie. Wer das Schwert besitzt, zueckt es
+automatisch.
+]
+
+/ Wurst ist zufrieden, und moechte nun die 'Aktion BSS fuer alle' beginnen,
+/ und benutzt den Befehl 'start', um das Schwert endgueltig zu erzeugen.
+/ Allerdings achtet sie dabei darauf, nicht im selben Raum wie ihr Opfer zu
+/ stehen, denn die Umstehenden erhalten beim Erzeugen des Objektes die
+/ Meldung:
+
+> Wurst denkt scharf nach und zieht dann etwas aus dem magischen Beutel
+
+/ Alles klar, das Objekt kann erschaffen werden:
+
+]start
+Du hast ein neues Objekt geschaffen. Es ist:
+Blutsaugerschwert
+Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]
+
+/ dummerweise bleibt man nach dem Erschaffen eines Objektes immer im editor
+/ des Beutels drin. Abbrechen muss man also mit '**', was zu einer etwas
+/ verwirrenden Meldung fuehrt:
+
+]Bitte ein Schluesselwort eingeben, ~h fuer Hilfe.
+]**
+Beschreibung ist abgebrochen. Die Werte wurden beibehalten.
+>
+/ Wurst haette auch ohne 'start' einzugeben den Beutel-editor verlassen
+/ koennen; sofern man dies mit '**' (und nicht mit '~q' tut kann man naemlich
+/ mit 'bearbeite' wieder in den Beutel-editor hineingehen, und uebernimmt
+/dabei die alten
+/ Werte.
+
+/ Dass die Werte beibehalten wurden, hat auch eine Auswirkung darauf, dass
+das erschaffene
+/ Objekt abgespeichert werden kann, um es spaeter nochmal zu laden. Dies
+moechte Wurst
+/ natuerlich gerne machen, da sie zu faul ist, den ganzen Kram nochmal zu
+tippen (und weil
+/ Wurst ja DIR alle Funktionen des Beutels zeigen soll;)) - ausserdem ists
+recht einfach - mit
+/ dem Befehl 'erhalte (nr.)' kann
+
+> erhalte 1
+> Das Objekt wurde auf Platz 1 abgespeichert.
+
+/ um sicherzugehen schaut Wurst nochmal mit 'speicherplaetze' nach, ob die
+Speicherung
+/ geklappt hat
+
+>speicherplaetze
+Speicherplatz 0: Nicht belegt.
+Speicherplatz 1: Ein Blutsaugerschwert (gezueckt).
+Speicherplatz 2: Nicht belegt.
+Speicherplatz 3: Nicht belegt.
+(...)
+
+/ offensichtlich hat es funktioniert, Speicherplatz 1 wurde belegt, man sieht
+die Kurzbe-
+/ schreibung des Objektes.
+
+---------
+
+/ Wochen spaeter. Wurst moechte das gespeicherte Schwert laden, um es neu zu
+erzeugen.
+/ dazu benutzt sie den Befehl 'lade (nr.)'
+
+> lade 1
+> Objekt von Speicherplatz Nr.1 wurde geladen.
+
+/ Das reicht allerdings noch nicht. Jetzt sind naemlich nur die Werte im
+Beutel geladen, aber
+/ das Objekt noch nicht erschaffen. Daher folgt zunaechst der Befehl
+bearbeite (nicht
+/ 'erschaffe', weil dieser die evtl. noch vorhandenen Werte im Beutel
+loescht!)
+
+> bearbeite
+Bitte ein Schluesselwort eingeben:
+]
+
+/ an dieser Stelle kann Wurst nun das alte Blutsaugerschwert genauso
+bearbeiten wie vorher -
+/ natuerlich kann sie die vorhandenen Daten uebernehmen, aber auch aendern
+(was durch
+/ einfaches neu eingeben geschieht). Wenn sie das Schwert nicht weiter
+bearbeiten moechte
+/ kann sie nun einfach 'start' eingeben, und den editor verlassen.
+/ So, und zu guter Letzt: Sofern Wurst das veraeppeln von Anfaengern genug
+ist, kann sie den
+/ Speicherplatz fuer das Schwert natuerlich auch freimachen, dies geschieht
+einfach durch den
+/ Befehl 'entferne (nr.)'
+
+So, das wars! Eine Menge Text fuer ein eigentlich brauchbares Sehertool, wenn
+man nur wuesste, wie es funktioniert ;))
+
+
+
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/ansichten b/d/seher/haeuser/special/special/faq/ansichten
new file mode 100644
index 0000000..835ca97
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/ansichten
@@ -0,0 +1,4 @@
+Folgende Raeume sind bereits auf der Seherinsel mit langbeschreibungen
+versehen:
+(Koordinaten vert./horiz., wie in der Kurzbeschreibung auf der Insel)
+1,1: Wolpie-Raum :(
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/faq.o b/d/seher/haeuser/special/special/faq/faq.o
new file mode 100644
index 0000000..7fc9efb
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/faq.o
@@ -0,0 +1,3 @@
+#0:0
+properties ([:2])
+synonym (["level":"4","mail":"5","finger":"11","quests":"2","echo":"12","fehlermeldung":"9","seher":"18","remote":"12","setmin":"8","titel":"8","fluchtrichtung":"3","zeitung":"9","haus":"14","sehernamen":"18","kugel":"6","pegasus":"2","portale":"1","quest":"2","looks":"8","namen":"18","beutel":"13","laden":"7","16":"karte","adressenverzeichnis":"16","neuigkeiten":"0","faq":"inhalt","magische kugel":"6","haeuser":"14","adressen":"16","seherladen":"7","roehrchen":"10","kanaele":"9","magische":"6","seherquests":"2","spielplatz":"15","levels":"4","seherquest":"2","paralleldimension":"10","19":"karte","r-emote":"12","seherlevel":"4","seherhaeuser":"14","anmerkung":"15","finger-befehl":"11","seherlevels":"4","uebersichtskarte":"karte","seherportale":"1","designer":"8","seherspielplatz":"15","seherhaus":"14","seherfaq":"inhalt","designer-seher":"8","design":"8","kommunikation":"5","transportmoeglichkeiten":"1",])
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/files b/d/seher/haeuser/special/special/faq/files
new file mode 100644
index 0000000..9113b7b
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/files
@@ -0,0 +1,28 @@
+
+files seherfaq: alle +Path = /../morgeng/seher/faq/faq2-0
+
+
+
+0. Neuigkeiten: news.txt
+
+1. Transportmoeglichkeiten: inhalt.txt
+
+2. Seherquests: quest.txt
+3. Fluchtrichtung: flucht.txt
+4. seherlevel: level.txt
+5: Kommunikation: kommun.txt
+6: magische kugel: kugel.txt
+7: Seherladen: sladen.txt
+8: designer-seher: looks.txt
+9: fehlermeldung: errmes.txt
+10: paralleldimension.txt: para.txt
+11: finger-befehl: finger.txt
+12: echo, r-emote: echo.txt
+13: magischer beutel: beutel.txt
+anleitung magischer beutel: anleit.txt
+14: seherhaeuser: haeuser.txt
+15: Seherspielplatz: splatz.txt
+16: uebersichtskarte spielplatz: smap.txt
+18: alle seher im mg: salle.txt
+19 zusammenfassung & nachwort: zusamm.txt
+files: files.txt
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/inhalt b/d/seher/haeuser/special/special/faq/inhalt
new file mode 100644
index 0000000..9c105de
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/inhalt
@@ -0,0 +1,26 @@
+
+Inhalt der SeherFAQ 2.0:
+
+ 0. Neuigkeiten 10. Paralleldimension
+ 1. Transportmoeglichkeiten 11. Finger-Befehl
+ 2. Seherquests 12. Echo, r-emote
+ 3. Fluchtrichtung 13. Magischer Beutel
+ 4. Seherlevel 14. Seherhaeuser
+ 5. Kommunikation 15. Seherspielplatz
+ 6. Magische Kugel 16. Uebersichtskarte Seherspielplatz
+ 7. Seherladen 17.
+ 8. Designer-Seher 18. Alle Seher im MG
+ 9. Fehlermeldung 19. Zusammenfassung & Nachwort
+
+Um die entsprechenden Inhalte zu lesen, gib bitte >lies 2< oder
+>lies seherquests< ein.
+Zu dieser Seite kommst du mit >lies inhalt< zurueck!
+
+Noch eine Anmerkung: Wenn Du eine Idee hast, was an der FAQ verbessert,
+geaendert oder hinzugefuegt werden sollte, dann waere ich Dir sehr dankbar,
+wenn Du mir eine kurze mail schicken wuerdest, oder mit dem Befehl 'idee' in
+diesem Raum absetzen wuerdest !!!
+
+RYNE
+
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/karte b/d/seher/haeuser/special/special/faq/karte
new file mode 100644
index 0000000..ef5e5f9
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/karte
@@ -0,0 +1,63 @@
+ SEHERSPIELPLATZ: UEBERSICHTSKARTE
+ (Stand: 20.1.95)
+ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
+
+ X X X X X X X X--X--X--X--X--X X--X X X X--X X 1
+ \/ \ / |\ \ | | | | /
+ /\ \ / | \ \| | | | /
+ X X--X X X X--X X X X X X X X--X--X--X--X X--X 2
+ | \ / | | / \ /
+ | \ / | | / \ /
+ X X X X--X X X X X X X X X X X X X X X X 3
+ \ | \ \ / / / | |
+ \ | \ \ / / / | |
+ X X X--X X X X X X X X X X X X X X X X X 4
+ \/ \ \/ | | / / |
+ /\ \ /\ | |/ / |
+ X X X X X--X X X X X--X X X X X X X X X X 5
+ |\/ \/ \ \ | | / | |
+ |/\ /\ \ \| |/ | |
+ X X X X X--X--X--X X X X X X X X X X X X X 6
+ / \ / / / \ /|
+ / \ / / / \ / |
+ X X X X--X--X--X--X--X X X X X X X X X X X X 7
+ / |\ \ \/ \ |
+ / | \ \ /\ \ |
+ X X X X X X X X X X X X X X X--X--X--X X X 8
+ | | | | / \ \
+ | | | |/ \ \
+ X X X--X X--X X--X--X X X X X X X X X X X X 9
+ |\ | /| /| |
+ | \|/ | / | |
+ X X X X X X X--X--X--X X X X X X X X X X X 10
+
+
+ X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 11
+
+
+ X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 12
+
+
+ X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 13
+
+
+ X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 14
+
+
+ X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 15
+
+
+ X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 16
+
+
+ X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 17
+
+
+ X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 18
+
+
+ X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 19
+
+
+ X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 20
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/faq/seherfaq b/d/seher/haeuser/special/special/faq/seherfaq
new file mode 100644
index 0000000..0488959
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/faq/seherfaq
@@ -0,0 +1,16 @@
+
+
+Hallo!
+Hier also siehst Du die aktuelle Version von Rynes SeherFAQ.
+Wenn Du weitere Fragen oder Anregungen zu dieser FAQ hast,
+se so nett und schicke mir ein kurzes mail.
+Viel Spass beim Lesen !!!
+
+Zur FAQ kommst Du mit >lies Inhalt<
+
+
+
+
+
+
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rj.c b/d/seher/haeuser/special/special/rj.c
new file mode 100644
index 0000000..42f3b98
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rj.c
@@ -0,0 +1,26 @@
+inherit "/std/thing";
+
+#include <properties.h>
+#include "../haus.h"
+
+create()
+{
+ if (!clonep(this_object())) return;
+ ::create();
+
+ SetProp(P_SHORT,0);
+ SetProp(P_NOGET, 1);
+ AddId("r&j");
+ AddCmd("lies", "lies");
+}
+
+static int lies(string str)
+{
+ int nr;
+
+ if (!str || sscanf(str, "seite %d", nr) != 1)
+ return notify_fail("Syntax: lies seite <nr>\n"), 0;
+
+ this_player()->More(SPECIALPATH+"rom_jul/seite"+nr, 1);
+ return 1;
+}
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite1 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite1
new file mode 100644
index 0000000..5b870dc
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite1
@@ -0,0 +1,42 @@
+Dieser Text ist von Etains Spielerin (Lissi Paffrath) geschrieben und
+saemtliche Rechte, insbesondere die der Verbreitung und Vermarktung, liegen
+ausschliesslich bei ihr.
+Anmerkungen und konstruktive Kritik bitte per mudmail an Etain oder Snuggle.
+Viel Spass beim Lesen wuenschen Snuggle und Etain.
+
+Und hier noch eine Uebersicht ueber den Inhalt:
+
+Seite 2: Prolog
+
+Seite 3: Erster Akt, erste Szene
+Seite 4: Erster Akt, zweite Szene
+Seite 5: Erster Akt, dritte Szene
+Seite 6: Erster Akt, vierte Szene
+Seite 7: Erster Akt, fuenfte Szene
+
+Seite 8: Zweiter Akt, Einleitung
+Seite 9: Zweiter Akt, erste Szene
+Seite 10: Zweiter Akt, zweite Szene
+Seite 11: Zweiter Akt, dritte Szene
+Seite 12: Zweiter Akt, vierte Szene
+Seite 13: Zweiter Akt, fuenfte Szene
+Seite 14: Zweiter Akt, sechste Szene
+
+Seite 15: Dritter Akt, erste Szene
+Seite 16: Dritter Akt, zweite Szene
+Seite 17: Dritter Akt, dritte Szene
+Seite 18: Dritter Akt, vierte Szene
+Seite 19: Dritter Akt, fuenfte Szene
+
+Seite 20: Vierter Akt, erste Szene
+Seite 21: Vierter Akt, zweite Szene
+Seite 22: Vierter Akt, dritte Szene
+Seite 23: Vierter Akt, vierte Szene
+Seite 24: Vierter Akt, fuenfte Szene
+
+Seite 25: Fuenfter Akt, erste Szene
+Seite 26: Fuenfter Akt, zweite Szene
+Seite 27: Fuenfter Akt, dritte Szene
+
+Seite 28: Epilog
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite10 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite10
new file mode 100644
index 0000000..d54f51d
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite10
@@ -0,0 +1,381 @@
+DER ZWEITE AKT
+ DIE ZWEITE SZENE
+
+Azzuro, der nicht Gefahr laufen wollte, stellvertretend fuer einen
+Menschenmann von den beiden Frauen zerrissen zu werden, liess sich auf einem
+Ast neben Romeos Schulter nieder. Er betrachtete den Jungen mit einem Blick,
+der bei Menschen immer erstaunte Ausrufe provoziert, die zumeist nur die
+unertraegliche Arroganz der Menschen kundtun: _Sieht_ _er_ _nicht_ FAST
+_intelligent_ _aus_?
+
+Romeo hatte keinen Blick fuer Azzuro uebrig, denn Julia betrat den Balkon.
+Offensichtlich hatte sie noch ein wenig Luft schnappen wollen, bevor sie zu
+Bett ging, denn sie trug nicht mehr als ein Nachthemd, einen Schal und ein
+paar Tropfen Parfum.
+
+"Sieh sie dir an.", hauchte Romeo atemlos. "Ist sie nicht wunderschoen?"
+
+Azzuro verzichtete auf eine Antwort, denn ihm wurde bewusst, dass Romeo ihn
+nicht nach seiner Meinung gefragt hatte.
+
+"Julia..." Er fluesterte ihren Namen nur. "Sie geht auf wie eine Sonne, also
+muss da Osten sein.", meinte Romeo und deutete auf den Balkon.
+
+"Es ist Norden, aber ich verstehe, was du meinst.", brummte Azzuro.
+
+"Wenn sie ihren Schal fallen laesst, muss der Mond untergehen, denn dann kann
+er sich nicht mehr am Himmel halten."
+
+"Und er kann nissst mehr an sssisss halten.", kicherte Wlad.
+
+"Ich liebe sie und ich wuenschte, sie wuesste es.", murmelte Romeo. "Dann
+waeren ihre Augen Sterne am Himmel und ich ein... eine..." Er blickte Azzuro
+an. "Wie heisst denn das Tier, das im Dunkeln jagt?"
+
+"Fledermaus.", antwortete Azzuro.
+
+"Genau. Ich waere dann nur zu gerne eine spitzohrige, lederflueglige, haarige
+und mueckenfressende Fledermaus."
+
+Wlad pfiff schrill und wuetend. "Wenn er jetssst noch ssstinkend sssagt, werde
+isss ihn beissssen!"
+
+"Dann wuerde ich die Muecken fressen, die sie stechen wollen, denn niemand
+ausser mir darf in ihre Naehe kommen, auch keine Muecke. Ach, warum sagt sie
+denn nichts?"
+
+"Vielleicht, weil sie nicht weiss, dass du hier bist um sie zu hoeren?",
+vermutete Azzuro.
+
+"Ja, ich bin auch wirklich zu dreist, mich einfach hier in ihrem Garten zu
+verstecken und sie anzustarren wie ein Spanner."
+
+Julia stuetzte ihre Ellbogen auf das Gelaender des Balkons und ihr Gesicht in
+die Haende. Der Schal klaffte auf und enthuellte eine unziemliche Menge ihres
+Ausschnitts, was Romeo zu einem weiteren tiefen Seufzer veranlasste.
+
+"Ich wollte, ich waere dieser Schal!"
+
+Azzuro, der sich immer noch nicht entschliessen konnte, sein Urteil ueber
+Julias Figur zu revidieren, laechelte mitleidig. "Wenn man so etwas mag."
+
+"Ach, dumme Kraehe, was weisst du schon von Liebe!", sagte Romeo zornig und
+duckte sich vor Azzuros scharfem Schnabel. "Wenn sie doch nur etwas sagen
+wuerde."
+
+Julia tat ihm den Gefallen. "Ach, wie dumm das doch alles ist."
+
+Vor Freude ueber ihre Stimme begannen Romeos Haende zu zittern und der Inhalt
+ihrer Worte ging zum einen Ohr hinein und zum anderen hinaus, ohne den Umweg
+ueber das Gehirn zu nehmen, wie es bei Verliebten haeufig der Fall ist. "Sag
+noch etwas, meine Liebste, dann falle ich bestimmt in Ohnmacht."
+
+Azzuro grinste. "Verkneif dir das lieber, denn der Laerm wuerde bestimmt
+Aufmerksamkeit erregen."
+
+Julia sah nachdenklich zu Ulo hinueber. "Oh, Romeo."
+
+"Ich heisse Ulo, aber das macht nichts."
+
+"Koenntest du einen Moment so tun, als seist du Romeo?", fragte Julia
+hoeflich.
+
+"Sicher, wenn du dich dann besser fuehlst."
+
+"Danke. Ach, Romeo, ich wuenschte, du waerest nicht Romeo."
+
+"Warum das denn?", fragte Ulo verwirrt.
+
+"Wenn du nicht Romeo waerest, dann waerest du auch kein Montague, und dann
+koennte ich dich lieben, ohne dass mein Vater einen Herzanfall bekommt und
+meine Mutter ihre Migraene."
+
+Ulo nickte. "Hm, aber wer soll ich denn dann sein?"
+
+"Ist doch egal. Wenn du ein Buergerlicher waerest, dann wuerde ich aufhoeren,
+Capulet zu sein. Dann koennten wir einfach so zusammen sein und uns einen
+Teufel um die Konventionen scheren."
+
+"Und wenn meine Oma groesser gewesen waere, dann haettet ihr sie einen Drachen
+geschimpft.", versetzte Ulo. "Nicht, dass sie das nicht gewesen waere.",
+fuegte sie verschaemt hinzu.
+
+"Was meinst du, soll ich ihr antworten?", fragte Romeo leise.
+
+"Warte noch ein bisschen.", riet Azzuro.
+
+"Verstehst du denn nicht? Die Capulets liegen mit den Montagues in Fehde, aber
+Romeo ist Romeo ist Romeo ist Romeo, auch, wenn er nicht Romeo Montague ist."
+
+"Nein, verstehe ich nicht.", antwortete Ulo.
+
+"Der Name allein ist doch nicht der ganze Mensch. Wenn ich einen Schweissfuss
+Rose nenne, riecht er deswegen nicht besser.", erklaerte Julia.
+
+Ulo nickte. "_Das_ verstehe ich."
+
+"Ja. Und wenn Romeo nicht Romeo Montague waere, sondern..." Sie ueberlegte.
+"Hans Schmitz, so waere er immer noch der gleiche Mensch und ich koennte ihn
+ohne Probleme lieben."
+
+"Hans Schmitz?", fragte Romeo unten leise.
+
+Azzuro grinste nur.
+
+"Also, Romeo, vergiss den Namen, den brauchst du nicht. Statt des Namens
+kannst du mich haben." Julia breitete theatralisch die Arme aus.
+
+Romeo konnte sich nicht laenger zurueckhalten. "Gut, ganz wie du willst. Wenn
+du mich Hans Schmitz nennen willst, dann bin ich eben Hans Schmitz."
+
+Julia wurde feuerrot. "Spanner!", schimpfte sie.
+
+"Von mir aus auch Hans Spanner." Romeo zuckte die Schultern.
+
+Ulo fiel vor Lachen vom Ast und fing sich wenige Zentimeter ueber dem Boden
+auf.
+
+"Weiss er, was er da sagt?", fluesterte sie Azzuro zu.
+
+"Wahrscheinlich nicht.", gab Azzuro zurueck. "Ist doch auch egal, oder? So
+weggetreten, wie er im Moment ist, koennte sie ihn Hans Wurst nennen und er
+wuerde es lieben."
+
+Julia beugte sich ueber die Bruestung des Balkons und der Schal rutschte ihr
+noch weiter von den Schultern herunter. "Oh, Moment, wir haben doch heute
+abend miteinander gesprochen, nicht? Du hast mich mit einem Weihnachtsbaum
+verglichen." Sie ueberlegte. "Dann bist du Romeo Montague."
+
+Romeo gab sich alle Muehe, den Blick auf ihr Gesicht gerichtet zu halten.
+"Nein, denn du hast gerade erst beschlossen, dass ich Hans Spanner sein
+soll.", erklaerte er im Brustton der Ueberzeugung.
+
+"Wie bist du ueberhaupt hierhergekommen?"
+
+"Ueber die Mauer?" Romeo war sich seiner Sache nicht voellig sicher. "Ja,
+doch, ich bin ueber die Mauer geklettert."
+
+Julia kannte die Mauer von ihren eigenen Exkursionen. "Die ist ganz schoen
+hoch."
+
+"Die Fluegel der Liebe haben mich hinuebergetragen."
+
+"Wo hast du das denn gelesen?"
+
+"Keine Ahnung, aber es klingt huebsch, nicht?"
+
+"Ja, schon.", antwortete Julia. "Wenn meine Leute dich hier finden, reissen
+sie dir den Kopf ab."
+
+"Oder etwas, das du mehr vermissen wuerdest.", setzte Azzuro mit einem
+boshaften Grinsen hinzu.
+
+Romeo wurde blass, doch dann besann er sich Julias und der Tatsache, dass er
+bei ihr Eindruck machen wollte. "Ach, wird schon nicht so schlimm sein." Er
+zuckte mit den Schultern und versuchte, heldenhaft auszusehen. "Ich liebe
+dich, ich will dich, deine Verwandten sind mir egal."
+
+"Du bist ein Holzkopf, wenn du keine Angst vor ihnen hast." Azzuro zwickte
+Romeo spielerisch in den Oberschenkel und wich geschickt den aengstlich
+zugreifenden Haenden aus.
+
+"Du bist in grosser Gefahr, wenn du hier bleibst.", meinte auch Julia.
+
+"Ja, aber nicht deine Verwandten sind die Gefahr, sondern meine Augen." Julia
+erroetete leicht. "Hm, ich muss zugeben, dass es mir keineswegs recht waere,
+wenn sie dich hier faenden."
+
+"Waere doch ein romanreifer Tod, nicht? Wenn du mich nicht lieben willst,
+koennen sie mich haben, dann ist mir sowieso alles egal."
+
+Ulo lachte. "Mir ist auch alles egal: Ich mache Schluss mit eurem Leben und
+rufe die Verwandten."
+
+"Untersteh dich!" riefen Julia, Romeo, Azzuro und Wlad wie aus einem Mund,
+beziehungsweise Maul oder Schnabel.
+
+Julia griff beherzt zu und umfasste Ulos Schnabel. "Wirst du ruhig sein?"
+
+"Mmmmm." Ulo schlug mit den Fluegeln.
+
+"Na gut." Julia entfernte ihre Hand, bereit, sofort wieder zuzufassen, sobald
+Ulo tief Luft holte. "Woher wusstest du ueberhaupt, dass du mich hier finden
+wuerdest?", fragte sie.
+
+"Ich bin einfach der Nase nach gelaufen.", antwortete Romeo.
+
+"Nur gut, dass du Julia gefunden hast und nicht die Toilette.", fluesterte
+Azzuro ihm zu und genoss Romeos tiefrotes Gesicht, das in der Dunkelheit
+regelrecht zu leuchten schien.
+
+Auch Julia schien aehnlich Gedanken zu hegen, sprach sie allerdings nicht aus.
+"Nur gut, dass du nicht sehen kannst, wie rot ich bin."
+
+Ulo beaeugte kritisch Julias Gesicht und suchte die Roete vergeblich.
+
+"Ich bin naemlich ein anstaendiges Maedchen.", fuhr Julia fort. "Eigentlich
+stehe ich nicht nachts auf zugigen Balkonen herum und rede mit Kraehen."
+
+"Das kann ich bestaetigen." Ulo grinste boese, doch bevor sie weitersprechen
+konnte, zog Azzuro ihr heftig am Schwanz.
+
+"Ich weiss genau, dass ich eigentlich ein bisschen widerspenstiger sein
+muesste." Julia zog den Schal enger um die Schultern und erntete einen
+enttaeuschten Blick von Romeo. "Aber, wenn ich ehrlich sein soll, habe ich
+dazu ueberhaupt keine Lust. Das sind bloss Spielchen und ich mag nicht mit dir
+spielen."
+
+"Schade.", warf Romeo ein.
+
+"Nein, nicht schade. Denn dadurch kann ich dir ganz offen sagen, dass ich dich
+auch liebe. Denke ja nicht, ich sei ein Flittchen, weil ich so ehrlich bin."
+Julia drohte Romeo scherzhaft mit dem Finger.
+
+"Auch eine Art zu spielen.", murmelte Wlad vor sich hin.
+
+"Wuerde mir niemals einfallen.", antwortete Romeo und meinte es voellig
+ehrlich.
+
+"Ich muss zugeben, dass du mich ziemlich aus der Bahn geworfen hast.
+Deinetwegen tue ich Dinge, die mir sonst nicht einfielen."
+
+Romeo erroetete tief und wusste dazu nichts zu sagen.
+
+Mit strengem Gesichtsausdruck fuhr Julia fort: "Wenn du mich wirklich liebst,
+dann..."
+
+"Dann?", fragte Romeo atemlos.
+
+"Dann sag mir, was du von mir erwartest." Nun war die Reihe an Julia zu
+erroeten. "Ich will dir den Gefallen tun und mich so verhalten, wie du es von
+einem anstaendigen Maedchen erwartest."
+
+Romeo schlug sich rasch alle unanstaendigen Gedanken aus dem Kopf. "Ich
+schwoere dir..."
+
+"Nicht schwoeren!" Julia erinnerte sich nur zu gut an die vielen Schwuere, die
+sie in ihrem Leben getan hatte. Der Schwur, niemals wieder Nougatpralinen zu
+essen, von denen sie Pickel bekam, war nur einer davon - und der am
+leichtesten gebrochene.
+
+"Ja, aber..." Romeo ueberlegte angestrengt. "Wenn ich dir nicht schwoeren
+darf, dass ich dich liebe, was soll ich denn sonst tun? Ich meine..."
+
+Julia unterbrach ihn wieder. "Ich weiss, was du meinst. Aber wenn du mich
+wirklich liebst, dann kann es nur einen Schwur geben, den ich akzeptiere."
+
+Romeo schluckte. "Heirat?"
+
+"Zack, schon hat sie dich." Azzuro kicherte. "Geh jetzt, bevor es zu spaet
+ist! Oder noch besser: Renn!"
+
+Doch Romeo war schon jenseits aller guten Ratschlaege. "Ja...", sagte er
+gedehnt.
+
+"Wunderbar." Julia schenkte ihm ihr strahlendstes Laecheln. "Dann kannst du
+dir aussuchen, wann und wo die Hochzeit stattfinden soll."
+
+"Komm rein, Kindchen, da draussen holst du dir den Tod.", rief Polly von
+drinnen.
+
+Ulo lachte und stiess Wlad an. "Den Tod nicht, eher einen Ehemann."
+
+"Das kann Polly doch nicht wissen.", gab Wlad kichernd zurueck.
+
+"Warte einen Moment, ich will eben Polly beruhigen." Julia liess den Schal
+fallen und verschwand nach drinnen.
+
+"Umpf.", machte Romeo ueberwaeltigt. "Ich fasse es nicht."
+
+"Ich auch nicht.", sagte Azzuro traurig. "Wie kannst du dich nur so leicht
+einfangen lassen?"
+
+"Wer hat denn hier wen gefangen?", fragte Romeo. "Ich habe doch wohl die
+wunderbarste, schoenste, kluegste..."
+
+"Ach du lieber Himmel!" Azzuro warf Romeo einen zutiefst entsetzten Blick zu
+und verschwand in der Dunkelheit.
+
+Julia tauchte wieder auf dem Balkon auf und legte sich ihren Schal wieder um
+die Schultern. "Wenn du es allerdings nicht ernst meinst, dann bitte..."
+
+"Julia!", rief Polly wieder.
+
+"Jaja, ich komme ja schon!" Julia seufzte. "...ich dich, lass mich in Frieden.
+Morgen schicke ich jemanden zu dir, der bei dir den Termin fuer die Hochzeit
+abholen soll. Wenn du mir keinen Termin gibst, dann werde ich wohl bis an mein
+Lebensende einsam und allein weinen." Die Vorstellung allein liess eine Traene
+ueber ihre Wange laufen. "Und jetzt schlaf gut."
+
+Romeo sog die feuchte Nachtluft durch die Nase und bildete sich ein, einen
+Hauch ihres Parfums zu riechen. Bedauernd blickte er zu Julias Balkon hoch,
+der nun abgesehen von der Kraehe auf der Bruestung leer war. "Ach, Julia, wie
+gerne bin ich bei dir und wie traurig bin ich, weil ich jetzt wieder gehen
+muss."
+
+"Julia?" Ulo ueberlegte. "Ach so, ich verstehe. Na gut, dann bin ich eben
+jetzt Julia."
+
+"Hm?", fragte Julia, die es im Zimmer nicht mehr ausgehalten hatte.
+
+"Ach, nichts." Ulo rueckte zur Seite.
+
+"Bist du noch da, Romeo?", fluesterte Julia. "Wie schade, dass du kein Hund
+bist und ich keine Hundepfeife habe, denn dann koennte ich dich rufen, ohne
+gleich die ganze Nachbarschaft rebellisch zu machen."
+
+Wlad kicherte leise bei der Vorstellung von Romeo als Bernhardiner mit treuen,
+schwermuetigen Augen und einem Faesschen um den Hals, mit dessen Inhalt er
+sich waehrend der langen Nachtwachen vor Julias Fenster waermte.
+
+"Romeo?" Julia rief nun ein wenig lauter.
+
+"Ich bin schon da." Er sah zu Julias Balkon hoch. "Was soll ich tun?"
+
+"Ihr die Zeitung und die Pantoffeln bringen.", murmelte Ulo und zwinkerte Wlad
+zu.
+
+"Wann kann ich denn meinen Boten zu dir schicken?"
+
+"So gegen neun Uhr?", schlug Romeo vor.
+
+"Gut. Aber ich wollte noch etwas anderes..." Auf ihrer Stirn bildete sich eine
+steile Falte.
+
+"Ich bleibe hier, bis es dir wieder einfaellt." Romeo schien von dem Gedanken
+sehr angetan zu sein.
+
+Julia kicherte leise. "Dann erinnere ich mich nie mehr daran, weil du mich so
+voellig verwirrst und ich sowieso an nichts anderes als dich denken kann."
+
+Romeo liess sich Julias Satz noch einmal durch den Kopf gehen und nickte, als
+er ihn begriffen hatte. "Dann bleiben wir beide hier fuer immer und ewig
+stehen."
+
+"Und verhungern.", warf Ulo voellig unpoetisch ein.
+
+"Dann waerest du wie ein kleiner Hund, weisst du? Immer, wenn du mal eben
+aeh..." Julia zoegerte. "...einen Baum markieren willst, zoege ich an deiner
+Leine, weil ich dich nicht alleine gehen lassen will."
+
+"Das waere wunderschoen.", seufzte Romeo. "Ich waere gerne dein Hund."
+
+"Ja, der Gedanke ist reizvoll." Julia rief eine Generalmobilmachung fuer die
+gesamte Vernunft in ihrem Kopf aus. "Aber wahrscheinlich wuerde ich dich so
+schrecklich verwoehnen, dass du in kuerzester Zeit wie eine Sofarolle
+aussiehst und an Herzverfettung eingehst. Wenn du nicht bald gehst, sage ich
+dir gute Nacht, bis die Sonne aufgeht, und mache dann mit guten Morgen
+weiter." Sie laechelte, winkte ein letztes Mal und verschwand wieder in ihrem
+Zimmer.
+
+Romeo sah ihr mit leeren Augen hinterher. "Wenn ich doch bloss ihr Bett waere,
+oder ihre Bettdecke, dann koennte ich die ganze Nacht bei ihr sein." Er
+seufzte. "Es waere mir schon genug, wenn ich ein Traum sein duerfte, dann
+koennte ich die ganze Nacht in ihrem Kopf sein."
+
+Ulo grinste. "In ihren Kopf will er bestimmt nicht hinein."
+
+"Ferkel.", wies Azzuro sie zurecht.
+
+"Nein, Kraehe. Ferkel haben keine Fluegel und sind auch nicht schwarz."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite11 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite11
new file mode 100644
index 0000000..2b5f62c
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite11
@@ -0,0 +1,131 @@
+DER ZWEITE AKT
+ DIE DRITTE SZENE
+
+Bruder Lawrence hob seine Fuesse in den Sandalen besonders hoch, denn das Gras
+war nass und kalt vom Tau. Ueber seinen Arm hatte er einen Korb gehaengt,
+seine Kutte vorne zusammengefasst und in den Strick gesteckt, der ihm als
+Guertel diente. Die Sonne, die vorsichtig ueber die Gartenmauer lugte, brachte
+Bruder Lawrencens Tonsur zum Schimmern und glitzerte auf seinen taunassen,
+haarigen Beinen, wenn er sich niederbueckte und Kraeuter ausrupfte, die er
+sorgfaeltig in seinen Korb legte.
+
+"Komm nur her, du huebscher Borretsch.", sagte Bruder Lawrence mit einem
+Laecheln, das die Pflanze nicht erwiderte. "Du kommst heute in meinen Salat."
+
+"Ich koennte mir angenehmeres vorstellen.", murmelte Ulo, die auf der Mauer
+sass und sich die Sonne auf das Gefieder scheinen liess.
+
+Azzuro, dem die durchwachte Nacht zusetzte, schreckte neben ihr aus seinem
+Nickerchen hoch. "Was meintest du?", fragte er verschlafen.
+
+Ulo antwortete nicht, sondern betrachtete Bruder Lawrence, dessen Bauch es ihm
+sichtlich schwer machte, die Gaensebluemchen zu pfluecken, die seinem Salat
+Farbe geben sollte.
+
+"Hab ich dich.", meinte der Moench triumphierend. "Du bist mir besonders
+erwuenscht, kleines Gaensebluemchen. Denn sagt nicht schon Leonhard Fuchs:
+_Die_ _Gennssblum_ _ist_ _fuertrefflich_ _gut_ _zu_ _den_ _lamen_ _glidern_.
+Und lahm fuehle ich mich heute morgen ganz bestimmt." Er rieb sich den Ruecken
+und liess seinen Blick ueber den Kraeutergarten wandern, bis er auf einem
+Maigloeckchen haengenblieb. "Dich esse ich lieber nicht, auch wenn du
+huebscher bist, als das Gaensebluemchen.", versicherte er der Blume, die ihm
+jedoch keine Aufmerksamkeit schenkte. "So schoen du riechst, so huebsch du
+anzuschauen bist, so boesartig giftig bist du auch." Er seufzte und drohte der
+Blume scherzhaft mit dem Finger. "Jaja, so dicht liegen Schoenheit und Tod
+manchmal nebeneinander."
+
+"Der gute Bruder ist heute philosophisch aufgelegt.", informierte Ulo ihren
+Gefaehrten.
+
+"Hmpf.", machte Azzuro ohne den Schnabel aus dem Gefieder zu ziehen.
+
+Ulo stiess ihn an und beobachtete mit haemischem Grinsen, wie Azzuro sich um
+sein Gleichgewicht bemuehte. "Romeo kommt."
+
+"Lass ihn kommen und mich schlafen.", brummte Azzuro ungehalten.
+
+"Was bist du, ein Mann oder..."
+
+"...eine Kraehe.", vervollstaendigte Azzuro den Satz und beschloss, lieber
+aufzuwachen, als Ulo weiterhin Gelegenheit zu geben, ihn von der Mauer zu
+stossen.
+
+"Guten Morgen, Bruder Lawrence." Romeo winkte dem Moench froehlich zu.
+
+"Du bist aber heute gut gelaunt, Romeo.", wunderte sich Bruder Lawrence.
+"Sonst bekommt man dich doch nicht so frueh aus dem Bett. Junge Leute schlafen
+lang und viel und das ist auch gut so. Andererseits..." Er mass Romeo mit
+einem kritischen Blick. "Du bist wohl im richtigen Alter um eine Nacht
+durchzumachen."
+
+"Genau. Und ich habe durchgemacht und fuehle mich frischer, als wenn ich die
+ganze Nacht geschlafen haette."
+
+Bruder Lawrence, der sich noch gut daran erinnerte, wie es war, bevor er
+Moench wurde, schickte das Grinsen, dass sich auf seinem Gesicht ausbreiten
+wollte mit einem energischen Stirnrunzeln zurueck und besann sich auf seine
+Pflichten als Priester und geistlicher Berater. "Du hast doch nicht etwa
+gesuendigt, mein Sohn?", fragte er streng. "Warst du bei Rosaline?"
+
+"Wer ist Rosaline?" Romeo rieb sich mit uebertrieben verwirrtem
+Gesichtsausdruck die Stirn. "Ach so, das war die Frau, die mich so schrecklich
+traurig gemacht hat." Er lachte. "Nein, Bruder Lawrence, diese Frau habe ich
+vergessen."
+
+"Siehst du, ich habe dir doch gleich gesagt, dass dies das beste fuer dich
+sein wuerde." Nun stahl sich trotz aller Anstrengungen, die der Moench
+unternahm, doch noch Neugierde in seinen Blick. "Wo hast du dich denn dann
+rumgetrieben?"
+
+"Ich habe beschlossen, den Anweisungen der Bibel zu folgen und meine Feinde zu
+lieben."
+
+"Das ist an und fuer sich sehr loeblich, aber wenn du mir nicht sagst, was du
+getan hast, kann ich dir auch nicht sagen, was ich davon halte. Und meinen Rat
+suchst du doch, wenn ich dich richtig verstehe."
+
+"Nein, eigentlich nicht.", antwortete Romeo und musste ueber das verwirrte
+Gesicht des Moenchs laecheln. "Also, gestern abend habe ich bei den Capulets
+eine Feier besucht und dabei Julia kennengelernt."
+
+"Oh.", machte Bruder Lawrence verstaendnislos.
+
+"Sie ist wunderschoen, ich liebe sie, sie liebt mich und alles was wir noch
+brauchen, um endgueltig gluecklich zu werden, ist ein Priester, der uns
+verheiratet.", sprudelte es nun aus Romeo heraus.
+
+"Aha." Nun verstand Bruder Lawrence, was sein Schuetzling wollte. "Und an
+dieser Stelle komme ich ins Spiel." Romeo laechelte seinen vaeterlichen Freund
+so strahlend an, dass dessen Herz dahinschmolz. "Ich muss schon sagen, das ist
+eine ueberraschende Wendung. Erst liebst du Rosaline und jammerst mir die
+Ohren voll, dann lernst du eine andere Frau kennen und schon ist Rosaline
+Schnee von gestern. Tja, ich sollte mir wohl angewoehnen, die jungen Leute mit
+einem Koernchen Salz zu geniessen. Zu meiner Zeit war man nicht so
+sprunghaft."
+
+"Aber du wolltest doch, dass ich Rosaline nicht mehr liebe." Romeo war
+verwirrt.
+
+"In Rosaline warst du verknallt, nicht verliebt. Das ist ein entscheidender
+Unterschied."
+
+"Siehst du, jetzt hast du doch deinen Willen. Ich liebe Julia und bin nicht
+verknallt in sie."
+
+"Das hast du von Rosaline auch gesagt."
+
+Romeo ueberlegte, denn dieser Einwand wog schwer. "Ja, aber Rosaline hat mich
+nicht zurueckgeliebt."
+
+Bruder Lawrence wiegte bedaechtig seinen Kopf hin und her. "Das ist wohl wahr.
+Na, ich werde euch verheiraten, zumindest wird es euren Eltern helfen, ihren
+Streit zu begraben."
+
+"Worauf warten wir dann noch?" Romeo lief ein paar Schritte auf die kleine
+Kapelle zu.
+
+"Immer langsam mit den jungen Pferden." Er wischte sich den Schweiss von der
+Stirn und bedachte Romeo mit einem langen Blick. "Nein, junge Hengste laufen
+schnell, es sind die alten Wallache, die nicht hinterherkommen.", korrigierte
+er sich und laechelte.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite12 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite12
new file mode 100644
index 0000000..a79896f
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite12
@@ -0,0 +1,266 @@
+DER ZWEITE AKT
+ DIE VIERTE SZENE
+
+Mercutio zog ein unwilliges Gesicht. "Ich frage mich, wo zum Teufel Romeo
+steckt. Letzte Nacht war er nicht daheim."
+
+"Jedenfalls nicht bei seinem Vater.", grinste Benevolio.
+
+"Bestimmt ist er draussen herumgerannt und hat ueber diese Rosaline
+gejammert." Mercutio spuckte den Namen regelrecht aus.
+
+"Es kommt noch schlimmer." Benevolio zueckte ein Taschentuch und putzte sich
+umstaendlich die Nase. "Es ist ein Brief von Tybalt angekommen."
+
+"Ach du dicker..." Mercutio wurde blass. "Das ist bestimmt eine
+Herausforderung."
+
+Sie wissen, liebe Leserin, lieber Leser, dass in mythischer Zeit eine
+Herausforderung nicht mehr war, als heute eine Einladung zu einem Tennismatch
+unter Feinden. Natuerlich lief es nicht ganz so unblutig ab wie ein
+Tennismatch, dafuer aber hatten die Bestattungsunternehmer mehr zu tun und die
+Gerichte mussten sich nicht mit Beleidigungsklagen auseinandersetzen. Ein
+findiger Kopf erfand dann irgendwann die Rechtschutzversicherung und sorgte
+dafuer, dass Duelle verboten wurden. Wir schulden dem Erfinder dieser
+Versicherung bis heute Dank, denn ansonsten waeren die Praemien der
+Sterbekassen und Lebensversicherungen wesentlich hoeher.
+
+Benevolio nickte bedaechtig. "Romeo wird ihm schon eine angemessene Antwort
+darauf geben."
+
+"Solange es keine anmassende ist." Mercutio schuettelte den Kopf. "Dieser
+Tybalt macht mir Sorgen."
+
+"Ach was, Tybalt ist ein aufgeblasener Idiot."
+
+"Vielleicht. Aber ausserdem ist er noch ein verdammt guter Fechter."
+
+"Romeo auch."
+
+"Nicht gut genug, fuerchte ich." Mercutio haetter gerne eine bessere Meinung
+von den Fechtkuensten seines Freundes gehabt, hatte jedoch Tybalt schon
+kaempfen sehen.
+
+"Komm, male nicht schwarze Leute an weisse Waende." Benevolio wedelte mit den
+Haenden, als wolle er einen Mueckenschwarm verscheuchen. "Siehst du? So
+vertreibe ich deine trueben Gedanken."
+
+"Und holst Romeo damit her.", laechelte Mercutio. "Hallo Romeo. Na, Wie war
+deine Nacht?" Ein luesternes Grinsen breitete sich ueber sein Gesicht aus.
+
+"Interessant.", antwortete Romeo unbestimmt.
+
+"Das kann ich dir ansehen, mein Freund." Benevolio strich die zerzausten Haare
+seines Cousins zurecht.
+
+"Hast uns ja ganz schoen reingelegt, mein Lieber.", wies Mercutio Romeo
+zurecht.
+
+"Habe ich? Das tut mir leid, aber ich bin im Moment so schrecklich... aeh..."
+Er ueberlegte und fuegte dann mit einem Grinsen hinzu: "...strapaziert."
+
+Mercutio lachte. "Deine Strapazen moechte ich haben!"
+
+"Dann waerest du genauso muede wie ich." Romeo rieb sich uebertrieben die
+Augen.
+
+"Und haette wie du Aehnlichkeit mit der Katze, die den Sahnetopf ausgeschleckt
+hat."
+
+"Nachdem die Koechin das Verbrechen entdeckt hat, kannst du meine Rolle gerne
+haben.", meinte Romeo grinsend.
+
+"Das ist unfair: Die Sahne bekommst du und ich den Aerger mit der Koechin."
+
+"Besser den Aerger als die Koechin." Romeo schuettelte sich.
+
+"Besser die Sahne als beides." Mercutio wiegte sich in den Hueften. "So
+gefaellst du mir schon besser, Romeo. Gestern hast du noch ziemlich truebe aus
+der Waesche geschaut." Er grinste breit. "Und heute nacht in die Waesche
+hinein, nehme ich an."
+
+Romeo trat nach Mercutio, gab sich aber keine besondere Muehe, ihn zu treffen.
+"Nichts da, ich bin anstaendig."
+
+"Nicht, dass du es freiwillig waerest."
+
+"Pfft.", machte Romeo und wandte sich ab. Sein Blick blieb auf Polly haengen,
+die sich ihren Weg ueber den Marktplatz bahnte und dabei an ein Schlachtschiff
+unter vollen Segeln gemahnte. Verschaemt deutete er mit dem Finger auf Polly.
+"Streicht die Flagge, Leute, der Korsar wird uns entern."
+
+Mercutio verbarg sein Gesicht hinter den Haenden. "Bemannt die Boote, sie
+rammt uns!"
+
+Benevolio lachte. "Dort blaest er!"
+
+Azzuro schuettelte sich, als er wieder einmal ein fremdes Zitat hoerte, blieb
+aber stumm.
+
+"Was soll denn das, Benevolio?" Romeo ergriff die Nase seines Cousins mit zwei
+Fingern, zog sein Gesicht daran nach oben und beschaute sich sowohl die Zaehne
+als auch die Augen. "Bist du sicher, dass du ganz gesund bist?"
+
+"He!" Benevolio gab Romeo einen Stoss. "Lass das, du tust mir weh."
+
+"Ich wollte doch nur nachsehen, ob dir irgendetwas fehlt."
+
+"Da oben fehlt ihm nichts.", belehrte Mercutio seinen Freund. "Schon eher
+fehlt ihm unten etwas, aber darueber sprechen anstaendige Maenner ja nicht."
+
+"Anstaendige Maenner benutzen es und schweigen.", meinte Romeo.
+
+"Anstaendige Maenner brauchen es nicht." Benevolio rieb sich die Nase.
+
+"Armer Benevolio, hat man dir das zum Trost erzaehlt?" Mercutio taetschelte
+Benevolios Kopf.
+
+"Sieh an, die Galeone hat noch eine Schaluppe im Schlepptau.", bemerkte Romeo.
+
+"Die Schaluppe ist wohl das Proviantschiff." Benevolio hatte den grossen Korb
+bemerkt, der ueber Peters Arm hing und mit Gemuese vollgestopft war. Romeo
+nickte, doch da Polly nun auf Hoerweite herangekommen war, zog er es vor,
+nicht mehr zu antworten und sich statt dessen vor Polly zu verneigen.
+
+"Guten Morgen.", gruesste Polly.
+
+"Eher guten Abend.", gab Mercutio zurueck.
+
+"Wieso? Es ist doch noch frueh am Tag."
+
+"Aber Mittag ist viel zu unanstaendig, den uebergeht eine Dame besser. Wenn
+der Zeiger so aufgerichtet ist..." Mercutio liess den Rest des Satzes in der
+Luft haengen.
+
+"Peter, mein Faecher.", verlangte Polly und mass Mercutio mit einem Blick, den
+man nicht in Worten beschreiben kann.
+
+Eher ist es moeglich, Mercutios Entsetzen zu beschreiben, als er den Blick
+auffing und tiefrot wurde. Er erinnerte sich ploetzlich an den Tag, an dem ihn
+seine eigene Kinderfrau mit der Hand in der Hose erwischt hatte. Um seine
+Verlegenheit zu ueberspielen, rief er: "Jawohl, Peter, den Faecher der Dame,
+der Faecher ist wahrscheinlich ein schoenerer Anblick als das Gesicht."
+
+Polly kniff die Augen zusammen, sagte aber nichts.
+
+"Nehmen Sie ihn nicht zu ernst.", riet Romeo und versuchte, Pollys
+Aufmerksamkeit von Mercutio abzulenken.
+
+Polly seufzte. "Kann einer von Ihnen mir wohl sagen, wo ich einen jungen Mann
+namens Romeo finde?"
+
+"Wenn Sie nur seinen Vornamen wissen, wird er vermutlich ein Graubart sein,
+bevor sie ihn gefunden haben.", meinte Romeo laechelnd. "Aber wenn Sie
+einstweilen mit mir Vorlieb nehmen wollen?"
+
+"Nicht, dass ich eine Vorliebe fuer Sie haette, nein, aber wenn Sie Romeo
+heissen, dann nehme ich Sie."
+
+Mercutio machte "Ha!", und kruemmte sich dann in einem Hustenanfall, der ihm
+sofort von Benevolio ein paar kraeftige Schlaege auf den Ruecken eintrug.
+
+"Aeh, ich bringe Mercutio zu dir nach Hause, Romeo, er sollte etwas trinken."
+
+Benevolio gab sich alle erdenkliche Muehe, sein Gesicht ernst zu halten. "Wir
+treffen uns dann da zum Mittagessen." Er beugte sich besorgt ueber Mercutio
+und schleppte diesen aus Pollys Reichweite.
+
+"Was war denn das fuer ein Flegel?", fragte Polly.
+
+"Wie ich schon sagte, nehmen Sie ihn nicht fuer voll. Was kann ich fuer Sie
+tun?" Romeo hatte selbst Probleme, nicht zu lachen.
+
+"Also wirklich." Polly war immer noch nicht bereit, Mercutios Benehmen zu
+vergessen. "Wie kann er sich nur so gegen eine Dame verhalten. Als ob ich eine
+Hergelaufene waere, mit der er machen kann, was er will." Ihre Empoerung
+schlug in Wut gegen Peter um und sie schlug mit ihrem Faecher nach ihm. "Und
+du stehst dabei und haelst Maulaffen feil, waehrend der Kerl mir zu nahe
+tritt."
+
+Peter rieb sich die Stelle an seinem Arm, die Polly getroffen hatte. "Ich hab
+nix gesehen, hab ich nich. Is ja nich, als waer ich nich direkt dabei, wenn
+man Ihnen ueberhaupt zu nah kommen koennt." Sein Blick ruhte einen Augenblick
+interessiert auf Pollys stattlicher Figur. "Aber der Jung is ihnen nich zu nah
+gekommen, is er nich." Er nickte noch einmal zur Bekraeftigung und zwinkerte
+Romeo zu, der sich umstaendlich die Nase putzte und sein Grinsen hinter seinem
+Taschentuch verbarg.
+
+Polly betrachtete Peter nachdenklich, wandte sich dann aber Romeo zu. "Also,
+junger Mann. Sie wissen, dass Julia mich schickt. Ich sage Ihnen jetzt nicht,
+was sie mir gesagt hat, obwohl ich es nicht vergessen habe, denn ich vergesse
+nie etwas. Auch die Beleidigungen dieses Flegels nicht, der so schnell
+verschwunden ist, ohne sich zu entschuldigen. Wenn Sie ein anstaendiger Mann
+sind, und das hoffe ich fuer Sie, denn ansonsten bekommen Sie es mit mir zu
+tun, dann rate ich Ihnen, mir zu sagen, wie Ihre Absichten sind. Glauben Sie
+mir, ich werde Julia troesten, wenn Sie mit ihr ein falsches Spiel treiben,
+aber Sie werden sich in diesem Fall wuenschen, sie haetten es nie angefangen.
+Also, was sagen Sie?"
+
+Romeo ueberlegte nicht lange. "Wenn Sie mich so fragen, dann lassen Sie mich
+erklaeren, dass..."
+
+Polly klatschte in die Haende und beobachtete befriedigt, wie Romeo
+zusammenzuckte.
+
+"Gut, das ist sehr gut, da wird mein Laemmchen ausser sich sein vor Glueck."
+
+"Ich glaube, Sie hoeren mir nicht zu."
+
+"Wieso? Ich habe alles gehoert, was ich hoeren muss. Oder haben Sie etwa nicht
+gesagt, dass Sie sich erklaeren? Soweit ich weiss, sagt ein anstaendiger Mann
+doch, dass er sich erklaert. Wie auch immer, wenn Sie sich erklaeren, dann
+haben Sie lautere Absichten, also gebe ich mich zufrieden."
+
+"Da, jetzt gibt es keinen Weg zurueck." Ulo grinste boese.
+
+Azzuro schuettelte bedauernd den Kopf und schwieg.
+
+Als Romeo die Bedeutung von Pollys Worten daemmerte, wurde er, soviel soll zu
+seiner Ehrenrettung gesagt sein, nur fuer einen kurzen Moment bleich. Er
+raeusperte sich. "Na gut. Bitten Sie Julia, heute Nachmittag zu Bruder
+Lawrence zu kommen, dort werden wir heiraten." Er grub in seinen Taschen und
+foerderte ein paar Muenzen zutage, die er Polly in die Hand drueckte. "Und das
+ist fuer Sie."
+
+"Nein, danke. Ich nehme kein Geld dafuer, dass ich Julia einen Gefallen tue."
+Azzuro flog eine Runde um Romeos Kopf und fluesterte leise: "Denk an die
+Hochzeitsnacht, das ist doch das Beste am Heiraten."
+
+Romeos Gesicht leuchtete auf. "Na gut, dann nehmen Sie es dafuer, dass Sie
+waehrend der Trauung in Lawrencens Garten stehen und eine Strickleiter
+entgegen nehmen." Polly wurde puterrot. "Ah, ich verstehe, die
+Hochzeitsnacht." Rasch verbarg sie ihr Gesicht hinter dem Faecher und
+kicherte. "Einverstanden." Polly blickte zu Peter und runzelte die Stirn. "Hm,
+wer wird die Leiter denn bringen? Ich meine, wird derjenige auch schweigen
+koennen?"
+
+"Bestimmt, dafuer werde ich sorgen." Romeo laechelte.
+
+"Dann ist es ja gut. Tja, daran habe ich nicht gedacht, als sie als Kind auf
+die Nase fiel und mein Mann Gott-hab-ihn-selig sagte..." Polly unterbrach
+sich. "Ach ja, da gibt es noch einen jungen Mann, der gerade zu Besuch ist.
+Paris heisst er, vielleicht haben Sie schon von ihm gehoert? Er macht ganz den
+Eindruck, als haette er Lust, sich bei Julia einzunisten und wenn er soweit
+ist auch gleich bei ihrem Vater. Im Geldbeutel, wenn Sie verstehen, was ich
+meine. Was denken Sie, wie niedlich blass Julia wird, wenn ich sie aufziehe
+und ihr sage, dass Paris ein besserer Mann ist als Sie?" Polly genoss
+sichtlich Romeos verwirrten Gesichtsausdruck. "Sie will so gar nichts von
+einem anderen Mann hoeren und sieht wirklich allerliebst aus, wenn sie sich
+ueber mich aergert."
+
+"Aeh, ja?"
+
+"Ja, das tut sie. Und mehr noch, Sie wuerden Ihre helle Freude daran haben,
+wenn Sie hoeren koennten, wie sie ihrem Hund von Ihnen erzaehlt. Ganz niedlich
+rollt sie dabei das R in Ihrem Namen und macht dabei das Knurren des
+Huendchens nach." Romeo zog es vor, nicht weiter ueber die Aehnlichkeiten
+zwischen seinem Namen und dem Knurren eines Schosshuendchens nachzudenken und
+laechelte noch ein Mal mit erzwungener Freundlichkeit. "Wie dem auch sei.
+Bitte richten Sie Julia meine Gruesse aus."
+
+"Mehr nicht?"
+
+"Mehr sage ich ihr dann heute Nacht, nachdem wir verheiratet sind."
+
+Wieder wurde Polly rot. "Oh."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite13 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite13
new file mode 100644
index 0000000..9705992
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite13
@@ -0,0 +1,122 @@
+DER ZWEITE AKT
+ DIE FUENFTE SZENE
+
+Ulo und Azzuro hatten sich im Garten damit vergnuegt, Julia zu beobachten.
+
+"Ich sitze wie auf Kohlen.", beklagte sich Julia bei Ulo.
+
+"Krah.", machten Ulo und Azzuro wie aus einem Schnabel.
+
+Verwirrt blickte Julia zu ihnen hoch. "Letzte Nacht konntet ihr reden." Sie
+zuckte die Schultern. "Aber letzte Nacht war ja ohnehin nichts so, wie es sein
+sollte. Alles war ganz..." Sie zoegerte. "...ganz verzaubert." Sichtlich
+erfreut ueber ihre poetische Wortwahl rief sie ihren Hund und spielte eine
+Zeit lang mit ihm. "Polly macht mich noch ganz verrueckt.", klaerte Julia den
+Hund auf. "Kannst du dir vorstellen, dass sie fuer einen simplen Botengang
+drei Stunden braucht?"
+
+Statt einer Antwort rollte sich der Hund auf den Ruecken und tat, was Hunde am
+besten koennen: Er hechelte.
+
+Hunde, liebe Leserin, lieber Leser, gehoeren in eine Geschichte wie der
+unseren einfach dazu. Sie sind das Salz in der Suppe.
+
+Wer jemals Liebeskummer hatte, weiss die Gesellschaft eines Hundes zu
+schaetzen, denn mit ihren seelenvollen braunen Augen haengen sie gebannt an
+den Lippen ihres Frauchens oder Herrchens und scheinen wahrhaftig jedes Wort
+zu verstehen. Dies ist selbstverstaendlich ein Trick, mit dem Hunde ihren
+Menschen dazu bringen, ihnen einen besonders schoenen Knochen zu spendieren.
+Dennoch fallen wir Menschen immer wieder auf Hunde herein, denn wir sind
+leicht zu domestizieren.
+
+Die ganze Tierwelt zollt den Hunden fuer ihren Erfolg mit der Zaehmung des
+Menschen grossen Respekt. Die einzigen Tiere, die den Hunden diese Leistung
+absprechen, sind die Katzen, doch das liegt eher daran, dass Katzen
+prinzipiell niemanden respektieren. Julia taetschelte ihrem Hund gehorsam den
+Bauch. "Wenn Polly bloss schneller waere. Ich halte es kaum noch aus."
+
+Das Knarzen und Quietschen des Gartentores gab die Ankunft wichtiger
+Neuigkeiten bekannt, noch bevor Polly hindurch trat. Julia sprang auf wie von
+einer Bremse gestochen und rannte auf Polly zu. "Polly, liebe Polly! Na, sag
+schon, was hat er gesagt? Was soll ich machen? Hast du ihn ueberhaupt
+getroffen? Red doch!"
+
+Polly schnaufte. "Nun mal langsam. Setz dich lieber erst einmal hin."
+
+"Ich kann mich nicht setzen, bevor du mir nicht gesagt hast, was los ist."
+
+"Und ich kann dir nichts sagen, solange ich noch so ausser Atem bin. Jetzt
+setz dich hin, du machst mich verrueckt. Wie soll ich denn Luft holen koennen,
+wenn Du so herumspringst?"
+
+Julia betrachtete ihre Amme kritisch. "So sehr kannst du doch gar nicht ausser
+Atem sein, wenn du mir sagen kannst, dass du ausser Atem bist."
+
+"Das verstehst du noch nicht." Polly holte tief Luft und donnerte: "Setz dich
+hin!" Julia plumpste ins Gras.
+
+"So doch nicht, du machst ja Flecken in dein Kleid." Polly seufzte. "Kind,
+Kind, wirst du denn nie erwachsen?"
+
+Wortlos stand Julia auf und liess sich auf einer Bank nieder. "Jetzt besser?
+Kannst du jetzt endlich reden?"
+
+Polly laechelte. "Ja, jetzt kann ich reden. Da hast du dir ja einen schoenen
+Galan ausgesucht, Julia. Also, ich will ihn ja nicht schlechter machen als er
+ist, aber ich muss schon sagen, er hat ein paar sehr unerfreuliche Freunde.
+Obwohl er einen knackigen ... Geist hat. Knackig im Sinne von frisch, wenn du
+verstehst, was ich meine. Er ist noch nicht ganz trocken. Hinter den Ohren.
+So, jetzt erzaehl aber, was du heute gefruehstueckt hast."
+
+Ulo grinste breit auf ihrem Ast. "Polly versteht es wirklich, Julia zu
+triezen."
+
+Azzuro, der fasziniert auf Pollys rotes Gesicht blickte und auf den
+Schlaganfall wartete, nickte nur.
+
+Julia, die wusste, was Polly beabsichtigte, seufzte tief. "Das weiss ich und
+nichts."
+
+"Nichts? Kind, du faellst mir ja ganz vom Fleisch. Das ist aber nicht gut,
+wenn Romeo sich an dir blaue Flecken holt."
+
+Julia setzte ein unschuldiges Gesicht auf. "Holt er sich denn blaue Flecken?",
+fragte sie scheinheilig.
+
+Azzuro nickte. "Tut er."
+
+Polly kniff Julia in die Seite. "Also, wenn du es genau wissen willst..."
+
+"Ja?"
+
+"Also, dein junger Freund sagt, so wie es ein anstaendiger Mann sagen sollte,
+wenn er auf sich haelt und ausserdem noch die Chance seines Lebens bekommt...
+Wo ist eigentlich deine Mutter?"
+
+"Also, Polly, das ist ja nun sicherlich nicht seine Antwort, oder? 'Wo ist
+deine Mutter'" Julia schuettelte den Kopf.
+
+"Du liebes bisschen, du bist ganz schoen heiss. Auf die Antwort, meine ich.
+Wenn du verstehst, was ich meine. Also, er sagt, ganz und gar..."
+
+Ulo stoehnte mit Julia im Chor.
+
+"Du sollst heute nachmittag in die Kapelle dieses Minoriten kommen. Lawrence
+heisst er. Und da bekomme ich einen Ring und du eine Leiter." Sie schuettelte
+den Kopf. "Nein, umgekehrt: Du bekommst den Ring und ich die Leiter fuer die
+Hochzeitsnacht."
+
+Jubelnd huepfte Julia um Polly herum und zog uebermuetig an Azzuros Schwanz.
+Ihr Hund, der ihre Freude missverstand, kniff Polly in die Wade und handelte
+sich einen Tritt ein.
+
+Auf Pollys verwittertes Gesicht stahl sich ein Laecheln. "Sieht ganz so aus,
+Kind, als fielest du gleich auf den Ruecken."
+
+"Erst heute abend.", versetzte Azzuro.
+
+"Hauptsache, sie faellt." Polly grinste und ihre Wangen bekamen einen
+maedchenhaft rosigen Schimmer. "Aeh, nicht herein, meine ich natuerlich."
+
+"Natuerlich.", stimmte Azzuro zu und schaffte es, voellig ernst zu bleiben.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite14 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite14
new file mode 100644
index 0000000..b26ca1c
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite14
@@ -0,0 +1,93 @@
+DER ZWEITE AKT
+ DIE SECHSTE SZENE
+
+In jener mythischen Zeit waren heimliche Hochzeiten nicht selten, sie hatten
+den Vorteil, dass das Paar nicht zusammen lebte. Natuerlich ersparte eine
+heimliche Hochzeit auch die Kosten fuer ein Fest. Allerdings war die
+Hochzeitsnacht unabdingbarer Bestandteil der Ehe: Ohne Hochzeitsnacht galt die
+Ehe nicht als geschlossen. Romeo und Julia waren eine Ausnahme von der
+ueberwiegenden Mehrzahl der heimlichen Hochzeiten: Die meisten jungen Paare
+verlegten die Hochzeitsnacht vor und sparten auf diese Weise sogar die bei der
+Hochzeit uebliche Spende an die Kirche.
+
+Lawrence stand neben der Tuer seiner kleinen Kapelle und betrachtete
+nachdenklich Romeo, der den Huegel hinaufstuermte.
+
+"Er rennt, als seien alle Teufel der Hoelle hinter ihm her. Dabei ist Julia
+noch gar nicht hier." Azzuro reckte gemaechlich die Fluegel.
+
+Lawrence, der wie sein grosses Vorbild, der heilige Franziskus, sich nichts
+dabei dachte, mit Voegeln zu reden, drohte Azzuro mit dem Finger. "Unberufen!
+Julia ist doch ein nettes Maedchen."
+
+"Das sind sie vor der Hochzeit alle.", stellte Azzuro fest.
+
+"Komm schon, das sagst du jetzt nur, weil deine Frau nicht hier ist." Lawrence
+grinste.
+
+"Natuerlich. Sie ist ja auch schon mit mir verheiratet."
+
+Lawrence bueckte sich und zupfte einen Regenwurm aus dem saftigen Boden, den
+er Azzuro reichte. "Wo ist eigentlich deine Frau?"
+
+"Bei Julia. Sie meint, ein Maedchen sollte eine Brautjungfer haben."
+
+Lawrence nickte. "Ein kluger Gedanke."
+
+Azzuro bedachte den Regenwurm mit einem langen Blick. "Ich weiss nicht. Was,
+wenn sie den Brautstrauss faengt?"
+
+"Das kann sie ohne Haende nicht, mein schwarzer Freund.", troestete Lawrence
+ihn.
+
+"Sie wird dir erhalten bleiben."
+
+"Wahrscheinlich.", stimmte Azzuro truebsinnig zu.
+
+"Nun lach doch mal." Lawrence stiess Azzuro freundschaftlich an. "Eine
+Hochzeit ist eine froehliche Angelegenheit."
+
+"Solange sie dauert. Danach kommt das Verheiratet-Sein."
+
+Romeo, der Azzuros letzte Worte gehoert hatte, laechelte toericht. "Das ist
+doch das beste an der ganzen Heiraterei: Danach kann sie mir niemand mehr
+wegnehmen."
+
+"Eben, mein Junge, eben.", versetzte Azzuro.
+
+Auch Lawrence meinte, seinem Amt als Seelsorger gerecht werden zu muessen.
+"Einen gibt es, der dir alles wegnehmen kann.", meinte er und deutete zum
+Himmel.
+
+Romeos Blick folgte Lawrencens Finger und gewahrte eine dunkle Wolke. "Ach, so
+ein bisschen Regen wird Julia schon nicht abhalten."
+
+Tatsaechlich kam Julia den Hang herauf, gefolgt von einer keuchenden Ulo. "So,
+hier bin ich."
+
+Romeos Augen strahlten verdaechtig irre, als er sie betrachtete. "Wie huebsch
+du aussiehst."
+
+Julia laechelte geistlos. "Wer ist denn der huebsche Bursche hier, Bruder
+Lawrence?"
+
+Azzuro verdrehte die Augen. "Na, sieh zu, dass du fertig wirst, Lawrence, ich
+halte es nicht mehr aus!"
+
+Ulo liess sich auf einem Ast nieder und wischte sich mit der Fluegelspitze die
+Traenen ab. "Ach, Hochzeiten sind so ruehrend!"
+
+Azzuro, immer noch niedergeschlagen, nickte. "Ja, mir kommen auch jedes Mal
+die Traenen, wenn ich sehe, dass jemand lebenslaenglich bekommt."
+
+"J-U-L-I-A, ich lieb dich so!", traellerte Romeo.
+
+"Das macht er nur, um mich zu aergern.", grollte Azzuro.
+
+"Ich seh ein Licht...", sang nun auch Julia.
+
+Azzuro, der es hasste, wenn die Menschen den falschen Text aufsagten, grinste
+niedertraechtig. "... im Hause Frankenstein.", vollendete er die Zeile fuer
+Julia. Ueberlassen wir die Liebenden jetzt eine Weile sich selbst und ziehen
+uns diskret zurueck.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite15 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite15
new file mode 100644
index 0000000..d39fbac
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite15
@@ -0,0 +1,414 @@
+DER DRITTE AKT
+ DIE ERSTE SZENE
+
+Benevolio wischte sich den Schweiss von der Stirn und sah ungluecklich zu
+Mercutio hinueber, der mit hochrotem Gesicht neben ihm hermarschierte. "Es ist
+zu heiss, um hier draussen herumzulaufen, Mercutio. Ausserdem sind die
+Capuleten los."
+
+"Angst?", fragte Mercutio.
+
+"Nein, aber es ist zu warm fuer Pruegeleien."
+
+"Huch?" Mercutio legte Benevolio die Hand an die Stirn. "Du bist doch nicht
+etwa krank? Sonst gibt es doch nichts, was dich von einer zuenftigen Pruegelei
+abhalten kann."
+
+Wieder zueckte Benevolio sein Taschentuch. "Doch, Hitze."
+
+"Ach, komm schon, ausgerechnet du willst jetzt ins Haus!"
+
+"Wieso ausgerechnet ich?"
+
+"Na, sonst beguckst du dir dein Messer und sagst: 'Walte Hugo, dass ich dich
+nur zum essen brauche.' Und zwar laut und vernehmlich, damit es auch ja jeder
+Raufbold hoert und weiss, dass du auf Streit aus bist."
+
+"So schlimm bin ich doch gar nicht."
+
+Haette Mercutio ueber unsere Welt Bescheid gewusst, so haette er Benevolio
+sicherlich als Grossmacht bezeichnet, denn nur Grossmaechte sind in der Lage,
+Waffen in Sichtweite anderer Grossmaechte aufzustellen und mit unbewegtem
+Gesicht zu sagen: "Wir brauchen diese Waffen eigentlich gar nicht, weil wir ja
+friedlich sind, wir wollen sie euch nur zeigen, weil sie so huebsch sind."
+
+"Nein, natuerlich nicht. Erinnerst du dich noch an den Kerl, den du verhauen
+hast, weil er an deiner Rose roch?"
+
+"Das musste ich doch! Rose ist ein anstaendiges Maedchen."
+
+"Ich meine nicht die Rose in deinem Bett, sondern die in eurem Vorgarten."
+
+"Hmpf.", machte Benevolio.
+
+In Mercutios Augen tanzten kleine Teufelchen, als er seinen Blick ueber den
+Platz schweifen liess. "Guck mal, da ist Tybalt."
+
+"Uh-oh."
+
+Tybalt trat auf die beiden zu und grinste hoehnisch, als er Benevolios
+schweissueberstroemtes Gesicht sah. "Wie sagte meine Grossmutter so treffend:
+'Schlechtes Fleisch schaeumt.'"
+
+Benevolio wandte sich zum Gehen. "Komm, Mercutio, hier heult ein Wolf den Mond
+an, das ist mir zu laut."
+
+"Mitnichten, Benevolio, wenn der gute Tybalt etwas von uns will, soll er fuer
+uns tanzen."
+
+"Was fuer eine praechtige Hochzeitsfeier.", kommentierte Azzuro bitter.
+
+"So sind die Menschen." Ulo war nachsichtig und milde gestimmt.
+
+Mercutio fischte in seiner Hosentasche nach einer Muenze, die er Tybalt
+zuwarf. "Mach Faxen, Alter."
+
+"Faxen kannst du haben!" Nun schaeumte auch Tybalt.
+
+Benevolio hob die Hand. "Beherrscht euch. Mitten auf der Strasse zu kaempfen
+ist aeusserst unfein. Da gehoert doch eine Wiese im Morgengrauen und ein
+stilvoller Nebel dazu."
+
+"Ach, Nebel." Mercutio wollte sich so leicht nicht ablenken lassen. "Ich hau
+Tybalt auch ohne Nebel meinen Saebel um die Ohren."
+
+"Hier guckt dir jeder zu, Mercutio."
+
+"Na, vielleicht lernen sie ja noch was. Genau wie ich Tybalt lehren werde."
+
+Romeo betrat den Platz mit einem unirdischen Strahlen auf dem Gesicht. Sie
+wissen schon: Das Strahlen, das man bei Menschen sehen kann, die gerade ein
+besonders exotisches Pilzragout gegessen haben und feststellen, dass es ihnen
+wider Erwarten gut - allzu gut - bekommt. "Guten Tag, ihr lieben, goldigen
+Menschen!"
+
+Tybalt bedachte Romeo mit einem Blick, der fuer gewoehnlich seltenen und
+abstossenden Kaefern vorbehalten bleibt. "Lieb?"
+
+Auch Mercutio sah seinen Freund interessiert an, allerdings glich sein Blick
+mehr dem eines Biologen. "Lieb. Hat er gesagt. Und goldig."
+
+Azzuro schuettelte sich. "Warte nur ab, bis ihm klar wird, dass ihn Julia
+jetzt am Haken hat. Dann ist Schluss mit lustig."
+
+Ulo stiess ihren Gefaehrten an. "Auch wenn du es nicht fuer moeglich haeltst,
+er ist gluecklich."
+
+"Noch."
+
+Tybalt ueberwand seine Verwirrung als erster und gab sich alle Muehe, seiner
+Aufgabe als Schurke dieser Geschichte gerecht zu werden. "Hund, elender!"
+
+Romeo, immer noch mit dem seligen Gesichtsausdruck, laechelte Tybalt an. "Ach,
+Tybalt, du ahnst ja nicht, wie gern ich dich habe."
+
+Ulo zog die Brauen hoch. "Auf einmal?"
+
+"Familienpflichten." Azzuro kannte diese Sitte, die verhindern sollte, dass
+sich Gefaehrten eines Rudels an die Kehle gehen, auch wenn die
+Rudelangehoerigen noch so widerlich sind. Formulieren wir es anders: Sie haben
+schon als kleines Kind gelernt, dass Sie Ihre Tante auch dann nicht vors
+Schienbein treten duerfen, wenn sie Ihnen noch so oft unerwuenschte Kuesse
+verpasst. Viele Menschen zahlen teure Sitzungen bei Psychotherapeuten um ihrer
+uebertragenen Tante endlich einmal - ohne mit schaerfsten Sanktionen belegt zu
+werden - sagen zu koennen, dass sie nicht gekuesst werden wollen.
+
+Tybalt, der sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollte, schenkte Romeo
+ein zuckersuesses Laecheln. "Du hast wohl das Ufer gewechselt? Willst mich
+beleidigen, indem du mir unterstellst, ich..." Er brach ab und streichelte
+erwartungsvoll seinen Degen.
+
+"Aber nein!" Romeo, der offensichtlich Tybalts Ziel nicht erkennen wollte,
+strahlte weiterhin um die Wette. "Du kennst mich eben nicht, Tybalt Capulet,
+sonst wuesstest du, dass ich dich ebenso gern habe wie mich selbst."
+
+Mercutio stoehnte. "Himmel, hilf, er ist unter die Betbrueder gegangen!" Er
+zog blank. "Aber wenn Romeo selbst die Beleidigung nicht raechen will, dann
+lasse ich ihn nicht im Regen stehen. Zieh, Tybalt!"
+
+"Hoert auf." Romeo rang die Haende. "Ihr wisst doch, dass der Fuerst uns das
+verboten hat!"
+
+Tybalt schien Mercutio jetzt erst zu bemerken. "Was willst du denn?", fragte
+er in einem Tonfall, den manche Menschen kleinen Kindern und Hunden
+vorbehalten.
+
+"Dein Leben. Oder wenigstens ein ansehnliches Stueck davon."
+
+"Das musst du dir erst holen!" Tybalts Degen schien ploetzlich Fluegel
+bekommen zu haben, anders liess sich das Tempo nicht erklaeren, mit dem er
+seiner Scheide ledig wurde.
+
+Nun sind wir an der Stelle angelangt, an der jeder Autor die Grenzen des
+Papiers verflucht und sich fragt, ob er nicht doch lieber Drehbuecher
+schreiben sollte. Oder die Tintenkleckserei ganz an den Nagel haengen und
+vielleicht einer ehrbaren Arbeit nachgehen sollte, die - abgesehen von einem
+regelmaessigen Einkommen - noch den Ruf der Unstetigkeit tilgt, der jeden
+Schreiber (und jede Schreiberin - natuerlich habe ich das verstanden, Ulo) in
+die Naehe des Bahnhofsviertels rueckt. Dem Papier fehlt, trotz seiner bereits
+sprichwoertlichen Geduld, die Faehigkeit, Ereignisse, die sich in Bruchteilen
+von Sekunden abspielen, in angemessen kurzer Zeit wiederzugeben. Und das ist
+keine versteckte Beleidigung meiner LeserInnen.
+
+Stellen Sie sich also vor, sie stuenden in einer Disko. Vor Ihnen ist die
+Tanzflaeche, die Sie nur daran erkennen, dass keine Tische darauf stehen. Ihr
+Magen macht eigenartige Huepfbewegungen und wenn Sie sich konzentrieren,
+koennen Sie erkennen, dass die Huepferei im Takt zum Wummern der
+Basslautsprecher erfolgt. Messerscharf folgern Sie, dass die Musik (?) fuer
+die zuckenden Bewegungen Ihrer Innereien verantwortlich ist und nicht etwa das
+Chili con Carne von gestern abend. Im Stroboskoplicht, dass die Tanzflaeche
+beleuchtet, zucken einzelne Glieder durcheinander: Hier ein Arm, dort ein
+Bein, ein Stueckchen weiter eine wehende Haarmaehne und dazwischen vielleicht
+noch ein heller Fleck, der ein Gesicht sein koennte. Die Eindruecke folgen zu
+schnell aufeinander, als dass Sie die Glieder zaehlen koennten - ganz zu
+schweigen davon, dass Sie aus Armen, Beinen, Haaren und Gesichtern ganze
+Menschen konstruieren koennten. Also nehmen Sie die Bilder so hin, wie sie
+Ihnen geboten werden. Es bleibt der Gedanke, dass Menschen zu Musik tanzen.
+
+Oder stellen Sie sich einen Film mit den Marx-Brothers vor. Erinnern Sie sich?
+Es kam darin immer wieder zu Szenen, in denen sich die Brueder gegenseitig
+Torten in die Gesichter warfen oder Ohrfeigen austeilten. Schnelle Schnitte
+anstelle von Schwenks zeigten die Geschwindigkeit, in der das Geschehen
+passierte.
+
+Nachdem es also keine echte Moeglichkeit gibt, Ihnen das Tempo der Ereignisse
+der naechsten paar Minuten auf jenem Platz in Verona zu vermitteln, erlauben
+Sie mir, das Papier zu zerschneiden und Ihnen die Situation in Schnippseln zu
+praesentieren. Ganz so, als stuenden Sie daneben und liessen Ihre Augen im
+Takt der Ereignisse von einer Person zur naechsten huepfen, ohne die
+Geschehnisse unbedingt miteinander zu verbinden.
+
+Romeos Augen weiten sich vor Schreck. "Nein! Steckt die Dinger weg!"
+
+Benevolio, nicht weniger entsetzt als sein Freund, zueckt den Degen um die
+Waffen Tybalts und Mercutios herunterzuschlagen.
+
+Tybalt, der die Situation missversteht, fintet in Richtung Romeo, verfuehrt
+damit Benevolio dazu, seinen Degen mit dem seinen zu binden.
+
+Azzuro flattert aufgeregt mit den Fluegeln. "Juch-hu!", kraeht er vergnuegt.
+
+Romeo gibt sich alle Muehe, Mercutio aus dem Gerangel fortzuziehen, erreicht
+allerdings nur, dass Mercutio ihm eine saftige Ohrfeige verpasst.
+
+Ulo, die Romeo nicht an seinem Hochzeitstag tot sehen will, fliegt todesmutig
+einen Sturzangriff auf Tybalt.
+
+Tybalt schlaegt nach dem schwarzen Schemen vor seinem Gesicht und lenkt damit
+Mercutios Aufmerksamkeit wieder auf sich.
+
+Mercutio schuettelt Romeo ab und tritt Benevolio vors Schienbein, der Tybalt
+Ulo ueberlaesst.
+
+Azzuro hat erfolgreich einen Stein in die Klauen genommen und laesst ihn
+Benevolio auf den Kopf fallen.
+
+Benevolio, von dem Stein zwar nicht hart getroffen, wohl aber aus dem
+Gleichgewicht gebracht, laesst Mercutios Arm los.
+
+Mercutio, der sich gerade von Benevolio losreissen wollte, bekommt zuviel
+Schwung und rempelt Romeo an.
+
+Romeo taumelt zur Seite.
+
+Tybalt wittert Morgenluft, macht einen schnellen Ausfallschritt und versenkt
+seinen Degen in Mercutios Brust.
+
+Als Tybalt klar wurde, was er angerichtet hatte, nahm er die Beine in die
+Hand.
+
+Stille.
+
+Stille!
+
+STILLE!
+
+Mercutio tastete mit zitternder Hand nach seiner Schulter. "Verdammte
+Scheisse.", sagte er in die donnernde Stille hinein. Eine weisse Taube landete
+weich neben ihm und schaute ihn so vorwurfsvoll an, dass Mercutio seine Worte
+bedauerte. "Schon gut, ich lasse mir etwas besseres einfallen."
+
+"Damit sollte er sich besser beeilen.", raunte Azzuro Ulo zu.
+
+"Ist aber auch eine Schande, dass den Menschen so wenig Zeit bleibt, sich
+wuerdevolle letzte Worte auszudenken." Ulo schniefte leise.
+
+Ein Leuchten huschte ueber Mercutios Gesicht, als ihm eine brauchbare Idee kam.
+
+"Ach, Romeo, waerest du nicht zwischen diesen Ba... Elenden und mich getreten,
+ich haette mich nicht zurueckhalten muessen und sicherlich den Sieg
+davongetragen!", stoehnte er angemessen feierlich.
+
+"Er traegt zu dick auf." Azzuro bekam den mordluesternen Blick, den man sonst
+bei Kritikern beobachtet.
+
+Romeo, der aussergewoehnlich schnell erkannte, was von ihm erwartet wurde,
+fiel neben seinem Freund auf die Knie. "Ich habs doch nur gut gemeint!"
+
+Azzuro oeffnete den Schnabel, doch die Taube warf ihm einen Blick zu, der
+selbst einen Klatschspalten-Redakteur zum Schweigen gebracht haette.
+
+"...", sagte Mercutio und sein Kopf sank zur Seite.
+
+Romeo schluckte. "Ist er...?"
+
+Ulo liess sich auf seiner Schulter nieder und rieb sanft den Schnabel ueber
+seine Wange.
+
+"Ja."
+
+"Und nur, weil er nicht wollte, dass ich beleidigt werde. Dabei wusste er doch
+gar nicht, warum ich Tybalt in Ruhe liess." Er seufzte. "Ich liebe Julia, aber
+um ihretwillen habe ich zugelassen, dass Mercutio fuer mich die
+Unverschaemtheiten Tybalts bezahlte. Und jetzt hat er dafuer bezahlt. Ich habs
+doch nur gut gemeint." Verzweifelt schuettelte er den Kopf. "Nur gut gemeint."
+
+Die weisse Taube legte den Kopf schief. Da Mercutio nun fuer die Menschen der
+Mythenwelt tot war, durfte er das Ende der Geschichte eigentlich nicht mehr
+mit ansehen, doch so wie ein Schauspieler den Rest der Vorstellung beobachten
+und schliesslich mit seinen Kollegen gemeinsam vor dem Vorhang den Applaus des
+Publikums in Empfang nehmen darf, blieb die Taube zurueck und gesellte sich
+Ihnen und mir zu, die wir das Stueck beobachten, ohne selbst eingreifen zu
+koennen. Die Taube ist fuer die Goetter der Mythenwelt, was die Diskette fuer
+den Computer ist: Ein Speicher, der enthaelt, was erst spaeter wieder
+gebraucht wird. Obwohl CD-ROM wahrscheinlich ein besseres Wort waere, denn bei
+der naechsten Auffuehrung dieser Geschichte wird Mercutio wieder ganz der Alte
+sein, er wird nichts gelernt haben, keine Veraenderung erfahren.
+
+Benevolio beruehrte Romeo an der Schulter. "Tybalt."
+
+Romeo sprang auf wie von der Tarantel gestochen. "Na warte, der soll bezahlen!
+Er laeuft hier herum, als waere nichts passiert, waehrend Mercutio, der
+immerhin mit unserem Fuersten verwandt ist..." Er brach ab und zueckte seinen
+Degen. "Komm her, Tybalt, jetzt sollst du sehen, was du davon hast, meinen
+Freund umzubringen!" Halten wir Romeo zugute, dass er im Affekt handelt und
+keine boese Absicht hinter seiner Entscheidung zur Lynchjustiz steckt. Er
+ficht mit Tybalt und wir wollen uns eine genaue Beschreibung der einzelnen
+Schritte, Hiebe und Stiche ersparen - nicht nur, weil ich vom Fechten nichts
+verstehe, sondern auch, weil ich diejenigen unter Ihnen, die davon ebenfalls
+keine Ahnung haben, nicht langweilen moechte. Erzaehlen wir also die Szene so
+kurz als moeglich: Romeo und Tybalt fechten miteinander und Tybalts Taube
+gesellt sich zu Mercutios.
+
+Fragen Sie mich jetzt nicht, warum die Tauben die Koepfe zusammenstecken, es
+hat jedenfalls mit unserer Geschichte nichts zu tun. Hoffentlich.
+
+Benevolio sah das Verhaengnis in Gestalt aufgebrachter Polizisten nahen.
+"Mach, dass du wegkommst, Romeo!"
+
+Romeo, der noch versuchte, seinen Degen aus Tybalts Leiche zu ziehen, fluchte.
+"Hilf mir doch bei dem Ding."
+
+Benevolio schuettelte den Kopf. "Los, du hast keine Zeit zu verlieren. Wenn
+die Polizei dich erwischt, hast du es genauso hinter dir wie die beiden hier."
+
+Romeo, der die ganze Tragweite der Geschehnisse jetzt erst begriff, nickte und
+rannte los.
+
+Keine Seuche kann sich schneller ausbreiten als die Nachricht, dass es
+irgendwo eine Leiche zu sehen gibt, doch selbst die Geschwindigkeit dieser
+Nachricht ist nichts gegen das Tempo, mit dem Menschen herbeihasten, die einen
+leibhaftigen Moerder sehen wollen. Nicht anders war es auch jetzt: Die Buerger
+Veronas, sensationsluestern und blutgierig wie alle Menschen, flogen geradezu
+auf den Platz. Aus dem vielstimmigen Geschrei und dem gierigen Glanz der Augen
+liess sich ohne weiteres die Stimmung der Menge in einen einzigen Satz
+kristallisieren: "Wo ist Tybalt, der Moerder?"
+
+Benevolio trat unbehaglich von einem Fuss auf den anderen, wie es die meisten
+Leute taeten, die sich unversehens mit einem wuetigen Mob konfrontiert sehen.
+Er deutete auf Tybalts Leiche. "Hier."
+
+Enttaeuschung breitete sich auf den Gesichtern aus. Fuer Benevolio schien es
+jetzt unangenehm zu werden - er kannte so gut wie jeder andere den alten
+Spruch, dass der schrecklichste aller Schrecken ein Menschenmob ohne Opfer
+ist. Zu seinem grossen Glueck kamen jetzt Escalus und die Haeupter der Haeuser
+Capulet und Montague zum Platz, die von ihrer Honoratiorenwuerde nur wenig
+laenger zurueckgehalten worden waren als die anderen Buerger.
+
+Escalus schob sich durch die Menge wie ein Eisbrecher durch das Nordmeer und
+baute sich vor Benevolio auf. "Also?"
+
+Benevolio wagte kaum zu atmen. Jeder auf dem Platz schien den Atem anzuhalten,
+selbst Ulo und Azzuro hatte es einen Moment lang die Sprache verschlagen.
+Schliesslich holte Benevolio Luft und dieser Atemzug entwickelte sich zu einem
+kollektiven Seufzen. Er war sich unangenehm der Tatsache bewusst, dass aller
+Augen auf ihm ruhten.
+
+"Aeh...", begann er.
+
+"Ja?" Escalusens Geduld glich dem Gummiband im Flugzeug eines kleinen Jungen.
+
+"Also, da war Mercutio. Und dann war da Tybalt. Und das Wetter war so heiss.
+Und Tybalt wollte sich pruegeln. Ja. Und jetzt ist Mercutio tot. Und Tybalt."
+
+Frau Capulet, die aufgrund ihrer Erfahrung mit Polly Benevolios Saetze
+schneller sortiert hatte, als irgend ein anderer auf dem Platz, schrie auf und
+Rachedurst verzerrte ihre Gesichtszuege zu einer Fratze, die selbst eine
+Medusa haette zu Stein erstarren lassen. "Tybalt! Oh, Tybalt!" Sie warf sich
+an Escalusens Brust und trommelte mit den Faeusten auf ihn ein. "Ein Montague
+hat meinen Verwandten erstochen!" Sie zerraufte sich hoechst dramatisch das
+Haar. "Dafuer muss der Schuldige haengen!"
+
+Escalus wischte die Faeuste der Frau Capulet beiseite. "Wer hat denn
+angefangen?", fragte er geduldig.
+
+Benevolio schluckte. "Tybalt. Und dann hat Romeo versucht, ihn und Mercutio zu
+trennen. Er hat sogar gesagt, dass Sie es gar nicht gerne saehen, wenn die
+beiden sich auf offener Strasse pruegelten."
+
+"Auf offener Strasse. Soso."
+
+Benevolio bemerkte, dass diese Aeusserung falsch ausgelegt werden konnte und
+rang die Haende. "Tybalt wollte einfach nicht hoeren und hat nach Mercutio
+gezielt. Naja, Mercutio ist nicht gerade sanft, wenn man ihn zu rasieren
+versucht, und hat sich natuerlich gewehrt. Aber Tybalt war ein besserer
+Fechter, deshalb wollten die beiden gerade maechtig losfechten, als Romeo sie
+zu trennen versuchte. Noch mal zu trennen versuchte." Seine Rede hatte
+Benevolio ganz atemlos gemacht und er holte tief Luft. "Mercutio stand hinter
+Romeo und Tybalt vor ihm. Ja, und dann sticht Tybalt unter Romeos Arm durch
+und erwischt Mercutio."
+
+"Und dann?"
+
+"Dann ist Tybalt weggelaufen, aber weil er Romeo nicht stehen lassen wollte,
+kam er zurueck und Romeo sah rot. Tja, dann haben sie gefochten und Romeo hat
+gewonnen. Alles so schnell, dass ich nicht dazwischen gehen konnte."
+
+"Und Romeo?"
+
+"Ist weg."
+
+Escalusens Gesicht hatte jenen Ausdruck, der Erwachsenen eigen ist, die den
+Streit von Kindern aus deren Aussagen nachvollziehen wollen. Da die meisten
+Kinder die Geschehnisse, die zu einem Streit fuehren, nicht unbedingt
+folgerichtig wiedergeben, fuehrt der Versuch meistens dazu, dass Erwachsene
+beide Kinder gleichermassen ermahnen, Frieden zu halten, gleich, wer der
+Schuldige am Streit war. Dies jedoch hatte Escalus bereits versucht und er sah
+sich am Ende seiner Moeglichkeiten. _Fussball_, dachte er, _ist_ _schoen_
+_und_ _gut_, _aber_ _was_ _soll_ _ich_ _machen_, _wenn_ _sie_ _sich_ _Spikes_
+_unter_ _die_ _Schuhe_ _machen_ _und_ _behaupten_, _sie_ _waeren_ _nur_ _aus_
+_Versehen_ _dem_ _andern_ _auf_ _den_ _Fuss_ _getreten_? _Was_ _sind_
+_eigentlich_ _Spikes_?
+
+Frau Capulet, die den nachdenklichen Gesichtsausdruck Escalusens als
+Unsicherheit interpretierte, witterte Fruehlingsluft. "Ist doch vollkommen
+gleichgueltig, wer angefangen hat! Benevolio ist Romeos Freund, da kann man
+wohl kaum erwarten, dass er die Wahrheit aussagt."
+
+Escalus war sich der Befangenheit seines Zeugen durchaus bewusst, andererseits
+wusste er nur zu genau, dass ein Gehenkter niemals ausreicht, den Blutdurst
+des Mobs zu stillen. Er hob demonstrativ die Arme. "Tybalt hat Mercutio
+erstochen, bevor er selbst erstochen wurde. Mir scheint, liebe Frau Capulet,
+dass Romeo nur dem Rachewunsch der Familie Montague Genuege getan hat."
+
+Herr Montague zauderte nicht, in die gleiche Kerbe zu hauen. "Romeo haette
+wohl die Arbeit Herrn Escalus ueberlassen sollen, aber er hat sicherlich im
+Affekt gehandelt. War sozusagen nur Henker."
+
+Frau Capulet schnappte nach Luft. "Henker?"
+
+Escalus, dem die Situation zu entgleiten drohte, hob die Hand. "Schluss. Romeo
+hat meine Gerichtshoheit untergraben. Also verbanne ich ihn. Fuer den Mord
+will ich weiter keine Strafe verhaengen, weil ich Tybalt nicht anders
+behandelt haette."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite16 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite16
new file mode 100644
index 0000000..471d4ba
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite16
@@ -0,0 +1,212 @@
+DER DRITTE AKT
+ DIE ZWEITE SZENE
+
+Julia sass auf dem Rasen, starrte in einen Zierteich und seufzte tief.
+
+Ulo kniff ein Auge zu. "Was sie wohl hat?", fluesterte sie Azzuro zu.
+
+"Zuviel Sonne?", vermutete Azzuro.
+
+Ein weiterer Seufzer Julias liess die Beiden wieder hinunter sehen. Julia
+ergriff einen Stein, wog ihn nachdenklich in der Hand und warf ihn dann nach
+dem Spiegelbild der Sonne im Teich. "Geh doch weg.", forderte sie die
+unnachgiebige Sonne auf.
+
+"Aber warum denn bloss?", entfuhr es Ulo lauter als geplant.
+
+Julia blinzelte. "Weil du stoerst. Wenn du untergegangen bist, kommt Romeo.
+Also tu mir einmal einen Gefallen und beeil dich." Sie verlegte sich auf List.
+"Guck mal, wenn du auch nur ein bisschen schneller waerest, dann koenntest du
+dich viel schneller ausruhen und vielleicht noch eine Weile lesen, oder so."
+
+Azzuro stoehnte. "Als ob die Sonne da einen Einfluss drauf haette. Und welches
+Buch sollte sie wohl lesen? Verbrennt doch sofort." Er schuettelte den Kopf
+ueber soviel Unvernunft.
+
+"Sie weiss es ja nicht besser." Ulo war bereit, Julia die Ignoranz ihrer Zeit
+nicht anzulasten.
+
+Julia schaute nach Westen. "Ich wuesste zu gerne, was du am liebsten isst,
+Nacht, dann koennte ich dich anlocken und du kaemest schneller." Sie
+laechelte. "Und mit dir kommt Romeo."
+
+"Und ob er kommt." Azzuro versuchte ein Hecheln und wartete auf einen
+Rippenstoss von Ulo. Als dieser ausblieb, blickte er verbluefft auf seine
+Gefaehrtin. Ulo schaute angestrengt nach Westen und schien aehnliche
+Ueberlegungen anzustellen wie Julia.
+
+Ein weiterer Stein wanderte in Julias Hand und ahnte nichts von dem Schicksal,
+das ihn erwartete: Er flog seinem Bruder nach in den Teich. "Da, so werfe ich
+dich weg, Jungfraeulichkeit."
+
+Azzuro kicherte. "Wenn doch alle Frauen..."
+
+Ulo schnaubte.
+
+"Fuer meinen Romeo..." Julia brach ab und ein gieriger Ausdruck trat auf ihr
+Gesicht. "MEIN Romeo, wie das klingt!"
+
+Waehrend Ulo verstaendnisvoll nickte, wand Azzuro sich bei Julias Worten.
+
+Julia schaute hoffnungsvoll zum Himmel, als dieser dunkler wurde und drohte
+dann einer vorwitzigen Wolke mit dem Finger. "Willst mich reinlegen, wie? Als
+koenntest du eine Nacht sein." Sie zog die Nase kraus und liess sich dann
+hintenueber fallen. "Allerdings siehst du fast aus wie mein Romeo."
+
+Azzuro, der keinerlei Aehnlichkeit feststellen konnte, sah Polly, die so rasch
+ihre alten Beine sie tragen wollten, zu Julia gelaufen kam. In ihren Armen
+trug sie ein Buendel, das sich beim Naeherkommen als eine aufgerollte und
+hoffnungslos ineinander verknotete Strickleiter entpuppte.
+
+Julia, die das Schnaufen Pollys hoerte, noch ehe sie ihre Amme sah, sprang
+auf. "Polly! Hast du die Leiter?"
+
+"Leiter, jajaja, die Leiter hab ich. Sofern man diesen Seilknubbel noch eine
+Leiter nennen kann." Polly liess die Leiter fallen und wischte sich den
+Schweiss von der Stirn.
+
+Julia betrachtete Polly kritisch. "Du siehst aus, als haettest du eine
+schlechte Nachricht."
+
+"Du liebe Guete, ja, allerdings eine schlechte Nachricht. Weil er tot ist.
+Ach, jetzt ist alles vorbei und wir koennen uns gerade so gut aufhaengen mit
+dieser unseligen Leiter." Sie rang die Haende. "Weil er naemlich tot ist und
+nie wieder kommt."
+
+Julia erbleichte und schluckte. "Was?"
+
+"Ich sag doch, er ist tot."
+
+"Das kann doch nicht wahr sein." Julia schuettelte den Kopf.
+
+"Doch, allerdings ist es wahr. Das haette ich Romeo nun wirklich nicht
+zugetraut!"
+
+Die Blaesse in Julias Gesicht wich hektischen Flecken. "Der Teufel soll dich
+holen, Polly!", schimpfte sie.
+
+"Was, mich auch noch?" Polly war entsetzt. Sie wusste zwar, dass sie mit
+einiger Sicherheit nicht das Paradies sehen wuerde, doch so schnell gedachte
+sie nicht ihren Platz zu raeumen.
+
+"Schlechte Nachrichten kann man nicht pruegeln, wohl aber den Boten.",
+kommentierte Ulo.
+
+"Ich wollte, du bekaemest einen einzigen Satz zusammenhaengend heraus, Polly."
+Julias Geduld hatte sich verabschiedet und sich zu James in die Kueche
+begeben, wo sie gemeinsam am Sherry naschten. "Also, da du einer klaren
+Aussage nicht faehig bist: Lebt Romeo? Und wehe, du sagst nicht einfach Ja
+oder Nein!" Ihr Blick wanderte zu den Seilen und von dort zu Polly.
+
+Polly, die ahnte, was Julias Blick bedeutete, holte Luft. "Ich hab ihn
+gesehen, das ganze Hemd voll Blut. Und das ist doch so schwer auszuwaschen.
+Herrjemineh, er sah so traurig aus, blass und voller Blut wie er war." Traurig
+sah sie Julia an und hoffte, ein wenig Mitleid zu erregen. "Ich konnte mich
+nicht mehr auf den Beinen halten."
+
+Julia wurde wieder bleich. "Dann ist wirklich alles aus."
+
+Polly zerdrueckte ein paar Traenen mit ihrem voluminoesen Taschentuch. "Ach,
+ich mochte ihn so gern, weil er doch immer hoeflich und freundlich war. Armer
+Tybalt, jetzt bist du tot und kannst nie mehr nett sein."
+
+Als Julia daemmerte, was Polly sagte, atmete tief ein und fluchte so
+ausdauernd, dass Azzuro sie staunend anblickte. "Ich ahnte ja nicht, dass sie
+solche Worte kennt!", murmelte er anerkennend.
+
+Auch Polly war offensichtlich entsetzt. "Kind, wie kannst du nur!"
+
+Julia hingegen war laengst jenseits allen gesitteten Benehmens. "Wenn du jetzt
+nicht augenblicklich sagst, wer tot ist, mein Lieblingsvetter Tybalt oder mein
+Herzliebster Romeo, dann bringe ich dich um!"
+
+Polly zweifelte nicht daran, dass Julia genau das tun wuerde. "Tybalt ist tot
+und Romeo hat ihn umgebracht. Romeo ist verbannt."
+
+"Sieh an, was eine gezielte Drohung nicht alles erreichen kann." Ulo haette
+Julia applaudiert, wenn ihre Fluegel das zugelassen haetten. "Sogar Polly
+bekommt eine klare Aussage zustande."
+
+Gestatten Sie mir, liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle einen Moment
+zu verweilen. Beweist die Geschichte nicht an dieser Stelle, dass auch die
+Goetter der Mythen einen gewissen Sinn fuer Humor haben? Doch laenger will ich
+Sie nicht aufhalten, schon sehen Ulo und Azzuro mich wuetend an, weil ich das
+Band angehalten habe und den Anblick einer verwirrten Polly ebenso geniesse
+wie den der innerlich zerrissenen Julia.
+
+"Sie sitzt wirklich in der Patsche, nicht?" Ulo konnte sich ein haemisches
+Federschuetteln nicht verkneifen.
+
+Julia rannte verzweifelt um den Teich herum. "Was soll ich nun denken? Wie
+konnte Romeo das nur tun? Hat er zwei Gesichter? Hat er mich angelogen? Wollte
+er nicht seine ganze Familie aufgeben? Hat er mich so hintergangen? Hat er am
+Ende nur gesagt, er liebe mich, um mich und meine Familie damit zu kraenken?"
+Sie drehte eine weitere Runde um den Teich.
+
+"Maenner!", fluchte Polly mit Elan. "So sind sie doch alle: Hinterlistige,
+heuchlerische, halbseidene Hazardeure!" Sie kramte in ihrer Handtasche nach
+einer flachen Flasche. "Da hilft nur noch Medizin."
+
+Azzuro, der den Geruch von Pollys Medizin genuesslich einsog, haette ihr sogar
+die Schmaehung aller Maenner vergeben, wenn sie ihm nur ein paar Tropfen
+abgegeben haette.
+
+"Nichts da!" Julia schlug Polly die Flasche aus der Hand. "Im Hals soll dir
+das Zeug stecken bleiben, weil du Romeo so etwas nachsagst."
+
+Bedauernd schauten Azzuro und Polly auf die Flasche, die ihren kostbaren
+medizinischen Inhalt an ein paar Wuermer verteilte. "Du kannst doch nicht
+sagen, dass der Mann, der deinen Vetter umgebracht hat, ein anstaendiger
+ist.", meinte Polly verstaendnislos.
+
+"Immerhin ist er mein Ehemann.", wies Julia ihre Amme zurecht. "Und wenn ich
+mich nicht sehr taeusche, wird Romeo schon einen Grund gehabt haben." Sie
+ueberlegte und ihr Gesicht hellte sich auf. "Natuerlich, so wird es gewesen
+sein! Notwehr! Tybalt wollte meinen Romeo umbringen und Romeo hat sich nur
+gewehrt." Befriedigt ueber diese Lesart hob Julia die Flasche wieder auf und
+reichte sie Polly, die den Rest der Medizin in sich hineinschuettete.
+
+Julia sah nachdenklich auf Azzuro, der sich mit den Wuermern um die kleine
+Pfuetze stritt. "Viel schlimmer ist eine andere Sache. Romeo ist verbannt
+worden. Jetzt bin ich kaum drei Stunden verheiratet, aber meine Hochzeitsnacht
+bekomme ich nicht."
+
+Ulo konnte Julias Gesichtsausdruck nicht deuten. "So schlimm ist das nun auch
+wieder nicht."
+
+"Doch." Azzuro wusste wohl, dass Julia weniger darunter litt, dass ihre
+Eheschliessung jetzt nichtig zu sein drohte. "Sie hat Ovid gelesen."
+
+"Metamorphosen?", fragte Ulo.
+
+"Ars amandi."
+
+"Oh." Ulo war erstaunt.
+
+"Wo sind eigentlich meine Eltern?", fragte Julia.
+
+"Sie halten bei Tybalt die Totenwache. Ich kann dich hinbringen, allerdings
+solltest du dir vorher ein frisches Taschentuch holen."
+
+"Nein, es reicht, wenn sie Heulen und Zaehneknirschen demonstrieren, ich
+brauche da nicht mitzumachen. Ausserdem muesste ich mich zur Haelfte
+verstellen." Julia straffte die Schultern. "Ich gehe auf mein Zimmer und warte
+auf mein Ende."
+
+"Dafuer bist du noch zu jung, Kind. Es wird wohl noch eine Weile dauern."
+
+"Wenn Romeo meine Jungfraeulichkeit nicht bekommt, dann auch kein anderer als
+Tod, der ohnehin am Ende alles bekommt."
+
+"HM?", fragte eine dumpfe Stimme aus dem Schatten der Gartenmauer.
+
+"Nicht jetzt." Ulo scheuchte Tod davon.
+
+Polly, die Julias Blaesse missverstand und als Suizidabsicht deutete, ueber-
+legte angestrengt. "Dann gibt es wohl keine andere Moeglichkeit, als dass ich
+Romeo herbeischaffe. Er hat sich bei Bruder Lawrence versteckt."
+
+"Warum hast du das nicht eher gesagt?" Julia riss sich den Ring vom Finger,
+den sie gerade erst von Romeo bekommen hatte. "Bring ihm den Ring und sag ihm,
+dass er ihn mir wiedergeben soll."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite17 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite17
new file mode 100644
index 0000000..7dd816e
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite17
@@ -0,0 +1,150 @@
+DER DRITTE AKT
+ DIE DRITTE SZENE
+
+Bruder Lawrence, der nicht weniger neugierig war als andere, hatte sich auf
+dem Marktplatz herumgetrieben, bis er von Romeos Verbannung hoerte. Nun rannte
+er, so schnell ihn seine Beine tragen wollten zu seiner Kapelle zurueck. Als
+er sie voellig ausser Atem erreichte, fand er Romeo, der das Gesicht in den
+Haenden vergraben hielt.
+
+"Romeo!" Lawrence bueckte sich stoehnend zu seinem Freund herunter. "Hast...
+bist... wirst...?" Er schnaufte.
+
+Romeo sah ihn mit trueben Augen an. "Dreimal ja."
+
+Verwirrt runzelte Lawrence die Stirn.
+
+Ein duennes Laecheln huschte ueber Romeos Gesicht, sah seine gefurchte Stirn,
+betrachtete die rastlos knetenden Haende und machte sich von dannen. "Ich habe
+Tybalt erstochen, ich bin geflohen und ich werde mich aufhaengen lassen.
+Dreimal ja, also."
+
+"Wer redet denn hier von Aufhaengen?"
+
+"Ich werde nicht davonkommen, weisst du. Escalus hat ziemlich deutlich
+gemacht, was er von Randale in den Strassen haelt."
+
+"Doch, doch.", beruhigte Bruder Lawrence ihn "Du kommst schon davon. Escalus
+war der Ansicht, dass er Tybalt ohnehin haette haengen muessen, weil er vorher
+Mercutio umgebracht hat. Jetzt verurteilt er dich nur zur Verbannung, weil du
+ihm vorgegriffen hast."
+
+Romeos Augen weiteten sich. "Verbannung? Das ist ja noch schlimmer!"
+
+"Unsinn. Wenigstens bleibst du am Leben."
+
+"Und was fuer ein wunderbares Leben das ist." Romeo knirschte vor Verbitterung
+mit den Zaehnen. "Ich muss Verona verlassen und Julia bleibt hier."
+
+"Wenn schon? Du lebst, sie lebt: Was willst du mehr?"
+
+"Bei ihr sein."
+
+"Sei nicht undankbar, Junge." So war Romeo schon lange nicht mehr von Bruder
+Lawrence bezeichnet worden. "Selbst wenn du Verona verlassen musst, bist du
+immer noch jung genug. Du lebst und kannst in Ruhe abwarten, was sich weiter
+ergibt. Vielleicht kannst du eines Tages ja zurueckkommen."
+
+"Eher ist die Erde eine Scheibe."
+
+Bruder Lawrence, der, fest im Dogma verankert, solch ketzerische Gedanken
+nicht von seinem Schuetzling hoeren wollte, warf verzweifelt die Haende in die
+Luft. "Das ist sie."
+
+Romeo lachte gackernd. "Natuerlich."
+
+"Romeo, reiss dich zusammen. Es ist noch nicht aller Tage Abend."
+
+"Doch, das ist es. Ohne Julia ist immer Nacht, ohne sie gibt es keine Sonne."
+
+"Ulo, reich mir einen Lappen, Romeo trieft.", fluesterte Azzuro.
+
+"Vor Traenen?"
+
+"Vor Schmalz."
+
+Ulo beachtete ihn nicht weiter, sondern rieb sich den Schnabel an einem Blatt.
+
+Auch Romeo wischte sich die Traenen ab. "Verbannung ist deshalb schlimmer als
+Haengen, weil ich dann jeden Tag daran denken muss, dass Julia hier ist.
+Selbst ihr Schosshund ist besser dran als ich, weil er in ihrer Naehe sein
+kann. Das ist ein Baerendienst, den Escalus und du mir erweisen, Bruder
+Lawrence."
+
+"Ich?" Lawrence war ehrlich entsetzt.
+
+"Du bringst mir die Nachricht, oder?"
+
+Ein Klopfen bewahrte Bruder Lawrence vor den Vorwuerfen, die Romeo noch auf
+den Lippen hatte.
+
+"Geh nach hinten, Romeo, ich will nachsehen, wer da ist."
+
+Romeo hatte sich auf dem Boden zusammengerollt und schluchzte still vor sich
+hin.
+
+"Romeo!", zischte Bruder Lawrence. Er wandte sich zur Tuer. "Einen Moment
+noch!" Verzweifelt blickte er zwischen der Tuer und Romeo hin und her. "Wer
+ist denn da?"
+
+Polly trat wuetend gegen die Tuer. "Ich bringe eine Nachricht von Julia."
+
+Romeo schaute auf.
+
+Lawrence oeffnete die Tuer und verdeckte mit seiner Leibesfuelle Romeo. Als er
+Polly erkannte, seufzte er. "Was gibt es?"
+
+"Erst muss ich wissen, wo Romeo ist."
+
+Lawrence trat zur Seite. "Sammeln Sie ihn auf.", schlug er vor und deutete auf
+das Haeufchen Elend zu seinen Fuessen.
+
+Polly schuettelte den Kopf. "Sowas Dummes aber auch! Jetzt stecken Julia und
+Sie im gleichen Schlamassel. Aber das ist vergossene Milch, jetzt kneifen Sie
+den A... Reissen Sie sich zusammen, meine ich natuerlich."
+
+Romeo versuchte es und scheiterte knapp.
+
+"So sieht ein braver Romeo aus.", lobte Polly. "Es ist noch nicht aller Tage
+Abend, mein Junge."
+
+"Meine Rede.", fuegte Lawrence laechelnd hinzu.
+
+"Was macht Julia?", wollte Romeo wissen.
+
+"Was soll sie schon tun? Sie weint und verflucht Sie und dann weint sie wieder
+und..."
+
+"Ich kann es ihr nicht verdenken. Aber wenn selbst sie mich verflucht..." Er
+brach ab und riss sein Messer heraus. "Dann sag ihr, dass ich mit ihrem Namen
+auf den Lippen sterben will!"
+
+Polly ohrfeigte ihn, das Messer flog in eine Ecke und Romeo in die andere.
+
+Bruder Lawrence, dessen Ueberzeugung ihm das gleiche Argument verbot, setzte
+zu einer Predigt an. "Du bist wirklich ein Volltrottel, Romeo. Erst ueberlebst
+du, obwohl Tybalt wahrscheinlich der bessere Fechter ist. Da hast du Glueck."
+Er schlug Romeo das Wort um die Ohren. "Escalus bestraft dich nicht fuer Mord,
+sondern fuer Selbstjustiz. Da hast du Glueck. Julia trauert um ihren Vetter,
+aber Polly ist bestimmt nicht hier, um dir zu sagen, dass sie dich nicht mehr
+sehen will. Da hast du Glueck."
+
+Polly nickte. "Allerdings. Hier ist dein Ring, Romeo."
+
+"Julia gibt ihn mir zurueck?" Romeo begann laut zu jammern.
+
+"Du sollst ihn ihr noch einmal geben, Trottel." Lawrence schlug die Haende
+zusammen ueber soviel Unverstand. "Morgen reist du ab und wartest in..." Er
+ueberlegte. "Sagen wir, Mantua, bis Polly und ich Gelegenheit haben, allen
+Leuten von Julias und deiner Ehe zu erzaehlen. Dann kommst du zurueck und wenn
+ihr nicht sterbt, lebt ihr gluecklich bis zu eurem Ende." Er wandte sich an
+Polly. "Geh zu Julia und sag ihr, dass Romeo kommt. Er weiss es zwar noch
+nicht, aber er kommt." Wieder fiel sein Blick auf Romeo. "So, jetzt hoer mir
+mal zu, Junge..."
+
+Azzuro stiess Ulo an. "Komm, das Gewitter will ich nicht miterleben."
+
+"Welches Gewitter?", fragte Lawrence scheinheilig.
+
+Die Turtelkraehen machten sich ebenso schnell aus dem Staub wie Polly.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite18 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite18
new file mode 100644
index 0000000..bbe686f
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite18
@@ -0,0 +1,53 @@
+DER DRITTE AKT
+ DIE VIERTE SZENE
+
+Capulet und Paris sassen sich bei einem Glas Wein gegenueber. "Es tut mir
+wirklich leid, dass Julia heute abend nicht mehr zu uns kommt. Sie ist sehr
+aufgebracht." Er wiegte den Kopf. "Ich hatte noch keine Gelegenheit, ihr
+klarzumachen, dass sie dich heiraten wird."
+
+"Er klingt, als sei ihm Tybalts Tod voellig egal.", stellte Ulo fest.
+
+"Er ist ein homo politicus."
+
+"Solche Worte sagst du nicht in meinem Beisein, Azzuro!", verlangte Ulo
+entruestet.
+
+Azzuro schnappte nach Luft, schwieg aber.
+
+"Unglueckliche Umstaende sind das.", beklagte sich Paris. "Ich haette gerne
+ein bisschen Zeit mit ihr verbracht."
+
+Frau Capulet laechelte. "Keine Sorge, ich werde morgen frueh mit ihr reden und
+Julia wird mir sagen, dass sie sich auf ihre Hochzeit freut." Ihr Gesicht
+liess keinen Zweifel daran, dass Julia sich lieber freuen sollte. "Heute abend
+waere es sicherlich ein wenig..." Sie zoegerte. "...unpassend, sie zu stoeren,
+aber morgen sieht alles schon wieder anders aus."
+
+Herr Capulet nickte. "Ja, morgen sieht alles anders aus. Ich denke, wir
+sollten nur eine kleine Feier ausrichten, um eure Hochzeit zu feiern. Waere
+dir Mittwoch recht, Paris?"
+
+"Heute ist Montag, ist das nicht ein bisschen schnell?", wandte Paris ein.
+
+"Ja, drei Trauertage sollten wir einhalten, schliesslich soll Tybalt erst
+beerdigt sein. Also Donnerstag. Und was die Feier angeht, so werden die Leute
+reden, wenn wir mehr als ein halbes Dutzend Gaeste einladen."
+
+"Wir koennen ja die grosse Feier spaeter ausrichten." Frau Capulet wollte sich
+die Gelegenheit, Stiche in ihrer Bekanntschaft auszuteilen, nicht entgehen
+lassen.
+
+Herr Capulet sah nach draussen. "Spaeter, ja. Und jetzt ist es so spaet, dass
+ich fast schon wieder aufstehen muss. Also: Donnerstag sehen wir uns zur
+Hochzeit und Julia ueberlass getrost mir, Paris."
+
+Ulo schniefte. "Als ob Julia eine Kuh waere, die er zum Decken weggibt."
+
+"Ist sie doch.", meinte Azzuro. "In seinen Augen, meine ich.", fuegte er
+schnell hinzu, als er Ulos Blick auffing.
+
+"Und seine Frau macht mit."
+
+Azzuro nickte nur betruebt.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite19 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite19
new file mode 100644
index 0000000..e856818
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite19
@@ -0,0 +1,252 @@
+DER DRITTE AKT
+ DIE FUENFTE SZENE
+
+Julia kuschelte sich in Romeos Arme und liess den Blick durch ihr Zimmer
+schweifen. Bevor Romeo zu ihr kam, hatte sie eilig ihre Puppen versteckt und
+sogar ihre Heiligenbilder von der Wand genommen. Jetzt sah ihr Zimmer eher wie
+das einer Frau aus. Sie fuehlte sich so wohl, dass sie am liebsten geschnurrt
+haette.
+
+Julia kitzelte Romeos Nase mit einer Straehne ihres Haares und beobachtete,
+wie sie zuckte. Schlaefrig wischte Romeo sich mit der Hand darueber.
+
+Vor dem Fenster zog Ulo gerade den Kopf aus dem Gefieder und stiess Azzuro an.
+"Sie wachen auf."
+
+Azzuro murmelte und versuchte, sich die Augen mit dem Fluegel zuzuhalten.
+
+Romeo schlug die Augen auf und linste aus dem Fenster. "Ich hoere eine
+Lerche."
+
+Julia schuettelte den Kopf. "Das war bestimmt eine Nachtigall. Guck, die
+Kraehen da draussen schlafen auch noch, obwohl sie sonst immer mit die ersten
+sind, die aufwachen."
+
+Zweifelnd blickte Romeo auf und begegnete Ulos Blick. "Die Kraehe da sieht
+aber ziemlich wach aus. Also war es doch die Lerche."
+
+Ulo plinkerte mit den Augen, um auch die letzten Reste des Schlafes zu
+vertreiben.
+
+"Sie hat nur getraeumt. Jetzt sind ihre Augen wieder zu und es war die
+Nachtigall."
+
+Azzuro streckte sich und klapperte mit dem Schnabel. "Da." Romeo zeigte mit
+dem Finger. "Jetzt ist die andere auch noch wach." Als er sah, dass Julia mit
+dem Kinn zitterte, streichelte er ihre Wange. "Schon gut, schon gut. Wenn du
+es gerne moechtest, ist es noch Nacht und die beiden da sind Fledermaeuse."
+
+"Wasss issst?", fragte Wlad.
+
+"Nichts.", versetzte Azzuro muerrisch. "Geh schlafen."
+
+Wlad zuckte die Schultern und verschwand unter der Dachrinne.
+
+Julia, die Wlad beobachtet hatte, stoehnte. "Leider geht die Fledermaus gerade
+schlafen. Wahrscheinlich ist es doch Morgen und du solltest gehen, sonst
+erwischen dich noch Escalusens Leute und du wirst aufgehaengt."
+
+"Es kann aber doch nicht Morgen sein. Du hast gerade gesagt, dass es noch
+Nacht ist.", noergelte Romeo.
+
+"Und jetzt sage ich, dass es Morgen ist."
+
+Romeo murmelte etwas darueber, dass Frauen nicht wissen, was sie wollen, stand
+aber gehorsam auf und zog sich an.
+
+"Ich moechte dich nicht gehen lassen."
+
+"Ich will ja auch nicht gehen. Aber..." Er brach ab.
+
+"Eben: Aber." Julia grabbelte auf dem Nachttisch nach einem Taschentuch.
+
+"Wenn sie jetzt sagt, dass ihre Herzen immer beieinander sind, hacke ich ihr
+die Augen aus.", brummte Azzuro.
+
+Julia laechelte unter Traenen. "Weisst du, unsere Koerper moegen zwar getrennt
+sein, aber..."
+
+Ulo sprang auf Azzuros Ruecken und hielt ihn fest.
+
+"Eben: Aber.", versetzte Romeo.
+
+Polly steckte den Kopf zur Tuer herein. "Es wird gleich hell. Ausserdem ist
+deine Mutter hierher unterwegs, Julia."
+
+Romeo, der schon auf der Strickleiter stand, reckte sich Julia entgegen.
+"Komm, gib mir noch einen Kuss."
+
+Julia grabschte ein hilfloses Holzpferdchen, das sich nicht rechtzeitig mit
+den anderen Spielsachen im Schrank versteckt hatte und kuesste es herzhaft.
+"Hier, das Pferd bekommt ganz viele Kuesse mit, dann hast du welche auf
+Vorrat." Sie reichte Romeo das Pferdchen.
+
+Romeo laechelte. "Ich komme zurueck, bevor sie alle aufgebraucht sind."
+
+"Wohl hoere ich der Botschaft Wort, allein, mir fehlt der Glaube.", meinte
+Julia.
+
+"Ich hasse diese falsche Zitiererei.", knurrte Azzuro.
+
+"Noch ist Polen nicht verloren." Romeo zwinkerte Julia aufmunternd zu.
+
+"Trotzdem, etwas ist faul..."
+
+"KRAH!", schrie Azzuro mit Nachdruck.
+
+"Siehst du, jetzt ist Morgen." Romeo winkte. "Ich schreibe dir."
+
+Julia winkte, bis Romeo ueber die Gartenmauer verschwunden war, dann kletterte
+sie von der Fensterbank und wandte sich ihrer Mutter zu.
+
+Frau Capulet, die offenbar gehofft hatte, Julia noch schlaftrunken und wenig
+widerspenstig anzutreffen, verzog das Gesicht, als sie ihre Tochter sah. "Du
+bist reichlich frueh auf."
+
+"Ich konnte nicht schlafen."
+
+"Haette sie auch gar nicht gewollt." Azzuro kicherte in sich hinein.
+
+"Du trauerst um Tybalt, hm?" Frau Capulet strich Julia ueber das Haar. "Du
+solltest dich nicht so sehr graemen."
+
+"Ich habe einen Menschen verloren, der mir sehr viel bedeutet." Julia
+schniefte.
+
+"Und ob sie das hat." Ulo wand sich vor unterdruecktem Lachen.
+
+"Du solltest nicht mehr um Tybalt weinen, das macht ihn nicht wieder lebendig.
+Eher weinte ich, weil dieser Romeo noch lebt."
+
+"Es waere gut, wenn ich Romeo gleich jetzt in meinen Haenden haette." Julia
+verbarg ihr Lachen hinter einem umstaendlichen Naseputzen.
+
+"Das laesst sich leider nicht machen. Allerdings werde ich dafuer sorgen, dass
+er auch im Exil nicht lange ueberlebt, glaub mir."
+
+Julia nickte ernsthaft. "Wenn ich nur wuesste, wie ich es anstellen soll, dann
+sorgte ich dafuer, dass Romeo bald eine ewige Ruhe findet."
+
+"Wenn Julia das in die Hand nimmt, kann Romeo allerdings ruhig schlafen.",
+meinte Azzuro.
+
+"Ihre Mutter merkt aber auch gar nichts, hm?" Ulo lehnte sich zurueck und
+genoss Julias spitze Zunge.
+
+Frau Capulet laechelte. "Das ist der rechte Geist, Julia. Wenn du so weiter
+machst, wirst du die Capulets wuerdig vertreten."
+
+"ZERtreten will ich sie." Julia stampfte mit dem Fuss auf. "Meine Feinde,
+natuerlich."
+
+"Natuerlich.", stimmte ihre Mutter zu. "Ich habe uebrigens eine gute Nachricht
+fuer dich."
+
+"Gibt es gute Nachrichten, wenn ein geliebter Mensch unerreichbar ist?"
+
+"Jetzt traegt sie zu dick auf." Azzuro schuettelte den Kopf.
+
+"Dein Vater meint, dass das Leben weitergehen muss. Er hat beschlossen, dass
+du Paris heiratest. Gleich am Donnerstag."
+
+Julia wurde kreidebleich. "Das ist ja schon uebermorgen! Das geht mir zu
+schnell."
+
+"Unsinn." Frau Capulet runzelte unwillig die Stirn. "Aber warte nur, bis dein
+Vater das hoert."
+
+Herr Capulet kam ins Zimmer und schuettelte den Kopf. "Heulst du denn immer
+noch, Julia? Hat deine Mutter dir nicht gesagt, dass du allen Grund zur Freude
+hast?"
+
+Julia schluchzte noch lauter.
+
+"Sie will Paris nicht heiraten.", klaerte Frau Capulet ihren Mann auf. "Es
+geht ihr zu schnell, sagt sie."
+
+In Herrn Capulet erwachte der Jaehzorn, den in seiner Jugend buchstaeblich die
+halbe Stadt gefuerchtet hatte. "Was? Paris ist ein guter Mann und eine
+hervorragende Partie. Und du willst nicht?" Sein Geschrei erklomm neue Hoehen.
+"Du wirst den Mann heiraten, den ich dir nenne, hast du mich verstanden? Und
+wenn ich dich an den Haaren zur Kirche zerre, du heiratest Paris!"
+
+"Aber, aber." Frau Capulet beobachtete besorgt die pochende Ader an der
+Schlaefe ihres Mannes und sah sich dem Witwenstand naeher als ihr lieb war.
+"Reg' dich nicht so auf."
+
+Julia erkannte, dass ihr Vater jenseits aller Vernunft war. "Lass mich doch
+erklaeren..."
+
+"Ich soll mich nicht aufregen? Nicht aufregen?" Er rang nach Luft. "Meine
+Tochter will, dass ich mein Wort nicht halte, zieht meinen guten Namen in den
+Schmutz und bringt mich vor der ganzen Stadt in Verruf - und ich soll mich
+nicht AUFREGEN?"
+
+Polly, die wusste, dass er gleich anfangen wuerde zu fluchen, stellte sich
+schuetzend vor Julia. "Lasst sie doch reden."
+
+"Reden? Ihr redet mir alle drei schon zuviel. Da ist ein gutaussehender Mann,
+erfolgreich, nett, der Julia alles bieten kann und einen anstaendigen
+Brautpreis zahlt... Und meiner Tochter faellt nichts besseres ein, als mir
+vorzuheulen, dass sie ihn nicht will. Was meinst du eigentlich, dass diese
+Maenner auf den Baeumen wachsen?"
+
+Ulo blickte auf Azzuro und schuettelte den Kopf. "Da hat er leider Recht."
+
+Herr Capulet schuettelte den Kopf wie ein Stier, der dem roten Tuch hinterher
+schaut. "Ich will dir mal was sagen, Julia: Entweder heiratest du Paris oder
+du kannst sehen wo du bleibst." Er drehte sich um und stapfte zur Tuer. "Ich
+dachte eigentlich, dass ich von Glueck reden kann, wenigstens ein Kind zu
+haben, wenn schon keinen Sohn, aber wenn ich mir dich so ansehe, Julia, frage
+ich mich, ob ich dich nicht besser gleich nach der Geburt ersaeuft haette."
+
+Julia zuckte zusammen, als die Tuer hinter ihrem Vater ins Schloss schepperte.
+"Mama?"
+
+Frau Capulet seufzte und stiess dann in das Horn ihres Mannes, wie sie es ihre
+ganze Ehe lang getan hatte. "Nein, nicht Mama. Sag, dass du Paris heiratest,
+dann kannst du auch wieder Mama sagen."
+
+"Wenn es das ist, was du willst, dann kannst du mich auch gleich neben Tybalt
+begraben!"
+
+Die Tuer flog ein zweites Mal mit lautem Knall zu. Julia trat verzweifelt
+dagegen. "Was soll ich jetzt bloss tun? Polly, hast du keine Idee? Ich kann
+doch nicht Paris heiraten!"
+
+"Und warum nicht?" Polly fand es leichter, sich vom Sturm vorwaerts blasen zu
+lassen, als sich gegen ihn zu stemmen. "Er ist bestimmt kein schlechter Mann.
+Dein Vater hat schon Recht: Er sieht besser aus als Romeo, hat einen besseren
+Ruf, ist nicht mit deiner Familie verfeindet und ausserdem ist er hier. Was
+willst du mehr?"
+
+Julia starrte ihre alte Vertraute unglaeubig an. "Auch du, meine Amme Polly?"
+
+Azzuro stoehnte.
+
+Polly hob hilflos die Haende. "Wir wollen alle nur dein bestes."
+
+"Das bekommt ihr aber nicht.", murmelte Julia.
+
+"Was sagst du?"
+
+"Ich sagte, dass ich zu Bruder Lawrence gehen will. Wenn ich heiraten soll,
+dann muss er mich auf eine wahrhaft christliche Ehe vorbereiten." Julia setzte
+ein falsches Laecheln auf.
+
+Polly traute dem ploetzlichen Frieden nicht ganz, zuckte aber die Schultern.
+"Das ist gut. Ich werde deiner Mutter sagen, dass du dich bessern willst." Sie
+ging und sah nicht, wie sich Julia weinend auf ihr Bett warf.
+
+
+Hier stehen sie nun, unsere Akteure. Julia weint sich die Augen aus dem
+Gesicht, weil sie sich nicht offen zu Romeo bekennen darf, Julias Mutter
+stellt den haeuslichen Frieden ueber das Glueck ihres Kindes, Polly ist
+wetterwendisch, Romeo verbannt, Paris sieht der Rettung fuer seinen allzu
+leeren Geldbeutel entgegen und Bruder Lawrence ist in einer boesen Zwangslage.
+
+Wie gerne, liebe Leserin, lieber Leser, versaehe ich die Geschichte mit einem
+gluecklichen Ende. Doch die Goetter der Mythenwelt haben es anders bestimmt
+und wuerzen unsere Geschichte mit unendlichen Schwierigkeiten. Es scheint, als
+haetten Romeo und Julia die Goetter veraergert.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite2 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite2
new file mode 100644
index 0000000..7c4ffd4
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite2
@@ -0,0 +1,86 @@
+PROLOG
+Wir befinden uns in Verona. Stellen Sie sich die Stadt vor. Koennen Sie nicht?
+Gut, fangen wir am Anfang an, so, wie es sich gehoert.
+
+Eigentlich befinden wir uns in einem Zeitalter, dem man spaeter irgendeinen
+gelehrten und eigenartig klingenden Namen geben wird, aber das tut hier nichts
+zur Sache, denn wie es sich fuer eine Geschichte ziemt, ist die Zeit ohnehin
+die Gute Alte. Das heisst nicht, dass es in irgendeiner Weise besser und
+schoener waere, als es heute ist, es bedeutet lediglich, dass sie unseren
+Traeumen entspricht. Sie ist mythisch und somit jenseits aller Kritik.
+
+Stellen wir uns also Verona vor, wie die Stadt in der guten alten Zeit
+ausgesehen haben mag. Die Strassen sind sauber, so sauber, dass man von ihnen
+essen koennte. Womit ich nicht unterstellen will, dass Sie zu den Menschen
+gehoeren, die auf solche Gedanken kommen. Im Gegensatz zu aller Ueberlieferung
+und allen historischen Erkenntnissen sind die Gossen nicht schmutzig und
+niemand giesst aus den Fenstern des ersten Stocks eine unaussprechliche, aber
+im Grossen und Ganzen braune und gelbe Masse. Und bitteschoen, die Haeuser
+beugen sich nicht wie verhutzelte alte Leute ueber die Strassen und betrachten
+die Menschen mit dem arroganten Gesichtsausdruck, den ein Autor eines anderen
+Genres ihnen andichten wuerde. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Mauern
+sind weiss, die Fenster sauber geputzt, die Gardinen frisch gewaschen und
+bunte Kaesten mit noch bunteren Blumen zieren die Fensterbaenke, die genauso
+frisch geputzt sind wie die Strassen. Ja, Sie haben richtig gehoert: In der
+guten alten Zeit putzten anstaendige Menschen sogar die Fensterbaenke. Sie
+haetten wahrscheinlich auch die Daecher geputzt, wenn ihre Arme lang genug
+gewesen waeren - fragen Sie die aelteren Menschen in ihrem Dorf, wenn Sie mir
+nicht glauben.
+
+Womit wir beim Thema Leute sind. Haben Sie bemerkt, wie geschickt ich die
+Ueberleitung gemacht habe? Wir befinden uns in einer mythischen Zeit, also
+koennen Sie sich die Menschen sicherlich vorstellen. Keine Frau, die sich dort
+mit Problemen wie Falten und Orangenhaut herumschluege, kein Mann, dessen Bart
+nicht dicht genug waere oder dessen Muskeln zu unentwickelt. Nein, meine Damen
+und Herren, hier ist Verona. Eigentlich sollte ich VERONA schreiben. Oder
+wenigstens _Verona_, wenn Ihnen die Grossbuchstaben zu pompoes sind. Jede
+einzelne der Frauen verdiente sich heute eine goldene Nase als Model, so
+perfekt ist ihre Figur, so ebenmaessig ihr Gesicht, so dezent ihr Make-up.
+Ihre Hautfarbe ist allerdings heute nicht mehr en Vogue, aber das ist nichts,
+dem nicht ein Nachmittag auf der Sonnenbank abhelfen koennte. Und die Maenner!
+Haben Sie eine Ausgabe von Capital zur Hand? Schauen Sie hinein und suchen Sie
+sich den attraktivsten Mann heraus. Haben Sie? Gut. Nun ziehen Sie ihm diesen
+grausigen Anzug aus und stecken Sie ihn in eine zweifarbige Strumpfhose. Dazu
+verpassen Sie ihm noch ein bauschiges Rueschenhemd. Und streichen Sie um
+Gottes Willen dieses schreckliche Handy!
+
+So also sehen die Menschen Veronas aus. Zumindest die, um welche wir uns in
+dieser Geschichte kuemmern wollen. Sie fragen nach den anderen? Aber, liebe
+Leserin, lieber Leser, wer fragt in einer Geschichte, die in mythischer Zeit
+spielt, nach den Namenlosen? Oder gehoeren Sie zu denen, die einen
+historischen Film mit vielen Statisten nur anschauen, um den unaufmerksamen
+Studenten zu finden, der sich schnell ein paar Mark verdienen wollte und in
+der Aufregung vergass, die Uhr auszuziehen? Wie profan, liebe Leserin, lieber
+Leser. Aber gut, wenn Sie es gar nicht anders haben wollen, fuegen wir hier
+noch ein paar Statisten ein und geben der Szene noch ein wenig Lokalkolorit.
+
+Sicherlich erkennen Sie die Dame, die dort auf dem Markt steht. Sie ist
+rundlich, traegt eine weisse Schuerze ueber dem weiten Rock und eine weisse
+Bluse, die huebsch mit ihrem roten Bustier kontrastiert. Sie hat apfelrote
+Wangen und ein freundliches Laecheln, bei dem weisse Zaehne blitzen. Nein, die
+Dame ist nicht die Gewinnerin eines Zahnpasta-Werbefilms, sie ist die
+Gemueseverkaeuferin. Sie handelt unter anderem mit AEpfeln und ist die
+Urheberin des Spruches: Damit Ihr auch morgen noch kraftvoll zubeissen koennt,
+Euer Exzellenz. Der Name dieser Frau ist in den Tiefen der Historie ertrunken,
+sonst fuehrten ihre Erben bis heute einen Kampf um das Urheberrecht an ihrem
+Werbeslogan.
+
+Selbstverstaendlich wollen wir ein moeglichst authentisches Bild entwerfen,
+daher fuegen wir nun auch noch die dunkle Gestalt am anderen Ende des Platzes
+ein. Wie Sie sich schon gedacht haben, handelt es sich bei diesem Mann um
+einen Dieb. Er hat nur fuer diesen Absatz seinen Urlaub auf der Ferieninsel
+der Mythen unterbrochen, also zollen Sie ihm gebuehrende Aufmerksamkeit. Sehen
+Sie, er winkt. Winken wir zurueck und lassen ihn seinen wohlverdienten Urlaub
+fortsetzen.
+
+Moment, was hat der dicke, sonnenverbrannte Mann im Hawaiihemd mit der Kamera
+da zu suchen? Halten Sie bitte einen Augenblick mit dem Lesen inne, ich
+schaffe ihn eben dorthin zurueck, wo er herkam.
+
+Danke, Sie koennen jetzt weiterlesen.
+
+Bevor Sie danach fragen, will ich Ihnen erklaeren, was es mit den beiden
+Kraehen auf sich hat, die auf der Winde des huebschen Brunnens in der
+Platzmitte sitzen. Es sind Turtelkraehen. Ihre Namen sind Ulo und Azzuro und
+Sie werden die beiden noch besser kennenlernen.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite20 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite20
new file mode 100644
index 0000000..d51d595
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite20
@@ -0,0 +1,201 @@
+DER VIERTE AKT
+ DIE ERSTE SZENE
+
+Bruder Lawrence betrachtete Paris mit Unwillen. "Donnerstag? Julia?"
+
+Paris nickte. "So will es ihr Vater."
+
+"Das ist sehr kurzfristig." Er wiegte seinen Kopf hin und her. "Ich weiss
+nicht, ich weiss nicht."
+
+"Was wissen Sie nicht?" Paris zog die Stirn in Falten.
+
+"Na, so kurz nach dem Tod ihres Vetters... Mir kommt das ein wenig, wie soll
+ich sagen, spanisch vor."
+
+"Julias Vater ist entschlossen. Er meint, dass Tybalts Tod sie mehr
+beunruhigt, als gut fuer sie ist. Ausserdem braucht er wohl einen neuen Mann
+in den Reihen seiner Familie."
+
+"Als haetten nicht die Montagues auch einen Verlust, schliesslich ist Romeo
+nicht mehr in Verona."
+
+"Was fuer ein Problem fuer unseren kleinen Priester, hm?", murmelte Azzuro
+leise.
+
+"Wenn ihm nicht schnell etwas einfaellt, muss er Julia zweimal verheiraten. Ob
+sein Gott das mag?" Ulo fluesterte nur, doch Lawrence hatte sie gehoert und
+drohte ihr mit dem Finger.
+
+"Was sagt Julia selbst dazu?", fragte er Paris.
+
+"Ich habe noch nicht mit ihr gesprochen."
+
+"Nicht, dass sich irgendjemand darum kuemmerte.", raunte Ulo dem Moench zu.
+
+Bruder Lawrence nickte bedaechtig. "Es gefaellt mir nicht, ein Maedchen zu
+verheiraten, dass ueberhaupt nicht will."
+
+"Ich habe nicht gesagt, dass sie nicht will."
+
+"Das hat mir ein Voeglein ins Ohr gefluestert." Lawrence deutete auf Ulo.
+
+Paris, der einem Franziskaner nahezu alles zutraute, sah Ulo an und versuchte,
+den Ausdruck Voeglein mit der riesigen Kraehe in Einklang zu bringen. "Ich bin
+sicher, Ihr Voeglein hat der Nachricht Gewicht verliehen.", meinte er
+diplomatisch.
+
+Bruder Lawrence rieb sich mit der Hand ueber die Augen und sah den Huegel
+hinunter. "Taeusche ich mich, oder kommt da Julia?"
+
+Paris laechelte Julia zu. "Wie gut, dass du kommst, Lieblingsbraut. Wir
+sprachen gerade von dir."
+
+"Das kann ich mir denken.", antwortete Julia unterkuehlt.
+
+"Lieblingsbraut?" Azzuro kraechzte vergnuegt. "Ob er noch mehr davon hat?"
+
+"Wahrscheinlich nicht, sonst liesse er Julia in Frieden." Ulo war beeindruckt
+von Julias Haltung.
+
+"Ich haben gerade den Termin fuer die Hochzeit ausgemacht."
+
+"Muss das sein?" Julia verdrehte die Augen.
+
+"Natuerlich muss ich."
+
+"Warum geht er dann nicht hinter die Buesche?", murmelte Ulo.
+
+"Wenn es denn gar nicht anders geht."
+
+Paris, der annahm, Julia wollte sich vor der Hochzeit von Bruder Lawrence
+beraten lassen, laechelte freundlich. "Sag einfach Bruder Lawrence, dass du
+mich liebst, dann ist alles in Ordnung."
+
+"Wenn ich alles so einfach in Ordnung bringen koennte, indem ich sage, dass
+ich ihn liebe." Julia seufzte.
+
+"Na, jetzt wird ihre Zunge wieder spritziger." Ulo freute sich auf einen
+Disput mit Paris.
+
+Paris verzog sein Gesicht zu einem duemmlichen Laecheln. "Ich bin sicher, dass
+du mich liebst."
+
+"Eitler Pfau!", schnaubte Ulo veraechtlich.
+
+"Wenn du es sagst, Paris.", meinte Julia.
+
+"Sie uebt schon fuer die Zeit nach der Hochzeit." Ulo kannte den Trick, so
+lange Ja zu sagen, bis der andere sich eine Sache anders ueberlegte nur zu
+gut.
+
+"Jetzt tut mir Paris fast leid." Auch Azzuro hatte mit dieser Methode bereits
+Bekanntschaft geschlossen.
+
+Paris kuesste Julia zuechtig auf die Wange. "Am Donnerstag bekommt du den
+grossen Bruder von diesem Kuss." Er zwinkerte ihr anzueglich zu und drehte
+sich um.
+
+Julia wischte sich die Wange mit einem angewiderten Gesichtsausdruck ab. "Es
+sieht ganz danach aus."
+
+Als Paris den Huegel hinuntergestakst war, drehte Julia sich zu Bruder
+Lawrence um. "Scheisse."
+
+Ulo, Azzuro und Bruder Lawrence schnappten gleichzeitig nach Luft.
+
+"Das ist aber ein schlechtes Wort, Julia.", tadelte Bruder Lawrence mild.
+
+"Mir faellt kein besseres ein."
+
+"Nanana." Lawrence strich ihr sanft ueber das Haar.
+
+Julia sah Bruder Lawrence ernst an. "Ich bin mit Romeo rechtmaessig
+verheiratet, oder?"
+
+Der Moench nickte. "Wenn ihr..." Er blickte fragend zu Azzuro hoch, der
+bestaetigend nickte. "Ja, das seid ihr wohl."
+
+"Dann kann ich auch keinen anderen Mann heiraten. Schon gar nicht, wenn ich
+nicht will."
+
+"Es gibt Praezendenzfaelle, weisst du. Wenn ein Mann verbannt ist, kann er
+fuer tot erklaert werden."
+
+Julia richtete sich auf eine lange Vorlesung ein, doch als Lawrence schwieg,
+hob sie die Haende. "Nur, wenn man einen Antrag stellt. Und ich stelle den
+bestimmt nicht." Energisch putzte sie sich die Nase. "Ich werde Paris nicht
+heiraten. Er ist haesslich, aufgeblasen und nicht Romeo."
+
+Lawrence nickte. "Drei gute Gruende, aber was koenntest du sonst tun?"
+
+"Ich bring mich um."
+
+"Das lasse ich nicht zu. Gott verbietet es und wenn du mir davon erzaehlst,
+halte ich dich ab."
+
+"Versuchs nur." Julia schaute Bruder Lawrence so durchdringend an, dass dieser
+sich am liebsten in seiner Kutte verkrochen haette wie eine Schildkroete in
+ihrem Panzer.
+
+"Lass mich nachdenken, vielleicht habe ich eine Idee."
+
+"Denk lieber schnell, denn ich halte es nicht mehr aus."
+
+"Wenn du den Mut hast, dich umzubringen, was natuerlich gegen Gottes Gesetz
+waere, dann hast du doch bestimmt den Mut, dich scheinbar umzubringen und nur
+scheinbar gegen Gottes Gesetz zu handeln?"
+
+"Komplizierter kann er es wohl nicht ausdruecken.", maulte Ulo.
+
+"Legal, illegal..." Julia zoegerte.
+
+"Scheissegal.", half Azzuro aus und erntete einen vernichtenden Blick von
+Bruder Lawrence.
+
+Julia nickte. "Richtig. Ich nehme es mit allem auf, Bruder Lawrence. Wenn es
+sein muss, dann setze ich mich in einen Ameisenhaufen, spiele Karten mit einer
+Hexe, tanze auf dem Friedhof oder - ja, sogar das - ich sage meinem Vater,
+dass er ein herzloser Tyrann ist. Wenn du weisst, wie ich aus diesem
+Schlamassel herauskomme, dann rede."
+
+Bruder Lawrence verschwand in der Kapelle und kramte in einer Kiste.
+Schliesslich kam er mit einer kleinen Flasche wieder heraus. "Hier, das ist
+die Loesung."
+
+Julia wollte nach dem Flaeschchen greifen, doch Lawrence zog rasch die Hand
+zurueck. "Hoer mir erst zu. Du gehst hiermit nach Hause und tust ganz so, als
+haettest du es dir ueberlegt. Niemand darf Verdacht schoepfen, also sei
+froehlich und tu... Na, was immer eine Braut so tut. Am Mittwochabend gehst du
+ins Bett und sorgst dafuer, dass du in deinem Zimmer lange genug alleine
+bist." Er schwenkte die Flasche. "Dieses kleine Schaetzchen hier wirkt nicht
+so schnell, dass man die Wirkung nicht verhindern koennte, indem man dich
+zum... indem man deinen Magen leert."
+
+Julia nickte traurig. "Also bringe ich mich doch um."
+
+"Nein, nein. Dabei huelfe ich dir nicht." Lawrence laechelte. "Ganz im
+Gegenteil. Wenn du es trinkst, wirkst du nur fuer zweiundvierzig Stunden wie
+tot. Es laesst deinen Puls so langsam werden, dass niemand ihn mehr fuehlen
+kann, deine Muskeln werden steif, dein Atem setzt aus und deine Haut wird
+kalt. Jeder wird denken, du seist tot. Nur, dass du es nicht bist."
+
+Julia nickte. "Was nuetzt das? Irgendwann werde ich wach und alles ist wie
+vorher."
+
+Bruder Lawrence breitete die Arme aus, als hielte er ein grossartiges
+Geschenk. "Nicht ganz. Man wird dich begraben. Wenn die Wirkung nachlaesst,
+wird Romeo dich aus der Gruft holen und ihr beide koennt nach Mantua
+verschwinden, ohne dass je ein Mensch davon erfaehrt."
+
+"Romeo? Wie soll er..."
+
+Lawrence unterbrach sie. "Ganz einfach: Ich werde ihm schreiben."
+
+Julia fiel dem Moench um den Hals. "Ich koennte dich kuessen!"
+
+"Lieber nicht, sonst erwuergen ihn seine Geluebde.", meinte Ulo schadenfroh.
+
+"Sieh ihn dir an." Azzuro deutete mit dem Schnabel auf Bruder Lawrence. "Das
+tun sie so oder so."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite21 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite21
new file mode 100644
index 0000000..0b12bf5
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite21
@@ -0,0 +1,57 @@
+DER VIERTE AKT
+ DIE ZWEITE SZENE
+
+Capulet ging mit seiner Frau die Gaesteliste durch. "Was meinst du, sollen wir
+Cousine Adelgund einladen?"
+
+"Bist du wahnsinnig? Wir haben Tante Frieda eingeladen!" Frau Capulet liebte
+zwar die kleinen Sticheleien der Gesellschaft, eine Bombe im Haushalt war ihr
+allerdings zuwider.
+
+"Ja, wahnsinnig bin ich wahrscheinlich." Herr Capulet seufzte. "Soviel
+Aufhebens und Julia hat noch nicht einmal ein nettes Wort fuer mich."
+
+Frau Capulet ueberwand sich und legte ihrem Mann die Hand auf die Schulter.
+"Eines Tages wird sie es verstehen."
+
+"Was verstehen?", fragte Julia von der Tuer aus.
+
+"Wieviel Muehe wir uns geben, um dich gut und anstaendig unter die Haube zu
+bringen." Abwesend zupfte Frau Capulet Julias Kleid gerade.
+
+"Doch, ich verstehe schon." Julia schenkte ihren Eltern ein ebenso strahlendes
+wie falsches Laecheln. "Ich verstehe sogar so gut, dass ich Paris heiraten
+werde, ohne einen Aufstand zu probieren."
+
+Herr Capulet blickte ueberrascht von der Gaesteliste auf. "Bist du doch noch
+zur Vernunft gekommen? In dem Fall feiern wir die Hochzeit gleich morgen,
+damit du es dir nicht noch einmal anders ueberlegst."
+
+Julia nickte ergeben. "Ganz wie mein Vater wuenscht."
+
+Herr Capulet taetschelte ihr den Kopf. "Das ist Papas kleines Maedchen." Er
+begann zu stammeln. Offensichtlich wusste er nicht mehr, was er sagen wollte.
+"Jaja, der gute Bruder Lawrence. Bis jetzt hat er noch jedem den Kopf
+zurechtgerueckt. Ich bin ihm dankbar." Er zoegerte und fluechtete sich dann in
+Phrasen. "Ach was, ganz Verona ist ihm zu Dank verpflichtet."
+
+Julia nickte. "Zumindest ich stehe tief in seiner Schuld." Sie dachte an die
+kleine Flasche in ihrer Handtasche und laechelte. "Mama, kann ich morgen ein
+bisschen Schmuck von dir haben?"
+
+Frau Capulet laechelte. "Such dir nur aus, was du haben moechtest."
+Nachdenklich blickte sie Julia nach und wandte sich dann an ihren Mann. "Ich
+denke nicht, dass wir den Termin auf morgen verschieben sollten. Uebermorgen
+waere immer noch ein guter Tag und fuer morgen haben wir bestimmt nicht genug
+Vorraete im Haus."
+
+"Ach, darum kuemmere ich mich schon." Herr Capulet war fest entschlossen, die
+milde Stimmung seiner Tochter auszunutzen und einen Skandal zu vermeiden.
+"Sorg du dafuer, dass Julia morgen herausgeputzt ist, ich putze dafuer das
+Haus und erledige den Rest."
+
+"Seit wann bist du unter die Hausmaenner gegangen?", fragte Frau Capulet
+zweifelnd.
+
+Ihr Mann brummte nur und beugte sich wieder ueber die Gaesteliste.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite22 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite22
new file mode 100644
index 0000000..77219dc
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite22
@@ -0,0 +1,180 @@
+DER VIERTE AKT
+ DIE DRITTE SZENE
+
+Polly legte das Kleid, das Julias Mutter bei ihrer eigenen Hochzeit getragen
+hatte, ueber einen Stuhl. "Huebsch ist das. Bestimmt freust du dich, dass du
+es morgen anziehen kannst."
+
+Julia hatte die Anprobe wie eine Kleiderpuppe ueber sich ergehen lassen und
+reagierte auch jetzt nicht auf Pollys Worte. Obwohl es ihr schwer gefallen
+war, hatte sie nicht einmal Einspruch erhoben, als die Schneiderin darauf
+bestand, dass Julia zuviel Oberweite hatte und das Kleid unbedingt geaendert
+werden musste. Gluecklicherweise war Frau Capulet eine praktische Frau und
+hatte bei der Anfertigung des Kleides daran gedacht, ausreichend Stoff uebrig
+zu lassen. Nur Julia hatte Ulos veraechtlichen Kommentar gehoert, dass der
+Stoff wohl weniger aus Gruenden der Sparsamkeit dort verblieben war, sondern
+weil Frau Capulet bei der damaligen Anprobe gemogelt hatte.
+
+Ulo schuettelte auf ihrem Ast vor dem Fenster den Kopf. "Das arme Ding. Wie
+kann man ihr nur zumuten, zu ihrer Hochzeit abgelegte Kleider zu tragen."
+
+"Du hast dir noch nicht einmal ein Band um den Hals gebunden, als wir uns
+zusammen getan haben.", murrte Azzuro.
+
+"Warum haette ich auch sollen?", schnappte Ulo. "Du hattest es ja auch nicht
+noetig, mir einen Heiratsantrag zu machen, geschweige denn einen
+Verlobungsring zu besorgen."
+
+Azzuro, der sich sehr genau daran erinnerte, einen glitzernden Ring aus einem
+unbeaufsichtigten Schmuckkaestchen gestohlen zu haben, drehte sich schmollend
+um. "Ich habe dir immerhin ein schoenes Nest gebaut."
+
+Ulo ignorierte ihn und beobachtete Frau Capulet, die Julias Zimmer betrat.
+
+"Kommt ihr zurecht? Habt ihr alles gefunden?", fragte Frau Capulet
+aufgekratzt.
+
+"Wir sind fertig." Julia gaehnte hinter vorgehaltener Hand. "Ich bin muede und
+wenn ich morgen gut aussehen soll, muss ich noch ein bisschen schlafen."
+
+"Es gibt da noch etwas, worueber wir reden sollten.", begann Frau Capulet
+unsicher.
+
+"Keine Sorge, Mama, Polly hat mir schon gesagt, dass Paris wahrscheinlich
+schnarcht."
+
+"Das ist nicht das einzige, Julia." Frau Capulet erroetete.
+
+"Hat er Schweissfuesse?"
+
+"N-nein." Frau Capulet wand sich. "Du brauchst keine Angst vor der
+Hochzeitsnacht zu haben, weisst du." Sie aehnelte einem General, der eben
+einen hoffnungslosen Ausfall befohlen hat.
+
+"Natuerlich weiss ich, Mama." Julia genoss es, ihre Mutter so verlegen zu
+sehen.
+
+"Paris ist ein freundlicher Mann."
+
+"Und alt genug, dass sie selbst Erfahrungen mit ihm haben koennte.", fuegte
+Azzuro ungnaedig hinzu.
+
+"Ich bin jetzt muede, Mama." Julia zog die Vorhaenge vom Bett und winkte.
+"Gute Nacht."
+
+Frau Capulet wollte noch etwas sagen, wurde allerdings von Polly am Arm
+genommen. "Gehen wir schlafen und lassen Julia ihre Ruhe.", schlug Polly vor.
+
+Julia seufzte laut, als die beiden gegangen waren. "Hoffentlich nicht bis
+morgen."
+
+Ulo schniefte laut.
+
+"So schlimm ist es nicht, Kraehe." Julia zog ein Laecheln aus den Tiefen ihrer
+Erinnerung und nagelte es entschlossen auf ihrem Gesicht fest. "Ich bin froh,
+dass ihr hier seid. Dann muss ich das Zeug wenigstens nicht ganz alleine
+trinken."
+
+"Aehm, es macht dir aber hoffentlich nichts aus, wenn wir nicht mittrinken?",
+fragte Ulo.
+
+"Aber du koenntest es ruhig mit Wein verduennen und mir einen Schluck davon
+abgeben. Von dem Wein, natuerlich." Azzuro rieb sich beilaeufig mit der Kralle
+ueber den Schnabel.
+
+Julia hoerte nicht zu, sondern betrachtete die Flasche. "Was meint ihr, hat
+Bruder Lawrence mich reingelegt?"
+
+"Warum sollte er?", fragte Ulo.
+
+"Wie staende er wohl da, wenn ich allen erzaehle, dass er mich binnen zweier
+Tage gleich zwei Mal verheiratet hat?"
+
+"Ach was." Ulo kniff ein Auge zu. "Wer sollte dir wohl glauben, dass du
+ausgerechnet mit Romeo Montague verheiratet bist? Die Leute glauben viel, aber
+das ginge im Leben nicht in ihre Koepfe."
+
+Julia nickte. "Mag sein. Also scheidet das aus: Bruder Lawrence hat keinen
+Grund mich zu hintergehen. Bosheit ist es sicherlich nicht, schliesslich ist
+er ein Priester und heiliger Mann."
+
+"Heiliger Mann!", schnaubte Azzuro. "Hast du schon mal was von den Borghias
+gehoert?"
+
+"Sie sind glaube ich weitlaeufig mit mir verwandt. Allerdings habe ich sie
+noch nie getroffen, sie leben in einer anderen Stadt." Sie sagte es so, wie
+wir heute jemanden darueber aufklaeren, dass wir Verwandte in Australien
+haben.
+
+"Jedenfalls...Aua!" Azzuro verstummte und blickte Ulo verletzt an.
+
+"Wisst ihr, das Schlimmste waere, wenn es nicht wirkt. Ich meine, was, wenn
+ich morgen aufwache und heiraten muss?" Sie sah sich suchend im Zimmer um,
+erblickte ein scharfes Handarbeitsmesser und wog es nachdenklich in der Hand.
+"Na, ehe ich Paris heirate..."
+
+"Das gaebe eine ziemliche Schweinerei." Ulo schuettelte es allein bei dem
+Gedanken daran.
+
+"Besser als Paris heiraten.", versetzte Julia scharf.
+
+"Schon gut, schon gut." Ulo musste ihr wider Willen zustimmen.
+
+"Wenn nur mein Vater nicht in letzter Minute noch den Termin vorgezogen
+haette."
+
+"Was soll daran so schlimm sein?", fragte Azzuro. "Du trinkst das Zeug einfach
+einen Tag frueher."
+
+"Und wenn Romeo den Brief nicht rechtzeitig bekommt? Bruder Lawrence hat ihn
+losgeschickt, aber man weiss ja, wie langsam Klosterbrueder voran kommen, wenn
+sie auf Reisen sind."
+
+"Allzu viele Weinstuben gibt es auf dem Weg nach Mantua nicht.", beruhigte Ulo
+sie.
+
+"Trotzdem. Mich graust es bei dem Gedanken an diese staubige Gruft. Luftdicht
+ist gut, wenn man den Gestank drinnen halten will, aber wenn ich darin bin..."
+
+"Du wirst es ueberleben." Azzuro versuchte, seiner Stimme einen beruhigenden
+Klang zu geben.
+
+"Vielleicht waere das gar nicht so gut. Ich habe schreckliche Angst davor, da
+drinnen aufzuwachen. Am Ende werde ich wahnsinnig." Ihr Laecheln verschwand
+und machte einem bitteren Ausdruck Platz. "Das waere schlimmer als sterben."
+
+Ulo versuchte, sie zu troesten. "Du wuerdest es nicht merken."
+
+Julia nickte. "Vermutlich." Sie zog die Nase kraus und dachte nach. "Sagt mal,
+stimmt es, dass die Toten in der Gruft..." Sie zoegerte. "Ihr wisst schon...
+Es heisst, das es einige Tage dauert, bis sich der Tote mit seinem ...Platz
+abgefunden hat."
+
+"Woher sollen wir das wissen? Wir waren noch nicht tot." Azzuro zuckte die
+Schultern. "Es gibt da so etwas wie Gase, die noch rumoren, aber vielleicht
+ist das auch nur ein Geruecht."
+
+Julia dachte mit Grausen an Tybalt. "Ob ich Geister sehen werde? Tybalt
+vielleicht, der Romeo sucht und ihn nicht findet? Wenn er dann mit mir Vorlieb
+nimmt?" Sie schuettelte sich.
+
+"Du wirst schlafen." Ulo liess sich auf Julias Schulter nieder und strich ihr
+sanft mit dem Kopfgefieder ueber die Wange.
+
+"Das kitzelt." Julia kicherte, dann wurde sie wieder ernst. "Ich habe so viel
+darueber gehoert, was nachts auf Friedhoefen vorgeht. Manchmal hoert man die
+Toten entsetzlich schreien, heisst es."
+
+"Das sind bloss Katzen." Azzuro hatte die riesigen Tiere gesehen, die auf der
+Suche nach Ratten ueber die Graeber huschten und die Liebespaare stoerten,
+fuer die der Friedhof der einzige wirklich ungestoerte Ort war.
+
+"Wenn du es sagst.", meinte Julia zweifelnd. "Naja, wahrscheinlich hat es
+keinen Sinn, es noch laenger hinauszuschieben." Sie hob die Phiole. "Prost,
+ihr beiden. Falls ich es selbst nicht kann, gruesst Romeo von mir."
+
+Ulo huepfte zur Seite, als Julia niedersank. "Jetzt hat sie zumindest ihre
+Ruhe."
+
+"Sie haette es wirklich in Wein nehmen koennen.", murrte Azzuro.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite23 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite23
new file mode 100644
index 0000000..e37dbce
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite23
@@ -0,0 +1,134 @@
+DER VIERTE AKT
+ DIE VIERTE SZENE
+
+Frau Capulet schleuderte ihre Blicke ueber das Schlachtfeld, das aus ihrem
+Haus geworden war, fand Polly und bannte sie mitten im Schritt. "Hier, nimm
+die Schluessel, in der Kueche werden noch Kraeuter gebraucht."
+
+Polly nahm die Insignien hausfraulicher Macht andaechtig entgegen. "Der
+Baecker moechte auch Datteln und Quitten haben."
+
+"Dann gib sie ihm." Frau Capulet sah ihren Mann die Treppe herunter kommen und
+stoehnte. "Er hat mir grade noch gefehlt."
+
+Herr Capulet nahm mit Schwung die Kurve um einen Diener herum, der ein
+Bierfass in Richtung Speisesaal rollte, duckte sich im letzten Moment unter
+einem Tablett mit Glaesern durch und wich um Haaresbreite einem Tisch aus,
+der, vollbeladen mit Obst, unschuldig inmitten des Raumes stand. "Was hat denn
+der Tisch hier zu suchen? Sonst ist der doch auch nicht da.", wunderte er
+sich.
+
+"Natuerlich nicht." Frau Capulet fasste sich mit uebertriebener Geste an die
+Stirn. "Aber nachdem wir so wenig Zeit haben, die Hochzeit vorzubereiten, kann
+schon einmal ein Tisch im Weg stehen."
+
+"Schon gut, schon gut." Herr Capulet gewahrte einen Kuechenjungen, der sich in
+eine Ecke drueckte und versuchte, moeglichst viel von der Plaenkelei zwischen
+ihm und seiner Frau zu hoeren. "Du da!"
+
+"Ich?" Der Kuechenjunge blickte sich um.
+
+"Ja, du. Sieh zu, dass du auf die Fuesse kommt, wir haben nicht den ganzen Tag
+Zeit." Herr Capulet wedelte mit den Haenden und ohrfeigte einen Diener, der
+sorgsam einen Fuss vor den anderen setzte und mit zusammengekniffenen Lippen
+auf die Suppenterrine in seinen Haenden starrte.
+
+Pollys Gesicht verzog sich zu einem Inbild des Zorns, als der Diener die
+Terrine fallen liess und eine gute Handvoll anderer Bediensteter mit
+bruehheisser Suppe ueberschuettete. Sie stemmte die Arme in die Seite und
+wartete geduldig, bis sich der Aufruhr gelegt hatte. "Herr Capulet?" Pollys
+Stimme war freundlich.
+
+"Ja?"
+
+Polly atmete tief durch und man sah ihre Lippen die Zahlen von eins bis zehn
+formen. Schliesslich kniff sie die Augen zusammen. "Sie wollten nicht
+zufaellig gerade gehen?", saeuselte Polly.
+
+"Kielholen, kielholen!" Ulo jauchzte.
+
+"Nein, eigentlich nicht." Herr Capulet war sichtlich verwirrt.
+
+"Ein Mann wie Sie hat sicherlich keine rechte Freude daran, Frauenarbeit zu
+tun, oder?"
+
+"Gibs ihm!" Azzuro vergass ganz und gar, kraehisch zu sprechen.
+
+"Habe ich Keks gesagt, dass du Kruemel dich meldest?", fragte Polly scharf und
+erwuergte Azzuro mit einem Blick.
+
+"Kruemel?" Azzuro war entruestet.
+
+"Irgendjemand muss sich ja darum kuemmern, dass alles glatt geht.",
+verteidigte sich Herr Capulet, der die Kraehen gar nicht beachtete.
+
+"Ja-a.", machte Polly. "Wir."
+
+"Wenn ich euch Weibern hier das Regiment ueberlasse, geht alles drunter und
+drueber."
+
+Polly betrachtete betont die Scherben der Terrine und schwieg.
+
+"Sie hat Kruemel gesagt!", empoerte sich Azzuro in die eisige Stille hinein.
+
+"Ueberhaupt war ich zu meiner Zeit durchaus in der Lage, mich um einen
+Haushalt zu kuemmern." Herr Capulet hob unbehaglich die Arme.
+
+"Richtig, zu Ihrer Zeit. Und morgen jammern Sie ueber ihr Zipperlein, weil Sie
+die Nacht durchgemacht haben."
+
+"Unsinn." Herr Capulet runzelte die Stirn. "Fuerchtest du, es koennte
+auffallen, wieviel besser ich das kann als du?"
+
+"Das Jammern?" Ulo kicherte.
+
+Alle Blicke senkten sich wieder auf die Scherben.
+
+"Liebling, das war die Terrine aus dem Service, das meine Mutter uns zur
+Hochzeit geschenkt hat.", mischte sich Frau Capulet ein.
+
+"Hoechste Zeit, dass wir ein neues anschaffen." Herr Capulet wandte sich
+brummend zu zwei Dienern um, die ein Schwein auf einem Spiess zur Kueche
+trugen. "Was ist das?", schnauzte er.
+
+Der vordere Diener wandte sich um und betrachtete das Tier auf dem Spiess.
+"Ein Schwein, wenn mich nicht alles taeuscht."
+
+"Ein Schwein, pah!" Polly schnaubte und schob sich an den Dienern vorbei in
+die Kueche.
+
+"Wen hat sie damit wohl gemeint?", fragte Ulo leise.
+
+"Kruemel, pah!" Azzuro schlug mit den Fluegeln.
+
+"Nein, mit dem Schwein."
+
+"Wen interessiert das? Sie hat mich Kruemel genannt!"
+
+Herrn Capulets Zeigefinger machte einen Vorstoss auf eine Magd. "Was ist in
+dem Korb?"
+
+"Keine Ahnung, ist fuer die Kueche."
+
+"Dann bring es hin."
+
+"Ich bin dabei.", versetzte die Magd.
+
+"Gut, gut." Herr Capulet ignorierte seine Frau, die sich mit verschraenkten
+Armen gegen die Wand lehnte.
+
+"Da kommt Paris." Ulo wandte den Kopf und betrachtete den bunten Zug von
+Musikanten und Akrobaten, die Paris begleiteten.
+
+Auch Herr Capulet hatte die Musik gehoert. "Du lieber Himmel, da ist ja schon
+Paris!" Er drehte sich um seine Achse. "Polly!"
+
+Polly streckte den Kopf durch die Kuechentuer. "Was ist denn?"
+
+"Paris ist los - nein, da. Los, los, wecke Julia. Bring sie her! Nein, zieh
+sie erst an, bring sie danach." Herr Capulet breitete die Arme aus und drehte
+sich um seine Achse.
+
+Polly fing den Blick Frau Capulets und tippte sich bedaechtig mit einem Finger
+an die Stirn, dann verschwand sie die Treppe hinauf.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite24 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite24
new file mode 100644
index 0000000..502ad02
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite24
@@ -0,0 +1,217 @@
+DER VIERTE AKT
+ DIE FUENFTE SZENE
+
+Polly hielt sich nicht damit auf, an Julias Tuer zu klopfen, sondern stuermte
+gleich ins Zimmer. "Julia, Mauseschwaenzchen, Zeit zum Aufstehen.", floetete
+sie.
+
+"Wie lange sie wohl braucht?" Azzuro blickte betont zu Julias Bett, dessen
+Vorhaenge nur einen Spalt weit offen standen.
+
+"Warten wir's ab." Ulo legte bedaechtig eine Feder wieder an ihren richtigen
+Platz.
+
+"Julia, troedel nicht, dein Braeutigam ist da." Polly hielt einen Moment inne
+und kicherte. "Du tankst wohl jetzt schon Schlaf? Recht hast du, Paris wird
+sicherlich fuer die naechste Zeit andere Plaene fuer die Naechte haben. So,
+jetzt aber raus mit dir, du Schlafmuetze! Du willst doch nicht, dass Paris
+dich im Bett findet, oder? Dann kommt ihr beide verspaetet zur Hochzeit - und
+zu frueh zur Hochzeitsnacht." Sie kicherte wieder.
+
+"Da!" Azzuro wackelte aufgeregt auf seinem Ast hin und her. "Jetzt merkt
+sie's."
+
+Polly zog die Vorhaenge zurueck. "Was denn, immer noch angezogen? Warst du
+gestern so muede? Schaemen solltest du dich, das schoene Kleid ist ganz
+verdrueckt. Und ich muss es wieder buegeln." Sie ruettelte an Julias Schulter.
+"Julia!" Pollys Stirn krauste sich. "Julia?"
+
+"Achtung, jetzt kommt's. Was gaebe ich jetzt fuer ein Paar Haende!" Ulo
+stoehnte, als Polly markerschuetternd schrie.
+
+Wlad streckte den Kopf unter der Regenrinne hervor. "Wer ssschreit denn mitten
+in der Nacht?"
+
+"Schlaf weiter." Azzuro wandte den Blick nicht von der Szene in Julias
+Schlafzimmer.
+
+Brummelnd zog Wlad sich zurueck.
+
+"Was ist denn das fuer ein Laerm hier?" Frau Capulets modisch weisse Haut
+roetete sich vor Aerger.
+
+"Oh Jammer, oh Weh!" Polly zerraufte sich das Haar. "Julia!"
+
+"Hat sie wieder Floehe im Kopf?", fragte Herr Capulet ungnaedig, als er ins
+Zimmer kam.
+
+"Nein, aber bald Wuermer. Sie ist tot!" Polly zog das letzte Wort mit einem
+Schluchzen so lang, dass man es kaum verstehen konnte.
+
+"Tot." Frau Capulet wurde wieder bleich und plumpste auf den Boden.
+
+Herr Capulet schluckte schwer. "Tot?"
+
+"Verschieden, zu ihren Ahnen gegangen, hat den Loeffel abgegeben, den letzten
+Tanz getanzt, in den ewigen Jagdgruenden..." Polly holte Luft. "Tot."
+
+Nun daemmerte auch Herrn Capulet die Bedeutung ihrer Worte. Hilflos blickte er
+sich im Raum um, fand schliesslich eine Waschschuessel und schleuderte sie
+gegen die Wand. "Das ist nicht wahr!"
+
+Frau Capulet, die den Inhalt der Waschschuessel ins Gesicht bekommen hatte,
+oeffnete ein Auge und griff sich an die Brust. "Meine Julia? Julia!"
+
+"Krokodilstraenen." Ulo reckte veraechtlich den Schnabel in die Luft.
+
+"Du denkst auch immer das Schlimmste." Azzuro konnte sich ein Schniefen nicht
+verkneifen.
+
+"Ich kenne die Menschen.", versetzte Ulo.
+
+"Wie konnte das nur passieren?" Polly umfasste ihre kleine Flasche mit
+Lebenselixir, die sie aus ihren grossen Rocktaschen gezogen hatte.
+
+"Hey, davon kann sie mir etwas abgeben." Azzuro beugte sich nach vorne.
+
+"Pass nur auf, dass du nicht vom Ast faellst, Gierschlund." Ulo zupfte ihn
+missbilligend am Schwanz. "Da, jetzt kommt Paris. Da kannst du
+Krokodilstraenen sehen!"
+
+"Ach was. Er sagt doch, dass er sie liebt."
+
+"Richtig, er sagt es. Das heisst aber nicht, dass er es wirklich tut."
+
+"Wenn er sie nicht liebt, warum heiratet er sie dann? Sie hat noch nicht
+einmal Eier gelegt."
+
+"Menschen legen keine Eier, sie werden schwanger.", klaerte Ulo ihren
+Gefaehrten auf. "Paris will Julias Stellung und ihr Erbe. An ihr selbst hat er
+kein Interesse. Aber jetzt muss er trauern, sonst redet die Nachbarschaft
+ueber ihn."
+
+Bruder Lawrence erfasste beim ersten Blick ins Zimmer, dass Julia die von ihm
+verabreichte Medizin getrunken hatte. Er verkniff sich ein Laecheln. "Wie
+steht es? Ist unsere huebsche Braut fertig? Es ist Zeit fuer sie, zur Kirche
+zu gehen."
+
+Herr Capulet rieb sich ueber das Gesicht. "Tja, hingehen wird sie wohl, nur
+heim kommt sie nicht mehr."
+
+Paris, der das Schlafzimmer einer Dame nicht unaufgefordert betreten wollte,
+war an der Tuer stehen geblieben und ahnte noch nicht, dass er auf seine
+Hochzeit verzichten musste. Nun lachte er. "Doch, aber in mein Heim."
+
+Herr Capulet schuettelte den Kopf. "Nein, heute Nacht hat Julia den Tod
+geheiratet, und der hat sie dann gleich defloriert, meine kleine Blume."
+
+"Umpf." Azzuro wand sich. "Defloriert - wie unpassend."
+
+Paris machte einen taumelnden Schritt in den Raum hinein und schuettelte die
+Faust gegen die Decke. "Oh, Tod, wie konntest du mir das antun? Wie sehr habe
+ich mich darauf gefreut, meine Braut zu kuessen, und jetzt nimmst du sie mir
+weg."
+
+"ICH HABE DOCH GAR NICHTS DAMIT ZU TUN."
+
+Ulo wandte sich zu der dunklen Gestalt um, die neben ihr auf dem Ast sass und
+mit den knochigen Beinen baumelte. "Das weiss er aber nicht."
+
+"Du bist erst spaeter dran, warum trinkst du nicht noch einen Kaffee in der
+Garderobe?", schlug Azzuro vor.
+
+"WO SOLL ICH DEN DENN HINTUN?" Tod versank in die Schatten unter den
+Blaettern.
+
+Frau Capulet betupfte ihre Augen mit einem Spitzentuechlein. "Was fuer ein
+schrecklicher Tag. Da habe ich ein Kind, ein einziges, wunderbares,
+freundliches, schoenes, froehliches Kind, das einzige Kind, an dem ich Freude
+habe, und kaum kann ich sie verheiraten stirbt sie."
+
+Wie ein verstaerktes Echo trompetete Polly laut in ihr Taschentuch. "Wirklich
+ein schrecklicher, widerlicher, stinkender, ekelhafter Tag. Die arme kleine
+Julia, statt auf den Ruecken zu fallen und die Fuesse zur Decke zu strecken,
+faellt sie aufs Kreuz und bleibt liegen."
+
+Paris, der so rasch kein Taschentuch hatte finden koennen, nahm Julias
+Brautschleier und vergrub sein Gesicht darin. "Noch nicht verheiratet und
+schon von meiner Braut geschieden, ich fuehle mich betrogen." Er warf Herrn
+Capulet einen Blick zu, den dieser sogleich verstand.
+
+"Wem soll ich jetzt mein Vermoegen vererben? Warum konnte sie nicht zuerst
+heiraten und dann sterben?" Herr Capulet machte sich nicht die Muehe, ein
+Taschentuch zu suchen, sondern schneuzte sich in seinen Aermel.
+
+"Wahrscheinlich hattest du Recht mit den Krokodilstraenen.", meinte Azzuro.
+
+"Ich habe immer Recht." Ulo stiess ihren Gefaehrten mit dem Fluegel an.
+
+Bruder Lawrence war zum Fenster getreten. "Wann hat sie's getrunken?", raunte
+er den Kraehen zu.
+
+"Ungefaehr Mitternacht.", antwortete Ulo.
+
+Lawrence rechnete. "Zehn Stunden, bleiben noch zweiunddreissig. Gut. Zeit,
+dass sie beerdigt wird, sonst wacht sie uns noch waehrend der Beerdigung auf
+und das waere peinlich." Er wandte sich um und setzte die Miene auf, die er
+sonst fuer Predigten bereithielt. "So zu jammern ist wirklich nicht noetig,
+liebe Brueder und Schwestern. Ihr wisst doch, dass Julia jetzt im Himmel ist
+und mit den Englein Harfe spielt."
+
+Ulo verdrehte die Augen, schwieg aber.
+
+"Liebe Schwestern und Brueder, ihr solltet euch freuen, dass Julia jetzt im
+Himmel ist. Wie eigensuechtig von euch, hier zu weinen. Goennt ihr Julia denn
+nicht, dass sie jetzt im Paradies ist?" Er machte eine Pause. Als Frau Capulet
+Luft holte, um seine Frage zu beantworten, fuhr Lawrence schnell fort. "Eltern
+wuenschen sich doch, dass ihr Kind es gut hat. Und das hat sie es jetzt. Sie
+ist beim lieben Gott und darf jetzt fuer ihn singen. Statt zu jammern, solltet
+ihr euch freuen und feiern. Nur dass ihr jetzt nicht Julias Hochzeit mit einem
+irdischen Braeutigam feiert, sondern ihre Hochzeit mit einem himmlischen. Und
+der ist allemal besser als ein irdischer." Er zog Polly das Taschentuch
+herunter und enthuellte die kleine Flasche, die sie im Schutz des Tuches immer
+wieder an ihre Lippen gehoben hatte. "Also, Schluss jetzt mit dem Gejammer,
+zieht Julia huebsch an und bringt sie in die Kirche, damit sie beerdigt werden
+kann."
+
+Herr Capulet seufzte. "Jaja, das Leben geht weiter."
+
+"Richtig." Bruder Lawrence nickte ihm zu.
+
+"Dann werden wir also statt weisser Tuecher schwarze aufhaengen und traurige
+Lieder statt der froehlichen spielen. Mit dem Fest wollen wir Julias
+gedenken." Herr Capulet sah keinen Sinn darin, das gute Essen verkommen zu
+lassen.
+
+"Ganz genau. Und jetzt troedelt nicht laenger, Gott will, dass ihr Julia
+schnell beerdigt, damit nichts sie mehr von den Englein ablenkt." Bruder
+Lawrence scheuchte alle hinaus.
+
+Polly sah sich im Festsaal um. "Tja, da werden wir wohl noch ein paar Dinge
+aendern muessen." Ihr Blick fiel auf die Musiker. "Ihr koennt dann gehen, wir
+brauchen euch nicht."
+
+Ein alter Gaertner, der die Topfrosen hinaus und dafuer Buchsbaum herein
+brachte, schuettelte den Kopf. "Nein, geht noch nicht. Spielt mir doch 'Die
+Lorelei'."
+
+"Warum ausgerechnet das?", wollte der erste Geiger wissen.
+
+"Weil ich es mich auf andere Gedanken bringt. Ich hoere in meinem Kopf die
+ganze Zeit den Trauermarsch." Der alte Mann kratzte sich am Kopf und dachte an
+die Margaritenbaeumchen im Gewaechshaus. Julia hatte sie besonders gern gehabt
+und er beschloss, sie hier herein zu stellen und sich nicht um das Gezeter
+Herrn Capulets zu kuemmern, der Margariten unpassend finden wuerde. Er
+schneuzte sich verstohlen und nahm eine weitere Topfrose hoch.
+
+Der Geiger nickte. "Kannst du haben, aber was bekommen wir?"
+
+"Wie waere es mit einer Rose?" Der Gaertner spuerte Zorn aufsteigen. "Koennt
+ihr einem alten Mann nicht einfach einen Gefallen tun?"
+
+"Davon werden wir nicht satt, Mann."
+
+Der Bratschist hob beschwichtigend seinen Bogen. "Komm, lass gut sein. Wir
+spielen die Lorelei waehrend wir auf die Trauergaeste warten. Waere doch
+gelacht, wenn wir nicht ein paar Happen abbekaemen."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite25 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite25
new file mode 100644
index 0000000..ce3a080
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite25
@@ -0,0 +1,117 @@
+DER FUENFTE AKT
+ DIE ERSTE SZENE
+
+"Das war eine bescheuerte Idee.", beschwerte sich Azzuro. "Wir haetten in
+Verona bleiben sollen."
+
+"Und diesen aufgeblasenen Affen zusehen, wie sie Trauer heucheln?" Ulo tauchte
+ihren Schnabel tief in eine Pfuetze und schmatzte.
+
+"Warum nicht? Schliesslich gibt es nachher ein Festmahl."
+
+"Du bist verfressen."
+
+"Ja." Azzuro konnte dies nicht abstreiten. "Aber nach Mantua ist es weit und
+ich bin muede."
+
+"Ich moechte Romeo sehen, wenn er zwei Nachrichten gleichzeitig bekommt. Was
+wird er wohl glauben, dass Julia tot ist oder dass sie schlaeft und auf ihn
+wartet? Und was, wenn Bruder Lawrence den Brief vergessen hat?"
+
+"Keine Ahnung. Sagen kannst du es ihm jedenfalls nicht, sonst sind wir
+draussen." Er schuettelte sich bei dem Gedanken. "Sieh mal, da geht Bruder
+John."
+
+"Wer ist das nun wieder?"
+
+"Lawrence hat ihm den Brief fuer Romeo gegeben. Gut, dann koennen wir jetzt
+umdrehen."
+
+"Ich wuerde mich lieber davon ueberzeugen, dass Romeo den Brief bekommt."
+
+"Sei nicht albern." Azzuro streckte die Fluegel und hob nach Verona ab, die
+seufzende Ulo dicht hinter sich.
+
+Kehren wir nicht mit den Turtelkraehen nach Verona zurueck, ich bin sicher,
+dass Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sich Erspriesslicheres vorstellen
+koennen, als bei Julias Beerdigung zuzusehen. Zumal weder Sie noch ich etwas
+von dem Festschmaus hinterher bekommen werden.
+
+Romeo wischte sich den Schlaf aus den Augen, als sein Diener Balthasar
+eintrat. "Guten Morgen. Meine Guete, habe ich geschlafen."
+
+"Gut, hoffe ich?" Balthasar war nicht danach zumute, seine Nachrichten schnell
+loszuwerden.
+
+"Ich hatte einen verrueckten Traum. Ich lag tot in einem Grab und Julia kam zu
+mir. Hast du schon einmal so etwas Dummes gehoert?" Er gaehnte und schwang die
+Beine ueber die Bettkante. "Na, ich brauche nur an Julia zu denken, schon
+fuehle ich mich praechtig. Was gibt es Neues aus Verona? Wie geht es Julia?
+Und was macht meine Familie?"
+
+Balthasar goss Wasser in die Waschschuessel. "Ich habe zwei Nachrichten, eine
+gute und eine schlechte."
+
+"Raetsel am fruehen Morgen!", stoehnte Romeo. "Kannst du damit nicht warten,
+bis ich wacher bin?"
+
+"Julia geht es so gut, dass es schon wieder schlecht ist." Balthasar legte
+langsam ein Handtuch neben die Schuessel.
+
+"Komm, spuck's aus." Romeo tauchte das Gesicht ins Wasser.
+
+"Es geht Julia gut, denn sie ist im Himmel. Das ist die gute Nachricht."
+Balthasar sprach schnell.
+
+"Ich verstehe." Romeo verzog keine Miene. "Besorg' mir Papier, meins ist
+gestern ausgegangen."
+
+Balthasar betrachtete Romeo kritisch. "Du siehst nicht gut aus. Viel zu blass
+um die Nase fuer meinen Geschmack."
+
+Romeo, fest entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen, grinste breit. "Du
+sollst mich ja auch nicht heiraten. Los schon, ich brauche das Papier."
+
+Balthasar ging, doch nicht ohne Romeo noch einen misstrauischen Blick
+zuzuwerfen.
+
+Romeo zog seine Hose an und stopfte das Hemd energisch hinein. "Heute abend
+bin ich bei Julia, komme was wolle.", murmelte er.
+
+Die Strassen Mantuas waren ueberfuellt und Romeo wurde staendig angerempelt,
+waehrend er sich einen Weg durch die Menge bahnte. Schliesslich erreichte er
+sein Ziel: Eine Apotheke, deren Geschaefte schlecht genug gingen, dass ihr
+Besitzer die Gesetze missachten und ihm Gift verkaufen wuerde. Aergerlich
+betrachtete er das Geschlossen-Schild an der Tuer und schlug dann mit der
+Faust gegen den Rahmen. "Hallo?"
+
+Der Apotheker oeffnete. "Ich habe heute keinen Notdienst."
+
+"Doch, haben Sie." Romeo hielt dem Mann ein kleines Vermoegen unter die Nase.
+
+"Kommen Sie rein." Der Apotheker zog ihn am Aermel hinter sich in den
+Verkaufsraum und schlug die Tuer zu. "Was wollen Sie?"
+
+"Gift. Ein gutes, schnelles Gift."
+
+Der Mann schuettelte den Kopf. "Ich bin doch nicht wahnsinnig. Wenn ich Ihnen
+Gift verkaufe, verliere ich meine Zulassung."
+
+"Zulassung hin, Geld her." Romeo schwenkte die Muenzen. "Ich werde Sie nicht
+verraten."
+
+Die Finger des Apothekers zuckten. "Ich kann nicht."
+
+"Was? Widerstehen?" Romeo laechelte. "Koennte ich auch nicht, wenn ich sehe,
+wie schlecht ausgestattet Sie sind. Fuer das Geld koennen Sie eine Menge Ware
+kaufen."
+
+Der Apotheker schloss umstaendlich einen Schrank auf. "Da, nehmen Sie. Und
+dann verschwinden Sie."
+
+Romeo nickte. "Ich verschwinde auf immer, keine Sorge. Und wenn jemand Sie
+fragt, haben Sie mir kein Gift verkauft, sondern Medizin."
+
+"Worauf Sie sich verlassen koennen." Der Apotheker blickte auf die Muenzen in
+seinen Haenden, denn Scheine waren noch nicht erfunden worden.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite26 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite26
new file mode 100644
index 0000000..091d181
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite26
@@ -0,0 +1,51 @@
+DER FUENFTE AKT
+ DIE ZWEITE SZENE
+
+Wahrscheinlich fragen Sie sich jetzt, wo Bruder John abgeblieben ist, nicht
+wahr? Sehen wir also nach, wo er sich herumtreibt.
+
+Bruder John marschierte schnaufend den Berg hinauf. Als er Lawrence im
+Kraeutergarten sah, winkte er. "Lawrence, Bruder Lawrence!"
+
+Lawrence richtete sich stoehnend auf. "Ah, da bist du ja." Er reichte seinem
+Ordensbruder laechelnd einen Krug Wein. "Hier trink. Hast du den Brief
+abgeliefert?"
+
+John nahm einen tiefen Zug und schuettelte den Kopf. "Nein, so leid es mir
+tut." Er griff in seine Kutte und foerderte den zerknitterten und nach Wein
+riechenden Brief zutage. "Hier ist er wieder."
+
+"Hoelle und Teufel!" Lawrence ergriff den Kragen der Kutte seines Mitbruders.
+"Weisst du, wie wichtig dieser Brief ist?"
+
+"Ich konnte nichts dafuer!", wimmerte John. "Ich war schon halb in Mantua, als
+ich durch ein Dorf kam..."
+
+"Und du konntest dem Wein da nicht widerstehen? Nicht ein einziges Mal in
+deinem Leben?" Lawrence wedelte anklagend mit dem Brief unter Johns Nase hin
+und her. "Meinst du, ich rieche nicht, was du mit dem Brief angestellt hast?"
+
+"In dem Dorf war das Wasser verseucht, wir konnten nur Wein trinken, waehrend
+wir die Kranken versorgten."
+
+"Ja, natuerlich. Und die Erde ist eine Kugel." Bruder Lawrence schnaubte
+veraechtlich. "Himmel, was soll ich jetzt nur tun?"
+
+"Vielleicht einen neuen Brief schreiben?", wagte John vorzuschlagen.
+
+"Ja, aber erst muss ich Julia aus dem Grab holen."
+
+"Julia?" Bruder John war entsetzt. "Das ist Grabschaendung! Das darfst du
+nicht tun."
+
+Lawrence schuettelte den Kopf. "Julia lebt. Und genau das stand auch in dem
+Brief." Mit einem Stoehnen wischte er sich den Schweiss ab. "Und sie wird in
+ziemlich genau drei Stunden wieder wach werden."
+
+"Aber davon hast du mir nichts gesagt." Bruder Johns Stimme war voller
+Vorwurf.
+
+"Natuerlich nicht, sonst weiss es ja binnen einer Stunde die ganze Stadt.
+Also, besorg mir ein Brecheisen. Ich hole Julia aus der Gruft und dann
+schreibe ich einen neuen Brief an Romeo."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite27 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite27
new file mode 100644
index 0000000..03521e6
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite27
@@ -0,0 +1,391 @@
+DER FUENFTE AKT
+ DIE FUENFTE SZENE
+
+Azzuro haemmerte mit dem Schnabel gegen die Regenrinne ueber Julias
+Schlafzimmer. "Wlad, aufwachen!"
+
+Wlads weinerliche Stimme ertoente von drinnen. "Meine Augen sssind ssstumpf,
+mein Radar issst muede und meine Sssaehne sssind taub... Wer ssstoert eine
+arme alte Fledermausss mitten in der Nacht?"
+
+"Hoer schon auf, wir sind's: Ulo und Azzuro!", rief Azzuro.
+
+Die Fledermaus streckte den Kopf heraus. "Ach ssso, und ich dachte ssschon,
+esss waere die Polizzzei. Wasss gibt esss denn?"
+
+"Kommst du mit zum Friedhof?", fragte Ulo.
+
+"Picknick?"
+
+Azzuro ruelpste verhalten. "Nein, ich bekomme keinen Bissen mehr runter."
+
+"Ich hoffe, du hassst mir noch eine Fliege uebrig gelasssen?"
+
+"Keine einzige..."
+
+"Wasss?", unterbrach ihn Wlad empoert.
+
+"Ich habe keine einzige Fliege gegessen. Wir haben uns bei Julias Begraebnis
+schadlos gehalten."
+
+"Warum habt ihr misss nissst geweckt? Dasss haette isss gerne gesehen. Und
+aussserdem: Wasss sssoll isss dann jetssst noch auf dem Friedhof?"
+
+"Showdown!" Azzuro machte eine dramatische Gebaerde.
+
+"Wiessso?"
+
+"Romeo hat den Brief nicht bekommen, in dem steht, dass Julia noch lebt. Und
+Paris will sich heute abend sehen lassen, wie er Julia zuenftig bejammert."
+
+"Klingt interesssant." Wlad grinste. "Alssso, fliegen wir."
+
+Sie erreichten den Friedhof zusammen mit Paris und seinem schwatzhaftesten
+Pagen.
+
+Paris nahm dem Jungen eine Flasche Parfum ab. "Du kannst da drueben auf mich
+warten. Wenn jemand kommt, pfeif nach mir."
+
+"Es ist dunkel, wir sind auf dem Friedhof und ich habe Angst.", wandte der
+Page ein.
+
+"Natuerlich ist es dunkel, schliesslich ist es Nacht." Paris schuettelte den
+Kopf. "Wenn du Gespenster siehst, kannst du ja pfeifen."
+
+Murmelnd zog der Junge sich zurueck und hockte sich ein Stueck entfernt unter
+eine Eibe.
+
+Wlad kicherte leise. "Passst mal auf." Sie liess sich von dem Ast fallen,
+unter dem sie gehangen hatte und drehte eine halsbrecherische Runde um den
+Kopf des Pagen. Der Junge spitzte die Lippen und versuchte zu pfeifen,
+erreichte aber nur ein kaum hoerbares Zischen. Lachend zog Wlad sich wieder
+auf ihren Ast zurueck.
+
+"Du bist gemein." Auch Ulo grinste.
+
+"Ja." Wlad strich sich mit dem Fluegel ueber die Ohren.
+
+"Guckt euch Paris an." Azzuro deutete mit dem Schnabel. "Ich haette eigentlich
+erwartet, dass er Zuschauer mitbringt."
+
+"Hat er doch." Ulo wies auf den Pagen. "Der Kleine ist nicht nur fuer seine
+Feigheit bekannt, er kann auch nichts fuer sich behalten."
+
+"Oh." Azzuro nickte.
+
+Paris drueckte sich ein Tuechlein ans Gesicht und vergoss ein paar Traenen.
+
+"Sssind dasss Ssswiebeln, die isss da riessse?", fragte Wlad.
+
+"Und Ammoniak." Ulo rieb sich den Schnabel mit der Klaue. "Das treibt einem ja
+die Traenen in die Augen."
+
+"Darum hat er es ja." Azzuro kniff die Augen zusammen. "Passt auf, jetzt kommt
+ein Gedicht."
+
+Ulo und Wlad stoehnten.
+
+"Oh, Julia, schoenste Blume du, mit Traenen decke ich dein Grab..." Paris
+zoegerte. "...mit Traenen deck' dein Grab ich zu. Blumen streu ich auf dein
+Haupt, weil boeser Tod dich hat geraubt."
+
+"Aua.", kommentierte Ulo.
+
+"Reim disss, oder isss beisss disss.", stimmte Wlad ihr zu. Grinsend deutete
+sie auf den Pagen. "Er versssucht'sss immer noch." Sie spitzte die Lippen und
+pfiff schrill. "Sssso geht dasss."
+
+Der Junge schaute sie aengstlich an. Paris, der festen Meinung, sein Page habe
+gepfiffen, blickte sich um und nahm einen Fackelschein wahr. Rasch steckte er
+das Parfumflaeschchen ein und duckte sich neben einen steinernen Engel.
+
+"Ah, da issst Romeo." Wlad reckte sich so weit vor, dass sie fast vom Ast
+fiel.
+
+Romeo nahm einen Brief aus seiner Jackentasche und reichte ihn Balthasar.
+"Hier, den gibst du gleich morgen frueh meinem Vater."
+
+Balthasar fuehlte sich alles andere als wohl in seiner Haut. "Was hast du
+vor?"
+
+"Ich werde mir Julias Ehering holen, denn schliesslich steht mir der als ihrem
+Mann zu, und ihr die letzte Ehre erweisen. Was sonst, meinst du?" Romeo nahm
+Balthasar das Stemmeisen ab. "Du musst hier verschwinden, ich will nicht, dass
+du meinetwegen in Schwierigkeiten kommst."
+
+"Ach, mit Schwierigkeiten werde ich fertig." Balthasar zuckte die Schultern.
+"Aber dich auf dem dunklen Friedhof allein zu lassen, das behagt mir nicht."
+
+"Vernuenftig, der Mann.", meinte Azzuro.
+
+Romeo legte seinem Diener die Hand auf die Schulter. "Mach dir um mich keine
+Sorgen. Verschwinde hier, und wenn ich dich erwische, dass du dich hier in der
+Naehe aufhaelst, reisse ich dir die Ohren ab, verstanden?"
+
+Balthasar nickte. "Ja, ich habe verstanden. Trotzdem: Romeo, mach keine
+Dummheiten."
+
+"Ich war nie in meinem Leben vernuenftiger. Mach dich vom Acker." Er sah, wie
+Balthasar zusammenzuckte. "Gottesacker, wollte ich sagen."
+
+Balthasar nickte ergeben, machte auf dem Absatz kehrt und blickte auch nicht
+zurueck, als er hoerte, wie Romeo das Grab aufbrach.
+
+Paris zitterte hinter dem Rock des Engels vor Wut, als er die hallenden
+Schlaege hoerte, mit denen Romeo das Grab oeffnete. "Du Grabschaender!"
+Wuetend sprang er nach vorne und zog seinen Degen.
+
+Romeo wandte sich langsam um, das Brecheisen in der Rechten. "Hoer zu, ich
+habe nicht vor, das Grab zu schaenden. Wenn du nur fuer fuenf Pfennig Verstand
+hast, machst du, dass du wegkommst."
+
+"Reicht es dir nicht, dass Julia vor lauter Kummer ueber deinen Mord an ihrem
+Vetters Tybalt Selbstmord begangen hat? Musst du jetzt auch noch ihre Ruhe
+stoeren?" Die Degenspitze reckte sich begehrlich Romeos Kehle entgegen.
+"Escalus hat dich verbannt fuer dieses Verbrechen, jetzt kommst du zurueck, um
+noch mehr Schandtaten zu begehen?" Paris Gesicht leuchtete weiss vor Zorn im
+schwachen Sternenlicht. "Diesmal kommst du nicht davon, das schwoere ich dir.
+Ich nehme dich fest und morgen wird Escalus dich zum Tod verurteilen."
+
+"Ich bin laengst zum Tod verurteilt, Mann." Romeo verzog bedauernd das
+Gesicht. "Ich bin nur hier, weil ich sterben will, verstehst du das nicht?
+Also tu mir und dir den Gefallen und zwing mich nicht, dich auch noch
+umzubringen." Er hob das Brecheisen.
+
+Paris antwortete nicht, sondern hieb wild nach Romeo.
+
+Der Page hoerte den Laerm und richtete sich abrupt auf, dann drehte er sich um
+und rannte lauthals nach der Wache schreiend den Huegel hinunter.
+
+"Als Fechter kann er noch etwas lernen." Azzuro schuettelte den Kopf.
+
+"Elegant ist er nicht, das stimmt." Ulo kraechzte leise, als Paris einen
+Schlag mir dem Brecheisen nur mit knapper Not abfing. Der naechste Schlag kam
+schneller, als Paris es erwartet hatte. "Und lernen wird er auch nichts mehr."
+
+"Sssie haetten sssisss ruhig ein bisssen mehr anstrengen koennen.", beschwerte
+sich Wlad.
+
+Paris stoehnte, als Romeo sich ueber ihn beugte. "Begrab mich neben Julia.",
+fluesterte er.
+
+Romeo nickte. "Versprochen." Als Paris starb, sah er genauer hin. Er wurde
+blass, als er Paris erkannte. "Verdammt."
+
+"Julia sollte ihn heiraten.", fluesterte Azzuro leise in Romeos Ohr.
+
+Romeo stampfte mit dem Fuss auf. "Verdammt, verdammt, verdammt. Wieso musste
+ich ausgerechnet ihn erwischen?"
+
+"He, Romeo, ich muss dir etwas sagen." Ulo huepfte auf einen Vorsprung der
+Gruft.
+
+Romeo blickte auf. "Tu's nicht."
+
+"Doch." Aufgeregt trippelte Ulo hin und her. "Julia ist..."
+
+"Tot und beerdigt, ich weiss.", unterbrach Romeo sie. "Und ich bin auch schon
+tot. So gut wie." Er seufzte und hob Paris hoch. "Und Paris wird von einem
+Toten beerdigt. Was fuer eine Ironie des Schicksals." Er lachte bitter.
+
+"Nein, Julia ist..."
+
+"...unten.", beendete Azzuro den Satz fuer Ulo und warf ihr einen drohenden
+Blick zu. Kurz entschlossen landete Wlad auf Ulos Kopf und hielt ihr den
+Schnabel mit den Fluegeln zu.
+
+Verwirrt sah Romeo zu Ulo hoch, die sich heftig gegen Wlad wehrte. "Eine
+Fledermaus hockt auf einer Kraehe. Das ist wohl ein Vorzeichen." Er schulterte
+Paris Leichnam und ging vorsichtig die Stufen der Gruft hinunter.
+
+Unten sah Romeo sich schaudernd um und legte dann Paris neben Tybalt auf den
+Stein. "So, jetzt hast du einen Platz, der dir angemessen ist. Denn direkt
+neben Julia liege ich - und niemand anders." Er beugte sich ueber Julia. "Du
+hast ja noch ganz rote Lippen." Er laechelte und kuesste sie. "Schade, dass es
+kein Maerchen ist, sonst wachtest du jetzt auf." Nachdenklich wog er die
+Phiole mit dem Gift in der Hand. "Wo du bist, will ich auch hingehen, Julia."
+Er trank und sein Laecheln vertiefte sich, bevor er leblos in Julias Arme
+sank.
+
+Draussen war es Ulo endlich gelungen, Wlad herunterzuschubsen. "Du..., du..."
+
+"Ja?", fragte Wlad freundlich.
+
+"Deinetwegen ist..."
+
+"Still, da kommt Bruder Lawrence.", unterbrach Azzuro den Streit.
+
+Lawrence beugte sich nachdenklich ueber das Blut und das Brecheisen am Boden.
+"Was ist denn hier passiert?"
+
+"Romeo war hier.", klaerte Azzuro ihn auf.
+
+"War?" Bruder Lawrence sah ihn entsetzt an. "Ich hatte schon den ganzen Tag
+ein ungutes Gefuehl." Er seufzte. "Wenigstens muss ich jetzt die Gruft nicht
+mehr aufbrechen." Behutsam stieg er hinunter.
+
+Mit Grausen liess Lawrence den Blick ueber die Leichen schweifen, dann blickte
+er zu Azzuro auf. "Wie lange?", fragte er leise.
+
+"Ungefaehr eine halbe Stunde."
+
+Bruder Lawrence fluchte so herzhaft, dass Wlad das Maul offen stehen blieb.
+"Fuer einen Priessster hat er einen interessssanten Wortsssatsss.", meinte sie
+beifaellig.
+
+"Dass du das ja nicht petzt." Bruder Lawrence drohte ihr mit dem Finger.
+
+"Ich?" Wlad versuchte, unschuldig auszusehen.
+
+Julia stoehnte und klappte muehsam ein Auge auf. "Wo...?" Sie oeffnete auch
+das andere Auge. "Oh, ja. Eine Gruft. Meine Gruft." Als sie sich aufsetzte,
+fiel ihr Blick auf Lawrence, der sie mit schreckgeweiteten Augen ansah.
+"Bruder Lawrence. Gut. Wo ist Romeo?"
+
+Wortlos deutete Lawrence auf die Leiche. Er raeusperte sich, als Julia einen
+Schrei ausstiess. "Julia, wir sollten hier verschwinden. Ich bringe dich in
+ein Kloster."
+
+"Kloster? Ich will bei Romeo sein!"
+
+"Sei vernuenftig, das geht doch nicht. Er ist tot."
+
+"Dann will ich das auch sein." Sie betrachtete die Phiole in Romeos Fingern.
+"Leer. Du Geizhals, wie soll ich jetzt zu dir kommen?"
+
+Romeo reagierte nicht auf ihre Vorwuerfe, doch eine der drei Tauben auf der
+Wolke ueber ihnen sah sehr betruebt aus.
+
+"Julia..." Bruder Lawrence fasste sie an der Schulter.
+
+"Nein." Julia zog Romeos Dolch aus der Scheide, winkte den Kraehen, der
+Fledermaus und Bruder Lawrence zu und erstach sich.
+
+"Sie hat gewunken." Ulo schluckte.
+
+"Warte, bis wir sie hinter der Buehne sehen. Das gibt Aerger.", meinte Azzuro.
+
+"KANN ICH JETZT?"
+
+"Bedien disss, sssie warten ssson."
+
+"DANKE."
+
+Bruder Lawrence hoerte einen Wachmann und blickte sich wild um. "Ich muss weg
+hier, das ist mir unheimlich." Er raffte seine Kutte zusammen und kletterte so
+geschwind aus der Gruft, dass Ulo anerkennend pfiff.
+
+Der Wachhauptmann kam zusammen mit Paris Pagen herab. "Was fuer eine
+Scheisse." Er seufzte und ging zu seinen Kollegen nach oben. "Durchkaemmt den
+Friedhof. Unten liegen drei Leichen, alle noch warm. Der Taeter kann noch
+nicht weit sein." Er deutete auf einen Gefreiten. "Du gehst und holst Fuerst
+Escalus, die Capulets und die Montagues."
+
+"Wer sind die Leichen?", wollte sein Sergeant wissen.
+
+"Graf Paris, Romeo Montague und - haltet euch fest - Julia Capulet."
+
+"Julia?" Der Sergeant runzelte die Stirn. "Wie kann sie noch warm sein? Ich
+denke, sie ist schon seit zwei Tagen tot?"
+
+"Nein, ist sie nicht.", kraechzte Ulo.
+
+"Tja.", meinte der Hauptmann. "Denkt was ihr wollt, aber die Kraehe hat
+Recht."
+
+Escalus, der sich zwar die Amtsrobe ueber die Schultern geworfen hatte,
+allerdings in der Aufregung vergessen hatte, sich auch Schuhe anzuziehen, sah
+sich verwirrt um. "Womit hat die Kraehe Recht?"
+
+"Hier in der Gruft liegen drei frische Leichen: Romeo, Julia und Paris." Der
+Hauptmann nahm Haltung an.
+
+Frau Capulet, die sich gerade einen Weg durch die versammelte Menge bahnte,
+schrie auf. "Meine Julia stirbt zweimal?"
+
+Auch Escalus konnte es kaum glauben. "Also von Anfang. Wer hat wen
+erschlagen?"
+
+Bruder Lawrence, der zwischen zwei Wachmaennern herangeschleppt wurde wie ein
+Sack Waesche, zupfte sich verlegen an der Nase. "Ich sollte wohl etwas dazu
+sagen."
+
+"Vermutlich." Fuerst Escalus nickte dem Moench zu. "Wenn Sie es koennen."
+
+Bruder Lawrence seufzte. "Ich glaube, ich bin an allem schuld. Also: Romeo und
+Julia haben am Dienstag heimlich geheiratet."
+
+Sowohl die Familie Capulet als auch Herr Montague stoehnten auf und blickten
+unglaeubig in die Runde.
+
+Herr Montague sah Fuerst Escalus aus grossen, traurigen Augen an. "Nicht
+genug, dass meine Frau heute gestorben ist, weil sie es nicht ertragen konnte,
+dass Romeo verbannt ist, stirbt jetzt auch noch mein Sohn."
+
+Romeo, der neben Julia auf der weichen Wolke sass und die Taubengestalt
+abgelegt hatte, um abwesend Ulos Gefieder zu kraulen, lachte auf. "Das ist
+starker Tobak fuer sie."
+
+Julia legte ihre Hand auf seinen Arm. "Das mit deiner Mutter tut mir leid."
+
+Lawrence nickte den Eltern zu. "Es stimmt. Und am Montag hat Romeo auch Tybalt
+erstochen. Deshalb musste er noch vor Sonnenaufgang am Dienstagmorgen aus der
+Stadt verschwinden. Ich nehme doch stark an, dass die Ehe trotzdem
+rechtsgueltig ist. Polly weiss das sicher besser als ich."
+
+Julia kicherte und wurde rot.
+
+"Weil Herr Capulet dann am Dienstag Julia mit Paris verlobt hat, kam Julia zu
+mir und wollte, dass ich ihr helfe." Bruder Lawrence zuckte die Schultern.
+"Ich wusste nichts besseres, als ihr ein Schlafmittel zu geben, dass sie am
+Mittwochabend nehmen sollte, damit alle glauben, sie habe sich vergiftet.
+Gleichzeitig habe ich einen Mitbruder mit einem Brief zu Romeo geschickt.
+Leider hat Herr Capulet dann Dienstag beschlossen, dass die Hochzeit zwischen
+Julia und Paris bereits am Mittwoch stattfinden soll, weshalb Julia das
+Schlafmittel schon am Dienstag nahm. Eigentlich haette die Frist noch
+ausgereicht, um Romeo zu warnen, dass Julia lebt, aber mein Bruder hat mir den
+Brief zurueckgegeben." Lawrence seufzte. "Heute abend kam ich her, damit ich
+Julia aus der Gruft holen konnte und fand Romeo und Paris bereits tot vor."
+
+Escalus nickte bedaechtig. "Gut. Oder vielmehr, nicht gut. Wer kann mir sagen,
+wie Paris hier hin kam?"
+
+Paris Page trat vor. "Ich habe ihn begleitet, weil er hier Blumen auf Julias
+Grab streuen wollte."
+
+"Dabei hat Romeo ihn unterbrochen.", fuegte Balthasar hinzu. "Als ich am
+Donnerstag hier war, um fuer Romeo Neuigkeiten zu erfahren, hoerte ich von
+Julias Tod. Ich ritt also nach Mantua zurueck und Romeo, nehme ich an, kaufte
+sich da ein Gift. Dann kamen wir hierher, wobei Romeo mich glauben machte,
+dass er nur Julia die letzte Ehre erweisen wollte. Er schickte mich weg, aber
+ich sah noch, dass er und Paris aneinandergerieten. Einen Brief hat er noch
+geschrieben." Er reichte Escalus den Umschlag.
+
+"Bist der bessere Fechter." Paris klopfte Romeo auf die Schulter.
+
+"Wir haben eine Ewigkeit Zeit, deinen Stil zu verbessern.", antwortete Romeo.
+
+Escalus las das Schreiben und nickte wieder. "Das ist ein Abschiedsbrief, in
+dem Romeo selbst schreibt, dass er mit Julia verheiratet war."
+
+Herr Montague streckte impulsiv seine Hand nach Herrn Capulet aus. "Verdammte
+Scheisse, wie?"
+
+"Ja, das auch." Misstrauisch blickte Herr Capulet auf die Hand seines
+Erzfeindes, entdeckte kein Messer und schloss ihn dann in die Arme.
+"Versoehnen wir uns?"
+
+Noch ehe Herr Montague antworten konnte, hob Escalus die Hand. "Und ob ihr
+euch versoehnt. Ansonsten stecke ich euch beide in einen Sack und schlage mit
+einem Knueppel drauf."
+
+"Traefe nicht die Verkehrten.", stimmte ihm Herr Montague zu.
+
+"Das haette Escalus lieber gleich tun sollen.", maulte Ulo.
+
+"Hauptsache, es ist endlich Ruhe." Azzuro schmiegte sich an Julia und liess
+sich von dieser kraulen.
+
+"Jawohl." Julia laechelte. "Frieden auf Erden und das Himmelreich fuer Romeo
+und mich."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite28 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite28
new file mode 100644
index 0000000..20aeeae
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite28
@@ -0,0 +1,16 @@
+EPILOG
+
+Hier verlassen wir nun Verona, das sich wie jede andere anstaendige Stadt nun
+nur noch mit einem grossen Buchstaben schreibt, bis wir uns wiedersehen, um
+die Geschichte noch einmal zu erleben.
+
+Ich hoffe, Sie, liebe Leserin, lieber Leser, nehmen den Turtelkraehen ihren
+Vorwitz nicht uebel, denn die Goetter der Mythenwelt haben beschlossen, ueber
+ihre Verfehlungen hinwegzusehen. Also wollen wir nicht kleinlicher sein.
+
+Es bleibt noch hinzuzufuegen, dass sie, nun, da sie gestorben sind, bis zu dem
+Tag im Ferienparadies der Mythen ihre Flitterwochen verleben, bis sie das
+naechste Mal gebraucht werden.
+
+Auf Wiedersehen.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite3 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite3
new file mode 100644
index 0000000..2239446
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite3
@@ -0,0 +1,1023 @@
+DER ERSTE AKT
+ DIE ERSTE SZENE
+An dieser Stelle sollte eigentlich ein Chor auftreten, denn so gehoert es sich
+fuer eine Tragoedie, doch im Zuge der allgemeinen Sparmassnahmen wurde der
+Chor gestrichen und Ulo und Azzuro bekamen zusaetzlich zu ihrer normalen
+Aufgabe die Pflicht aufgebuerdet, Sie, verehrte LeserInnen, ueber die jeweils
+aktuelle Lage auf dem Laufenden zu halten, fuer den Fall, dass Sie eine
+Zusammenfassung oder einen Kommentar wuenschen. Auch wenn Sie dies nicht
+wollen, werden die beiden Sie informieren, denn dafuer werden sie schliesslich
+bezahlt.
+
+Ulo holte tief Luft und setzte sich in Positur. "Two households, both alike in
+dignity, in fair Verona, where we lay our scene..."
+
+"Ach, sei ruhig." knurrte Azzuro.
+
+"Was denn, was denn? Sonst stehst du doch auf die Klassiker?" Ulo mochte es
+gar nicht, mitten in einem Zitat unterbrochen zu werden.
+
+"Denk doch mal an die Leser!"
+
+"Und Leserinnen."
+
+"Ja, die auch. Sie wollen doch nicht ein englisches Zitat lesen."
+
+"Woher weisst du das?"
+
+Bitte stellen Sie sich vor, liebe Leserin, lieber Leser, dass Sie im Theater
+sitzen und sich Ulo nun an Sie wendet. "Sagen Sie mir, was Sie hoeren wollen.
+Jaja, auch Sie, dahinten in der vierzigsten Reihe Parkett, ganz links."
+
+Nun, ich gehe davon aus, dass Sie, auch der Herr ganz links in der vierzigsten
+Reihe Parkett, mit Shakespeare vertraut sind. Daher erspare ich ihnen das
+Zitat und fasse den Inhalt kurz zusammen. Gerade stoesst mich Azzuro an und
+verweist auf die Gewerkschaft. Sie entschuldigen mich bitte, ich ueberlasse
+die Zusammenfassung unseren beiden Turtelkraehen.
+
+"Du oder ich?" Ulo ist weiblichen Geschlechts und immer bereit, Azzuro eine
+unangenehme Aufgabe zu ueberlassen.
+
+"Egal."
+
+"Dann du." Meistens hat Ulo Erfolg mit ihrer Taktik.
+
+"OK. Wir finden uns in Verona wieder, Zeit irgendwann. Zwei Familien leben
+hier."
+
+"Es sind bestimmt noch mehr."
+
+"Das ist doch nicht wichtig, oder? Es geht nur um die Capulets und die
+Montagues."
+
+"Wirklich?"
+
+"Nein, nicht wirklich, aber die beiden sind die wichtigsten, denn sie sind
+schuld daran, dass sich die ganze Stadt in zwei feindliche Lager gespalten
+hat."
+
+"Das ist doch Unsinn. Schuld daran ist niemand anderer als der Autor."
+
+"Ulo!"
+
+"Schon gut."
+
+Azzuro strich mit dem Schnabel ueber das Gefieder. "Aus irgendeinem lang
+vergessenem Grunde liegen die beiden Familien in Fehde miteinander und die
+jungen Leute einer jeden Generation finden immer wieder die Moeglichkeit, die
+Fehde nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Im Laufe der verschiedenen
+Hochzeiten, Geburten und Taufen haben sich alle Bewohner Veronas in irgendeine
+Beziehung zueinander gesetzt und da die Capulets und die Montagues die beiden
+aeltesten Familien sind, haben alle Buerger auch eine Beziehung zu der einen
+oder anderen Familie. Sei es, dass Onkel Adalbert der Vater der Frau war, die
+der junge Montague vor zwanzig Jahren ins Unglueck gestuerzt hat, weil er ihr
+die Rosen nicht gegeben hat, die doch der Bruder des Cousins seines besten
+Freundes ihm ausdruecklich fuer diese Frau uebergeben hatte."
+
+"Du schweifst ab.", tadelte Ulo.
+
+"Aber wie soll ich es denn sonst erklaeren?"
+
+"Ist doch einfach: Verona ist ein Dorf."
+
+"Oh."
+
+Triumphierend blickte Ulo auf ihren Gefaehrten. "Und ein Dorf ist ein Dorf ist
+ein Dorf ist ein Dorf."
+
+"Also gut. Verona ist ein Dorf, das in zwei Teile gespalten ist. Jeder hat
+einen Groll gegen jeden anderen."
+
+"Und jedE hat einen Groll gegen jedE andere." Ulo hatte die bemerkenswerte
+Faehigkeit, Grossbuchstaben auszusprechen.
+
+"Ja." Azzuro seufzte. "Wie auch immer. Die beiden Familien haben jede einen
+Sproessling. Romeo Montague ist ein huebscher Bengel von achtzehn Jahren, der
+eines Tages das Geld und die Fehde von seinem Vater erben wird. Julia, die
+einzige Tochter des Hauses Capulet, wird einmal bildhuebsch, wenn man sie noch
+ein paar Jahre auf die Weide schickt."
+
+"Wie kannst du das sagen?"
+
+"He, sie ist erst dreizehn!"
+
+"Alt genug, um demnaechst verheiratet zu werden. Und bereits jetzt schoener
+als Helena."
+
+"Was hat Helena damit zu tun?" Azzuro duckte sich sicherheitshalber.
+
+"Helena von Troja."
+
+"Ach so, die. Jaja, meinetwegen ist sie schoener als Helena."
+
+"An wen dachtest du denn?", verlangte Ulo zu wissen.
+
+_Sie_ _hat_ _schon_ _wieder_ _diesen_ _Tonfall_, dachte Azzuro. "Niemanden,
+selbstverstaendlich. Ausser dir sehe ich doch keine Frau an, Liebste, das
+weisst du doch."
+
+"Ist auch besser so."
+
+Zwei Maenner betraten den Platz und Azzuro deutete mit dem Schnabel auf die
+beiden.
+
+"Da. Samson und Gregory."
+
+"Was ist mit ihnen?"
+
+"Gleich werden sie mit ihren Saebeln rasseln und..."
+
+"Scht!"
+
+Verlegen blickte Azzuro auf die Frau, die sich gerade ueber den Brunnen beugte
+und Wasser schoepfte. "Ups."
+
+"Du weisst, dass _sie_ uns nicht hoeren duerfen."
+
+"Ja.", antwortete Azzuro kleinlaut. "Ich weiss."
+
+Hier unterbreche ich noch einmal den Lauf der Handlung, um Ihnen, liebe
+Leserin, lieber Leser, zu erklaeren, was Turtelkraehen nun eigentlich sind.
+
+Turtelkraehen, wie der Name vermuten laesst, treten immer paarweise auf. Ein
+Maennchen, in unserem Fall Azzuro, und ein Weibchen, Ulo, wie Sie sich
+bestimmt schon gedacht haben. Was Sie nicht wissen koennen, ist, dass die
+Turtelkraehen ein Geschenk der Goetter sind, und somit keineswegs das, was
+sich ein normaler Mensch wuenschen wuerde. Sie gehoeren zu jeder Geschichte,
+in der Liebende auftauchen. Fragen Sie mich nicht, warum, denn das haben die
+Goetter vergessen zu erwaehnen. Die Aufgabe der Turtelkraehen ist es, die
+Geschichte zu verfolgen und den Goettern der Sagenwelt Bericht zu erstatten.
+Auch dies ist eine Funktion, die von den Goettern unerklaert blieb, doch ich
+wage die Vermutung, dass Goetter zwar allwissend sind, aber dennoch nur zwei
+Augen haben, die noch dazu nicht unabhaengig voneinander funktionieren. Oder,
+um es anders auszudruecken, die Goetter sind wie Kaufhausdetektive, haben ihre
+Augen immer nur auf einem Bengel in zerschlissenen Jeans und haben daher die
+Turtelkraehen als eine Art Videoueberwachung installiert. Geschichten sind wie
+das Endlosband einer telefonischen Warteschleife. Kennen Sie das? Sie warten
+darauf, endlich eine Verbindung zu bekommen und hoeren sich schlecht
+interpretierte Musik in noch schlechterer Qualitaet an, die immer wieder von
+einer mehr oder minder freundlichen Stimme mit _Bitte_ _warten_, _please_
+_hold_ _the_ _line_ unterbrochen wird. Die Unterbrechung ist noch das
+angenehmste am ganzen Band. Wann immer diese Pause kommt, die andeutet, dass
+das Band nun ein Ende erreicht hat, steigt Ihre Spannung und Sie erwarten,
+gleich eine vielleicht nicht ganz so freundliche, dafuer aber menschliche
+Stimme zu hoeren, doch in Wahrheit spult sich das Band nur zurueck, um dem
+Anrufer die Langeweile zu verkuerzen. Falls Sie sich fragen, warum das Band
+dann endlos ist, werden Sie weiter ratlos bleiben muessen, denn darauf wissen
+selbst die Goetter keine Antwort. Bekanntermassen hatten die Goetter ohnehin
+nicht viel damit zu tun, die Warteschleife zu erfinden, dieses zweifelhafte
+Verdienst ist das der Hoelle. Damit soll Ihnen auch nur nahe gebracht werden,
+dass eine Geschichte endlos weitergeht, auch, wenn sie ihr scheinbares Ende
+erreicht hat. Sobald der eine Mensch die Warteschleife verlaesst und der
+naechste vom Besetztzeichen der Langeweile zur Kurzweil der Warteschleife
+vorrueckt, beginnt die Geschichte von vorne.
+
+So erklaert sich, dass Ulo und Azzuro reichlich Zeit hatten, die Geschichte
+kennenzulernen. Waehrend sie fuer die Akteure unseres Dramas jedes Mal neu
+ist, kennen die Turtelkraehen sie auswendig. Warum sie dann trotzdem weiterhin
+den Fortgang beobachten muessen, bleibt unklar, obwohl es vermutlich mit der
+Gewerkschaft zusammenhaengt.
+
+Ulo und Azzuro sitzen auf dem Brunnen und betrachten die Tragoedie, die sich
+vor ihren Augen abspult, wie ein altes Ehepaar die fuenfundzwanzigste
+Wiederholung von Vom Winde Verweht anschaut: Jeder (und jede) weiss, wann der
+(oder die) andere Taschentuecher benoetigt und wann er (oder sie) dem (oder
+der) anderen die Augen zuhalten muss. Leider haben die Turtelkraehen auch eine
+andere Eigenschaft des alten Ehepaares: Wann immer eine besonders gelungene
+Szene kommt, weisen sie einander im Voraus darauf hin und verderben sich damit
+jede Spannung.
+
+Bitte verzeihen Sie die umstaendliche Klammersetzung, aber Ulo besteht darauf.
+Sie, liebe Leserin, lieber Leser, koennen sich mit Sicherheit vorstellen, was
+geschaehe, wenn ein Kinobesucher Scarlett verriete, wie widerlich Rhett sich
+ihr gegenueber verhalten wird. Sie koennen es, nicht wahr? Und daher ist es
+Turtelkraehen strikt verboten, sich ueber Geschehnisse, die der werdenden
+Mutter Zukunft noch nicht einmal Wehen verursachen, zu unterhalten. Ganz
+undenkbar, wenn sie gar das Geschlecht des Kindes verrieten, dass Zukunft
+gebaeren wird!
+
+Kehren wir also zurueck zu unserer Geschichte und hoffen, dass Ulos Ermahnung
+Azzuro von weiteren Verfehlungen abhalten wird.
+
+Wir erinnern uns, dass gerade Samson und Gregory auf den Platz kamen. Samson
+pfiff einer jungen Frau hinterher und handelte sich einen Rippenstoss von
+seinem Freund ein.
+
+"Lass die Maedels in Ruhe, Sam.", verlangte Gregory.
+
+"Ach, komm schon, sie ist wirklich niedlich."
+
+Gregory schaute ueber die Schulter und konnte dem nur zustimmen. "Hey, wonach
+mir jetzt wirklich der Sinn stuende, das waere der eine oder andere Capulet."
+
+Samson grinste. "Am Spiess?"
+
+"Waere doch was, nicht?"
+
+"Und dann haeuten wir ihre Frauen?"
+
+"Faellt dir nichts besseres ein?", fragte Gregory.
+
+"Ich wuesste nichts besseres, als eine Frau mit meinem Spiess zu haeuten."
+
+"Oh, _die_ Haut meinst du. Du solltest Maedchen sagen."
+
+Ulo schuettelte sich und liess etwas fallen, was hier auf mit Ruecksicht auf
+jugendliche Leser (entschuldige Ulo) und Leserinnen nicht naeher benannt
+werden soll.
+
+"Die Kraehe hat mir auf den Kopf ge..." Samson holte ein nicht allzu sauberes
+Taschentuch heraus und wischte sich ueber die beginnende Glatze.
+
+"Das wird dich lehren, du Mistkerl!", kraechzte Ulo.
+
+"Und sie lacht auch noch." Samson fluchte. Er hatte Ulos Worte nicht
+verstanden, da diese klug genug gewesen war, Kraehisch zu sprechen, doch der
+Tonfall war unverkennbar.
+
+"Du spinnst, mein Freund. Seit wann lachen Kraehen? Steck den Saebel weg."
+
+"Ich bring das Vieh um!" Samson war keineswegs der Mann, der seine Emotionen
+kontrollieren konnte oder wollte.
+
+"Dann lass das Ding halt draussen, aber da drueben findest du ein groesseres
+Ziel." Samson grinste breit und entbloesste ein Gebiss, das einen Zahnarzt ein
+Jahr lang ernaehrt haette. "Capulets! Lasst sie mir!"
+
+"Wo mag er das nur aufgeschnappt haben? Im Original steht nichts
+dergleichen.", bemerkte Azzuro verdriesslich.
+
+"Halt! Wenn du so einfach losrennst, ist das nicht gut. Vergiss nie, dass wir
+das Gesetz auf unserer Seite haben wollen." Gregory hielt seinen Kameraden am
+Aermel zurueck.
+
+"Wen?"
+
+"Das Gesetz. Wenn du losstuermst und sie einfach angreifst, sind wir die
+Boesen und bekommen Schwierigkeiten. Also lass mich machen, ich sorge dafuer,
+dass wir in Notwehr handeln."
+
+Samson begriff nicht, was Gregory mit Gesetzen wollte, aber das Wort
+Schwierigkeiten weckte in ihm jene Vorsicht, die allen untergeordneten
+Soldaten dieser und aller anderen Welten gemein ist. Schwierigkeiten, das
+hatte etwas mit wuetenden Vorgesetzten, Latrinenputzen und Wochenenddienst zu
+tun, davon hielt man sich besser fern.
+
+"Zeig ihm den Stinkefinger.", schlug Samson vor.
+
+"Aber nicht doch, dann haetten wir das Gesetz nicht auf unserer Seite."
+Gregory schuettelte vehement den Kopf und streckte nichtsdestotrotz den
+Mittelfinger in unmissverstaendlicher Geste vor.
+
+"Hey, aber du zeigst ihm den Finger? Ich denke, das duerfen wir nicht?" Samson
+verstand seinen Kameraden nicht.
+
+"Wie? Zeigst du den Stinkefinger?", verlangte auch Abraham zu wissen.
+
+"Jawoll, ich zeige den Stinkefinger.", grinste Gregory und betrachtete die
+Hand Samsons, der ihm alles nachahmte.
+
+"Zeigst du ihn am Ende _mir_?" Abraham freute sich sichtlich auf die Antwort.
+
+Samson fluesterte: "Ist das Gesetz auf unserer Seite, wenn ich ja sage?"
+
+"Nein, bloss nicht." Gregory stupste seinen Freund in die Seite. "Lass mich
+machen."
+
+"Also, ich zeige den Stinkefinger, aber wie kommst du nur darauf, dass ich ihn
+dir zeigen koennte? Mein armer Finger! Das taete ich ihm niemals an!"
+
+"Wie war das? Sucht ihr Streit?"
+
+"Welch eine Unterstellung!"
+
+"Schade." Abraham grinste. "Ich sehe eine gute Gelegenheit, euch beiden zu
+zeigen, dass Capulet alle Male besser ist als Montague."
+
+"Pah." Gregory schnaubte.
+
+"Bloedsinn, die spinnen, die Capulets.", fuegte Samson aus tiefster
+Ueberzeugung hinzu.
+
+"Schon wieder!", empoerte sich Azzuro.
+
+"Oh doch, das ist es."
+
+"Ist es nicht."
+
+"Doch."
+
+"Nein."
+
+...
+
+Liebe Leserin, lieber Leser, setzen Sie in Gedanken dieses Auftrumpfen noch
+ein wenig fort. In Anbetracht der Tatsache, dass wir es mit erwachsenen
+Maennern zu tun haben, wollen wir uns nicht etwa Kinder vorstellen, die sich
+ueber die Groesse der Autos ihrer Vaeter streiten, sondern zum Beispiel
+Fussballfans, die sich nicht darueber einig werden koennen, welcher Verein es
+eher verdient hat, den Pokal zu gewinnen. Wie jeder gestandene Fussballfan
+Ihnen bestaetigen kann, haengt der Gewinn des Pokals ja in keiner Weise von
+den Faehigkeiten der Spieler oder des Trainers ab, sondern ausschliesslich von
+der Intensitaet des Glaubens der begeisterten Zuschauer. Fussball, so wissen
+wir, war zu jener Zeit noch nicht erfunden, doch wo immer zwei Mannschaften
+sind, finden sich auch Fans. Den Rest zu erklaeren ueberlasse ich weiseren
+Menschen.
+
+Eines wollen wir aber nicht vergessen: Wo immer sich zwei Trupps von Hooligans
+gegenueberstehen, ist der Fanbetreuer nicht weit und versucht, Frieden zu
+stiften. Gerade erinnerte Samson Gregory an seinen Lieblingsziegelstein.
+Verzeihung, seinen besten Saebelstreich, als Benevolio das nahende Unglueck
+sah.
+
+"Hoert ihr auf!" Benevolio zog seinen eigenen Saebel und schlaegt damit die
+der Kombattanten herunter. "Ihr habt sie wohl nicht mehr alle. Frieden jetzt,
+sonst hol ich die Polizei."
+
+"Hol die Bullen, mein Junge, aber steck den Zahnstocher weg.", knurrte
+Gregory.
+
+Benevolio ruempfte die Nase ueber die ungepflegte Ausdrucksweise. "Lern erst
+mal vernuenftig zu reden, dann hoere ich dir vielleicht auch zu. Und jetzt
+friedlich hier!"
+
+Ulo streckte den Kopf vor. "Ist er nicht ein Schaetzchen, unser Benevolio?"
+
+"Ein wahrer Held.", meinte Azzuro hoehnisch. "Nicht, dass er viel damit
+erreichte."
+
+"Wieso?"
+
+"Guck mal da rueber. Tybalt kommt."
+
+"Der Raufbold der Capulets? Na, dann haben wir ja gleich den schoensten Tanz
+hier."
+
+Ulo reckte den Kopf.
+
+Tybalt fragte nicht lange, sondern zog seinen Saebel blank. "Ja, was haben wir
+denn hier? Benevolio Montague, schau an. Und er hat auch noch zwei Freunde
+dabei. Das macht drei gegen zwei, wenn ich mich nicht taeusche. Schaemt ihr
+euch nicht, oder habt ihr etwa Angst?"
+
+"Schau an, er kann rechnen." Ulo lachte kraechzend.
+
+"Von Muffensausen kann keine Rede sein.", meinte Samson.
+
+Benevolio schenkte Tybalt einen veraechtlichen Blick. "Nein, keine Angst, mein
+Lieber, nur der Wunsch, Frieden zu stiften."
+
+"Indem ihr unsere Leute _umbringt_? Nicht gerade die feine Art, Herr
+Benevolio. Ich werde Ihnen schon zeigen, wie friedlich wir sind, wenn wir
+angegriffen werden."
+
+Sie kennen alle die schoenen Schlaegereien, die zum Western gehoeren, wie der
+rechte Schuh zum linken? Man pruegelt sich und achtet nicht weiter darauf, wen
+man gerade trifft, schliesslich ist jeder, der sich in die Naehe der Keilerei
+wagt entweder beteiligt oder selber schuld. Harmlose Passanten gibt es nicht,
+wer seine Zaehne behalten will, hat nur eine Moeglichkeit, dies zu erreichen:
+Er muss tot spielen und sich der Gefahr aussetzen, harte Tritte gegen weiche
+Teile zu kassieren oder er muss schneller zuschlagen als alle anderen. Binnen
+kuerzester Frist ist eine Schlaegerei im Gange, die ihresgleichen sucht.
+
+Wie immer in solchen Faellen platzt die Polizei mitten hinein, und da ihre
+Angehoerigen ebenfalls Menschen sind, koennen sie nicht umhin, bei der einen
+Partei ein wenig mehr Frieden zu stiften als bei der anderen. Halten wir der
+Polizei, insofern man fuer Individuen einen solch generalisierenden Ausdruck
+verwenden kann, zugute, dass sie bei all ihrer Menschlichkeit und Fehlbarkeit
+nichtsdestoweniger auf Ausgeglichenheit achtet, so dass fuer jeden Anhaenger
+der Capulets auch einer der Montagues eingestellt wird. Oder, um es ein wenig
+polemischer auszudruecken, keine der beiden Seiten bekommt weniger Polizei als
+die andere.
+
+Herr Capulet, der gerade seine Gattin auf einem Spaziergang begleitete, hatte
+seine helle Freude, als er die wunderschoene Pruegelei sah. "Das gibt es ja
+nicht! Ca-Pu-Let, Ca- Pu-Let!"
+
+"Idiot. Und guck nur, er hat einen Morgenrock an.", kommentierte Ulo. "Der
+Kerl ist wirklich senil."
+
+"Lass ihn doch. Der alte Knochen kann nur noch bruellen." Azzuro zuckte die
+Schultern.
+
+"Sollte mich wundern, wenn er es dabei beliesse." Ulo kannte ihre Pappenheimer.
+
+"Verdammt, wir verlieren! Mein Schwert!"
+
+Frau Capulet, jeder Zoll eine Dame und sich voellig im Klaren ueber den
+Zustand ihres Gatten, laechelte ein wenig. "Du meinst gewiss deine Kruecke,
+mein Schatz." "Ich meine mein Schwert."
+
+"Sag ich doch.", erwiderte seine Gattin malizioes.
+
+Herr Capulet, der ahnte, was ihn daheim erwartete, wenn er seiner Gattin jetzt
+widerspraeche, zuckte nur die Schultern und begnuegte sich damit, die
+Capuletanhaenger anzufeuern und uebersah in seinem Eifer ganz und gar, dass
+inzwischen auch Herr Montague mit seiner Frau das Schlachtfeld betreten hatte.
+Herrn Montague war die Gestalt seines Lieblingsfeindes allerdings keineswegs
+entgangen. "Du hinterhaeltiger Sack! Wozu hast du deine Leute angestiftet!" Er
+stuerzte mit erhobener Faust auf Capulet zu. "Du, du..."
+
+"Du Capulet.", soufflierte Azzuro und handelte sich einen zornigen Blick von
+Ulo ein. Dankbar nahm Montague die Hilfestellung an. "Du _Capulet_, dir zeig
+ich, was ein echter Montague ist!"
+
+"Jetzt wird es erst lustig.", freute sich Ulo und setzte sich in Positur.
+"Bestimmt bekommen wir gleich eine bilderbuchreife Herzattacke zu sehen."
+
+"Nichts da." Azzuro deutete mit dem Schnabel auf die Polizisten. "Da, siehst
+du? Sie haben es geschafft, die beiden Seiten zu trennen."
+
+Ulo seufzte. "Schade."
+
+Die Polizisten hatten die beiden feindlichen Seiten saeuberlich aussortiert
+und an den gegenueberliegenden Seiten des Platzes Aufstellung nehmen lassen.
+Zu jener Zeit hielt man sich nicht lange damit auf, die Personalien
+festzustellen, die Raufbolde abzufuehren, auszunuechtern und nach einigen
+Wochen oder Monaten vor Gericht zu stellen, man sammelte die Ueberreste der
+Pruegelei ein und fuehrte sie dem Richter einfach vor, der lange nicht so
+ueberlastet war, wie es die Gerichte in unserer leidgeplagten Zeit sind. So
+geschah es auch jetzt. Das Gericht, in Gestalt des Buergermeisters Escalus
+betrat den Gerichtshof, will sagen, den Marktplatz, und nahm am Brunnen
+Aufstellung.
+
+"Was ist hier los?", verlangte Escalus zu wissen.
+
+"Sie haben sich gepruegelt.", bemerkte Ulo leise.
+
+"Danke, soviel kann ich selber aus den blutigen Nasen ablesen." Escalus
+ignorierte die fragenden Blicke, denn er wusste ja nicht, dass er als Einziger
+Ulos Worte gehoert hatte. "Mir reicht es jetzt, Herrschaften. Geht es schon
+wieder um die alte Fehde?" Montague und Capulet, beides Maenner, die fuer ihre
+Angestellten und Anhaenger einstanden, nickten betreten.
+
+"Ich habe die Nase voll. Statt euch wie anstaendige Menschen zu benehmen,
+pruegelt ihr euch auf offener Strasse, als gaebe es keine zivilisierte Art,
+die Angelegenheit zu regeln."
+
+"Hoert, hoert." Azzuro grinste.
+
+"Warum erfindest du nicht den Fussball?", fragte Ulo so leise, dass wieder nur
+Escalus sie hoeren konnte.
+
+Wenn die Goetter der Mythenwelt Ulo jetzt gehoert haetten, waere sicherlich
+ein Blitz vom Himmel gekommen und haette sie erschlagen. Doch die Goetter
+waren anderweitig beschaeftigt, so kam es, dass Ulo ungeschoren davonkam und
+statt des strafenden Blitzes einer der Eingebung einschlug. Er traf auch nicht
+Ulo, in deren Kopf schon genug mehr oder minder dumme Ideen herumspukten,
+sondern Escalus, der tief Luft holte und die grandiose Idee in seinem Hirn
+speicherte, wo sie bis zu ihrer Reife liegen sollte. _Eines_ _Tages_, so
+dachte sich Escalus, _wird_ _die_ _Welt_ _friedlicher_ _sein_. _Dann_ _tragen_
+_wir_ _unseren_ _Streit_ _nicht_ _mehr_ _mit_ _Waffengewalt_ _aus_, _sondern_
+_spielen_ _statt_ _dessen_ _Fussball_. _Das_ _wird_ _eine_ _bessere_,
+_weisere_ _Welt_ _sein_, _ganz_ _bestimmt_. _Dann_, _eines_ _schoenen_
+_Tages_, _werden_ _zwei_ _verfeindete_ _Lager_ _ihre_ _besten_ _Leute_
+_auswaehlen_ _und_ _sie_ _in_ _fairem_ _Wettkampf_ _ihren_ _Streit_ _beilegen_
+_lassen_. _Ja_, _das_ _wird_ _wirklich_ _eine_ _bessere_ _Welt_ _sein_. _Ich_
+_muss_ _mir_ _nur_ _noch_ _ueberlegen_, _wie_ _man_ _Fussball_ _spielen_
+_soll_.
+
+Halten wir Escalus zugute, dass er noch nichts von Fans wissen konnte.
+
+"Das ist jetzt das dritte Mal, meine Herren. Dreimal hat euer verfluchter
+Haendel schon die ganze Stadt in Aufruhr gestuerzt."
+
+Er haette hinzufuegen koennen, dass bei jeder dieser Auseinandersetzungen
+Steuerzahler starben oder fuer laengere Zeit arbeitsunfaehig wurden, so dass
+man ihm persoenlichen Schaden zufuegte, aber ein solcher Mann war Escalus
+nicht. Statt dessen dachte er nur an die Menschen, die durch diesen dummen
+Streit keine Ruhe fanden und nie wussten, ob sie am naechsten Morgen ihre
+Stadt noch so vorfinden wuerden, wie sie am Abend, als sie sich schlafen
+legten, noch gewesen war. Wer konnte sagen, ob nicht am naechsten Tag alles in
+Schutt und Asche lag, was noch am Vortag als fuer die Ewigkeit gebaut
+ausgesehen hatte? Wer wusste, ob und wann der Streit zwischen den beiden
+Familien eskalierte? Wer konnte guten Gewissens _Bis_ _morgen_ zu seinen
+Freunden sagen, wenn er nicht wusste, ob er nicht beim Ueberqueren des Marktes
+alle Gedanken an ein Morgen gegen die unendliche Gleichgueltigkeit des Todes
+eintauschte? Haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser, jemals eine Dorfkirmes
+besucht? Wenn nicht, empfehle ich Ihnen, sich ein solches Spektakel einmal
+anzusehen. Vielleicht gehen Sie am Samstagabend hin, wenn die jungen Maenner
+des Oberdorfes sich zum Bier an einem der drei Bierstaende treffen, waehrend
+die des Unterdorfes am zweiten stehen und die Erwachsenen, Distinguierten,
+Weiseren, in der Mitte zwischen den beiden Bierstaenden bei einem Glas sitzen
+und ueber Politik sprechen, waehrend sie darauf warten, dass der Spass
+anfaengt. Betrachten Sie die Szene und stellen Sie sich vor, dass statt der
+Faeuste Messer und Degen im Einsatz sind, dann koennen Sie sich in Escalusens
+Lage versetzen, der nichts anderes will, als endlich Frieden in seiner Stadt -
+und allen Menschen ein Wohlgefallen.
+
+Escalus war ein praktischer Mann, auch wenn ihm die Idee von einem Spiel, dass
+die Geschicke der Menschheit entschiede, ausnehmend gut gefiel. Moralische
+Skrupel plagten ihn weniger als die Probleme, die sich aus einer Fortsetzung
+des Streits ergaben. "Geht mir aus den Augen und wieder an eure Arbeit, Leute.
+Und benehmt euch wie Menschen, statt euch wie Tiere gegenseitig zu
+zerfleischen." Er schielte ein wenig, um beide Seiten des Marktplatzes
+gleichzeitig scharf ins Auge zu fassen. "Damit das eine klar ist: Ich dulde
+nicht, dass ihr euch weiterhin daneben benehmt. Wenn ich einen erwische, der
+sich mit einem anderen schlaegt, schlage ich mit der Faust dazwischen und
+lasse ihn auf der Stelle enthaupten. Verstanden?" Escalus wartete vergebens
+auf das verlegene Fuessescharren, das eine solche Drohung eigentlich
+hervorrufen sollte. Langsam, ein wenig widerstrebend machten sich die Buerger
+wieder auf den Weg zu ihren Haeusern und ihrer Arbeit. Capulet, immer noch in
+seinem gaenzlich unpassenden Morgenmantel, folgte Escalus zu dessen Buero, um
+dort zu einer Geldstrafe verdonnert zu werden, denn schliesslich war bei dem
+Streit ein Sachschaden entstanden, den Escalus ersetzt sehen wollte. Es
+interessierte Escalus nicht im geringsten, wer den Streit heute vom Zaun
+gebrochen hatte, solange er sowohl von Capulet als auch von Montague eine
+finanzielle Entschaedigung erhielt. Darin unterschied sich Escalus wenig von
+den heutigen Kommunen, die sich auch nicht besonders darum kuemmern, ob
+Nachbars Hund auf die Strasse lief und damit ursaechlich verantwortlich dafuer
+war, dass Herr Mueller oder Frau Schmitz gegen die Ampel fuhr - zumindest
+solange nicht, wie die Ampel bezahlt wird.
+
+Lassen wir also Escalus seinen Schadenersatz kassieren und folgen Ulo und
+Azzuro, denen es auf dem Marktplatz zu langweilig wurde, bis zu Montagues
+Haus, wo sich Benevolio Herrn Montague gegenueber rechtfertigen muss.
+
+"Ehrlich, Onkel, ich hatte ueberhaupt nichts mit der ganzen Angelegenheit zu
+tun."
+
+"Das sagst du jetzt.", regte sich Herr Montague auf.
+
+Frau Montague hatte als kluge Hausfrau nichts dafuer uebrig, ueber vergossene
+Milch zu klagen. "Wo steckt eigentlich Romeo?"
+
+"Lass Romeo jetzt, Liebste. Also, mein lieber Neffe, was war los?"
+
+"Also, da waren dieser Capulet, der sich mit Samson und Gregory angelegt
+hatte. Offenbar wollte er sich pruegeln, als ich dazu kam."
+
+"Eine Gelegenheit, die du dir nicht entgehen lassen konntest, nicht wahr?",
+fragte Herr Montague scharf.
+
+"Keineswegs, Onkel, ich habe nur versucht, die drei zu trennen. Tja, und dann
+kam Tybalt Capulet dazu."
+
+"Nur gut, dass Romeo nicht dabei war, dieser Tybalt haette ihn am Ende
+verletzt.", liess sich Frau Capulet vernehmen.
+
+"Die stellt sich vielleicht wegen des Bengels an.", knurrte Ulo von einem Ast,
+der, als haetten die Goetter ihn extra dort wachsen lassen, gerade so weit an
+das Fenster heranreichte, dass die beiden Turtelkraehen das Gespraech im
+Innern des Hauses mitverfolgen konnten.
+
+"Sie gibt nicht auf.", meinte Azzuro. "Was hat sie denn mit dem Jungen?"
+
+"Ach, wahrscheinlich ist er wieder hinter irgendeiner Frau her und heult sich
+deswegen die Augen aus." Ulo hielt nicht viel von Romeo.
+
+"Er ist halt jung." Azzuro hatte fuer das Verhalten Romeos deutlich mehr
+Verstaendnis.
+
+"Tybalt missverstand die Situation und hoerte mir auch nicht zu, als ich es
+ihm erklaeren wollte."
+
+"Sieht ihm aehnlich." Herr Montague kannte Tybalts schlechten Ruf.
+
+"Naja.", machte Benevolio gedehnt. "Ich musste mich doch gegen ihn
+verteidigen."
+
+Erinnern Sie sich, liebe Leserin, lieber Leser, wie Gregory sich eingangs
+ueber Notwehr aeusserte? Er hatte offenbar Erfolg mit seiner Taktik. Nur mit
+Buergermeister Escalus hat Gregory nicht gerechnet. Wenn Herr Montague
+wuesste, wie die Notwehr zustande kam, zoege er die Geldstrafe, die er nun zu
+zahlen hat, sicherlich von Gregorys Sold ab.
+
+"Wo ist denn nur Romeo?" Frau Montague war offensichtlich nicht bereit, die
+Sache auf sich beruhen zu lassen.
+
+"Er hat sich wieder eingeschlossen.", antwortete Benevolio.
+
+"Was heisst das?", verlangte Frau Montague mit der Verve einer besorgten
+Mutter zu wissen.
+
+"Weiss sie es am Ende wirklich nicht?", ueberlegte Ulo laut.
+
+"Wahrscheinlich nicht. Muetter nehmen ja immer nur das beste von ihren Kindern
+an." Azzuro zuckte mit den Schultern.
+
+"Es heisst, dass er sich in seinem Zimmer eingeschlossen und die Vorhaenge
+zugezogen hat.", antwortete Benevolio.
+
+"Er hat die Vorhaenge zugezogen?" Frau Montague mochte an ein solch
+unsittliches Verhalten bei ihrem Sohn nicht glauben. Wie Ihnen jedermann
+bestaetigen kann, sind am hellichten Tage zugezogene Vorhaenge ein deutliches
+Anzeichen liederlichen Lebenswandels, den Frau Montague ihrem Sohn nie
+gestattet haette. Zumindest, so koennen Sie es in jedem Dorf lernen, zieht man
+morgens die Vorhaenge auf und wahrt damit den Schein.
+
+"Sage ich doch, liebe Tante. Ausserdem hat er einen riesigen Vorrat an
+Taschentuechern."
+
+"Was will er denn damit?", wollte nun auch Herr Montague wissen.
+
+"Ist doch klar.", murmelte Azzuro.
+
+"Komm, das muss ich mir ansehen." Ulo grinste haemisch.
+
+Sie flogen um das Haus herum, denn im Gegensatz zum Wohnzimmer lagen die
+Schlafzimmer auf der Rueckseite des Hauses, zum Garten hinaus.
+
+"Hoer dir das an!" Ulo hatte ihre helle Freude an Romeos lautem Gejammer und
+Gestoehne.
+
+"Was hat er denn, der arme Kleine." Auch Azzuro hatte kein Mitleid fuer
+Menschen, die es so sehr uebertrieben.
+
+"Er hat Liebeskummer."
+
+"Och, da _tut_ er mir aber leid."
+
+"Ach, Rosaline!", erscholl es von drinnen, gefolgt von einem tiefen Seufzer.
+
+"Rosaline heisst sie also.", bemerkte Ulo ueberfluessigerweise.
+
+"Nicht Julia?"
+
+"Noch nicht, das kommt erst noch."
+
+Romeo, der den Kopf aus dem Fenster gesteckt hatte, warf einen verbluefften
+Blick auf die Kraehen. "Oh nein, meine einzige und wahre Liebe heisst
+Rosaline."
+
+Azzuro ueberlegte, wie er seinen Fehler wieder wett machen konnte. Er schaute
+schnell zu Ulo, doch auch diese schien zu betroffen zu sein, um sein Vergehen
+gegen die elementarsten Regeln des Turtelkraehendaseins den Goettern zu
+petzen.
+
+"Ganz bestimmt ist sie das.", versicherte Azzuro schnell. "Sie ist ja auch
+wunderschoen."
+
+Er trippelte verlegen von einem Fuss auf den anderen.
+
+"Ja, das ist sie. Aber wer ist Julia?"
+
+"Das braucht dich doch nicht zu interessieren, schliesslich ist Rosaline deine
+einzige Liebe."
+
+"Hm." Romeo ueberlegte einen Moment, dann brach er wieder in Traenen aus. "Ja,
+das ist sie. Und nie hat ein Mann eine so herzlose Frau geliebt."
+
+"Sie ist gemein zu dir?", fragte Azzuro.
+
+"Gemein ist gar kein Ausdruck. Ach, wenn ich nur wuesste, was ich tun muss, um
+sie zu ueberreden."
+
+Benevolio bollerte gegen Romeos Tuer und verlangte von seinem Cousin
+eingelassen zu werden, was Ulo und Azzuro zum Anlass nahmen, sich schleunigst
+zu verdruecken.
+
+"Du bist wohl wahnsinnig geworden!", schnauzte Ulo ihren Gefaehrten an.
+
+"Wer ahnt denn, dass der dumme Kerl ausgerechnet in diesem Moment aus dem
+Fenster guckt." verteidigte sich Azzuro.
+
+"Hoffentlich geht das gut."
+
+"Ach, da mach dir mal keine Sorgen. So wie der Junge gebaut ist, hat er
+Rosaline und Julia morgen vergessen und rennt einer dritten hinterher."
+
+"Wie kommst du denn darauf?"
+
+"Ist doch klar. Er ist achtzehn, aus guter Familie und reich. Wie sollte er da
+nicht ausreichend Maedchen finden, denen er unter die Roecke schauen kann?"
+Azzuro blickte auf seinen eigenen reichen Erfahrungsschatz zurueck.
+
+"Du denkst auch immer das schlechteste."
+
+"Aber nein. So sind die jungen Burschen nun mal. Fuer ihn ist es einfach chic,
+Liebeskummer zu haben."
+
+"Gut, dass du das hinter dir hast." Ulos Stimme liess vermuten, dass sie
+diesen Satz als Mahnung verstanden wissen wollte.
+
+"Hoefische Minne hat mir noch nie gelegen.", verteidigte sich Azzuro.
+
+"Ja, ich weiss." Ulo seufzte und gab sich fuer einige wenige Augenblicke ihren
+Traeumen hin.
+
+"Hoer auf damit, du weisst ja gar nicht, wovon du da traeumst." Azzuro kannte
+seine Gefaehrtin.
+
+"Ach, weiss ich nicht?"
+
+"Nein. Wenn du gewollt haettest, dass ich dich minne, dann haettest du mich
+niemals erhoeren duerfen."
+
+"Hm, haette ich besser getan, ja."
+
+"Versteh doch. Ich liebe dich ja, aber ich minne dich nicht. Zur Minne
+gehoert, dass man die angebliche Geliebte nie bekommen kann."
+
+"Wie kommst du denn darauf?"
+
+"Na, Minne hat nicht viel mit erfuellter Liebe zu tun, sondern mehr mit
+Aus-Der-Ferne- Schmachten."
+
+"Oh?" Ulos Stimme bekam eine deutliche Spitze. "Du vermisst mich also nicht,
+wenn ich nicht bei dir bin?"
+
+"Du bist doch nie von mir weg.", verteidigte sich Azzuro. "Und ueberhaupt,
+lenk nicht vom Thema ab."
+
+"Wer lenkt denn hier ab? Wahrscheinlich vergnuegst du dich ohnehin mit
+irgendeinem Spatzenflittchen, wenn ich mal nicht in der Naehe bin."
+
+Azzuro, der genau wusste, welche Richtung die Diskussion nehmen wuerde,
+betrachtete betont interessiert die Vorgaenge innerhalb Romeos Zimmer und zog
+es vor, nicht zu antworten.
+
+Benevolio hatte es inzwischen geschafft, Romeo dazu zu ueberreden, die Tuer zu
+oeffnen und ihn einzulassen. "Guten Morgen, Romeo.", begruesste er seinen
+Vetter froehlich.
+
+"Ist es denn Morgen?", fragte Romeo duester.
+
+"Und was fuer einer. Los, mach die Vorhaenge auf und schau dir den wunderbaren
+Sonnenschein an. Hoer nur, wie die Voegel singen." Benevolio riss die schweren
+Vorhaenge zur Seite und erblickte die beiden Kraehen. "Naja, vielleicht singen
+sie nicht ganz so schoen, aber die Sonne scheint auf jeden Fall."
+
+"Es ist schrecklich, aber ich bin so traurig, dass ich gar nicht sehen will,
+wie die Sonne scheint, denn das sieht so aus, als wolle sie mich verspotten."
+
+"Keineswegs will sie das. Sie hat nichts anderes im Sinn, als dich
+aufzuheitern."
+
+"Ist er irre?", fragte Ulo leise.
+
+"Aber nein. An ihm ist bloss eine Krankenschwester verloren gegangen.",
+bemerkte Azzuro.
+
+"Was macht dich denn so traurig, Romeo? Willst du es mir nicht erzaehlen?"
+fragte Benevolio.
+
+"Er ist wirklich ein Schaetzchen." Benevolio hatte unzweifelhaft Ulos Herz
+fuer sich gewonnen.
+
+"Ein Psychiater koennte er auch sein." Azzuro konnte dem freundlichen
+Benevolio nicht ganz so viel abgewinnen.
+
+"Mir ist langweilig, weil ich das nicht habe, was mir die Langeweile
+vertreibt.", antwortete Romeo.
+
+"Er will eine Modelleisenbahn?", vermutete Azzuro.
+
+Benevolio hatte offenbar ebenfalls keine Vorstellung von dem, was seinem
+Freund die Langeweile vertreiben koennte. "Was liebst du denn so sehr?"
+
+"Nicht was, sondern wen."
+
+"Liebe ist doch etwas schoenes, warum macht sie dich bloss so traurig?"
+
+"Weil ich Liebe gebe und keine bekomme. Ich fuehle mich wie eine leere
+Flasche. Das, was einmal in mir war, wollten alle haben, aber jetzt, da ich
+nur noch eine leere Flasche bin, gibt es niemanden mehr, der mich wieder
+fuellen wuerde."
+
+"Eine Flasche ist er allerdings.", bemerkte Ulo.
+
+"Nein, ist er nicht.", wies Benevolio sie streng zurecht. "Moment, seit wann
+koennen Kraehen reden?"
+
+"Seit Maenner Flaschen sind.", versetzte Ulo schnippisch.
+
+"Lass doch die bloeden Kraehen, Benevolio." Romeo mochte es gar nicht, wenn
+man sich nicht so leicht von ihm ablenken liess.
+
+Azzuro stiess Ulo mit einem gekonnten Schubs vom Ast und trieb sie zu einem
+Baum in sicherer Entfernung von Romeos Zimmer. "Halt bloss deinen vorlauten
+Schnabel!"
+
+"Er hat uns bloed genannt."
+
+"Ja."
+
+"Und das aergert mich."
+
+"Aha?"
+
+"Weil ich nicht bloed bin."
+
+"Du darfst in _ihrem_ Beisein trotzdem keine Kommentare machen, das weisst
+du."
+
+"Pah."
+
+"Weisst du es, oder nicht?"
+
+"Ja, ich weiss es. Aber er ist wirklich eine Flasche."
+
+"Das habe ich nicht bestritten. Wenn du jetzt deinen vorlauten Schnabel halten
+kannst, koennen wir wieder zurueck und uns den Rest ansehen."
+
+Ulo antwortete nicht, sondern flog wieder zu ihrem Ast und spaehte durch das
+Fenster auf die zuckenden Schultern Benevolios.
+
+"Lachst du mich aus?", fragte Romeo.
+
+"Mitnichten." Benevolios Stimme klang so ernst, dass selbst in Ulo Zweifel
+erwachten.
+
+"Eigentlich weine ich."
+
+"Warum denn das?"
+
+"Weil du so arm dran bist, lieber Romeo."
+
+"Hoer auf, bitte. Wenn du jetzt auch noch weinst, fuehle ich mich nur noch
+elender. Wenn das ueberhaupt geht."
+
+"Jaja, so geht das mit der Liebe." Benevolio grinste duemmlich.
+
+"Ja, genau so. Liebe, das ist ein Meer."
+
+"Ein Meer? Wie kommst du denn darauf?"
+
+Azzuro liess sich neben Ulo nieder.
+
+"Achtung, Romeo wird poetisch.", warnte Ulo ihren Gefaehrten.
+
+"Ein Meer, weil Traenen salzig sind und reichlich fliessen, wenn Liebe im
+Spiel ist."
+
+"Aha. Ja, ich glaube, ich weiss, was du meinst." Benevolio war prosaischer als
+sein Freund.
+
+"Ich glaube, ich mache einen Spaziergang." Romeo machte keine Anstalten,
+aufzustehen, sondern seufzte nur tief.
+
+"Immer langsam, ich weiss doch noch nicht alles, das waere gemein, wenn du
+mich jetzt so stehen liessest."
+
+"Ich bin sowieso nicht hier. Der echte Romeo ist woanders."
+
+"Und wo?"
+
+"Du willst wohl wissen, wie sie heisst?"
+
+"Gut gefolgert, lieber Watson."
+
+"Ich werde noch wahnsinnig!", stoehnte Azzuro.
+
+"Was ist denn los?" Ulo warf ihm einen verwirrten Blick zu.
+
+"Dauernd zitieren sie aus fremden Quellen, das macht mich irre."
+
+"Keine Sorge, du wirst dich nicht anders fuehlen als vorher." Ulo grinste.
+
+"Also soll ich dir vorstoehnen, wie sie heisst?", fragte Romeo mit einem
+Grinsen.
+
+"Es reicht, wenn du es mir einfach sagst.", antwortete Benevolio.
+
+"Klar, ich mache jetzt voellig einfach mein Testament."
+
+"Nana, so weit ist es noch nicht. Du bist ja noch gruen hinter den Ohren."
+Benevolio lachte.
+
+"Pfft.", machte Romeo. "So gruen bin ich nicht mehr, dass ich nicht weiss, wie
+man liebt."
+
+"Das wiederum habe ich nicht bezweifelt. Nun sag endlich, wie heisst sie?"
+
+"Sie ist eine Frau."
+
+"Hm, dachte ich mir. Zumindest hatte ich keinen Grund, etwas anderes
+anzunehmen."
+
+Romeo streckte seinem Vetter die Zunge heraus. "Und schoen ist sie auch."
+
+"Es war mir ebenfalls klar, dass du kein Kostveraechter bist."
+
+"Nein, ich verhungere lieber. Sie will mich nicht."
+
+"Klug und geschickt ist sie also auch noch?"
+
+"So geschickt, dass Cupidos Pfeil sie nicht trifft. Immer duckt sie sich weg."
+
+Wir wollen hier anmerken, dass auch Cupido zu jeder anstaendigen
+Liebesgeschichte gehoert. Auch zu den unanstaendigen, aber von denen reden wir
+hier lieber nicht, denn es mag ja sein, dass unter Ihnen, liebe Leserinnen,
+liebe Leser, Minderjaehrige sind. Kennen Sie Cupido? Das ist der kleine, dicke
+und nackte Bengel, den Sie auf fast jedem barocken Bild betrachten koennen.
+Damals hatte man eine Vorliebe fuer das Kerlchen, weil ein nackter Saeugling
+mit einem Bogen einfach lustig aussieht. Auf diese Weise gaben unsere
+Vorfahren dem im Grunde ernsten Ding Liebe noch eine amuesante Wendung. Bitte
+verwechseln Sie unseren kleinen Freund nicht mit den Engeln, die sind zwar
+auch nackt, klein und dick, haben aber keinen Bogen in den pummeligen
+Faeustchen.
+
+Romeo stellt sich Cupido noch nicht ganz so dick vor, dafuer sind seine Augen
+verbunden. Zu Romeos Zeiten, in jener mythischen und so ganz und gar
+unwirklichen Zeit, sah Cupido noch nicht, wen er mit seinen Pfeilen traf. Man
+koennte denken, dass dies zu allerlei Verwirrung gefuehrt haben muss, etwa,
+wenn sein Pfeil eigentlich dem Schaefer galt, der unaufmerksame Bengel
+allerdings eines der Schafe traf, doch scheint dies so selten der Fall gewesen
+zu sein, dass uns von solchen Geschehnissen nichts ueberliefert wurde. So
+muessen wir annehmen, dass damit lediglich das Sprichwort illustriert werden
+soll, das sagt: Wo die Liebe hinfaellt, da waechst kein Gras mehr.
+
+"Schlimmer noch." Jetzt stoehnte Romeo wirklich. "Sie ist eine wahre Diana,
+was das Ausweichen angeht."
+
+Sie erinnern sich sicher an Diana, liebe Leserin, lieber Leser. Sie war die
+Goettin der Jagd und Jungfrau von Beruf. Nichts und niemand konnte sie dazu
+bringen, sich mit einem Mann, gleich ob Gott oder Mensch, einzulassen. So
+schlimm trieb sie es, dass ein Mann zur Strafe, weil er ihr beim Baden
+zugesehen hatte, in einen Hirsch verwandelt und von seinen eigenen Hunden
+gefressen wurde. Diese Anekdote sagt ebensoviel ueber die Intelligenz eines
+Hundes wie ueber die des Mannes aus, denn beide vergassen ihre gesamte
+Erziehung. Die Hunde, als sie den Hirsch rochen, der Mann, als er die Frau
+sah.
+
+"Eine Diana, wie? Dann hat sie wohl lebenslange Keuschheit gelobt?"
+
+Romeo gab ein Geraeusch von sich, dass dem des gestellten Hirsches aehnlich
+sein mochte. "Was soll ich nur machen? Sie ist wunderschoen und es ist
+geradezu ein Frevel, dass sie ins Kloster will, denn damit verzichtet sie auch
+darauf, ihre Schoenheit an die Nachwelt zu ueberliefern."
+
+"Noch ist nicht aller Tage Abend. Vielleicht bekommt sie ja trotzdem Kinder."
+
+"Trotz der Keuschheit? Das geht nicht."
+
+"Stimmt.", grinste Ulo. "Das gute Maedchen ist wohl lesbisch, wie?"
+
+Azzuro zuckte die Schultern. "Wer weiss das schon?"
+
+"Hm, wenn ich nur unter Frauen sein wollte, ginge ich auch ins Kloster."
+
+Azzuro lachte. "Spielt es eine Rolle? Ich meine, wenn sie ihn nicht will, dann
+kann er sich auf den Kopf stellen und mit den Fuessen Hurra schreien, er wird
+nicht erhoert."
+
+"Grausame Welt.", seufzte Romeo von drinnen. "Ich kann einfach nicht an sie
+herankommen. Sie ist schoen, sie ist klug und ihre Weste ist so weiss wie
+Schnee. Nichts, aber auch gar nichts gibt mir eine Moeglichkeit, sie zu
+erpr..." Er unterbrach sich schnell.
+
+"Wollte er eben erpressen sagen?" fragte Ulo.
+
+"Ich nehme es an. Warum?"
+
+"Maenner!"
+
+"Du meinst Menschen." korrigierte Azzuro sie.
+
+"Ich meine Maenner. Wenn ich noch ein einziges Mal hoere, dass ein Mann eine
+Frau rein und keusch nennt, weiss ich, was ich davon zu halten habe."
+
+"So typisch ist Romeo nun auch wieder nicht."
+
+Ulo schob den Einwand mit einer ungeduldigen Bewegung ihres Fluegels beiseite.
+"Ich werde nie wieder einem Mann weiter trauen, als ich ihn spucken kann."
+
+"Wir koennen nicht spucken, wir sind Voegel."
+
+"Eben."
+
+Azzuro schuettelte den Kopf ueber soviel Unvernunft. "Du brauchst ja auch
+keinem Mann zu trauen, du hast ja mich."
+
+"Um so schlimmer."
+
+"He!", machte Azzuro.
+
+Benevolio betrachtete seinen Freund besorgt. "Lass dir einen Tip geben, Romeo.
+Vergiss sie."
+
+"Vergessen? Sie? Genauso gut koennte ich das Atmen vergessen."
+
+"Kann er doch gar nicht.", meinte Azzuro.
+
+"Das will er damit ja sagen.", informierte ihn Ulo.
+
+"Ich sag dir, wie du sie vergessen kannst." Benevolio sah sich genoetigt, ein
+wenig lauter zu sprechen, um das Geschrei der beiden Kraehen vor dem Fenster
+zu uebertoenen. "Schau dich einfach ein wenig um. Andere Muetter haben auch
+schoene Toechter."
+
+"Ach, damit machst du es ja nur noch schlimmer. Wenn ich andere Frauen sehe,
+vergleiche ich sie immer mit ihr und dann haben die anderen verloren. Lass
+mich lieber allein, ich will in meinem Schmerz ertrinken."
+
+"Er koennte ihn ersaeufen.", schlug Ulo vor.
+
+"In Schnaps?", fragte Azzuro.
+
+"Worin sonst? Meinst du, er versuchte, ihn mit einem Stein zusammen in einen
+Sack zu stecken und in den Fluss zu werfen?"
+
+Benevolio kannte das Leid der Jugend und grinste verschaemt. "Warte ab, ich
+lasse mir was einfallen."
+
+Kaum hatte Benevolio den Raum verlassen, als Romeo sich auf das Bett warf und
+zum Steinerweichen schluchzte.
+
+"So ein Jammerlappen.", bemerkte Ulo.
+
+"Nun hoer schon auf, er ist noch jung und er ist verliebt."
+
+"Schon gut, das ist der Freibrief fuer jede nur denkbare Bloedheit."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite4 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite4
new file mode 100644
index 0000000..3041d58
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite4
@@ -0,0 +1,258 @@
+DER ERSTE AKT
+ DIE ZWEITE SZENE
+
+Ulo und Azzuro beschlossen, Romeo nicht weiter dabei zuzusehen, wie er sich
+seinem Liebeskummer hingab, sondern lieber zum Haus Capulets zu fliegen. Im
+Wohnzimmer der Villa Capulets fanden sie den inzwischen angezogenen Hausherren
+mit seinem Freund Paris.
+
+"Noch so ein Stutzer.", bemerkte Azzuro und deutete mit dem Schnabel auf
+Paris.
+
+"Was hast du denn gegen ihn?", fragte Ulo. "Ich finde, er hat einen
+knackigen..."
+
+"Ulo!"
+
+"...Ausdruck im Gesicht.", schloss Ulo lahm.
+
+"Seit wann gefallen dir denn Menschen?" Azzuro verstand seine Gefaehrtin
+nicht.
+
+"Es ist gut, dass ich so alt bin.", raesonierte Capulet drinnen.
+
+"Pfft.", machte Azzuro. "Das nennt man dann aus der Not eine Tugend machen."
+
+Ulo grinste nur zur Antwort.
+
+"Wenn ich juenger waere, fiele es mir wahrscheinlich schwerer, endlich Frieden
+mit Montague zu halten." Capulet seufzte.
+
+Ulo lachte kraechzend. "Kannst du dir vorstellen, wie es aussaehe, wenn die
+beiden alten Maenner aufeinander losgingen?"
+
+Azzuro lachte mit. "Nur zu gut. Wahrscheinlich wuerden sie sich mit
+Pillendoeschen bewerfen."
+
+"Oder ihre Krankengeschichte aufschreiben."
+
+Azzuro schuettelte sich. "Also _das_ waere dann wirklich zuviel."
+
+"Es ist schon eine Schande, dass der alte Streit immer noch existiert.",
+meinte Paris.
+
+"So geht es nun einmal. Irgendwann machen sich solche Streitigkeiten
+selbstaendig.", antwortete Capulet.
+
+"Das erste vernuenftige Wort, dass der Alte sagt." Haette Ulo Haende anstelle
+der Fluegel gehabt, so haette sie wohl Beifall geklatscht.
+
+Paris nickte bedaechtig. "Damit hast du wahrscheinlich Recht, aber lass uns
+von etwas angenehmeren reden. Was haeltst du von dem Gedanken, dass ich Julia
+heirate?"
+
+Azzuro warf einen kritischen Blick auf Paris. "Abstand haelt er, wenn er
+schlau ist."
+
+"Im Grund habe ich nichts dagegen, aber sie ist meine einzige Tochter und
+ausserdem noch zu jung. Sie weiss ja noch nicht einmal, was es bedeutet, zu
+heiraten. Warte, bis sie sechzehn ist, dann hast du meinen Segen."
+
+"Hm, ob sie ueberhaupt schon weiss, wie das mit den Bienchen und den Bluemchen
+ist?", fragte sich Ulo.
+
+"Sie wird es schon herausfinden. Immerhin laesst der Alte ihr ja noch zwei
+Jahre."
+
+"Ich kenne Frauen, die juenger waren", wandte Paris ein "und trotzdem mit
+einem Stall voller Kinder gluecklich wurden."
+
+"Sieh dir nur meine Frau an. Du hast nicht viel von ihr, wenn du sie so jung
+heiratest, glaub mir." Capulet zuckte mit den Schultern.
+
+"Dieser..." Ulo holte tief Luft.
+
+"Beherrsch dich." Azzuro zupfte sie an den Schwanzfedern.
+
+Paris nickte. "Wenn du meinst, werde ich mich natuerlich danach richten."
+
+"Ich koennte ihnen...", grollte Ulo.
+
+Azzuro ahnte, was jetzt kam. "Tus nicht."
+
+Ulo seufzte tief und verfluchte einmal mehr die Goetter, die sie zwangen, eine
+stumme Beobachterin zu sein.
+
+"Vertrau mir, ich habe schon manche Frau gesehen.", meinte Capulet.
+
+"Das glaub ich dem alten Bock.", grinste Azzuro.
+
+"Fang du nicht auch noch an, dich wie ein Macho zu benehmen.", fuhr Ulo ihren
+Gefaehrten an.
+
+"Heute abend gebe ich ein Fest, Paris, da kannst du Julia kennenlernen." Er
+zwinkerte seinem Freund zu. "Schau dich um und such dir unter den jungen
+Frauen einen angenehmen Zeitvertreib fuer die naechsten beiden Jahre. Und was
+Julia angeht, so umwirb sie ein bisschen, damit sie in zwei Jahren nicht
+gleich in Traenen ausbricht, dann kannst du sie haben."
+
+"Wenn das deine Entscheidung ist, werde ich mich natuerlich daran halten."
+
+Capulet wandte sich um und schuettelte heftig eine kleine Glocke, die auf dem
+Tisch stand. Ulo haette sich am liebsten die Ohren zugehalten, denn die Glocke
+war offensichtlich gebrochen und bewies, dass Capulet am falschen Ende sparte.
+Als der Diener das Zimmer betrat, drueckte Capulet ihm eine Liste in die Hand.
+"Geh und suche all die Leute auf, die auf dieser Liste stehen, richte ihnen
+aus, dass sie herzlich eingeladen sind."
+
+Der Diener warf einen zweifelnden Blick auf die Liste in seinen Haenden.
+"Alle?"
+
+"Was dachtest du denn?" Capulet schuettelte den Kopf und hakte sich bei Paris
+unter. "Komm mit, wir werfen einen Blick auf die Rosen."
+
+"Alle..." Der Diener, den wir, obwohl er keine weitere Bedeutung hat und
+eigentlich zu den Namenlosen gehoert, James nennen wollen, starrte die Liste
+an, als koenne er sie mit seinen Blicken in Brand setzen. "Alle soll ich
+einladen.", brummte er. "Als ob ich lesen koennte."
+
+Ulo zwinkerte belustigt. "Na, so ein Pech. Da wird Paris ja heute abend
+alleine sein."
+
+"Warten wirs ab.", antwortete Azzuro.
+
+"Jetzt steh ich hier, ich armer Tor." James seufzte.
+
+"Ich hasse es, wenn sie die Zitate vertauschen." Azzuro schuettelte sich. "Wie
+soll man denn da den Ueberblick behalten."
+
+Die Kraehen folgten James, als er mit der Liste in der Hand das Haus verliess,
+um jemanden zu finden, der ihm sagte, wen er einladen sollte. Wie so viele
+Menschen war auch Herr Capulet jemand, der Dingen, die er schwarz auf weiss
+vor sich sah, unbedingtes Vertrauen schenkte. Wer jedoch je erlebt hat, wie
+Geruechte wirken, weiss, dass das gesprochene und erinnerte Wort dem
+niedergeschriebenen immer ueberlegen ist. Geschichte, so wissen wir, besteht
+nur zu einem verschwindend kleinen Teil in Dokumenten. Seien Sie ehrlich, wem
+glaubten Sie denn eher: einem verstaubten und halbverschimmelten Brief, der
+besagt, dass Ihr Grossvater gar nicht Ihr Grossvater ist, oder den
+Erzaehlungen ihrer Grossmutter, die einen wunderbaren Kuchen backt, um ihre
+Behauptung zu untermauern?
+
+"Wenn James sich eine Menge Aerger ersparen will, braucht er nur die Liste als
+Klopapier zu benutzen.", meinte Ulo.
+
+James blickte verwirrt auf. "Was meinst du damit?"
+
+"Krah.", antwortete Azzuro an Ulos statt.
+
+"Ich hab genau gehoert, dass du geredet hast."
+
+"Krahrah.", machte nun auch Ulo.
+
+"Jajaja, Krahrahrah." James trat missmutig gegen einen Stein und fluchte, da
+der Stein den ungleichen Kampf gewann. "Ich habe es gehoert, habe ich."
+
+"Nichts hast du gehoert.", meinte Ulo. "Krah.", fuegte sie nach einer Pause
+hinzu.
+
+"Ach, leck mich. Erst die dumme Liste und dann auch noch eine Kraehe, die
+redet."
+
+"Nicht weniger dumm als die Liste.", kommentierte Azzuro so leise, dass nur
+Ulo ihn verstand.
+
+"He, wenn es diese Liste nicht gaebe, wuerde Romeo..."
+
+"Halt den Schnabel!", fuhr Azzuro seine Gefaehrtin an.
+
+"Wer ist Romeo?", verlangte James zu wissen, der immer sehr genau hinhoerte,
+wenn ein Gespraech nicht fuer ihn bestimmt war.
+
+Zu Ulos und Azzuros Glueck rief die Koechin nach James und gab ihm eine
+fluessige Staerkung mit auf den Weg. So schnell, wie der Schnaps seinen Weg in
+Jamesens Magen fand, vergass dieser die beiden Kraehen und machte sich an
+seinen Auftrag. Auch Sie und ich haben Glueck, liebe Leserin, lieber Leser,
+denn der erste Mensch, dem James begegnete, war Benevolio, der Romeo im
+wahrsten Sinne des Wortes hinter sich herschleppte. Stellen Sie sich nur vor,
+es sei jemand anders gewesen, dem James ueber den Weg lief. Vielleicht jemand,
+den Herr Capulet einzuladen vergessen hatte, dann verliefe unsere Geschichte
+von hier ab voellig anders, als Sie sie hoeren wollen und ich muesste mir
+einfallen lassen, wie ich dies den Goettern der Mythenwelt erklaere.
+
+"Und der Gewerkschaft.", sagt Ulo amuesiert.
+
+_Und_ _der_ _Gewerkschaft_, _ja_. _Sei_ _gewarnt_, _Ulo_. _Wenn_ _du_ _mir_
+_noch_ _einmal_ _dazwischenquasselst_, _streiche_ _ich_ _dich_ _aus_ _der_
+_Geschichte_!
+
+"Das glaubst du doch selbst nicht. Wenn du das machst, trete ich in Streik.",
+knurrt Azzuro und schwenkt ein rotes Faehnchen.
+
+_Schon_ _gut_. _Versucht_ _wenigstens_, _euch_ _anstaendig_ _zu_ _benehmen_.
+
+Benevolio grinste seinen Cousin an. "Hast du dich schon einmal im Kreis
+gedreht, bis dir schwindlig wurde?"
+
+"Aeh..." Romeo verstand nicht, worauf sein Freund hinaus wollte.
+
+"Wenn man sich dreht, bis einem schwindlig wird, kann man sich helfen, indem
+man sich in die andere Richtung dreht."
+
+"Das weiss ich."
+
+"Genauso ist es auch mit dir. Wenn du Rosaline nicht bekommen kannst, dann
+schau dir eine andere an und schon fuehlst du dich besser."
+
+"Das waere ja den Teufel mit Beelzebub austreiben.", kommentierte Azzuro.
+
+"Wenn's denn hilft." Romeo zuckte die Schultern.
+
+"Sie koennen nicht zufaellig lesen?", fragte James. "Guten Tag, uebrigens."
+
+"Kommt darauf an.", brummte Romeo schlechtgelaunt.
+
+"Ach, schon gut, dann suche ich mir eben jemanden, der es kann."
+
+"Ich kann lesen." Nun hatte die Neugierde Romeo gepackt.
+
+Romeo nahm Herrn Capulets Liste entgegen und entzifferte unter Stoehnen und
+Fluchen die Handschrift. Als er fertig war, gab er die Liste zurueck.
+
+"Danke, aber das brauche ich jetzt nicht mehr, schliesslich habe ich mir alles
+gemerkt."
+
+James war sichtlich stolz auf sein Gedaechtnis.
+
+"Wohin sollen denn all die Leute kommen?", wollte Romeo wissen.
+
+"Herr Capulet gibt heute ein Fest. Wissen Sie, kommen Sie doch einfach vorbei,
+wenn sie nicht gerade den Montagues die Stange halten."
+
+Benevolio grinste. "Das ist die Gelegenheit."
+
+"Du sprichst heute in Raetseln."
+
+"Hast du denn gar nicht darauf geachtet, was du vorgelesen hast?"
+
+"Ich war mit der Handschrift beschaeftigt."
+
+"Heute abend sind sowohl Rosaline als auch die schoensten Frauen Veronas bei
+Capulet zu Gast."
+
+"Ja und? Sollen wir jetzt ein eigenes Fest geben?"
+
+"Nein. Wir gehen da hin und dann kannst du mir sagen, ob Rosaline wirklich die
+Schoenste ist. Ich bin gespannt, was du sagst, wenn wir erst da sind."
+
+"Sie ist die Allerschoenste."
+
+"Sicher." Benevolio taetschelte Romeos Schulter. "Aber bis jetzt hast du sie
+noch nicht gesehen, wenn alle anderen Schoenheiten dabei waren."
+
+"Hoert sich an wie eine Miss-Wahl." meinte Azzuro.
+
+Romeo ueberlegte eine Weile, dann nickte er. "Ich komme mit, aber nicht, weil
+ich mir die anderen Frauen ansehen will, sondern bloss um Rosaline zu sehen."
+
+Benevolio seufzte. "Warten wir ab."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite5 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite5
new file mode 100644
index 0000000..26f28b3
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite5
@@ -0,0 +1,213 @@
+DER ERSTE AKT
+ DIE DRITTE SZENE
+
+Im Boudoir Frau Capulets beobachteten Ulo und Azzuro zwei reichlich ungleiche
+Frauen. Die eine war Frau Capulet, zierlich und wenn schon nicht huebsch, dann
+doch wenigstens geschickt geschminkt. Die andere war Polly, Julias Amme, die
+dem Klischee ihres Berufes gerecht wurde, denn sie war frueh alt geworden und
+weniger geschickt im Umgang mit Schminke als Frau Capulet. Rundlich und
+inzwischen fast zahnlos, mit wirrem, fast ergrautem Haar und Falten, die man
+Alpen nennen wuerde, wenn sie nur ein wenig groesser waeren, wirbelte sie so
+schnell ihre krampfadrigen Beine sie tragen wollten durch das Zimmer.
+
+"Ich hab ihr gesagt, dass sie herkommen soll. Jawohl, das habe ich. Und ich
+vergesse nie etwas.", murmelte sie vor sich hin.
+
+"Sie ist jedenfalls nicht hier.", kommentierte Frau Capulet.
+
+Polly holte asthmatisch Luft und rief: "Julia! Wo steckst du, Schaetzchen?"
+
+"Ich bin ja schon da.", meinte Julia von der Tuer her.
+
+"Oh. Sie muss aber noch ziemlich lange auf die Weide." Azzuro schuettelte den
+Kopf.
+
+"Ist ja noch ein rechter Backfisch."
+
+"Ich geb' dir gleich Backfisch auf den Schnabel.", drohte Ulo.
+
+"Sieh sie dir doch an. Wenn sie einen Pfirsichkern verschluckt, sieht sie aus,
+als sei sie im fuenften Monat!"
+
+"Das waechst sich noch aus."
+
+"Bestimmt. Aber bis dahin holt man sich blaue Flecken."
+
+Ulo drehte sich empoert um und antwortete nicht mehr.
+
+"Was ist denn, Mama?", wollte Julia wissen.
+
+"Wie alt ist Julia jetzt, Polly?", fragte Frau Capulet.
+
+"Die Schminke hat ihr das Gehirn verkleistert." Ulo kicherte. "Sie weiss
+schon nicht mehr, wie alt ihre Tochter ist."
+
+"Ich vergesse nie etwas und ich sage Ihnen, Julia ist noch nicht vierzehn.",
+antwortete Polly. "Am ersten August ist sie geboren, da wette ich meine
+restlichen Zaehne drauf."
+
+"Erster August, ja. Koennte hinkommen." Frau Capulet hatte sichtlich Muehe,
+sich an die Geburt Julias zu erinnern.
+
+"Jawohl, da bin ich sicher, und ich vergesse nie etwas. Ich weiss sogar noch,
+wie sie an ihrem dritten Geburtstag hinfiel und sich eine Beule holte, so
+gross wie meine dicke Zehe. Und damals, das weiss ich auch noch, hat mein Mann
+Gott-hab-ihn-selig sie in den Arm genommen, weil sie so schrecklich geweint
+hat. Und er sagte, dass sie jetzt noch jung genug sei, um auf das Gesicht zu
+fallen, aber wenn sie aelter wuerde, werde sie gewitzter sein und auf den
+Ruecken fallen. Jawohl, das weiss ich noch, als waere es gestern gewesen.
+Sehen Sie, was ich fuer ein gutes Gedaechtnis habe."
+
+"Ja, Sie haben ein gutes Gedaechtnis." Frau Capulet schaute abwesend aus dem
+Fenster und versuchte vergeblich, Pollys Nebensaetze zu sortieren.
+
+"Jajaja. Und mein Mann sagte noch, wenn sie gewitzt sei, werde sie auf den
+Ruecken fallen und nicht auf das Gesicht. Und das Lustigste daran war, dass
+meine kleine Julia gleich aufhoerte, zu weinen und nur noch 'Ja.' sagte. Ganz
+so, als habe sie das alles schon verstanden. Ich musste ganz schrecklich
+lachen, als mein Mann sagte, dass sie auf den Ruecken fallen wuerde, wenn sie
+aelter waere."
+
+Mutter und Tochter stoehnten wie aus einem Munde und sahen sich dann in
+seltenem Einverstaendnis grinsend an.
+
+"Du warst das huebscheste Kind, das ich je gesehen habe, Julia. Und ich
+vergesse nie etwas. Mein groesster Wunsch waere, dich noch verheiratet zu
+sehen."
+
+"Das sollte sie besser nicht wuenschen.", meinte Azzuro.
+
+"Warum denn nicht?" wollte Ulo wissen.
+
+"Weil die Goetter sie sterben lassen koennten, wenn sie ihren Wunsch hat. So
+geht das doch in Mythen."
+
+"Ums Heiraten geht es gerade.", sagte Frau Capulet.
+
+Sowohl im Zimmer als auch auf dem Ast der beiden Turtelkraehen wurde es
+schlagartig so still, dass man die beruehmte Stecknadel haette fallen hoeren
+koennen.
+
+"Das waere ja noch schoener.", meinte Julia.
+
+"Nicht wahr?", fragte Polly, die sie absichtlich missverstand. "Wenn ich nicht
+wuesste, wer dich gestillt hat, als du noch klein warst, und ich vergesse nie
+etwas, dann sagte ich, dass du die Klugheit nicht nur mit Loeffeln gefressen,
+sondern schon mit der Milch getrunken haettest."
+
+"Ich denke noch nicht einmal darueber nach." Julia hatte sichtlich Muehe,
+nicht auf die Brueste ihrer Amme zu starren.
+
+"Wenn ich mich nicht verrechne, dann war ich schon deine Mutter, als ich noch
+nicht so alt war wie du."
+
+"Im Leben nicht.", meinte Azzuro.
+
+"Mit dem Rechnen steht sie auf Kriegsfuss, vergiss das nicht. Immerhin kann
+sie ja noch nicht einmal sagen, wie alt Julia ist." Ulo betrachtete Frau
+Capulet eingehend. "Aber so ungefaehr koennte es hinkommen. Sie ist bestimmt
+nicht halb so alt wie ihr Mann."
+
+"Wahrscheinlich warst du schon reifer, Mama."
+
+"Wenn sie nicht merkt, dass Julia sie auf den Arm nimmt, ist sie bestimmt
+schon um einiges reifer." Azzuro zupfte bedaechtig eine Feder zurecht.
+
+"Um wen geht es ueberhaupt?", wollte Julia wissen.
+
+"Paris hat sich in dich verliebt.", antwortete ihre Mutter.
+
+"Oh." Julia schien den Gedanken zu verarbeiten.
+
+Polly brach in helles Entzuecken aus. "Ein richtiger Mann, Julia. Stell dir
+das nur vor! Ausserdem findest du bestimmt keinen Besseren, er ist weich wie
+Wachs."
+
+"Seltsame Prioritaeten.", murmelte Azzuro.
+
+"Sie hat schon recht. Das ist es, worauf es bei einem Mann ankommt." Ulo
+grinste niedertraechtig.
+
+"Ach?"
+
+"Wuesstest du etwas anderes?" Ulo zerzauste das Gefieder ihres Gefaehrten
+wieder.
+
+"Denk darueber nach, Julia. Er ist wirklich eine gute Partie." Frau Capulet
+wandte sich ihrem Spiegel zu.
+
+"Ganz richtig, eine wunderbare Partie.", stimmte Polly aus vollem Herzen zu.
+
+Frau Capulet betrachtete im Spiegel das zweifelnde Gesicht ihrer Tochter. "Du
+wirst ihn heute abend kennenlernen. Schau ihn dir an, dann wirst du mir
+zustimmen, dass er wirklich ein netter Mann ist."
+
+"Er hatte ja Zeit genug, einer zu werden.", versetzte Julia.
+
+"Es fehlt ihm nur noch eines zu seinem Glueck. Die richtige Frau."
+
+"Und das soll ich sein?"
+
+"Er ist ein Buch, das noch keinen Einband hat."
+
+"Zumindest ist er so verknittert." Julia zog ein Gesicht.
+
+"Und wenn du ihn heiratest, dann kann man ihn nach dem Einband beurteilen.",
+sprang Polly hilfreich ein.
+
+"Ich meine mich zu erinnern, dass du mich gelehrt haettest, genau das nicht zu
+tun. Natuerlich ist mein Gedaechtnis nicht so gut wie das deine, Polly."
+
+"Sieh es doch mal so: Es gibt bestimmt haesslichere, aeltere und aermere
+Maenner als ihn.", sprang Polly hilfreich ein.
+
+Ulo schuettelte sich angewidert. "Das klingt ja fast wie eine Drohung."
+
+"Ein Mann wie er wird deine Position nicht verschlechtern.", fuegte Frau
+Capulet hinzu.
+
+"Nicht verschlechtern!" Polly war entsetzt. "Frauen wachsen an ihren Maennern,
+also verbessert sich Julias Position sogar."
+
+"Bestimmt werde ich beizeiten einiges ueber Krankenpflege lernen."
+
+"Du tust gerade so, als stuende er schon mit einem Bein im Grab." Frau Capulet
+schuettelte unwillig den Kopf. "So alt ist er wirklich noch nicht."
+
+"Wenn du darauf bestehst, werde ich mir wohl seine Annaeherungsversuche
+gefallen lassen muessen, Mama."
+
+"Das ist doch eine Farce!", empoerte sich Ulo.
+
+"Wieso?", verlangte Azzuro zu wissen. "Immerhin hat sie ihre Tochter gefragt."
+
+"Hat sie? Ich finde, das klang eher wie ein Befehl. Und Polly sollte zu ihr
+halten, statt dessen laesst sie Julia im Stich."
+
+"Nein, das tue ich nicht." Polly war zum Fenster getreten und hatte Ulos
+letzte Worte gehoert.
+
+"Doch."
+
+"Nein. Julia muss so oder so heiraten, da ist ein Mann wie Paris nicht die
+schlechteste aller Moeglichkeiten."
+
+"Und wenn sie ihn gar nicht will?"
+
+"Sie wird ihn schon wollen. Wie mein Mann damals sagte, sie wird schlau sein
+und auf den Ruecken fallen."
+
+Ulo schnaubte wuetend.
+
+_Ulo_! _Das_ _ist_ _die_ _letzte_ _Warnung_!
+
+"Polly, wenn du sie jetzt mit diesem Paris verkuppelst, bekommt sie nie den
+Mann, der ihr bestimmt ist.", sagte Ulo.
+
+Azzuro wirft einen misstrauischen Blick auf den Radiergummi, der Ulo aus der
+Geschichte entfernen soll und knurrt nur drohend: "Streik gefaellig?"
+
+"Das ist nicht wahr.", verteidigte sich Polly.
+
+"Du wirst es sehen."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite6 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite6
new file mode 100644
index 0000000..a0972db
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite6
@@ -0,0 +1,105 @@
+DER ERSTE AKT
+ DIE VIERTE SZENE
+
+"Ich mag nicht.", murrte Romeo und versuchte, Benevolios Hand abzuschuetteln,
+die ihn langsam aber stetig auf die Villa der Capulets zuzog.
+
+"Ach komm schon, stell dich nicht so an." Mercutio stupste seinen Freund in
+die Seite. "Wir werden tanzen und uns darueber amuesieren, wie der alte
+Capulet sich vollaufen laesst."
+
+"Wir fliegen sowieso raus, noch bevor wir drinnen sind."
+
+"Das geht nicht.", kommentierte Benevolio, der sich fest vorgenommen hatte,
+Romeo aufzuheitern. "Es wird bestimmt lustig."
+
+"Klar. So lustig, wie mein Traum letzte Nacht."
+
+"Hey, Traeume sind Schaeume.", meinte Mercutio.
+
+"Was hast du denn getraeumt?" Benevolio nahm seinen Freund ernster.
+
+"Bestimmt von einer Frau.", sagte Mercutio lachend. "Davon traeumen doch die
+meisten Leute."
+
+"Nein, eine Frau war es nicht."
+
+Mercutio rueckte betont einen Schritt von Romeo ab. "Aeh, gibt es da etwas,
+was du uns sagen solltest? Nicht, dass ich dir zu nahe treten wollte, aber,
+aeh..." Er grinste breit.
+
+"Romeo, hoer mit dem Unsinn auf. Jeder traeumt einmal. Du hast bestimmt nur
+etwas Unrechtes gegessen."
+
+"Ich habe gar nicht gegessen."
+
+"Na, siehst du, was sage ich?"
+
+Benevolio warf einen verwirrten Blick auf Mercutio, beschloss dann aber, das
+Thema nicht weiter zu verfolgen und zupfte statt dessen Romeos Krawatte
+zurecht. "So, jetzt siehst du gut aus."
+
+"Ich habe wirklich keine Lust zu tanzen." Romeos Gesicht hatte einen Ausdruck,
+den jede Mutter sofort erkannt und mit einem strengen Blick geahndet haette.
+
+"Dann geh wenigstens mit hinein und tu so, als ob du dich amuesierst."
+Benevolio rueckte auch seine eigene Krawatte gerade. "Der Appetit kommt mit
+dem Essen."
+
+"Siehste, sag ich doch." Azzuro imitierte ueberzeugend Mercutios Stimme.
+
+"Hm, Mercutio, wir sprechen inzwischen ueber etwas anderes." Romeo konnte sich
+ein Grinsen nicht verkneifen.
+
+"Ich?" Mercutio deutete auf sich selbst. "Ich habe nichts gesagt."
+
+"Wisst ihr, ich habe getraeumt, dass ich heute meinem Verhaengnis begegne."
+Romeo schaffte es erstaunlich schnell, seine melancholische Stimmung
+wiederzubeleben.
+
+"Das Verhaengnis kenne ich. Es faengt mit R an und hoert mit osaline auf.",
+meinte Benevolio. "Warte es erst einmal ab, vielleicht gefaellt sie dir gar
+nicht mehr, wenn du sie erst einmal betrunken siehst."
+
+"Die edle, durchgeistigte und wunderschoene Rosaline und sich betrinken?
+Benevolio, wie kannst du so etwas unterstellen!" Mercutio legte die Arme um
+seine Freunde.
+
+"Wahrscheinlich wird es Romeo viel mehr stoeren, wenn er sie mit den anderen
+gackernd in der Ecke stehen sieht."
+
+"Sie gackert nicht.", brummte Romeo veraergert.
+
+"Oh, ich vergass." Mercutio zwinkerte Benevolio zu. "Sie kichert nur
+maedchenhaft hinter der vorgehaltenen Hand."
+
+"Ach, Romeo, was sind Sie aber auch fuer ein Schlimmer.", quiekte Benevolio im
+Falsett.
+
+"Hoert auf, ich komme ja schon mit, aber tanzen werde ich nicht."
+
+"Das werden wir ja sehen. Vielleicht frage ich Rosaline, ob sie mit mir tanzt,
+dann wette ich, dass du nichts eiligeres zu tun hast, als mich abzuloesen."
+Mercutio nahm Benevolios Hand. "Ach bitte, schoenste Rosaline, wollen Sie
+nicht mit mir tanzen?"
+
+"Oh, nur zu gerne, liebster Mercutio." Benevolio machte einen Knicks. "Aber
+treten Sie mir nicht so auf die Fuesse wie Romeo!"
+
+Romeo ergriff Benevolios Krawatte und zog kraeftig daran. "Ich bin ihr noch
+nie auf die Fuesse getreten."
+
+"Weil du noch nie mit ihr getanzt hast.", grinste Benevolio.
+
+"Ausserdem, wenn du ihr noch nie auf die Fuesse getreten bist, verstehe ich
+nicht, warum sie dich nicht lieben will.", fuegte Mercutio hinzu.
+
+Romeo verzog schmollend das Gesicht. "Das weiss ich auch nicht."
+
+"Schluss jetzt, wir gehen hinein und du wirst dich schon amuesieren, Romeo."
+
+"Das klingt wie eine Drohung, Benevolio.", lachte Mercutio. "Amuesier dich,
+Romeo, bis dir das Lachen im Halse stecken bleibt."
+
+"Das tut es bestimmt.", meinte Romeo duester.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite7 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite7
new file mode 100644
index 0000000..9ffa64b
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite7
@@ -0,0 +1,420 @@
+DER ERSTE AKT
+ DIE FUENFTE SZENE
+
+Der Abend kam und mit ihm die Gaeste, die James dank Romeos Hilfe gefunden
+hatte. Sie wissen, wie es bei solchen Festen zugeht: Die Menschen, die sich
+dort treffen, sind einander haeufig spinnefeind und kommen nur deshalb zur
+Party, weil sie jemand anderem Bosheiten sagen wollen, die nichtsdestoweniger
+freundlich klingen. Niemand geht gerne zu einer solchen Veranstaltung, doch
+man kann sich nicht erlauben, ihr fern zu bleiben, weil man sonst die
+Geruechte verpasst, die bis zur naechsten Party den Gespraechsstoff fuer die
+ganze gute Gesellschaft bilden werden.
+
+James wirbelte mit einem Staubtuch in der Hand ein letztes Mal durch das
+Wohnzimmer der Capulets, aus dem man wohlweislich alles Zerbrechliche entfernt
+hatte. "Wo steckt Potpan?"
+
+"Was weiss denn ich?", fragte sein Kollege.
+
+"Da stehen ja noch die Stuehle! Muss ich denn alles selbst machen?" James
+schnappte sich einen Kuechenjungen bei den Haaren und schubste ihn in Richtung
+der unschuldig dastehenden Stuehle. "Los, bring sie raus."
+
+"Jawoll, Jungchen, hol ihn raus." Jamesens Kollege hielt sich den Bauch.
+
+"Keine Zeit jetzt fuer Witze.", grollte James. "Sieh zu, dass ein Stueck von
+dem Marzipan fuer mich uebrigbleibt."
+
+"Mach ich.", antwortete der andere und verschwand mit einem Tablett auf dem
+Arm in Richtung Kueche.
+
+James stapelte die Stuehle aufeinander. "Potpan!"
+
+"Ich bin ja schon da. Komm mal wieder runter." Potpan leckte sich die Reste
+der Schokoladensosse von den Fingern.
+
+"Wo hast du eigentlich nicht die Finger drin?", fragte James. "Los, los, wir
+haben nicht ewig Zeit. Ist die Buehne fertig?"
+
+"Ist sie."
+
+"Du hast auch die Ruhe weg."
+
+"Besser ruhig bleiben als einen Herzinfarkt bekommen.", grinste Potpan. "Hm,
+ist das Marzipan?"
+
+"Es ist _mein_ Marzipan." James stopfte sich das Stueck in den Mund. "Bo eiben
+ie enn?"
+
+"Kein Grund, sich zu ueberschlagen, im Moment stehen sie auf der Terrasse und
+rauchen. Zeit genug, hier fertig zu werden."
+
+James schluckte den letzten Bissen hinunter und rieb sich den Bauch. "Das war
+gut. Also, weiter jetzt, den letzten beissen die Hunde."
+
+"Den letzten beisst James.", grinste Potpan.
+
+Die Musiker, die gerade mit dem Stimmen ihrer Instrumente fertig geworden
+waren, spielten den River Kwai Marsch und begleiteten damit James Abgang.
+
+"Jetzt zitieren sie nicht nur aus voellig anderen Quellen, jetzt spielen sie
+auch noch die falsche Musik." Azzuro schuettelte sich verzweifelt.
+
+"Goenn ihnen den Spass.", meinte Ulo. "Nachher muessen sie eh nur Schlager
+spielen."
+
+Azzuro deutete auf die Tuer. "Da kommen sie. Aber wo steckt denn Romeo?"
+
+"Der kommt bestimmt gleich." Ulo zuckte die Schultern. "Er wird das Rendezvous
+mit seinem Schicksal kaum verpassen wollen."
+
+"Klang aber vorhin ganz so. Na, wir werden sehen. Julia ist jedenfalls da."
+
+"In diesem weissen Kleid sieht sie ziemlich schlank aus." Ulo schuettelte den
+Kopf. "Sie haette besser etwas farbiges angezogen."
+
+"Schlank?" Azzuro schaute hinueber. "So nett kann auch nur eine Frau
+untertreiben."
+
+Frau Capulet, deren blondes Haar ueber das dunkelblaue Kleid zu fliessen
+schien, beugte sich zu ihrer Cousine herueber. "Meine Liebste, was fuer ein
+wunderschoenes Kleid du da traegst!" Ihre Augen funkelten. "Ich habe diesen
+Stil letztes Jahr schon an unserer Putzfrau bewundert, du musst mir unbedingt
+sagen, wo du es hast machen lassen."
+
+Helena laechelte und zeigte dabei zu viele Zaehne. "Aber nur wenn du mir
+sagst, welcher Friseur dein Haar zurichtet."
+
+Ulo bog sich auf ihrem Ast vor unterdruecktem Lachen. "Hast du das gehoert,
+Azzuro?" Sie prustete los. "Zurichtet..."
+
+"Hm?" Azzuros Aufmerksamkeit galt den juengeren unter den weiblichen Gaesten.
+
+"Diese Stichelei ist doch das schoenste an so einem Fest." Ulo war
+offensichtlich in ihrem Element.
+
+Herr Capulet breitete theatralisch die Arme aus. "Gegessen haben wir, jetzt
+wollen wir den Damen Gelegenheit geben, die Kalorien abzuarbeiten." Er
+verneigte sich uebertrieben vor Frau Capulet. "Meine Liebe?"
+
+Das Gesicht, das Frau Capulet zog, liess keinen Zweifel daran, dass bei den
+Qualitaeten ihres Gatten als Taenzer die Betonung auf der ersten Silbe von
+Qualitaet lag. "Vielleicht sollten wir heute die jungen Leute den Tanz
+eroeffnen lassen, mein Lieber." Sie winkte Julia und Paris heran. "Seid so
+lieb, Kinder."
+
+"Ganz recht, Liebste, wir werden allmaehlich zu alt dafuer.", stimmte Herr
+Capulet zu und erntete dafuer einen giftigen Blick von seiner Frau, den er
+jedoch tunlichst uebersah. "Was, Hermann, ist schon eine ganze Zeit her, dass
+wir nur zum Spass getanzt haben, nicht?"
+
+"Ja doch." Sein Cousin Hermann liess sich schwer neben ihn auf die Bank
+fallen. "Das ist bestimmt schon zwanzig Jahre her."
+
+"Ach, so lang kann das doch nicht sein. Schliesslich haben wir bei Lucentios
+Hochzeit noch maechtig die Maedchen gewirbelt.", lachte Capulet.
+
+"Nein, da bin ich ganz sicher. Schliesslich war Lucentios Hochzeit nur ein
+halbes Jahr nach Klein-Markus Taufe, und der wird demnaechst selber
+Schwiegervater."
+
+"Das kann doch nicht sein. Kinder, Kinder, wie die Zeit vergeht." Herr Capulet
+taetschelte die Hand seiner Frau und laechelte duemmlich, als ihm aufging, was
+er gerade gesagt hatte. "Aber damals gab es dich ja noch gar nicht, meine
+Liebe."
+
+"Pfft.", machte Frau Capulet und wandte sich wieder ihrer Cousine zu, die
+einen Moment lang die Beherrschung verlor und ueber das ganze Gesicht grinste.
+
+"Schau an, Hermann, wir bekommen sogar unerwarteten Besuch." Capulet erhob
+sich und ging auf Romeo und seine Freunde zu. "Willkommen, meine Herren, aber
+nur, wenn sie auch wissen wie man tanzt."
+
+Mercutio verbeugte sich andeutungsweise. "Ja, das wissen wir."
+
+"Dann fuehlen Sie sich ganz wie daheim."
+
+Romeos Augen schweiften durch den Saal und suchten Rosaline, bis sie an Julia
+haengenblieben. Einen Augenblick lang hielt die Welt den Atem an. Die Musiker
+verstummten, die Taenzer standen still, die aelteren Maenner liessen ihre
+Weinglaeser sinken, den Damen blieben fuer einen Moment die Bosheiten im Halse
+stecken und selbst James vergass fuer den Hauch eines Augenblicks das
+Schnapsglas in seiner Hand. Eine Gasse schien sich durch die Menschen hindurch
+aufzutun, in der die metaphorischen Blitze, die zwischen den Augen Romeos und
+Julias hin und herschossen keinen Schaden anrichten konnten.
+
+Dann fiel James das Glas aus der Hand und der Bann war gebrochen.
+
+Romeo ergriff den Aermel eines Kellners. "Wer ist sie?"
+
+"Die obligatorische Frage.", murmelte Azzuro und versuchte, die Faszination zu
+ueberspielen, die auch ihn erfasst hatte.
+
+"Keine Ahnung, ich bin nur zur Aushilfe hier.", antwortete der Kellner.
+
+"Die obligatorische Antwort." Ulo schwelgte in der Romantik der Situation.
+"Halt dich fest, Azzuro, jetzt legt er los."
+
+Azzuro stoehnte. "Ich geh mir derweil eine Fliege fangen."
+
+Auch Mercutio war Romeos verzueckter Gesichtsausdruck nicht entgangen. "Wo ist
+denn Rosaline?"
+
+"Wer ist Rosaline?", fragte Romeo. Er blickte zu Ulo hinueber, die sich auf
+ihrem Ast vorlehnte. "Sie ist wie eine Taube, die zwischen Kraehen fliegt, so,
+wie sie da drueben zwischen den anderen Frauen steht. So schlank wie eine
+junge Birke."
+
+Azzuro kam mit einer Motte im Schnabel zurueck und reichte sie Ulo. "Birke?
+Das sind die mageren Dinger, die bei jedem Sturm Schwierigkeiten haben, stehen
+zu bleiben, nicht?"
+
+"Du bist widerlich, Azzuro." Ulo verspeiste die Motte, ohne den Blick von
+Romeo zu lassen.
+
+"Ich habe noch nie eine Frau wie sie gesehen. Und ich Trottel dachte, ich
+liebte Rosaline!"
+
+"Trottel ist das richtige Wort.", murmelte Azzuro.
+
+"Sag ich doch die ganze Zeit.", versetzte Ulo.
+
+Tybalt drehte den Kopf und erkannte Romeo. "Was denn, wie denn? Das ist doch
+Romeo Montague, da drueben?", fragte er Herrn Capulet.
+
+"Ja und?" Herr Capulet verstand seinen Neffen nicht.
+
+"Er ist bestimmt nur hergekommen, um uns das Fest zu verderben." Tybalt loeste
+seinen Degen in der Scheide.
+
+"Wie kommst du denn darauf?"
+
+"Er ist ein Montague, oder? Kannst du dir etwas anderes vorstellen, als dass
+er keine Gelegenheit auslaesst, uns zu aergern?"
+
+"Das ihr jungen Leute auch immer nur das Schlechte in anderen sehen muesst. Er
+ist jung, also wird er hergekommen sein, um zu tanzen. Gib also Ruhe."
+
+"Lieber Onkel, dem werde ich's zeigen.", knurrte Tybalt.
+
+"Wenn du darauf bestehst, dann besiege ihn auf der Tanzflaeche."
+
+"Mit einem Degen in der Hand.", freute sich Tybalt.
+
+"Nein, mit einem Maedchen im Arm." Capulet dachte an seine Geldboerse und
+daran, dass er sich eine neuerliche Geldstrafe nicht leisten konnte. "Immerhin
+ist er ein Gast und im Gegensatz zu dir ist er mir heute abend noch nicht
+unangenehm aufgefallen."
+
+"Aber..." Tybalt konnte nicht aus seiner Haut.
+
+"Benimm dich, verstehst du? Ja, Livia, da hast du ohne Zweifel recht." Er warf
+Tybalt einen letzten Blick zu und kam dann seinen Pflichten als Gastgeber
+nach.
+
+"Oh-oh.", machte Ulo.
+
+"Er ist sauer.", stimmte Azzuro ihr zu.
+
+"Sauer? Er ist daemlich." Tybalt bezog Azzuros Kommentar auf seinen Onkel.
+
+"Krah.", antwortete Ulo.
+
+"Weisst du was, Kraehe?" Tybalts Augen glitzerten.
+
+"Krah?"
+
+"Ich werde Romeo zeigen, was ich von ihm halte. Vielleicht nicht jetzt, denn
+mein tueddeliger Onkel will mich ja nicht lassen, aber bald. Sehr bald."
+
+Azzuro sah Tybalt nach. "Das also war der Auftritt des Boesewichts."
+
+"Vergiss ihn. Guck lieber da rueber. Sind sie nicht niedlich?" Ulos Augen
+hatten einen Ausdruck, den Azzuro von Frauen kannte, die einander mit
+Kinderwagen im Park begegneten und ihre Kinder verglichen.
+
+Romeo hatte inzwischen den Brei in seinen Beinen besiegt und es geschafft,
+sich durch das Gedraenge der Gaeste zu Julia vorzuarbeiten. Nun stand er vor
+ihr und schien einen ernsthaften Versuch zu unternehmen, in ihren Augen zu
+ertrinken.
+
+"Er sieht laecherlich aus." Azzuro kannte kein Mitgefuehl fuer den frisch
+Verliebten. "Schnappt mit offenem Mund nach Luft wie ein Fisch auf dem
+Trockenen."
+
+Nach einer Weile sah Romeo auf seine Hand hinab und eine Eingebung zuckte
+durch sein Gesicht wie ein Blitz ueber einen dunklen Himmel. "Darf ich dir die
+Hand geben?"
+
+Azzuro stoehnte.
+
+"Warum?" Julia hatte Romane gelesen.
+
+"Ich moechte dir guten Tag sagen."
+
+"Ah. Ja, du darfst mir die Hand geben." Julias Seufzer verschmolz mit Azzuros,
+der sich auf einer Zimmerpflanze niedergelassen hatte.
+
+"Wenn ich dich anfasse...", fluesterte Azzuro. "Nein, warte. Wenn ich dich
+beruehre, fuehle ich mich wie ein kleiner Junge vor einem Weihnachtsbaum."
+
+Romeo wiederholte Azzuros Worte.
+
+"Weihnachtsbaum? Habe ich denn pieksige Nadeln? Oder bin ich zu aufgeputzt?"
+
+"Aeh..", machte Romeo und warf einen verzweifelten Blick auf Azzuro, der nur
+haemisch grinste und den angehenden Liebhaber seinem Schicksal ueberliess.
+Romeo holte tief Luft und ging im Geiste alle mit einem Weihnachtsbaum
+assoziierten Gedanken durch, doch abgesehen von den Nadeln und dem Schmuck,
+die Julia bereits erwaehnt hatte, wollte ihm nur der Duft einfallen. Moment,
+dachte er, der Duft! "Ich wollte sagen, du duftest wie ein Weihnachtsbaum. So,
+als sei ein ganzer Wald in einem einzigen Zimmer." Romeo fuehlte die Alpen von
+seinem Herzen fallen.
+
+Julia holte tief Luft, besann sich dann aber ihrer guten Manieren und statt zu
+bruellen, senkte sie die Stimme zu einem unheilverkuendenden Fluestern.
+"Willst du wirklich sagen, dass ich nach _HO-Frisch_ rieche?"
+
+"Was meint sie mit HO-Frisch?", fragte Azzuro verwirrt.
+
+"Haimliches-Oertchen-Frisch.", antwortete Ulo, die Romeos Leid nicht mehr
+ertragen konnte und ihm leise ins Ohr fluesterte: "Ich stehe vor dir wie ein
+Kind und bewundere deine Schoenheit. Wo du bist, werden Traeume wahr."
+
+Romeos Lippen bewegten sich, als er die Worte wiederholte und an der richtigen
+Betonung ueberlegte. Schliesslich fasste er sich ein Herz und sprach sie laut
+aus. Julia, die schon halb entschlossen gewesen war, den jungen Mann, der sich
+so toelpelhaft benahm stehenzulassen, schmolz dahin. "Wirklich?"
+
+"Oh, ja.", versicherte ihr Romeo. "Und suess wie ein Marzipanapfel." Nun, da
+er einen Hinweis bekommen hatte, kam seine Zunge mit dem Aussprechen der
+Komplimente kaum noch nach. "Dein Haar ist golden wie das Kleid des Engels,
+den wir daheim immer auf die Spitze setzen. Deine Haende sind genauso zierlich
+wie seine. Weisst du, er ist aus Wachs, und leider ist er einmal zu nahe an
+eine Kerze geraten und dabei sind die Haende ein bisschen geschmolzen. Aber
+man kann immer noch sehen, dass es Haende sind. Dein Kleid glitzert wie die
+Staniolsterne, die wir immer werfen, damit sie nicht so hingesetzt aussehen.
+Deine Augen schimmern wie die Kerzen und sowieso habe ich das Gefuehl, dass
+sie mich gleich verbrennen werden." Auf den letzten Satz war Romeo besonders
+stolz, denn er hatte einmal in einem Roman seiner Mutter gestoebert und war
+ueber die Worte _brennende_ _Liebe_ gestolpert.
+
+Julia ueberlegte kurz, ob sie auf die geschmolzenen Haende des Engels genauer
+eingehen sollte, doch dann schob sie den Gedanken beiseite. "Wenn ich eine
+Kerze waere, wuerde ich schmelzen.", stellte sie fest.
+
+"Darf ich dich schmelzen?", fragte Romeo, der nun keck wurde.
+
+"Wenn du die Flamme bist, die mich schmilzt, gehst du aus, sobald ich
+geschmolzen bin."
+
+Romeo dachte einen Moment nach. "Oh, das ist nicht schlimm, denn wenn ich das
+Wachs nicht mehr habe, nuetzt mir auch der Docht nichts."
+
+Julia warf einen zweifelnden Blick auf Romeos Mitte. "Docht?"
+
+"Aeh..." Romeo zoegerte. "Naja, ich meine, wenn du nicht in der Welt bist,
+dann kann ich sowieso nie mehr brennen."
+
+"Ach so."
+
+Polly, die mit Argusaugen ueber die Tugend der beiden jungen Leute gewacht
+hatte, waehlte diesen Augenblick, um zu Julia zu treten. "Deine Mutter moechte
+dich sprechen, Schatz."
+
+Julia drehte das Gesicht zur Seite und zog eine Schnute, dann zuckte sie mit
+den Schultern und ging zu ihrer Mutter, die am Ausgang die Gaeste
+verabschiedete.
+
+"Wer ist denn ihre Mutter?", fragte Romeo.
+
+"Das wissen Sie nicht?" Polly war ehrlich erstaunt. "Ihre Mutter ist Frau
+Capulet, und wenn es stimmt, dass Toechter die juengeren Ausgaben ihrer
+Muetter sind, dann ist sie eine tugendhafte und kluge Frau."
+
+"Hm.", machte Romeo.
+
+"Naja, vielleicht hat sie auch ein bisschen von meinem guten Gedaechtnis
+mitbekommen. Und ausserdem bekommt sie ihres Vaters Moneten."
+
+"Was kann ein Mann sich mehr wuenschen.", meinte Azzuro leise.
+
+"Prima.", seufzte Romeo bitter. "Dann kann ich sie also gleich vergessen. Aber
+das will ich nicht, und wenn sie tausendmal die Tochter des alten Capulet
+waere."
+
+Benevolio nahm seinen Cousin beim Arm. "Komm, Romeo, wir wollen gehen. Sieh
+nur, wir sind schon fast die letzten, gleich beissen uns die Hunde."
+
+"Ja, so kommt es mir vor.", murmelte Romeo und folgte Benevolio zur Tuer.
+
+Herr Capulet laechelte breit, als er seine Gaeste sah. "Aber meine Herren, Sie
+wollen doch nicht schon gehen?" Sein Gesicht bekam einen erstaunten Ausdruck,
+als ihm Tybalt ins Ohr fluesterte. "Tatsaechlich?" Er rieb sich ueber die
+Glatze. "Na, dann muessen Sie wohl gehen, es war mir ein Vergnuegen, Sie hier
+begruessen zu duerfen."
+
+Tybalt schenkte Romeo ein Laecheln, das an einen Tiger gemahnte. "Gute Nacht,
+Romeo."
+
+Frau Capulet, die weitere Zusammenstoesse vermeiden wollte, hakte sich bei
+ihrem Mann ein. "Komm, Lieber, wir wollen zu Bett gehen, ich bekomme meine
+Migraene."
+
+Julia verstaute den Trick zum spaeteren Gebrauch in ihrem Gedaechtnis und zog
+an Pollys Aermel. "Wer ist der da?" Sie zeigte verstohlen mit dem Finger.
+
+"Das ist Tiberio junior. Der einzige Sohn und Erbe des alten Tiberio." Polly
+laechelte.
+
+"Und der?"
+
+"Petruchio, aber der ist nichts besonderes."
+
+Wieder deutete Julia mit dem Finger. "Und der da? Der den ganzen Abend nicht
+ein Mal getanzt hat?"
+
+Polly warf ihr einen misstrauischen Blick zu. "Warum willst du das denn alles
+wissen?"
+
+"Och, ich muss doch die Leute kennen, oder?" Julia schaute ihre Amme mit dem
+Blick an, der, wie sie wusste, am besten geeignet war, jeden Verdacht zu
+zerstreuen.
+
+"Ja. Aber wer der Junge ist, weiss ich nicht."
+
+"Dann tu mir die Liebe und frag ihn nach seinem Namen, ja?" Julia seufzte
+tief. "Wenn er schon verheiratet ist, werde ich ins Kloster gehen." Undeutlich
+erinnerte sie sich an einen Roman, in dem der Held, nach langen Jahren endlich
+Witwer, in einem Kloster seine einzige Geliebte trifft und diese ihre Geluebde
+sofort vergisst.
+
+"Nein, dann wirst du Paris heiraten.", meinte Polly bestimmt. "Er ist Romeo
+Montague."
+
+"Das gibt es doch nicht!" In Julias Augen machte sich Schrecken breit. "Er ist
+der einzige Mann, den ich lieben kann, und ausgerechnet ihn darf ich nicht
+lieben, weil sonst mein Vater einen Herzanfall bekommt." Eine weitere
+Erinnerung schwamm in ihrem Hirn nach oben wie eine Wasserleiche: Eine junge
+Frau, die heiratet und ungluecklich ist, bis ihr Geliebter sie aus der Ehe
+entfuehrt, damit sie in einem fernen Land gluecklich wuerden. Sie seufzte noch
+einmal. "Wenn das so ist, werde ich wohl fuer immer ungluecklich sein.",
+meinte sie und gefiel sich bereits jetzt in ihrer Rolle als Isolde.
+
+"Was soll denn der Unsinn, Kind?", fragte Polly unwillig.
+
+"Ach, schon gut, das verstehst du sowieso nicht.", antwortete Julia mit einem
+tragischen Laecheln.
+
+Die Stimme Frau Capulets rief nach ihrer Tochter und Polly schob Julia sanft
+aber bestimmt ins Haus. "Komm, Zeit, ins Bett zu gehen. Ausserdem sind jetzt
+alle weg und es gibt nichts mehr zu sehen."
+
+"Stimmt." Azzuro gaehnte. "Hoechste Zeit fuer einen gemuetlichen Ast, Liebes."
+
+"Es kommt noch was, geschlafen wird spaeter."
+
+"Oh, nein, nicht heute.", stoehnte Azzuro.
+
+"_Das_ meine ich nicht."
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite8 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite8
new file mode 100644
index 0000000..e07f4df
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite8
@@ -0,0 +1,72 @@
+DER ZWEITE AKT
+
+An dieser Stelle sollte eigentlich wieder ein Chor auftreten, doch inzwischen
+haben Sie gewiss nichts mehr gegen die Kuerzungen im Etat und nehmen mit Ulo
+und Azzuro vorlieb. Wenn ich ehrlich sein soll, mir sind die beiden richtig
+ans Herz gewachsen, obwohl ein Chor wahrscheinlich fuegsamer waere.
+
+"N'Abend, Kollege." Azzuro nickte einer Fledermaus zu, die im Schimmer der
+Lampen im Haus nach Insekten jagte.
+
+"Ssseid ssspaet dran.", kommentierte die Fledermaus. "Wollt ihr nissst lieber
+ssslafen gehen?"
+
+"Koennen wir noch nicht." Ulo gaehnte hinter dem vorgehaltenen Fluegel.
+
+"Wasss issst denn noch?" Bedauernd blickte die Fledermaus hinter einer Motte
+her, die Azzuro ihr weggeschnappt hatte. "Wenn ihr ssso ssspaet noch auf
+ssseid, dann lassst wenigssstensss die Sssnaebel von meinem Fruehssstueck.",
+schalt sie.
+
+"Ich habe Hunger.", entschuldigte sich Azzuro.
+
+"Isss auch. Aber jetssst ersssaehlt, wasss geht denn vor?"
+
+"Wir sehen jemandem zu, der gerade die Begierde gegen die Liebe eingetauscht
+hat."
+
+"Nein, wie romantisss!" Wie alle Fledermaeuse war auch diese hier sehr
+gefuehlsbetont.
+
+"Isss liebe sssolssse Gesssisssten."
+
+"Ja, ich auch.", freute sich Ulo.
+
+"Ersssaehl!"
+
+"Romeo hat festgestellt, dass Liebe und Begehren nicht das gleiche ist."
+
+"Dasss haette isss ihm vorher sssagen koennnen."
+
+Ulo nickte weise. "Ich weiss. Wahrscheinlich haette es ihm jede Frau sagen
+koennen."
+
+Sie warf Azzuro einen ironischen Seitenblick zu. "Aber Maenner sind
+Sklaven..."
+
+"... weniger anssstaendiger Absssisssten.", vollendete die Fledermaus den Satz
+verschaemt.
+
+"Genau. Na, und jetzt steckt er in einer boesen Klemme." Ulo machte eine
+Spannungspause.
+
+"Sssag ssson!"
+
+"Er hat sich ausgerechnet in eine Frau einer verfeindeten Familie verliebt,
+und zu allem Ueberdruss liebt sie ihn auch."
+
+Traenen traten in die kurzsichtigen Augen der Fledermaus. "Wie sssrecklisss
+sssoen! Wie heissst esss: Die Liebe findet einen Weg."
+
+"Wir werden sehen, ob er es schafft, den Wurm vom Haken zu holen ohne sich
+aufzuspiessen." Azzuro fand seine Freude daran, die Frauen mit wenig schoenen
+Metaphern zu schockieren. "Er kann ihr nicht mal ein Staendchen bringen, denn
+wenn man ihn hier im Garten erwischt..." Azzuro machte eine eindeutige Geste
+und schaute die Fledermaus erwartungsvoll an, die seinen Blick bemerkte und
+sich mit weiblichem Grossmut doch noch zu einem entsetzten Keuchen entschloss.
+
+"Aber dasss issst ja..."
+
+"Still!" Ulo hatte Romeo jenseits der Mauer entdeckt, die den Garten
+umschloss.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite9 b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite9
new file mode 100644
index 0000000..c6c1f41
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/rom_jul/seite9
@@ -0,0 +1,130 @@
+DER ZWEITE AKT
+ DIE ERSTE SZENE
+
+Romeo stellte sich auf die Zehenspitzen und spaehte ueber die Mauer hinweg. Er
+wunderte sich nur einen Moment lang darueber, dass auf ein und demselben Ast
+eine Fledermaus kopfueber hing und direkt ueber ihr zwei Kraehen. _In_
+_dieser_ _Nacht_, so dachte Romeo mit einem Schulterzucken, _kann_ _wirklich_
+_alles_ _passieren_. _Ausserdem_: _Da_ _drin_ _irgendwo_ _ist_ _Julia_. Er
+zwinkerte den Kraehen zu.
+
+"Wisst ihr, ich gehe heute nacht nicht nach Hause. Schliesslich ist _sie_
+hier, da kann ich einfach nicht ins Bett gehen, als sei nichts passiert."
+
+Mercutio und Benevolio tauchten mit dem Laerm, den Betrunkene immer
+veranstalten, an der Strassenecke auf. Romeo glitt mit einer Behendigkeit, die
+ihn selbst erstaunte, in den Schatten eines Eingangs zurueck und betrachtete
+seine Freunde mit einem Grinsen.
+
+"Romeo, hey, alder Schunge, wo schteckscht du denn?", rief Benevolio.
+
+"Er ischt schlauer geweschen alsch wir und hat schisch schon insch Bedd
+gelescht..."
+
+Mercutio sah ganz danach aus, als habe er fuer nichts so gute Verwendung wie
+fuer ein Bett.
+
+"Seinen Schaedel moechte ich morgen frueh nicht haben.", bemerkte Azzuro
+mitfuehlend.
+
+"Ob er wohl genaussso sssmeckt wie eine Fliege, die ausss einem Weinglasss
+gesssluerrft hat?", ueberlegte die Fledermaus.
+
+"Du willst doch nicht etwa den Ruf der Fledermaeuse ruinieren und einen
+Menschen anknabbern?", fragte Ulo mit einem angeekelten Gesichtsausdruck.
+
+"Nein, esss war nur wissssensssafltissse Neugier."
+
+"Hm." Ulo schenkte der Fledermaus einen langen, forschenden Blick. "Sag
+mal,wie heisst du eigentlich?"
+
+"Wlad." Die Fledermaus grinste und leckte sich ueber ihre zarte,
+hufeisenfoermige Nase.
+
+"Wir sind Ulo und Azzuro." Ulo rueckte ein kleines Stueck von Wlad ab.
+
+"Er holt schisch den Tod, wenn er hier drauschen rumschpringt." Benevolio
+machte sich ernste Sorgen um seinen Cousin. "Ruf ihn, scheine Mu... Mutter
+reischt mir den Kopf ab, wenn isch ohne ihn ankomme."
+
+"Isch weisch wasch bescheresch." Auch Mercutio kannte Frau Montagues
+Einstellung zu Sauftouren. "Isch habe mal in einem Buch geleschen..."
+
+"Nein!" Benevolio lachte.
+
+"Doch. Pasch auf, isch werde ihn beschwoeren."
+
+"Und wasch scholl er tun?"
+
+"Herkommen, Schnapschnasche, wasch denn schonscht?" Mercutio holte Luft.
+
+"Romeo! Isch beschwoere disch bei deiner Verliebtheit, erscheine du
+Scheuftscher."
+
+"Er ischt doch gar kein Schaeufer." Benevolio erinnerte sich dunkel, dass
+Romeo den ganzen Abend an einem einzigen Glas Wein genippt hatte und schon
+nicht mehr bei ihnen gewesen war, als sie die Kneipe gefunden hatten.
+
+"Scheuftscher!" Mercutio verdeutlichte seine Worte, indem er tief seufzte. "Du
+bischt bloed und beschoffen."
+
+"Schtimmt." Benevolio grinste.
+
+"Romeo! Schag wasch. Esch reischt, wenn du 'Liebe' schagscht, wasch anderesch
+bekommscht du eh nischt rausch." Mercutio kicherte. "Du kannscht auch ein
+bi... bisch..." Ein konzentrierter Ausdruck trat auf Mercuitos Gesicht.
+"...biss-chen jammern, dann erkennen wir disch auch. Alscho, bei
+Roschalinschens langen Beinen, bei ihrer Schtupschnasche, ihren
+Schommerschproschen und ihrem Buschen: Romeo, erscheine!" Benevolio ruelpste
+ungeniert. "Wenn er disch jetscht gehoert hat, bekommscht du Pruegel."
+
+"Quatsch. Viel schlimmer waere esch doch, wenn isch ihn riefe und ihn dann
+schtehen liesche. Scho wasch machen nur gemeine Frauen." Sein Gesicht verzog
+sich in einer trunkenen Parodie der Trauer. "Aber leider schind scho viele
+Frauen gemein." Eine Weile hielten sich die beiden Maenner in den Armen und
+gedachten traenenreich frueherer Enttaeuschungen.
+
+Nach einer Weile putzte sich Benevolio umstaendlich die Nase, die jetzt nicht
+mehr nur vom Alkohol geroetet war. "Weischt du wasch, lasch unsch nach Hausche
+gehen, Romeo will beschtimmt den Mond anheulen, da schtoeren wir schowiescho
+nur." Mercutio schniefte, dann, in seinen Stimmungswechseln so schnell, wie
+nur Betrunkene es sein koennen, lachte er. "Wahrscheinlisch schitscht er unter
+einem Baum und wuenscht schisch, er mueschte nischt allesch schelber tun."
+Seine eindeutige Geste liess keinen Zweifel am Inhalt seiner Worte. "Alscho,
+fuer misch reischt heute nacht der Betrieb in meinem Bett." Er beugte sich
+nieder und betastete den Boden. "Nee, dasch ischt mir schu hart, lasch unsch
+nach Hausche gehen und Romeo..." Er ueberlegte einen Moment, dann rief er:
+"Schlaf gut, Romeo. Und wenn du heut nacht klempnerscht, dann verleg' fuer
+mich ein Rohr mit."
+
+"Was fuer ein ordinaerer..." Ulo suchte in ihrem Gedaechtnis nach Ausdruecken,
+die gleichzeitig damenhaft und ihrer Stimmung angemessen waren, fand
+allerdings keine.
+
+"Recht hassst du." Auch Wlad war empoert. "Ssso wasss sssollten wir Frauen
+unsss nissst gefallen lassssen."
+
+"Ist Vlad nicht ein Maennername?", wollte Azzuro wissen.
+
+"Mit V ssson, aber isss sssreibe misss mit W."
+
+"Oh.", machte Ulo und rueckte verlegen wieder naeher an Wlad heran.
+
+"Issst Romeo auch ssso ein Ssswein?"
+
+"Keine Ahnung." Ulo zuckte die Schultern. "Er ist ein Mann, wahrscheinlich ist
+er also um keinen Deut besser."
+
+"Was willst du damit sagen?", fragte Azzuro saeuerlich.
+
+"Ach, nichts. Still, Romeo kommt wieder."
+
+Romeo, der aus dem Schatten trat, war ebenso wenig begeistert von seinen
+Freunden wie Ulo und Wlad. "Der hat gut reden, so wie er gebaut ist, hat er
+die Haende immer frei.", murmelte er. Sein Blick fiel auf den Balkon im ersten
+Stock und den Baum davor.
+
+"Er ueberlegt, ob er da rauf kommt.", fluesterte Ulo.
+
+"Alssso issst er doch ein Ssswein.", stellte Wlad ebenso leise fest.
+
diff --git a/d/seher/haeuser/special/special/seherfaq.c b/d/seher/haeuser/special/special/seherfaq.c
new file mode 100644
index 0000000..e881696
--- /dev/null
+++ b/d/seher/haeuser/special/special/seherfaq.c
@@ -0,0 +1,247 @@
+inherit "std/thing";
+inherit "std/more";
+inherit "/mail/nedit";
+
+#include <properties.h>
+#include <wizlevels.h>
+#include "../haus.h"
+
+#define FAQ(f) (SPECIALPATH+"faq/"+(f))
+#define FAQUSER ({ "ryne", "toss" })
+#define IS_USER(pl) (member(FAQUSER, getuid(pl)) >= 0)
+
+static string *seite;
+static string f,*s;
+
+mapping synonym = ([]);
+
+create()
+{
+ ::create();
+ SetProp(P_NAME,"SeherFAQ");
+ SetProp(P_GENDER,FEMALE);
+ SetProp(P_NOGET,1);
+ AddId( ({"faq","seherfaq","FAQ","SeherFAQ" }) );
+ AddCmd("lies","lesen");
+ AddCmd(({"beschreib","beschreibe"}),"beschreiben");
+ AddCmd("seiten","seiten");
+ AddCmd(({"loesch","loesche"}),"loeschen");
+ AddCmd(({"kopier","kopiere"}),"kopieren");
+ restore_object(FAQ("faq"));
+ seite = get_dir(FAQ("*"))-({".","..","faq.o"});
+}
+
+init()
+{
+ thing::init();
+ if (this_player() && IS_USER(this_player()))
+ nedit::init_rescue();
+}
+
+string
+_query_short()
+{
+ if (this_player() && IS_SEER(this_player()))
+ return "Die SeherFAQ";
+ else
+ return 0;
+}
+
+string
+_query_long()
+{
+ if (this_player() && IS_SEER(this_player()))
+ return "Dies ist Rynes SeherFAQ.\n\
+Wenn Du weitere Fragen oder Anregungen zu dieser FAQ hast,\n\
+sei so nett und schicke Ryne einen kurzen Brief\n\n\
+Zum Inhalt der FAQ kommst Du mit >lies inhalt<\n";
+ else
+ return 0;
+}
+
+int
+id(string str)
+{
+ if (!IS_SEER(this_player()))
+ return 0;
+ else
+ return ::id(str);
+}
+
+int
+seiten(string str)
+{
+ int i,j;
+ string *syn;
+ closure filter_ldfied;
+
+ if (!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ if(!(i = sizeof(seite)))
+ write("Keine Seiten beschrieben!\n");
+ else {
+ filter_ldfied = lambda(({'ind,'page,'map_ldfied/*'*/}),
+ ({#'==,'page,({#'[/*]'*/,'map_ldfied,'ind})}));
+ for (str = "",i-=1;i>=0;i--) {
+ syn = m_indices(filter_indices(synonym,filter_ldfied,seite[i],synonym));
+ printf("Seite '%s' - ",seite[i]);
+ if (j=sizeof(syn)) {
+ for(j-=1;j>=0;j--)
+ printf("'%s' ",syn[j]);
+ write("\n");
+ }
+ else
+ write( "(keine Synonyme definiert)\n");
+ }
+ }
+ return 1;
+}
+
+int
+lesen(string str)
+{
+ if (!IS_SEER(this_player()))
+ return 0;
+
+ if (!str || str == "") {
+ notify_fail("Was willst Du denn lesen?\n");
+ return 0;
+ }
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+ if (member(seite,str)<0) {
+ if (!member(synonym,str)) {
+ notify_fail("Diese Seite gibt es nicht...\n");
+ return 0;
+ }
+ else
+ str = synonym[str];
+ }
+ this_player()->More(FAQ(str),1);
+ return 1;
+}
+
+int
+beschreiben(string str)
+{
+ string faq,*desc;
+ int i;
+
+ if (!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+
+ if (!str || str == "") {
+ notify_fail("Was willst Du denn beschreiben?\n");
+ return 0;
+ }
+ if (sscanf(str,"%s %s",faq,str)!=2 || !id(faq)) {
+ notify_fail("Syntax: beschreibe faq <seite>\n");
+ return 0;
+ }
+ str = implode(old_explode(str," ")-({""}), " ");
+ desc = old_explode(implode(old_explode(str,", "),","),",");
+ f = 0;
+ s = 0;
+
+ for (i=sizeof(desc)-1;i>=0;i--) {
+ if (member(seite,desc[i])>=0) {
+ f = desc[i];
+ s = desc-({desc[i]});
+ break;
+ }
+ }
+ if (!f) {
+ f = desc[0];
+ s = desc[1..];
+ }
+ write("Bitte Beschreibung fuer die FAQ-Seite '"+f+"' angeben\n");
+ nedit("faq");
+ return 1;
+}
+
+static void
+faq(string str)
+{
+ int i;
+ string file;
+
+ if (!str || str == 0) {
+ write("** Abbruch! **\nNichts geaendert!\n");
+ return;
+ }
+
+ if (file_size(file=FAQ(f))>=0)
+ rm(file);
+ write_file(file, str);
+ if (member(seite,f)==-1)
+ seite += ({f});
+
+ for (i=sizeof(s)-1;i>=0;i--)
+ synonym += ([ s[i] : f ]);
+
+ save_object(FAQ("faq"));
+}
+
+int
+loeschen(string str)
+{
+ string *syn;
+ int i;
+
+ if(!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+ if (!str || str == "") {
+ notify_fail("Was willst Du denn loeschen?\n");
+ return 0;
+ }
+ if (member(seite,str)>=0) {
+ syn = m_indices(filter_indices(synonym,
+ lambda(({'ind,'page,'map_ldfied/*'*/}),
+ ({#'==,'page,({#'[/*]'*/,'map_ldfied,'ind})}))
+ ,seite[i],synonym));
+ rm(FAQ(str));
+ seite -= ({str});
+ }
+ else {
+ str = implode(old_explode(str," ")-({""}), " ");
+ syn = old_explode(implode(old_explode(str,", "),","),",");
+ }
+ for (i=sizeof(syn)-1; i>=0; i--)
+ synonym = filter_indices(synonym,
+ lambda(({'key,'cmp}),
+ ({#'!=,'key,'cmp/*'*/})),
+ syn[i]);
+
+ save_object(FAQ("faq"));
+ write("OK\n");
+ return 1;
+}
+
+int
+kopieren(string str)
+{
+ string *part;
+ int i;
+
+ if (!IS_USER(this_player()))
+ return 0;
+
+ str = lower_case(this_player()->_unparsed_args());
+ part = old_explode(str," ")-({""});
+ if(sizeof(part)<4 || !id(part[0]) || part[2] != "nach" ||
+ member(seite,part[1]) == -1) {
+ notify_fail("kopiere faq <seite> nach <alias>\n");
+ return 0;
+ }
+ str = part[1];
+ part=old_explode(implode(old_explode(implode(part[3..]," "),", "),","),",");
+ for(i=sizeof(part)-1;i>=0;i--)
+ synonym += ([ part[i] : str ]);
+ save_object(FAQ("faq"));
+ write("OK.\n");
+ return 1;
+}